Schnellzug-Schürzenwagen - eine kleine Galerie (1970-1995, 19B)
Verfasst: Do 13. Feb 2020, 01:32
Hallo,
schon als Kind war ich von den sog. Schürzenwagen fasziniert. Wikipedia skizziert diese Bauart wie folgt:
Als Schürzenwagen wird eine Bauserie deutscher D-Zugwagen bezeichnet, die ab 1936 in Dienst gestellt wurde. Diese Personenwagen waren besonders windschnittig gestaltet, um den Luftwiderstand bei den damals angestrebten höheren Fahrgeschwindigkeiten zu minimieren. Namensgebend war die seitliche „Schürze“ am Längsträger.
Bild 1:
Hier sehen wir einen Aüe 310 mit 7 Abteilen, der eine jeweilige Raumlänge von 2294 mm aufweist. Die Fensterbreite beträgt sagenhafte 1400 mm. Nach dem Krieg reduzierte man in den Neubauwagen die Breite der Fenster in der 1. Klasse auf 1200 mm. Erst mit dem Eurofima-Modell Avmz 207 wählte man im Jahr 1977 wieder 1400 mm-Fenster.
Somit besaßen diese komfortablen Wagen 42 Sitzplätze in der 1. Klasse. Ab 1939 konnte man noch 103 Exemplare als AB4ü-38 in Dienst stellen. Diese Bauart wurde regulär bis 1982 eingesetzt.
Meine Aufnahme entstand am 30. August 1981, als der 17-11 041 mit dem Sonderzug E 28068 nach Rüdesheim kam.
Bild 2:
Im gleichen Zug lief auch der 17-10 025, ebenfalls ein Aüe 310.
Bild 3:
Den 17-10 025 sah ich am 22. September 1984 in Sundern auf der Röhrtalbahn in einem Sonderzug wieder.
Bild 4:
Wir kommen nun zur Bauart ABüe 334; seit 1940 als ABC4ü-39 in Dienst gestellt und in 65 Exemplaren gebaut. Er wies 8 Abteile auf: 18 Sitzplätze 1. Klasse und 40 Sitzplätze 2. Klasse. Die letzten regulären Einsätze dieser Bauart waren 1981.
Den Wagen mit der Nummer 38-40 102 konnte ich bei strömendem Regen am 24. April 1977 in einem Sonderzug in Winningen an der Mosel fotografieren.
Bild 5:
Einen weiteren ABüe 334 mit der Nummer 38-40 111 konnte man am 21. Mai 1995 beim Bahnhofsfest in Mayen Ost bewundern.
Bild 6:
Nun zur Bauart ABüe 336 (ehemalige BC4ü-39), von denen es mal 65 Wagen gab. Sie unterscheiden sich nur geringfügig von den ABüe 334: Beim Bau verzichtete man auf die Einrichtung des damaligen 1. Klasse Abteils.
Am 8. August 1980 traf ich den ABüe 336 mit der Nummer 38-11 093 in Schweinfurt an.
Bild 7:
Am 21. Mai 1995 war der ABüe 336 mit der Nummer 38-11 092 in Sonderzügen im Raum Mayen unterwegs.
Bild 8:
Wir kommen nun zum Büe 366, der ursprünglich als C4ü-38 seit 1939 in 318-facher Ausfertigung eingesetzt wurde. In den 9 Abteilen befinden sich insgesamt 72 Sitzplätze.
In der Nähe des Bw Frankfurt (Main) 2 traf ich am 25. Oktober 1970 auf den Büe 366 mit der Nummer 29-43 726.
Bild 9:
Glücklicherweise nahm ich den Wagen von Bild 8 anschließend auch mit SW-Film von Agfa auf – der Unterschied zum Diafilm Agfa CT 18, den ich bei Sauwetter eingesetzt hatte – ist in der Schärfe erkennbar.
Bild 10:
Der Büe 366 mit den Nummer 29-11 255 stand am 8. August 1980 im Schweinfurter Hauptbahnhof. Wahrscheinlich diente er für Militärtransporte.
Bild 11:
15 Jahre später: Ein Wiedersehen mit dem 29-11 255 am 21. Mai 1995 in Mayen Ost.
Bild 12:
Gleichfalls am 21. Mai 1995 konnte ich in Mayen Ost den Büe 366 mit der Nummer 29-11 234 ablichten.
