Einfach mal ne Übergabe....(zum Mitmachen)
Verfasst: So 24. Jan 2021, 00:36
Schwierig, einen solchen Beitrag thematisch einzuordnen.
Da die klassische "Übergabe" - also eine Fahrt vom Knoten zu den Kunden in der Fläche - eigentlich so gut wie ausgestorben ist, das Thema jedoch in meinen Augen immer eine hochinteressante Sache war - spiegelte sie doch die wirtschaftlichen Strukturen so mancher Region wider - möchte ich ihr gerne einen Beitrag in "Historisch, überregional" widmen, und immer mal wieder eine dieser kurzweiligen "Fuhren" einstellen, denen so manche Stunde Wartezeit geopfert wurde, meist an reizvollen einsamen Stellen. Es wird ausdrücklich um Mitwirkung gebeten, gerne kann man auch die kurze Entstehungsgeschichte des Bildes dazu schreiben. Wär doch schade, wenn der Dornröschenschlaf hier so weitergeht...
Den Anfang mache ich mit einem Sprung so gerade eben über eine unserer westlichen Staatsgrenzen, ich wollte im Übergang zwischen Winter und Frühjahr 1990 einen spontanen Trip in die Region Aachen auch mit ein paar Bildern aus den belgischen "Ostkantonen" anreichern, und fuhr gen Welkenraedt, um mich da über eventuelle Besonderheiten zu informieren, und siehe da, in der - heute längst zugewucherten - GA sagte man mir, daß eine Mannschaft gerade über Eupen Richtung Raeren aufgebrochen sei, um ein paar Wagen abzuholen. Da ich so "schlau" war, mich gar nicht nach den Fahrzeugen zu erkunden, wurde es also eine "Überraschungskiste". Ausgestattet mit exakten Karten der Region klapperte ich mit meinem halbwegs feld- und waldwegtauglichen 2CV die in Frage kommenden Punkte hinter Eupen (Ohne Fahrdraht) ab. Auf einer gemauerten Brücke über die Bahn, die einen großzügig angelegten, befestigten Waldweg namens "Breite Wege" trug, hielt ich an, das sollte nun mein Motiv sein.
Da ich die Strecke leider nicht permanent im Auge hatte (Straßenführung und Verkehr müssen ja auch nebenbei beachtet werden - manche Fuzzies vergessen das ja leider schon mal, wie ich ja mittlerweile aus der anderen Perspektive kenne), mischte sich nach einer Stunde Wartezeit die bange Frage ein, ob er nicht schon wieder zurück sei. Die Verweildauer solcher Fuhren auf den Unterwegsbahnhöfen ergibt sich ja bekanntlich aus den Faktoren Motivation des Personals, gastronomische Versorgung vor Ort, Wetter und tatsächlich auch Arbeitsaufwand, und bewegt sich irgendwo zwischen Überschalltempo und Schneckenpost. Nach zwei Stunden im Wald, gefühlt tatsächlich drei Dutzend fragender Blicke aus vorbei kommenden Traktoren oder PKWs wollte ich schon aufgeben, ein paar Tropfen aus der nahezu permanent geschlossenen Wolkendecke taten ihr übriges, vom Parkplatz des Wagens war die Strecke nicht einsehbar. Den kurzen Schauer im Trockenen abwartend bezog ich danach wieder Posten, ich hatte schon damit gerechnet, den Zug aufgrund akustischer Verhältnisse nur kurz im Vorbeifahren zu hören, und alles wäre umsonst gewesen. Nach schließlich gut 3 1/2 Stunden war ich mir sicher: "Der ist schon lange in Montzen!", und zählte schon die letzten drei Minuten Hoffnung bis zum Abbruch (Wer kennt die nicht auch?) an, als ich glaubte, in der Ferne ein Brummen zu vernehmen. Nun, dieses akustische Vergnügen hatte sich in den 200 Minuten davor fünf oder sechs mal als forst- und landwirtschaftliches Gerümpel entpuppt. Doch diesmal wurde es immer dumpfer, ja, ich glaubte sogar, ein richtiges dezentes Wummern zu vernehmen, also Kamera hoch, und beim ersten Blick durch den Sucher tauchte sie hinten im Bogen auf, meine Überraschungsfuhre. Und was für eine schöne: Vorweg eine "vorwärts" fahrende 8400er mit zwei Vierachser Stammholzwagen....ein Klassiker am Rande des Hohen Venns. Die 8400er ist optisch der V36 oder sogar noch eher den englischen Rangierhobeln (Class 08-13) ähnlich, allerdings dieselelektrisch mit 400 kW, ein C-Kuppler mit einem Endführerhaus, uriger Anblick, die wenigsten überlebten die Jahrtausendwende. Hier also das Einsteigerbild, über rege Beteiligung freue ich mich sehr:
Da die klassische "Übergabe" - also eine Fahrt vom Knoten zu den Kunden in der Fläche - eigentlich so gut wie ausgestorben ist, das Thema jedoch in meinen Augen immer eine hochinteressante Sache war - spiegelte sie doch die wirtschaftlichen Strukturen so mancher Region wider - möchte ich ihr gerne einen Beitrag in "Historisch, überregional" widmen, und immer mal wieder eine dieser kurzweiligen "Fuhren" einstellen, denen so manche Stunde Wartezeit geopfert wurde, meist an reizvollen einsamen Stellen. Es wird ausdrücklich um Mitwirkung gebeten, gerne kann man auch die kurze Entstehungsgeschichte des Bildes dazu schreiben. Wär doch schade, wenn der Dornröschenschlaf hier so weitergeht...
