Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hallo,

zwei Berichte über meine Besuche im Bw Ehrang hatte ich ja bereits hier veröffentlicht:

1970: http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 31&t=54564
1971: http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... 31&t=54570

Heute zunächst ein paar Bilder vom 23. April 1972, die ich vor 14 Jahren teilweise schon einmal im MRF gezeigt hatte, aber jetzt frisch digitalisiert wurden.


Eigentlich war ich ja zunächst nach Koblenz gefahren, um einen dampfgeführten Sonderzug zu fotografieren. Doch leider fiel diese Veranstaltung, die nach meiner Erinnerung von Bert Jülich geplant war, kurzfristig aus, so dass spontan auf einen Besuch in Ehrang umdisponiert wurde.

Anders als in den Vorjahren zeigte sich das Bw an jenem Sonntag von einer ruhigen Seite.
Am Freistand südlich des Lokschuppens waren zwei Ehranger 01er kalt abgestellt.




Bild 1:
Als Erste erblickte ich die 001 150, die äußerlich in gutem Zustand war. Um sie gruppierten sich u. a.
044 119 (Bw Ehrang),
023 018 (Bw Saarbrücken) und
052 712 (Bw Ehrang; bis 15.02.1971 Bw Mayen Ost).







Bild 2:
Als die 023 018 ihren Platz verlassen hatte, konnte man die 001 150 etwas mehr von der Seite aufnehmen.







Bild 3:
Aber wenige Momente später gesellte sich die Ehranger 044 688 rechts daneben, was mich aber nicht abhielt, noch in Ruhe eine weitere Aufnahme von der 001 150 zu machen.







Bild 4:
In Begleitung eines befreundeten Bahnbeamten bestieg ich dann den Führerstand der 001 150 und machte ein Erinnerungsbild vom Arbeitsplatz des Lokführers.







Bild 5:
Die Seite des Heizers.







Bild 6:
Blick in die kalte Feuerbüchse.







Bild 7:
Die 044 688 hatte ebenfalls ein Dia verdient.







Bild 8:
Auch die 044 674 war damals in Ehrang zu Hause.







Bild 9:
Weniger erfreulich war der Anblick der 001 227. Gleichwohl zog sie knapp zwei Monate später noch einmal nach Hof um.







Bild 10:
Die 044 378 vor ihrem heimatlichen Ringlokschuppen.






Bild 11:
Dann rollte überraschend die 044 071 heran, die erst vor einem Vierteljahr von Kassel nach Ehrang versetzt worden war.







Bild 12:
Die 044 071 erwischte ich auch noch besser in der Sonne.

Anschließend ein Kurzbesuch des Lokfriedhofs Karthaus südlich von Trier, wo ich aber nur wenige Aufnahmen machte.





Bild 13:
Die 086 217 aus Nürnberg Rbf war am 16.02.1972 z-gestellt worden.







Bild 14:
Diese Aufnahme galt der zuletzt in Koblenz-Mosel beheimateten 082 040, die – wie ihre Nachbarin 082 038 rechts – am 15. Dezember 1971 ausgemustert worden war.
Links kann man gerade noch die Saarbrücker 023 104 erkennen (z 10.12.1971, + 18.04.1972)







Bild 15:
Eine 44er – hier die Koblenzer 044 270 – mit Kabinentender hatte ich noch nie gesehen. Leider habe ich nicht dokumentiert, woher der Tender wirklich stammte.







Bild 16:
Auf dem Heimweg Richtung Koblenz lichtete ich am Abend im Trierer Hauptbahnhof noch die Ehranger 044 380 ab.







Bild 17:
Am 19. Mai 1973 sah ich auf einer Dienstreise vom Zug aus ein letztes Mal das Bw Ehrang mit Dampfloks, bevor die Moselstrecke am 7. Dezember 1973 elektrifiziert wurde.







Bild 18:
Das Gelände betrat ich dann noch einmal am 17. März 1990 auf der Durchreise von einer Fototour an der Saar. Auf der Fläche des teilweise abgerissenen Lokschuppens tummelten sich diverse 215er: 046, 035, 040 und 045.







Bild 19:
Die 215 045 aus der Nähe.