Bild 13:
Jetzt wird’s traurig: Am Nachmittag des 27. März 1974 durfte ich mich mit Erlaubnis im Abstellbereich des Bahnhofs Wiesbaden Ost aufhalten und die mehr oder weniger demolierten Vorkriegs-Schnellzugwagen anschauen. Es war mir sogar gestattet worden, in den zur Verschrottung vorgesehenen Wagen Schilder zu Sammelzwecken "für den Eisenbahnverein" abzumontieren. Wegen der üppigen Vegetation waren mir aber kaum brauchbare Fotos möglich.
Einen Büe 366 kann ich Euch hiervon zeigen: Den 1940 in Uerdingen gebauten 51 80 29-43 717-6, der bis zum Dezember 1971 im Reisezugdienst eingesetzt war und dann in Kassel weitere Verwendung als Bahndienstfahrzeug fand. Nun wartete er auf sein baldiges Ende.
Bild 14:
Wir kommen nun zu den Schürzen-Speisewagen der Bauart WRügh/e 152, die bis Ende 1970 noch alle rot lackiert waren. Ein Vertreter ist der rot gebliebene Wagen mit der Nummer 88-40 152, der mir am 30. April 1979 in Traunstein im D 210 (Klagenfurt – Dortmund) begegnete.
Bild 15:
Ab 1971 tauchten dann letztlich sechs Schürzen-Speisewagen der Bauartnummer 152 in der Pop-Lackierung auf. Auf diesem Bild, das ich schon einmal gezeigt hatte, sieht man den WRügh 152 mit der Nummer 88-40 219 am 1. April 1971 als Speisewagen des D 627 (München - Dortmund) in Bingen (Rhein).
Bild 16:
Der 88-40 219 dann auf einem Sichtungsbild im Januar 1975 in Mainz Hbf. Er befand sich im D 215 RHEIN-EXPRESS (Hoek v. Holland – München).
Bild 17:
Acht Schürzen-Speisewagen wurden dann noch im Jahr 1974 ozeanblau-beige lackiert. Ich sah den WRüge 152 mit der Nummer 88-40 206 am 2. Dezember 1977 als Teil des D 513 (Dortmund – München) im Mainzer Hauptbahnhof.
Bild 18:
1938 bauten die Linke-Hofmann-Werke in Breslau drei grüne Salongepäckwagen. Sie waren ursprünglich sogar mit drei Abteilen zu jeweils zwei Betten sowie einer Küche ausgestattet. Ein Exemplar hiervon war der SalonPw4ü-38 mit der früheren Nummer 105 072.
Ab 1950 lief der nunmehr blau lackierte Wagen im RHEINGOLD, RHEINPFEIL und LORELEY-EXPRESS der DB.
Von Mai 1971 bis November 1974 war der mittlerweile im normalen Fern- und Nahverkehr eingesetzte Packwagen in Frankfurt (Main) stationiert. Ich konnte ihn aus einem vorbeifahrenden Zug am 1. Juli 1971 im Wiesbadener Hauptbahnhof fotografieren. Der Düse 947 trug die Nummer 95-40 220.
Bild 19:
1974 lackierte ihn die DB chromoxidgrün. Er begegnete mir mehrfach im Mainzer Hauptbahnhof, wo ich ihn auch am 2. Dezember 1977 im 6537 ablichten konnte.
1982 musterte ihn die DB aus; er wurde aber anschließend von der „Historischen Eisenbahn Frankfurt e.V.“ museal unterhalten. Leider zerstörte ein Brandstifter im Jahr 1997 dieses historische Fahrzeug.
Bei einem Wagentyp muss ich leider passen: dem entsprechenden Bahnpostwagen. Ein paar Mal gesehen, aber nie eine Kamera zur Hand gehabt…..
Ausgehend von den Schnellzug-Schürzenwagen wurde auch eine Eilzug-Variante entwickelt. Bei der DB wurden sie als Bauarten AByse 633, Bye 669 sowie Bye 670 geführt. Im Wesentlichen entsprachen Diese aber der klassischen Vorgängerbauart und stellten keine grundlegende Neuentwicklung dar. Der Wagenkasten wurde allerdings windschnittig ausgeführt und besaß Abdeckschürzen am Längsträger. Daher bezieht man den Begriff "Schürzenwagen" primär auf die hier dargestellten Schnellzugwagen.
