Die Anlage ist fertig - was nun bloß? Anregungen
Verfasst: Fr 8. Jan 2021, 13:04
Was nun? Die Modellbahnanlage ist fertig …..
Heute will ich für Kollegen und Kolleginnen, die vielleicht sogar jetzt an Abriss und Neubau denken, ein paar Anregungen geben, das erreichte Ziel doch durch vorbildorientierten Betrieb auszufüllen.
Unsere Klubanlage im Taunus, die von vier Mitgliedern genutzt wird, weist u. a. zwei Streckenkreise auf, die – maßstäblich umgesetzt – jeweils einen Kilometer (Hauptbahn) bzw. drei (Nebenbahn) lang sind.
Hieraus entwickelten wir ein erdachtes Bahnnetz, auf dem wir uns vom Betriebsmittelpunkt „Altenstein Hbf“ durch Kilometer-Abfahren in alle Richtungen gedanklich bewegen konnten.
Früher mussten wir zählen; heute geschieht das über Messpunkte durch Datenverarbeitung: Hat man eine Bahnstrecke gewählt, zeigt ein Monitor jeweils das Schild der aktuellen Betriebsstelle, Kilometersteine sowie alle (zufallsmäßigen) örtlichen Signalstellungen an. Der Rechner steuert auch auf der Modellbahn die entsprechenden Signale fern.
Und das ist unsere Fantasie-Landkarte:
Dann fingen wir an, die einzelnen Streckenabschnitte mit Leben zu erfüllen, indem wir Streckenbelegungspläne konstruierten:
Danach konnte wir die Buchfahrpläne entwerfen:
Das bedeutete für unseren Betriebsmittelpunkt Altenstein Hbf organisatorische Herausforderungen, die in eine Bahnhofsfahrordnung mündeten.
Der nächste Schritt war die Herausgabe eines Abfahrtplanes, der uns in Verbindung mit der Bahnhofsfahrordnung zu jedem Zeitpunkt des Dienstantrittes klar die Aufgabenstellungen für das Stellwerk, den Wagenmeister und das Lokpersonal festlegte.
Nun können wir unter zwei Perspektiven für den Betriebsablauf wählen:
1.) Schwerpunkt Stellwerk: Planmäßige Zugbewegungen im Bahnhof
2.) Schwerpunkt einzelne Zugfahrt im Streckennetz, die zusätzlich vom einfachen Fahrsimulator begleitet wird (nur notwendige Schilder, Signalgrafiken, Kilometersteine, Tacho, besondere Vorkommnisse), der uns aber auch – z.B. durch die zufälligen Signalstellungen – reichlich Abwechslung bereitet.
Unser Fahrsimulator bietet auch etliche reale DB-Stecken an, die wir mit möglichst vorbildgenauen Zügen abfahren. Das macht vor allen nachts sehr viel Freude, wenn man – mit vorgezogenen Feierabendbierchen – die Müdigkeit auf dem Führerstand bekämpft.
Wirklich spannend lässt sich auch der Güterverkehr auf der Anlage durchführen. Der Rechner erarbeitet uns ein Ablaufprogramm und druckt z.B. Wagenzettel aus. Nach welchem Prinzip das funktioniert, lässt sich am einfachsten anhand eines primitiven „Würfelspiels“ beschreiben, das wir mal vor mehr als 40 Jahren entwickelt hatten.
Auch damals arbeiteten wir uns mit einer Übergabe von Bahnhof zu Bahnhof durch und erfuhren erst bei der Ankunft (durch Würfeln), was uns erwartete. Und wenn man gerade so richtig beim Zerlegen des Zuges im Dorfbahnhof war, weil der hier abzuliefernde Wagen mal wieder mitten im Zug war, sagte uns ein Blick in den Streckenbelegungsplan, dass der Eilzug hier in 10 Minuten durchfahren wollte. Stress pur!
Unser Dorfbahnhof Zeven kann vom Modellbahn-Stellwerk, von wo auch die Lok gesteuert wird, nicht eingesehen werden. Die notwendige Kommunikation mit dem Rangierer geschah daher per Pfeifsignale oder CB-Funk. In den 1980er Jahren, als die Kanäle noch reichlich genutzt wurden, brachte das empörte Kommentare über die „Scheiß-Bahn“ ein, die doch andere Kanäle nutzen sollte.
Heute will ich es damit bewenden lassen, Euch vielleicht doch die eine oder andere Anregung zu geben. Modellbahn kann so vielseitig sein.
