Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Im Mai 1975 endete bekanntlich mit dem Beginn des Sommerfahrplans der Einsatz der Baureihe 023 im Saarland, die von Saarbrücken aus auf den Strecken zwischen (Saarbrücken/Neunkirchen-) Wemmetsweiler-Lebach-Wadern, Völklingen-Lebach, Saarbrücken-Saargemünd und St. Wendel-Tholey im Einsatz war. Hinzu kamen einzelne Zugleistungen oder Lz-Fahrten von der/ zur Wochenendruhe in den Bw Dillingen und Saarbrücken.

Aber damit endete noch nicht die Ära der dampfgeführten Personenzüge. Noch nicht ganz!
Ein einziges Zugpaar hielt sich noch zwei Fahrplanperioden: der E 3382 Lebach (ab 6:22 h) auf der Illtalbahn nach Wemmetsweiler. Dort wurde der Zug getrennt, der hintere Zugteil fuhr als E 3382 mit einer E-Lok bespannt nach Saarbrücken, der vordere Zugteil fuhr mit Dampf unter Fahrdraht weiter nach Neunkirchen. Zurück fuhr die Lok Lz bis Wemmetsweiler und übernahm den N 4617 von Saarbrücken nach Lebach.
Da der E 3382 aus acht Wagen bestand und die 40 o/oo-Rampe zwischen Wustweiler und Illingen bewältigen musste, setzte man eine Lok der Baureihe 050-053 ein. Lokpersonale erzählten uns seinerzeit, dass eine V 100 (die ansonsten überall im Saarland die 023er ablösten) die Fahrzeiten nicht hätte halten können.
Interessant war, dass für das Zugpaar die 050er eigens entweder über die Köllertalbahn Völklingen-Lebach oder die Primstalbahn Dillingen-Primsweiler-Lebach zugeführt wurde. Ebenso ging es nach Ankunft des N 4617 in Lebach solo zurück nach Saarbrücken oder Dillingen.

Mit dem 29. Mai 1976, einem Samstag, endete dann endgültig der Einsatz der 050-053er im Saarland, die ja noch etliche GV-Leistungen, vor allem im Montanverkehr von Dillingen aus, zu erbringen hatte (einige Kollegen haben das auf DSO, aber auch hier im Forum eindrucksvoll dokumentiert).
Übrigens: Am folgenden Montag, dem 31. Mai 1976, fuhr der E 3382 mit nur noch 6 Wagen und einer 218 (Bw Kaiserslautern).

Nachfolgend nun einige Aufnahmen dieser besonderen Zugleistung. Gerne wollen wir in den nächsten Wochen dieses besondere Zugpaar hier dokumentieren. Da der Sonnenstand erst ab April halbwegs brauchbare Fotos ermöglichte, seht Ihr nachfolgend die erste Aufnahme vom 17. April 1976, also heute vor genau 45 Jahren. Wir hatten uns am Hp Bubach postiert. Da Samstag war, stiegen nur wenige Passagiere ein.
(Leider ist Foto Nr. 3 unscharf. Entschuldigend kann ich sagen, dass wir uns als Schüler nur eine bescheidene Fototechnik leisten konnten und noch fotografische Anfänger waren. Ich hoffe, die Fotos sind dennoch interessant.)



















Alle Fotos: A. Meiser/A. Bauer

Hallo Lw,

da hast Du uns einen sehr informativen Bericht über das Geschehen im Jahr 1975 präsentiert. Sehr angetan bin ich von Deinen exakten Beschreibung der Abläufe.
Auch die Bilder haben mich beeindruckt, besonders das Erste aus Bubach. Es gibt die damalige Atmosphäre sehr ausdrucksvoll wieder.

Ich war leider in jener Endzeit im Jahr 1975 nur zweimal in der Gegend von Saarbrücken, hauptsächlich im Hbf und dem Bw sowie auf der Strecke nach Saargemünd. Meine Fotos sind aus heutiger Sicht nicht so berauschend, aber schöne Erinnerungen.