Es grüßt Euch
Günter
schon als Kind war ich von den sog. Schürzenwagen fasziniert. Wikipedia skizziert diese Bauart wie folgt:
Als Schürzenwagen wird eine Bauserie deutscher D-Zugwagen bezeichnet, die ab 1936 in Dienst gestellt wurde. Diese Personenwagen waren besonders windschnittig gestaltet, um den Luftwiderstand bei den damals angestrebten höheren Fahrgeschwindigkeiten zu minimieren. Namensgebend war die seitliche „Schürze“ am Längsträger.
Bild 1:
Hier sehen wir einen Aüe 310 mit 7 Abteilen, der eine jeweilige Raumlänge von 2294 mm aufweist. Die Fensterbreite beträgt sagenhafte 1400 mm. Nach dem Krieg reduzierte man in den Neubauwagen die Breite der Fenster in der 1. Klasse auf 1200 mm. Erst mit dem Eurofima-Modell Avmz 207 wählte man im Jahr 1977 wieder 1400 mm-Fenster.
Somit besaßen diese komfortablen Wagen 42 Sitzplätze in der 1. Klasse. Ab 1939 konnte man noch 103 Exemplare als AB4ü-38 in Dienst stellen. Diese Bauart wurde regulär bis 1982 eingesetzt.
Meine Aufnahme entstand am 30. August 1981, als der 17-11 041 mit dem Sonderzug E 28068 nach Rüdesheim kam.
Bild 2:
Im gleichen Zug lief auch der 17-10 025, ebenfalls ein Aüe 310.
Bild 3:
Den 17-10 025 sah ich am 22. September 1984 in Sundern auf der Röhrtalbahn in einem Sonderzug wieder.
Bild 4:
Wir kommen nun zur Bauart ABüe 334; seit 1940 als ABC4ü-39 in Dienst gestellt und in 65 Exemplaren gebaut. Er wies 8 Abteile auf: 18 Sitzplätze 1. Klasse und 40 Sitzplätze 2. Klasse. Die letzten regulären Einsätze dieser Bauart waren 1981.
Den Wagen mit der Nummer 38-40 102 konnte ich bei strömendem Regen am 24. April 1977 in einem Sonderzug in Winningen an der Mosel fotografieren.
Bild 5:
Einen weiteren ABüe 334 mit der Nummer 38-40 111 konnte man am 21. Mai 1995 beim Bahnhofsfest in Mayen Ost bewundern.
Bild 6:
Nun zur Bauart ABüe 336 (ehemalige BC4ü-39), von denen es mal 65 Wagen gab. Sie unterscheiden sich nur geringfügig von den ABüe 334: Beim Bau verzichtete man auf die Einrichtung des damaligen 1. Klasse Abteils.
Am 8. August 1980 traf ich den ABüe 336 mit der Nummer 38-11 093 in Schweinfurt an.
Bild 7:
Am 21. Mai 1995 war der ABüe 336 mit der Nummer 38-11 092 in Sonderzügen im Raum Mayen unterwegs.
Bild 8:
Wir kommen nun zum Büe 366, der ursprünglich als C4ü-38 seit 1939 in 318-facher Ausfertigung eingesetzt wurde. In den 9 Abteilen befinden sich insgesamt 72 Sitzplätze.
In der Nähe des Bw Frankfurt (Main) 2 traf ich am 25. Oktober 1970 auf den Büe 366 mit der Nummer 29-43 726.
Bild 9:
Glücklicherweise nahm ich den Wagen von Bild 8 anschließend auch mit SW-Film von Agfa auf – der Unterschied zum Diafilm Agfa CT 18, den ich bei Sauwetter eingesetzt hatte – ist in der Schärfe erkennbar.
Bild 10:
Der Büe 366 mit den Nummer 29-11 255 stand am 8. August 1980 im Schweinfurter Hauptbahnhof. Wahrscheinlich diente er für Militärtransporte.
Bild 11:
15 Jahre später: Ein Wiedersehen mit dem 29-11 255 am 21. Mai 1995 in Mayen Ost.
Bild 12:
Gleichfalls am 21. Mai 1995 konnte ich in Mayen Ost den Büe 366 mit der Nummer 29-11 234 ablichten.