Es grüßt Euch
Günter
Heute will ich für Kollegen und Kolleginnen, die vielleicht sogar jetzt an Abriss und Neubau denken, ein paar Anregungen geben, das erreichte Ziel doch durch vorbildorientierten Betrieb auszufüllen.
Unsere Klubanlage im Taunus, die von vier Mitgliedern genutzt wird, weist u. a. zwei Streckenkreise auf, die – maßstäblich umgesetzt – jeweils einen Kilometer (Hauptbahn) bzw. drei (Nebenbahn) lang sind.
Hieraus entwickelten wir ein erdachtes Bahnnetz, auf dem wir uns vom Betriebsmittelpunkt „Altenstein Hbf“ durch Kilometer-Abfahren in alle Richtungen gedanklich bewegen konnten.
Früher mussten wir zählen; heute geschieht das über Messpunkte durch Datenverarbeitung: Hat man eine Bahnstrecke gewählt, zeigt ein Monitor jeweils das Schild der aktuellen Betriebsstelle, Kilometersteine sowie alle (zufallsmäßigen) örtlichen Signalstellungen an. Der Rechner steuert auch auf der Modellbahn die entsprechenden Signale fern.
Und das ist unsere Fantasie-Landkarte:
Dann fingen wir an, die einzelnen Streckenabschnitte mit Leben zu erfüllen, indem wir Streckenbelegungspläne konstruierten:
Danach konnte wir die Buchfahrpläne entwerfen:
Das bedeutete für unseren Betriebsmittelpunkt Altenstein Hbf organisatorische Herausforderungen, die in eine Bahnhofsfahrordnung mündeten.
Der nächste Schritt war die Herausgabe eines Abfahrtplanes, der uns in Verbindung mit der Bahnhofsfahrordnung zu jedem Zeitpunkt des Dienstantrittes klar die Aufgabenstellungen für das Stellwerk, den Wagenmeister und das Lokpersonal festlegte.
Nun können wir unter zwei Perspektiven für den Betriebsablauf wählen:
1.) Schwerpunkt Stellwerk: Planmäßige Zugbewegungen im Bahnhof
2.) Schwerpunkt einzelne Zugfahrt im Streckennetz, die zusätzlich vom einfachen Fahrsimulator begleitet wird (nur notwendige Schilder, Signalgrafiken, Kilometersteine, Tacho, besondere Vorkommnisse), der uns aber auch – z.B. durch die zufälligen Signalstellungen – reichlich Abwechslung bereitet.
Unser Fahrsimulator bietet auch etliche reale DB-Stecken an, die wir mit möglichst vorbildgenauen Zügen abfahren. Das macht vor allen nachts sehr viel Freude, wenn man – mit vorgezogenen Feierabendbierchen – die Müdigkeit auf dem Führerstand bekämpft.
Wirklich spannend lässt sich auch der Güterverkehr auf der Anlage durchführen. Der Rechner erarbeitet uns ein Ablaufprogramm und druckt z.B. Wagenzettel aus. Nach welchem Prinzip das funktioniert, lässt sich am einfachsten anhand eines primitiven „Würfelspiels“ beschreiben, das wir mal vor mehr als 40 Jahren entwickelt hatten.
Auch damals arbeiteten wir uns mit einer Übergabe von Bahnhof zu Bahnhof durch und erfuhren erst bei der Ankunft (durch Würfeln), was uns erwartete. Und wenn man gerade so richtig beim Zerlegen des Zuges im Dorfbahnhof war, weil der hier abzuliefernde Wagen mal wieder mitten im Zug war, sagte uns ein Blick in den Streckenbelegungsplan, dass der Eilzug hier in 10 Minuten durchfahren wollte. Stress pur!
Unser Dorfbahnhof Zeven kann vom Modellbahn-Stellwerk, von wo auch die Lok gesteuert wird, nicht eingesehen werden. Die notwendige Kommunikation mit dem Rangierer geschah daher per Pfeifsignale oder CB-Funk. In den 1980er Jahren, als die Kanäle noch reichlich genutzt wurden, brachte das empörte Kommentare über die „Scheiß-Bahn“ ein, die doch andere Kanäle nutzen sollte.
Heute will ich es damit bewenden lassen, Euch vielleicht doch die eine oder andere Anregung zu geben. Modellbahn kann so vielseitig sein.
Es grüßt Euch
Günter