Die 051 316-8 konnte ich nur ein einziges Mal im Saarbrücker Bw am 25. August 1970 aufnehmen, wobei mich der Kabinentender besonders interessierte:




Es grüßt Dich und Deinen Kollegen
Günter

Hallo Günter,
herzlichen Dank für die Rückmeldung - und Danke für das tolle Bild der 051 316 Kab!
So schön haben wir sie nie porträtieren können.

Die Maschine wurde von Dillingen aus vorwiegend im Güterzugverkehr eingesetzt, ab und an gehörte auch der E 3382/ N 4617 zu ihren Aufgaben.
Hier ein paar Aufnahmen der 051 316 vom 04.07.1975, an dem wir sie an mehreren Stellen aufnehmen konnten (zu der Zeit hatte einer von uns schon einen Führerschein und konnte den Lieferwagen aus dem elterlichen Betrieb ausleihen - bis 8:00 h mussten wir aber zurück sein. Das passte also. Aber wir hatten unsere liebe Not, den Zug zu verfolgen, so dass es nur für wenige Aufnahmeorte reichte).


Bild 1:
051 316 rollt im Morgenlicht (es ist ca. 6:00 h) auf der Köllertalbahn an Kirschheck vorbei Richtung Lebach. Das Foto ist doppelt historisch - nicht nur die Lok existiert nicht mehr, auch der Bahndamm wich an dieser Stelle einer Brücke über die später gebaute BAB 8 - hier liegt heute die Ausfahrt Heusweiler.





Bild 2:
Abfahrt aus Lebach Richtung Wemmetsweiler





Bild 3:
Ausfahrt aus Eppelborn, soeben hat der Zug das Esig aus Richtung Wemmetsweiler hinter sich gelassen und beschleunigt mächtig auf der Geraden.





Bild 4-6:
Sie gehören für mich zu den eindrücklichsten Aufnahmen, weil hier deutlich wird, warum über das "eigentliche" Dampfende im PV hinaus dieser Zug noch mit einer 050-053 geführt wurde. Wir befinden uns bei der kleinen Ortschaft Hosterhof nahe Illingen/Saar mitten in der 40 o/oo-Steigung, die sich über mehrere Kilometer bis Wemmetsweiler hinaufzieht, nur im Bahnhofsbereich Illingen unterbrochen.
Ich bedauere noch heute, dass wir nicht öfters diesen Ort aufgesucht haben.
Gut zu erkennen ist der gemischte Wagenpark - in Wemmetsweiler wurde mittig geteilt, so dass je vier Wagen nach Neunkirchen bzw. Saarbrücken weitergingen.

Eindrucksvolle Bilder. 4% Steigung und dann so eine Zug...

Reinout

Heute geht es nochmal weiter mit dem Rückblick auf die letzten dampfgeführten Personenzüge im Saarland.
Am 15. Mai 1976, einem Samstag, hatte 051 013 vom Bw Dillingen das Zugpaar E 3382/ N 4617 von Lebach nach Wemmetsweiler am Haken und fuhr anschließend als Lz über die Köllertalbahn nach Völklingen zurück.
Diese Aufnahme entstand am BÜ Weyermühle am südlichen Stadtrand von Lebach, das Vorsignal kündigt das Esig von Lebach an.

Was allein diese idyllische Stelle an Veränderungen erlebt hat seither... - Bis Ende September 1985 gab es noch PV mit 212 und Umbau-/ Silberwagen bzw. Schienenbussen (795), dann noch bis 1993 eine Üg mo - fr nach Etzenhofen mit V 60 oder V 90, selten V 100. Dann komplette Stillegung, 1997 Abbau der Gleise. Nach langem Hin und Her der komplette Neuaufbau und die Elektrifizierung für die "Saarbahn". Dieser Abschnitt wurde im Oktober 2014 eröffnet. Heute befindet sich links neben der Lok der Bahnsteig der Saarbahnhaltestelle Lebach-Süd - die Idylle ist dahin, aber ein großes Wohngebiet hat Taktverkehr nach Saarbrücken.