Bild 13:
Jetzt wird’s traurig: Am Nachmittag des 27. März 1974 durfte ich mich mit Erlaubnis im Abstellbereich des Bahnhofs Wiesbaden Ost aufhalten und die mehr oder weniger demolierten Vorkriegs-Schnellzugwagen anschauen. Es war mir sogar gestattet worden, in den zur Verschrottung vorgesehenen Wagen Schilder zu Sammelzwecken "für den Eisenbahnverein" abzumontieren. Wegen der üppigen Vegetation waren mir aber kaum brauchbare Fotos möglich.
Einen Büe 366 kann ich Euch hiervon zeigen: Den 1940 in Uerdingen gebauten 51 80 29-43 717-6, der bis zum Dezember 1971 im Reisezugdienst eingesetzt war und dann in Kassel weitere Verwendung als Bahndienstfahrzeug fand. Nun wartete er auf sein baldiges Ende.
Bild 14:
Wir kommen nun zu den Schürzen-Speisewagen der Bauart WRügh/e 152, die bis Ende 1970 noch alle rot lackiert waren. Ein Vertreter ist der rot gebliebene Wagen mit der Nummer 88-40 152, der mir am 30. April 1979 in Traunstein im D 210 (Klagenfurt – Dortmund) begegnete.
Bild 15:
Ab 1971 tauchten dann letztlich sechs Schürzen-Speisewagen der Bauartnummer 152 in der Pop-Lackierung auf. Auf diesem Bild, das ich schon einmal gezeigt hatte, sieht man den WRügh 152 mit der Nummer 88-40 219 am 1. April 1971 als Speisewagen des D 627 (München - Dortmund) in Bingen (Rhein).
Bild 16:
Der 88-40 219 dann auf einem Sichtungsbild im Januar 1975 in Mainz Hbf. Er befand sich im D 215 RHEIN-EXPRESS (Hoek v. Holland – München).
Bild 17:
Acht Schürzen-Speisewagen wurden dann noch im Jahr 1974 ozeanblau-beige lackiert. Ich sah den WRüge 152 mit der Nummer 88-40 206 am 2. Dezember 1977 als Teil des D 513 (Dortmund – München) im Mainzer Hauptbahnhof.
Bild 18:
1938 bauten die Linke-Hofmann-Werke in Breslau drei grüne Salongepäckwagen. Sie waren ursprünglich sogar mit drei Abteilen zu jeweils zwei Betten sowie einer Küche ausgestattet. Ein Exemplar hiervon war der SalonPw4ü-38 mit der früheren Nummer 105 072.
Ab 1950 lief der nunmehr blau lackierte Wagen im RHEINGOLD, RHEINPFEIL und LORELEY-EXPRESS der DB.
Von Mai 1971 bis November 1974 war der mittlerweile im normalen Fern- und Nahverkehr eingesetzte Packwagen in Frankfurt (Main) stationiert. Ich konnte ihn aus einem vorbeifahrenden Zug am 1. Juli 1971 im Wiesbadener Hauptbahnhof fotografieren. Der Düse 947 trug die Nummer 95-40 220.
Bild 19:
1974 lackierte ihn die DB chromoxidgrün. Er begegnete mir mehrfach im Mainzer Hauptbahnhof, wo ich ihn auch am 2. Dezember 1977 im 6537 ablichten konnte.
1982 musterte ihn die DB aus; er wurde aber anschließend von der „Historischen Eisenbahn Frankfurt e.V.“ museal unterhalten. Leider zerstörte ein Brandstifter im Jahr 1997 dieses historische Fahrzeug.
Bei einem Wagentyp muss ich leider passen: dem entsprechenden Bahnpostwagen. Ein paar Mal gesehen, aber nie eine Kamera zur Hand gehabt…..
Ausgehend von den Schnellzug-Schürzenwagen wurde auch eine Eilzug-Variante entwickelt. Bei der DB wurden sie als Bauarten AByse 633, Bye 669 sowie Bye 670 geführt. Im Wesentlichen entsprachen Diese aber der klassischen Vorgängerbauart und stellten keine grundlegende Neuentwicklung dar. Der Wagenkasten wurde allerdings windschnittig ausgeführt und besaß Abdeckschürzen am Längsträger. Daher bezieht man den Begriff "Schürzenwagen" primär auf die hier dargestellten Schnellzugwagen.
Es grüßt Euch
Günter