SPNV-Nord/Süd, NVR: Vergabeverfahren zur Mittelrheinbahn (RB26)
Verfasst: Di 1. Sep 2020, 12:38
In einer gemeinsamen Preeserklärung informieren der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und die beiden
rheinland-pfälzischen Zweckverbände am 01.09.2020:
Vergabeverfahren zur Mittelrheinbahn gestartet
Künftig mehr Komfort bei Ausweitung des Angebots
Das Verfahren zur wettbewerblichen Vergabe der Mittelrheinbahn ist heute mit der aktuell erfolgten Veröffentlichung der
Auftragsbekanntmachung im EU-Amtsblatt an den Start gegangen. Das europaweite Vergabeverfahren wird von den
Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und Süd (ZSPNV Süd) und dem Zweck-
verband Nahverkehr Rheinland (NVR) gemeinsam durchgeführt.
Die drei Zweckverbände bestellen als SPNV-Aufgabenträger bereits heute die Verkehrsleistungen auf der Mittelrheinbahn,
d.h. der RegionalBahn (RB)-Linie 26 Köln – Bonn - Koblenz – Bingen – Mainz. Bei der letzten Ausschreibung hatte sich die
trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH als heutiger Betreiber der Mittelrheinbahn durchgesetzt.
Die Züge der Mittelrheinbahn sind als RB mit Halt an jeder Station ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der
Grundversorgung im Nahverkehr auf der Schiene im Rheintal und im Zulauf auf die Oberzentren.
Mit der Neuvergabe verbunden sind zeitgemäße Komfortmerkmale wie zum Beispiel für den Fahrgast kostenfreies WLAN
im Zug. Außerdem soll das fahrplanmäßige Angebot ausgeweitet werden. So ist zum Beispiel die Dreifachtraktion zwischen
Köln und Remagen fester Bestandteil der Ausschreibung. Zur Wahrung der Interessen der Arbeitnehmer*innen beim der-
zeitigen Betreiber trans regio muss der Gewinner der Ausschreibung dem Betriebspersonal ein Übernahmeangebot ent-
sprechend deren aktuellen Arbeitsverträgen anbieten. Mit einer solchen Regelung wurden schon bei der Vergabe der Regio-
nalbahnleistungen im Saarland, rund um Trier und in der Westpfalz sowie im NVR bei der RB 20 rund um Aachen die Arbeit-
nehmer*inneninteressen der Beschäftigten des Altbetreibers berücksichtigt. Außerdem gilt auf dem gesamten Linienweg –
auch für mögliche Subunternehmer – das rheinland-pfälzischen Tariftreuegesetz.
Die Neuvergabe der SPNV-Leistungen der Mittelrheinbahn erfolgt in einem sog. Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem
Teilnahmewettbewerb, bei dem die interessierten Eisenbahnverkehrsunternehmen zunächst ihre Qualifikation nachweisen
müssen. Mit dem Start des Vergabeverfahrens ist heute der Teilnahmewettbewerb einschließlich Veröffentlichung der Ver-
gabeunterlagen angelaufen, an den sich das eigentliche Wettbewerbsverfahren anschließt. Im sogenannten Verhandlungs-
verfahren können die Unternehmen selbst Vorschläge zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und des Fahrplanangebotes
sowie der Qualität einbringen. Nach deren Auswertung haben die Bieter dann mehrere Monate Zeit, die endgültigen Aus-
schreibungsunterlagen zu bewerten und ein Angebot abzugeben. Dieses mehrstufige Verfahren wird voraussichtlich im
Frühjahr 2021 beendet sein.
Bei der Konzeption der Neuausschreibung der Mittelrheinbahn haben sich die drei Zweckverbände SPNV-Nord, ZSPNV Süd
und NVR am aktuellen Fahrplanangebot der RB 26 Köln – Koblenz – Mainz orientiert, dieses aber unter Berücksichtigung
der Fahrgastnachfrage teilweise weiterentwickelt.
Sofern sie einer umfassenden Modernisierung (sog. Re-Design) unterzogen werden, können die Unternehmen auch mit
Gebrauchtfahrzeugen anbieten. Selbstverständlich sind in dem Verfahren auch Angebote mit Neufahrzeugen möglich.
Das Volumen der ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 für eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren ausgeschrie-
benen Verkehrsleistungen auf der Mittelrheinbahn beläuft sich rund 3,2 Mio. Zug-km/Jahr gegenüber heute rund 3 Mio.
Zug-km/Jahr. Der Verkehrsvertrag ist als sog. ´Brutto-Vertrag´ ausgestaltet, bei dem die Erlös- also Einnahmeverant-
wortung auf Seiten der SPNV-Aufgabenträger liegt. Damit sollen die bei anderen Verfahren, bei denen das Einnahme-
risiko bei den EVU liegt (sog. ´Netto-Verträge´), üblichen Risikoaufschläge beim Angebot vermieden werden.