Ein sehr idyllisches Bild, das mir sehr gefällt.

Die 051 013 ist auch für mich eine alte Bekannte. Ich sah sie am 1. Juni 1971 ein erstes Mal in Bullay vor einem Bauzug im Rahmen der Elektrifizierung der Moselstrecke. Erst vor drei Tagen hatte man sie aus Hamburg-Rothenburgsort ins Bw Ehrang versetzt. Als der Fahrdraht hing, schob man sie am 13. Januar 1975 nach Saarbrücken ab.






An ihrem zweiten Tag in Saarbrücken, also dem 15. Januar 1975, wurde sie in aller Herrgottsfrühe im Bw zum Dienst hergerichtet. Obgleich das Licht an diesem Wintertag kaum ausreichte, versuchte ich doch ein Foto:




Interessant ist der auffällige Pufferteller-Warnanstrich. Auch ist die Rauchkammertür recht sauber. Hatte sie vielleicht in Ehrang noch eine Sonderfahrt absolviert?

Es grüßt
Günter

Interessant ist der auffällige Pufferteller-Warnanstrich. Auch ist die Rauchkammertür recht sauber. Hatte sie vielleicht in Ehrang noch eine Sonderfahrt absolviert?

Hallo Günter,

Du vermutest richtig. 051 013 hatte am 13. Januar 1975 die letzten Dampfloks aus Ehrang als Lokzug von Ehrang nach Saarbrücken überführt. Von einem früheren Ehranger Lokführer hatte ich seinerzeit mal Dias als Abzüge von Fotos bekommen. die Fotos wurden damals mit einer Kompaktkamera gemacht, die Qualität lässt also sehr zu wünschen übrig, aber es sind unwiederbringliche Dokumente.

Geschmückt zur letzten Fahrt steht 051 013 im Lokschuppen Ehrang.



Ausfahrt aus dem Lokschuppen auf die Drehscheibe.



Nach Ergänzen der Vorräte Fahrt an den Zug.



Abfahrbereit vor dem Lokzug mit den letzten Wasserkochern.



Abfahrt!



Auffahrt vom Bw Ehrang auf die Moselbrücke bei Pfalzel.



Nochmal die Zuglok 051 013.



Eine unbekannte 50er schiebt nach.



Endgültiger Abschied. Nachschuß auf die letzten Dampffahnen.



Leider habe ich die Dias nicht mehr. Mit der heutigen Digitaltechnik hätte man noch mehr herausholen können.

Gruß

Heiner

Hallo Heiner,

ganz großartig, was Du hier dokumentarisch eingebracht hast.

Ich kann gut nachvollziehen, dass Manchem in Ehrang der Abschied von diesen Maschinen - trotz widriger Arbeitsbedingungen - nicht leicht gefallen ist. Von meinen Bekannten aus Bingerbrück habe ich aber immer wieder geschildert bekommen, dass man nicht nur den Loks nachtrauerte, sondern nicht selten auch der Gemeinschaft, Kollegialität oder sogar Kameradschaft auf dem Führerstand. Ich glaube, dass man dies nur in diesem Gesamtzusammenhang verstehen kann. Bei den Bingerbrücker Personalen habe ich als junger Mensch bewundert, wie fair und vertrauensvoll sie miteinander umgegangen sind.
Danke für Deine Bilder, die mich sehr beeindruckt haben. Wieder haben wir eine kleine Lücke schließen können.

Es grüßt Dich
Günter

Danke für Eure beiden Beiträge!

@ Heiner, das sind wirklich eindrucksvolle Aufnahmen mit der führenden 051 013!
@ Günter, ich glaube, Du beschreibst sehr schön die Mentalität, die für uns Außenstehende bei aller Distanz doch spürbar war.

Vielleicht ist das Folgende auch ein Ausdruck dieser kollegialen Verbundenheit der Lokpersonale: Wir haben es mehrfach gesehen, dass um Pfingsten herum Maschinen mit blühenden Ginsterzweigen geschmückt wurden.

Am 26. Mai 1976 hatte 051 013 zum letzten Mal den E 3382 am Haken.