Den Anfang mache ich mit einem Sprung so gerade eben über eine unserer westlichen Staatsgrenzen, ich wollte im Übergang zwischen Winter und Frühjahr 1990 einen spontanen Trip in die Region Aachen auch mit ein paar Bildern aus den belgischen "Ostkantonen" anreichern, und fuhr gen Welkenraedt, um mich da über eventuelle Besonderheiten zu informieren, und siehe da, in der - heute längst zugewucherten - GA sagte man mir, daß eine Mannschaft gerade über Eupen Richtung Raeren aufgebrochen sei, um ein paar Wagen abzuholen. Da ich so "schlau" war, mich gar nicht nach den Fahrzeugen zu erkunden, wurde es also eine "Überraschungskiste". Ausgestattet mit exakten Karten der Region klapperte ich mit meinem halbwegs feld- und waldwegtauglichen 2CV die in Frage kommenden Punkte hinter Eupen (Ohne Fahrdraht) ab. Auf einer gemauerten Brücke über die Bahn, die einen großzügig angelegten, befestigten Waldweg namens "Breite Wege" trug, hielt ich an, das sollte nun mein Motiv sein.
Da ich die Strecke leider nicht permanent im Auge hatte (Straßenführung und Verkehr müssen ja auch nebenbei beachtet werden - manche Fuzzies vergessen das ja leider schon mal, wie ich ja mittlerweile aus der anderen Perspektive kenne), mischte sich nach einer Stunde Wartezeit die bange Frage ein, ob er nicht schon wieder zurück sei. Die Verweildauer solcher Fuhren auf den Unterwegsbahnhöfen ergibt sich ja bekanntlich aus den Faktoren Motivation des Personals, gastronomische Versorgung vor Ort, Wetter und tatsächlich auch Arbeitsaufwand, und bewegt sich irgendwo zwischen Überschalltempo und Schneckenpost. Nach zwei Stunden im Wald, gefühlt tatsächlich drei Dutzend fragender Blicke aus vorbei kommenden Traktoren oder PKWs wollte ich schon aufgeben, ein paar Tropfen aus der nahezu permanent geschlossenen Wolkendecke taten ihr übriges, vom Parkplatz des Wagens war die Strecke nicht einsehbar. Den kurzen Schauer im Trockenen abwartend bezog ich danach wieder Posten, ich hatte schon damit gerechnet, den Zug aufgrund akustischer Verhältnisse nur kurz im Vorbeifahren zu hören, und alles wäre umsonst gewesen. Nach schließlich gut 3 1/2 Stunden war ich mir sicher: "Der ist schon lange in Montzen!", und zählte schon die letzten drei Minuten Hoffnung bis zum Abbruch (Wer kennt die nicht auch?) an, als ich glaubte, in der Ferne ein Brummen zu vernehmen. Nun, dieses akustische Vergnügen hatte sich in den 200 Minuten davor fünf oder sechs mal als forst- und landwirtschaftliches Gerümpel entpuppt. Doch diesmal wurde es immer dumpfer, ja, ich glaubte sogar, ein richtiges dezentes Wummern zu vernehmen, also Kamera hoch, und beim ersten Blick durch den Sucher tauchte sie hinten im Bogen auf, meine Überraschungsfuhre. Und was für eine schöne: Vorweg eine "vorwärts" fahrende 8400er mit zwei Vierachser Stammholzwagen....ein Klassiker am Rande des Hohen Venns. Die 8400er ist optisch der V36 oder sogar noch eher den englischen Rangierhobeln (Class 08-13) ähnlich, allerdings dieselelektrisch mit 400 kW, ein C-Kuppler mit einem Endführerhaus, uriger Anblick, die wenigsten überlebten die Jahrtausendwende. Hier also das Einsteigerbild, über rege Beteiligung freue ich mich sehr: