Von Deutschlands größter und zweitgrößter Insel und etwas Beifang vom angrenzenden Festland - Teil 5
Verfasst: Di 27. Okt 2020, 11:59
Hallo,
wie schon angekündigt möchte ich in diesem Teil einen Schwerpunkt auf etwas "Eisenbahnarchäologie" legen.
Es wird also viel Infrastruktur und fast keine fahrenden Züge zu sehen geben.
Wie üblich die Links zu den bisherigen Teilen:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Also nochmal zurück in den Süden von Usedom, wo 1876 die abzweigende Strecke Ducherow - Swinemünde Hbf mit Überbrückung des Peenestroms bei Karnin auf einer Drehbrücke eröffnet wurde.
Bild 01 - Im Dezember 1933 wurde eine neue Hubbrücke bei Karnin eröffnet, die mit 100 km/h befahren werden durfte.
Bild 02 - Aber bereits Ende April 1945 ist diese Verbindung unterbrochen, die Vorflutbrücken von der Wehrmacht zerstört und das bewegliche Hubteil steht in angehobener Stellung als unverändertes Fragment und technisches Denkmal mitten im Strom
Wir folgen der Erschließungs Usedoms mit der Eisenbahn, die 1894 Heringsdorf erreichte und erst 1911 bis Wolgaster Fähre mit Fähranschluss zum Wolgaster Ufer fortgesetzt wird.
Bild 03 - Das zuletzt auf diesem Trajekt eingesetzte Fährschiff Stralsund von 1890 (F. Schichau GmbH in Elbing, Baunummer 440) ist als Museumsschiff erhalten und kann in Wolgast besichtigt werden.
Bis Ende 1990 erledigte die Stralsund den Gütertrajektverkehr über den Peenestrom zwischen Wolgast – Wolgast Fähre, die letzten Jahre ohne eigene Antriebsanlage mittels Bugsierschleppers.
Für den Austausch der auf Usedom eingesetzten Fahrzeuge erfolgte in den Jahren 1993 bis 1995 nochmals eine Reaktivierung als Eisenbahnfähre (Trajekt), um u.a. die Ferkeltaxen der UBB nach Usedom zu bringen.
Bild 04 - Die zu trajektierenden Waggons wurden über den Bug an Bord rangiert und achtern an einen Prellbock verspannt (fehlt derzeit). Am Ende der Übersetzungsstrecke erfolgte dann die Entladung wieder über den Bug, so dass die Fähre bei jeder Trajektierung einmal wenden musste.
Nochmal zurück auf die Insel zur Strecke Zinnowitz - Peenemünde, die Mitte der 1930er Jahre zusammen mit der Heeresversuchsanstalt entstand und für wenige Jahre mit Triebzügen, die der Baureihe ET 167 der Berliner S-Bahn ähnelten, im Oberleitungsbetrieb betrieben wurde.
Bild 05 - Am ehem. Haltepunkt Werk Ost der Peenemünder Versuchsanstalten ist der Hochbahnsteig noch vorhanden
Bild 06 - Und auch letzte Reste der Oberleitungsanlagen kann man noch entdecken
Vor dem Abschied von Usedom geht es noch in den Inselnorden ins Historisch-Technische Museum Peenemünde im ehem. Kohlekraftwerk
Bild 07 - Im Freigelände steht auch ein Triebzug, der an den S-Bahn ähnlichen elektrischen Betrieb zwischen Zinnowitz und Peenemünde erinnert
Bild 08 - Der ex Peenemünder 426 002/826 602 hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, blieb als Museumsfahrzeug erhalten und steht heute als Denkmal im Historisch-Technischen Museum Peenemünde
Bild 09 - Ein letzter Blick in den Führerstand des Steuerwagens
Ein ausführlicher Beitrag zu den ET 26 (426) der DB gibt es bei DSO: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9452137
Zum Abschluß dieses Teils verlassen wir die Insel und kehren wieder in die Gegenwart und vielleicht sogar Zukunft zurück und machen einen Sprung zur Strecke Velgast - Barth
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 9Fbahn.png
Bild 10 - Ein Blick auf den südlichen Bahnhofskopf von Barth wie er sich heute darstellt verbunden mit etwas Geschichte. Links war das normalspurige Bw, in Bildmitte ganz hinten (über dem Lenker der Schwalbe) ist das normalspurige EG zu erahnen, dann folgt das noch vorhandene Stellwerk und nach rechts ging es als Dreischienengleis zum Hafen und zur Zuckerfabrik. Nicht zu vergessen die ehemalige schmalspurige Franzburger Kreisbahnen, die auch ihren Platz hatte. Es war also genügend Eisenbahn Infrastruktur vorhanden, die zum Großteil nicht mehr existiert
Bild 11 - Und so sieht die Gegenwart aus. Die verbliebene Infrastruktur gehört der UBB und DB Regio AG Nordost erbringt die Verkehrsleistungen.
Die Infrastruktur ist auf ein Stichgleis Velgast - Barth reduziert, die 1991 installierte Oberleitung wurde 2005 wieder abgebaut.
640 018 verlässt als RB nach Velgast den Haltepunkt Barth und passiert auf Höhe des ehemaligen Bw das frühere Stellwerk B1
Bild 12 - Und hier könnte die Zukunft beginnen. Über das jetzige Streckenende in Barth hinaus soll es in ein paar Jahren wieder über die Darßbahn nach Zingst und Prerow auf dem Darß gehen.
Ein leztes Bild aus Barth an der Ostsee leitet zu den kommenden Teilen mit Bildern von der Rügener Schmalspur über
Bild 13 - Im Hafen der ehem. Zuckerfabrik liegt das Fährschiff "Wittow" (Stettiner Vulcan-Werft, 1896), das bis 1968 für den Fährbetrieb zwischen den Bahnhöfen Wittower Fähre und Fährhof auf der Nordstrecke der Rügenschen Kleinbahnen (RüKB) zuständig war.
https://www.presskurier.de/157/faehrsch ... hten-insel
Gruß
Roland
wie schon angekündigt möchte ich in diesem Teil einen Schwerpunkt auf etwas "Eisenbahnarchäologie" legen.
Es wird also viel Infrastruktur und fast keine fahrenden Züge zu sehen geben.
Wie üblich die Links zu den bisherigen Teilen:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Also nochmal zurück in den Süden von Usedom, wo 1876 die abzweigende Strecke Ducherow - Swinemünde Hbf mit Überbrückung des Peenestroms bei Karnin auf einer Drehbrücke eröffnet wurde.
Bild 01 - Im Dezember 1933 wurde eine neue Hubbrücke bei Karnin eröffnet, die mit 100 km/h befahren werden durfte.
Bild 02 - Aber bereits Ende April 1945 ist diese Verbindung unterbrochen, die Vorflutbrücken von der Wehrmacht zerstört und das bewegliche Hubteil steht in angehobener Stellung als unverändertes Fragment und technisches Denkmal mitten im Strom
Wir folgen der Erschließungs Usedoms mit der Eisenbahn, die 1894 Heringsdorf erreichte und erst 1911 bis Wolgaster Fähre mit Fähranschluss zum Wolgaster Ufer fortgesetzt wird.
Bild 03 - Das zuletzt auf diesem Trajekt eingesetzte Fährschiff Stralsund von 1890 (F. Schichau GmbH in Elbing, Baunummer 440) ist als Museumsschiff erhalten und kann in Wolgast besichtigt werden.
Bis Ende 1990 erledigte die Stralsund den Gütertrajektverkehr über den Peenestrom zwischen Wolgast – Wolgast Fähre, die letzten Jahre ohne eigene Antriebsanlage mittels Bugsierschleppers.
Für den Austausch der auf Usedom eingesetzten Fahrzeuge erfolgte in den Jahren 1993 bis 1995 nochmals eine Reaktivierung als Eisenbahnfähre (Trajekt), um u.a. die Ferkeltaxen der UBB nach Usedom zu bringen.
Bild 04 - Die zu trajektierenden Waggons wurden über den Bug an Bord rangiert und achtern an einen Prellbock verspannt (fehlt derzeit). Am Ende der Übersetzungsstrecke erfolgte dann die Entladung wieder über den Bug, so dass die Fähre bei jeder Trajektierung einmal wenden musste.
Nochmal zurück auf die Insel zur Strecke Zinnowitz - Peenemünde, die Mitte der 1930er Jahre zusammen mit der Heeresversuchsanstalt entstand und für wenige Jahre mit Triebzügen, die der Baureihe ET 167 der Berliner S-Bahn ähnelten, im Oberleitungsbetrieb betrieben wurde.
Bild 05 - Am ehem. Haltepunkt Werk Ost der Peenemünder Versuchsanstalten ist der Hochbahnsteig noch vorhanden
Bild 06 - Und auch letzte Reste der Oberleitungsanlagen kann man noch entdecken
Vor dem Abschied von Usedom geht es noch in den Inselnorden ins Historisch-Technische Museum Peenemünde im ehem. Kohlekraftwerk
Bild 07 - Im Freigelände steht auch ein Triebzug, der an den S-Bahn ähnlichen elektrischen Betrieb zwischen Zinnowitz und Peenemünde erinnert
Bild 08 - Der ex Peenemünder 426 002/826 602 hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, blieb als Museumsfahrzeug erhalten und steht heute als Denkmal im Historisch-Technischen Museum Peenemünde
Bild 09 - Ein letzter Blick in den Führerstand des Steuerwagens
Ein ausführlicher Beitrag zu den ET 26 (426) der DB gibt es bei DSO: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9452137
Zum Abschluß dieses Teils verlassen wir die Insel und kehren wieder in die Gegenwart und vielleicht sogar Zukunft zurück und machen einen Sprung zur Strecke Velgast - Barth
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 9Fbahn.png
Bild 10 - Ein Blick auf den südlichen Bahnhofskopf von Barth wie er sich heute darstellt verbunden mit etwas Geschichte. Links war das normalspurige Bw, in Bildmitte ganz hinten (über dem Lenker der Schwalbe) ist das normalspurige EG zu erahnen, dann folgt das noch vorhandene Stellwerk und nach rechts ging es als Dreischienengleis zum Hafen und zur Zuckerfabrik. Nicht zu vergessen die ehemalige schmalspurige Franzburger Kreisbahnen, die auch ihren Platz hatte. Es war also genügend Eisenbahn Infrastruktur vorhanden, die zum Großteil nicht mehr existiert
Bild 11 - Und so sieht die Gegenwart aus. Die verbliebene Infrastruktur gehört der UBB und DB Regio AG Nordost erbringt die Verkehrsleistungen.
Die Infrastruktur ist auf ein Stichgleis Velgast - Barth reduziert, die 1991 installierte Oberleitung wurde 2005 wieder abgebaut.
640 018 verlässt als RB nach Velgast den Haltepunkt Barth und passiert auf Höhe des ehemaligen Bw das frühere Stellwerk B1
Bild 12 - Und hier könnte die Zukunft beginnen. Über das jetzige Streckenende in Barth hinaus soll es in ein paar Jahren wieder über die Darßbahn nach Zingst und Prerow auf dem Darß gehen.
Ein leztes Bild aus Barth an der Ostsee leitet zu den kommenden Teilen mit Bildern von der Rügener Schmalspur über
Bild 13 - Im Hafen der ehem. Zuckerfabrik liegt das Fährschiff "Wittow" (Stettiner Vulcan-Werft, 1896), das bis 1968 für den Fährbetrieb zwischen den Bahnhöfen Wittower Fähre und Fährhof auf der Nordstrecke der Rügenschen Kleinbahnen (RüKB) zuständig war.
https://www.presskurier.de/157/faehrsch ... hten-insel
Gruß
Roland