Bild 1
Kurz vor der Abfahrt in Lebach.
Übrigens ist dieses Gleis noch vorhanden - es hat als einziges die gleiche Lage behalten über alle Abbau- und Umbaumaßnahmen hinweg.
Heute verkehrt von hier in der Regel die Saarbahn nach Saarbrücken, während ein 2. Gleis rechts daneben direkt am Busbahnsteig liegt. Alles andere ist heute verschwunden.





Bild 2
Nochmal aus anderer Perspektive. Links ist die 212 062-4 (Bw Saarbrücken), die ebenfalls um 6:22 h mit einem N nach Völklingen startet





Bild 3
Ausfahrt aus Illingen, gleich geht es in die mächtige Steigung nach Wemmetsweiler.
Nach starken Rückbaumaßnahmen ist Illingen an dieser Stelle wieder zweigleisig, weil ab hier die Strecken Lebach-Saarbrücken und Lebach-Neunkirchen parallel verlaufen, bevor sie sich vor Wemmetsweiler teilen.





Bild 4
Der Heizer schaut nochmal zurück






Bild 5
Zwei Tage später, also heute vor 45 Jahren, war dann 051 633 am Zug. Zunächst wieder vor Abfahrt in Lebach.





Bild 6
Ein Motiv, das nur schwer umzusetzen war, das wir aber mal versuchen wollten, weil es so eindrucksvoll war: Die Illtalbahn umrundet den Lebacher Wünschberg in einer großen Kurve. In der kühlen Morgenluft konnte man von Neu-Bubach aus die Abfahrt des Zuges in Lebach verfolgen anhand der immer näher kommenden Dampffahne, die die Strecke nochmal nachzeichnet. Der Bahnhof Lebach liegt hinter dem Berg im Tal in etwa zwischen den beiden im Hintergrund erkennbaren Häusern.
Leider stört die große Hochspannungsleitung massiv. Vor der Bahnlinie verläuft heute die B 269. Die im rechten Teil erkennbare Feldwegbrücke ist verschwunden. An ihrer Spannweite sieht man, dass die Illtalbahn mal zweigleisig war.





Bild 7
Nach kurzem Halt in Eppelborn geht es mit mächtig Dampf weiter nach Dirmingen.





Bild 8
Ein echter Mastschaden... Der Zug hatte einen dermaßen straffen Fahrplan, dass wir ihn erst zwischen Wustweiler und Illingen wieder einholten – vom Beifahrersitz entstand dann dieses Foto.




Bild 9 und 10
Nochmal die Ausfahrt aus Illingen.



Fotos: A. Bauer/ A. Meiser

Hallo Alois,

da hast Du ja wieder eine beeindruckende Bilderreihe präsentiert. Für mich so ziemlich alles neu. Weder war ich damals an dieser Strecke noch besitze ich ein Foto der 051 633. Zuerst habe ich mal eine Topografische Karte (TK 1:25.000 Nr. 6507) aus dem Jahr 1951 rausgeholt, weil mir die Lage von Lebach unklar war. Hier ein Ausschnitt:





Der Betrieb im Mai 1976 war auch sehenswert; hier mal der Vormittag mit dem E 3382:




Aber dieses Mal kam ich zusätzlich als Freund der Reisezugwagen auf meine Kosten: Mir fällt auf, dass der E 3382 verhältnismäßig lang war. Wurde der Wagenpark in Wemmetsweiler geteilt? Der Fahrplan spricht davon, dass der Zug durchlaufende Wagen nach Neunkirchen führt.

Zudem war am 26. Mai als zweiter Wagen ein Bye der Gruppe 30 im Zug. Zwei Tage später ein Byg an dieser Stelle.

Alles sehr interessant.
Vielen Dank an Euch für diesen Bericht.