Bild 20:
Wehmütig blickte ich auf die Reste des alten Ringlokschuppens, der vor 20 Jahren noch so ausgesehen hatte:


Bild 21 vom 27.09.1970


Vor einem Monat fuhr ich wieder einmal mit dem Regionalexpress am Gelände des ehemaligen Ehranger Rangierbahnhofs sowie der Liegenschaft des früheren Bahnbetriebswerkes vorbei – das beklemmende Gefühl wurde ich eine Zeitlang nicht mehr los …….

Es grüßt Euch
Günter

Vielen Dank für diese tollen Aufnahmen und die Erläuterungen.

Vielen Dank für diese Aufnahmen/Dokumentation. Als Eisenbahnfreund ein Genuss .

War lange nicht mehr in Ehrang, wie sieht es da wohl heute aus ?

Danke sagt

„Aller guten Dinge sind drei“. Auch im dritten und letzten Teil kann und muss ich sagen, dass obige Aufnahmen wirklich gelungen und somit ausdrucksstark sind!
Nebenbei bemerkt hatten im Jahr 1972 die Güterverkehrszahlen mit ihrem Wagenaufkommen bei der Bundesbahn eine gewisse Rückläufigkeit dieser Einzug gehalten.

Toll dagegen ist der Einblick in den Führerstand eines „Feuerrosses“, 001 150-2, „4“, „5“ und “6“ betreffend, welcher in einer Sendung über hießige Lokomotiven auch mal „Kommandobrücke“ genannt wurde. Und gerade die 001 150-2, die zuvor 01 150 BDE. Weiß hieß, ehe sie im Rahmen der „Umetikettierung“ wie auch ihre Schwestern umbenannt wurde, ist eines der Zugpferde der Eisenbahnnostalgie, welches bis heute der Nachwelt erhalten geblieben ist. Vor menes Wissens nach etlichen Jahren wurde sie für circa eine Million aufwendig restauriert. Am 30. September 2017 fand von Trier Hauptbahnhof aus eine Sonderfahrt statt.

Beim Betrachten Ihrer Aufnahmen hatte ich eine sinngemäße Assoziation gemäß dem Motto „Gestern, Heute, Morgen“ sowie die entsprechende Infrastruktur den Kurzbesuch beim Lokfriedhof Konz-Karthaus betreffend, bezug nehmend auf die Aufnahmen „13“, „14“ und „15“. Meines Wissens nach konnte man diesen vom hießigen Personenbahnhof direkt erblicken. Direkt daneben, schräg gegenüber, hat sich laut Zeitzeugenaussagen Ehranger Eisenbahner ein kleiner Ablaufberg mit einem solchen Gleis befunden, über welches in Richtung Trier abgedrückt wurde. Im Rahmen einer Bedienerfahrt zum dortigen Instandhaltungswerk erzählte ein Kollege mal eine „etwaige“ Ablaufanekdote, die darin bestanden hatte, dass zum Ausbremsen der Wagen zu wenige Hemmschuhe gelegt worden waren und er die Wagen dann mit der Rangierlok "auffangen" musste!

Kein Vergleich mehr dagegen ist die Aufnahme „18“, zu dem Zeitpunkt der Ringlokschuppen schon fast anderthalb Jahrzehnte reduziert worden war.

Was das „beklemmende Gefühl“ betrifft, wer einst das wirkliche Leben eines einst solch bedeutenden Güterzuglok-Bahnbetriebswerks miterlebt hat, und sei es auch nur von Stippvisite und Vorbeifahren her, dem kann man es wahrhaftig nicht verdenken, wenn er Jahrzehnte später beim Betrachten von diesem alles andere als wohl fühlt.

Eine tolle Idee ist es allemal oder vielleicht sogar umso mehr als Abschlussbild der 20 Jahre dazwischen liegende "1:1-Vergleich" mit eben solcher Einstellung zwischen „20“:“21“.

HDE hat geschrieben: ↑Do 3. Sep 2020, 15:32 Vielen Dank für diese Aufnahmen/Dokumentation. Als Eisenbahnfreund ein Genuss .

War lange nicht mehr in Ehrang, wie sieht es da wohl heute aus ?

Danke sagt

GAR NICHT GUT!!!

Machen Sie sich auf etwas gefasst!