Die drei Zweckverbände SPNV-Nord, ZSPNV Süd und NVR freuen sich über den Start des Vergabeverfahrens zur MRB
und erwarten eine rege Beteiligung von Seiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Zur Ausschreibung im TED:
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTIC ... HTML&src=0
.
edit: Titel angepasst, da jetzt der Zuschlag erteilt wurde
rheinland-pfälzischen Zweckverbände am 01.09.2020:
Vergabeverfahren zur Mittelrheinbahn gestartet
Künftig mehr Komfort bei Ausweitung des Angebots
Das Verfahren zur wettbewerblichen Vergabe der Mittelrheinbahn ist heute mit der aktuell erfolgten Veröffentlichung der
Auftragsbekanntmachung im EU-Amtsblatt an den Start gegangen. Das europaweite Vergabeverfahren wird von den
Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und Süd (ZSPNV Süd) und dem Zweck-
verband Nahverkehr Rheinland (NVR) gemeinsam durchgeführt.
Die drei Zweckverbände bestellen als SPNV-Aufgabenträger bereits heute die Verkehrsleistungen auf der Mittelrheinbahn,
d.h. der RegionalBahn (RB)-Linie 26 Köln – Bonn - Koblenz – Bingen – Mainz. Bei der letzten Ausschreibung hatte sich die
trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH als heutiger Betreiber der Mittelrheinbahn durchgesetzt.
Die Züge der Mittelrheinbahn sind als RB mit Halt an jeder Station ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der
Grundversorgung im Nahverkehr auf der Schiene im Rheintal und im Zulauf auf die Oberzentren.
Mit der Neuvergabe verbunden sind zeitgemäße Komfortmerkmale wie zum Beispiel für den Fahrgast kostenfreies WLAN
im Zug. Außerdem soll das fahrplanmäßige Angebot ausgeweitet werden. So ist zum Beispiel die Dreifachtraktion zwischen
Köln und Remagen fester Bestandteil der Ausschreibung. Zur Wahrung der Interessen der Arbeitnehmer*innen beim der-
zeitigen Betreiber trans regio muss der Gewinner der Ausschreibung dem Betriebspersonal ein Übernahmeangebot ent-
sprechend deren aktuellen Arbeitsverträgen anbieten. Mit einer solchen Regelung wurden schon bei der Vergabe der Regio-
nalbahnleistungen im Saarland, rund um Trier und in der Westpfalz sowie im NVR bei der RB 20 rund um Aachen die Arbeit-
nehmer*inneninteressen der Beschäftigten des Altbetreibers berücksichtigt. Außerdem gilt auf dem gesamten Linienweg –
auch für mögliche Subunternehmer – das rheinland-pfälzischen Tariftreuegesetz.
Die Neuvergabe der SPNV-Leistungen der Mittelrheinbahn erfolgt in einem sog. Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem
Teilnahmewettbewerb, bei dem die interessierten Eisenbahnverkehrsunternehmen zunächst ihre Qualifikation nachweisen
müssen. Mit dem Start des Vergabeverfahrens ist heute der Teilnahmewettbewerb einschließlich Veröffentlichung der Ver-
gabeunterlagen angelaufen, an den sich das eigentliche Wettbewerbsverfahren anschließt. Im sogenannten Verhandlungs-
verfahren können die Unternehmen selbst Vorschläge zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und des Fahrplanangebotes
sowie der Qualität einbringen. Nach deren Auswertung haben die Bieter dann mehrere Monate Zeit, die endgültigen Aus-
schreibungsunterlagen zu bewerten und ein Angebot abzugeben. Dieses mehrstufige Verfahren wird voraussichtlich im
Frühjahr 2021 beendet sein.
Bei der Konzeption der Neuausschreibung der Mittelrheinbahn haben sich die drei Zweckverbände SPNV-Nord, ZSPNV Süd
und NVR am aktuellen Fahrplanangebot der RB 26 Köln – Koblenz – Mainz orientiert, dieses aber unter Berücksichtigung
der Fahrgastnachfrage teilweise weiterentwickelt.
Sofern sie einer umfassenden Modernisierung (sog. Re-Design) unterzogen werden, können die Unternehmen auch mit
Gebrauchtfahrzeugen anbieten. Selbstverständlich sind in dem Verfahren auch Angebote mit Neufahrzeugen möglich.
Das Volumen der ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 für eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren ausgeschrie-
benen Verkehrsleistungen auf der Mittelrheinbahn beläuft sich rund 3,2 Mio. Zug-km/Jahr gegenüber heute rund 3 Mio.
Zug-km/Jahr. Der Verkehrsvertrag ist als sog. ´Brutto-Vertrag´ ausgestaltet, bei dem die Erlös- also Einnahmeverant-
wortung auf Seiten der SPNV-Aufgabenträger liegt. Damit sollen die bei anderen Verfahren, bei denen das Einnahme-
risiko bei den EVU liegt (sog. ´Netto-Verträge´), üblichen Risikoaufschläge beim Angebot vermieden werden.
Die drei Zweckverbände SPNV-Nord, ZSPNV Süd und NVR freuen sich über den Start des Vergabeverfahrens zur MRB
und erwarten eine rege Beteiligung von Seiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Zur Ausschreibung im TED:
https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTIC ... HTML&src=0
.
edit: Titel angepasst, da jetzt der Zuschlag erteilt wurde