Es grüßt
Günter

Hallo Günter,

danke für Deine Rückmeldung!
Toll, dass Du eine topografische Karte eingestellt hast! Sie zeigt interessante Details - so etwa rechts den in meinem Bericht erwähnten Wünschberg, um den sich die Illtalbahn legen muss. Gut sichtbar auf der Karte ist der Feldweg, dessen Brücke auf dem Foto mit der langen Dampffahne zu sehen ist. Nach unten, also nach Süden, verläuft die Köllertalbahn nach Völklingen. Zwischen beiden Strecken gibt es eine Verbindung zu sehen - wann sie gebaucht wurde, weiß ich (bisher noch) nicht. Sie wurde während des 2. Weltkrieges genutzt für Truppentransporte zur Westfront. Nach dem Krieg wurde die Umgehung zugeschüttet, man kann am Abzweig der Illtalstrecke noch Stutzmauern und den beginnenden Einschnitt erkennen.
Weitere Einzelheiten zur Karte: Auffällig ist die Größe des Lebacher Bahnhofs. Heute sind davon noch ganze zwei Personengleise und zwei Abstellgleise übrig geblieben. Immerhin ist die Köllertalbahn wieder (!) vorhanden - sie wurde 1985/1993 für PV/GV stillgelegt, 1997 abgebaut, aber zum Glück als Teil der "Saarbahn" völlig neu aufgebaut im Abschnitt bis Etzenhofen und elektrifiziert. Die Illtalbahn stand auch auf der Abschußliste in den 90er Jahren, durch eine aktive BI konnte das verhindert werden. Und in Jabach wurde sogar ein neuer Hp gebaut, weil ein großes Schulzentrum (links in der Karte) in der Nähe liegt. Somit ist Lebach-Jabach heute Endpunkt der Illtal-/Fischbachbahn.

Danke auch für den Kursbuchausschnitt!
In der Tat wurde der Park in Wemmetsweiler geteilt. Der E 3382 hatte acht Wagen - die hinteren vier wurden am anderen Ende mit einer Ellok bespannt (meistens 110er mit Bügelfalte, aber auch 181er - offenbar waren das Füll-Leistungen) und fuhren dann als Eilzug nach Saarbrücken. Daher auch die Bezeichnung als Eilzug. Leider haben wir diese Züge nicht dokumentiert - wir waren doch halt dampf-fixiert (und mussten immer mit Fotos haushalten...).
Der vordere Zugteil fuhr mit neuer Nummer nach Neunkirchen/Saar, die Lok kam Lz nach Wemmetsweiler zurück und übernahm den N 4617, der wieder elektrisch von Saarbrücken kam.
Zu Deiner Frage nach dem Wagenpark: Klasse, dass Du sogar die unterschiedlichen Typen erkennen kannst. Da bin ich recht ahnungslos...
Der E 3382 (samstags 4622) hatte aber immer interessante Kombinationen in beiden Teilen, von Vorkriegs- über Umbauwagen bis zu Silberlingen.

Später folgt noch die Darstellung des nun letzten Dampfzuges ab Lebach, heute vor 45 Jahren.

Der 29. Mai 1976 war auch ein Samstag. Und es war der allerletzte Tag, an dem in der BD Saarbrücken noch dampfgeführte Reisezüge verkehrten.

An gleichen Tag veranstaltete die Bundesbahndirektion auch eine spektakuläre Abschiedsfahrt von Saarbrücken nach Trier und zurück. Dazu in einem späteren Beitrag mehr.

Kollege "212 343-8" und ich wollten noch einmal den regulären Verkehr im Illtal dokumentieren. Da einer von uns schon einen Führerschein hatte, durften wir an diesem historischen Tag ausnahmsweise das Familienauto ausleihen. Mit zwei Kameras unterwegs postierten wir uns da, wo möglich, an unterschiedlichen Standpunkten, um möglichst viel aufnehmen zu können. Für unsere Verhältnisse haben wir viel Geld in Filme und Entwicklung investiert - wir sind heute noch froh drum.

Nun aber zum E 3382, der sich samstags 4622 nannte. Um 6:15 h erreichte einer von uns den Bahnsteig in Lebach, wo sich das Zugpersonal für ein Abschiedsfoto präsentiert hatte. Leider kam der Fotograf etwas zu spät, das Lokpersonal steigt gerade ab.

Was uns aber sehr freute, war, dass die 051 832 äu8erlich sehr schön hergerichtet war. Sie hatte eine Woche zuvor eine große Abschiedstour durch den Hunsrück geführt.



Bild 1: Abschiedsfoto mit Lok- und Zugpersonal vor der Abfahrt.



Bild 2: Zum letzten Mal fährt ein dampfgeführter Zug aus Lebach aus. Links die Strecke nach Völklingen - werktags außer sa gab es eine zeitgleiche Ausfahrt mit 212 und Umbauwagen.



Bild 3: Und nochmal näher.



Bild 4: Der zweite Kameramann stand in Bubach.



Bild 5: Der Heizer kann sich kurz ausruhen und den Blick ins Illtal genießen.



Bild 6: In Eppelborn erwischten wir nur noch die Abfahrt. Hier stand schon einige Fotografen.



Bild 7: Abfahrt in Wustweiler. Auch hier waren einige Kollegen am Werk.



Bild 8: Schwung holen für die lange 40 o/oo-Steigung nach Wemmetsweiler.



Bild 9: Erst bei der Ausfahrt aus Illingen waren wir wieder dabei. Hier die Steigung Richtung Wemmetsweiler, die ja schon am BÜ in Wustweiler begann und nur durch den Bahnhof Illingen unterbrochen wurde.



Bild 10: In Wemmetsweiler warteten wir auf die Rückkehr der 051 als Lz aus Neunkirchen. Beim Ansetzen an den Wagenpark gab es etliche Zuschauer.



Bild 11: Zum letzten Mal verlässt mit dem N 4617 ein planmäßiger Dampfzug Wemmetsweiler.



Bild 12: Nochmal die gleiche Szene aus einem anderen Blickwinkel. Aus heutiger Sicht sind auch die Autos interessant, damals fanden wir sie sehr störend.



Bild 13: Kurz vor Dirmingen.



Bild 14: Ausfahrt aus Eppelborn.



Bild 15: Wieder die andere Perspektive.



Bild 16: Hier kommt mal der interessante Wannentender zur Geltung.


Nun entschlossen wir uns, auf die Rangiermanöver in Lebach zu verzichten, weil wir unbedingt noch einmal eine Dampflok auf der Köllertalbahn dokumentieren wollten. Wir wussten, dass die Lz-Fahrt nach Dillingen samstags über diese Strecke ging. Daher hatten wir uns das nördliche Portal des Spitzeichtunnels bei Landsweiler ausgewählt. Einer von uns saß auf einer Eiche am Streckenrand, der andere stand im Einschnitt kurz vor dem Tunnelportal.



Bild 17: Der Blick vom Baum.



Bild 18: Zeitgleich aufgenommen aus dem anderen Blickwinkel.



Bild 19: Der letzte Pfiff, Einfahrt in den 476 m langen Spitzeich-Tunnel - das war's...


Damit ging im Raum Lebach eine 79jährige Ära zu Ende.
Für uns folgte so etwas wie eine "Dampf-Depression". Es waren "nur" noch 212 mit Umbauwagen und Silberlingen sowie Schienenbusse (795/995) zu sehen, dazu GV mit 212, auch mit 260 und 290. Es brauchte aber einige Zeit, bis wir auch dies als eines Fotos würdig empfanden. Wer hätte geahnt, wie stark die Veränderungen in den folgenden Jahren waren?
Leider war unser Budget recht bescheiden, so dass wir uns keine guten Kameras leisten konnten. Auch waren Diafilme und die Entwicklung nicht gerade billig. Und ob ein Motiv gut umgesetzt war, wusste man ja auch erst ein, zwei Wochen später, wenn der Film aus der Entwicklung zurück kam. Heute sind wir froh, diese Zeitdokumente zu haben und hoffen, dass sie auch Euch ansprechen, auch wenn sie manchmal qualitativ dürftig sind. Bitte ergänzt gerne!

Alle Fotos: Aloys Meiser & Alois Bauer