Mein Jahresrückblick 2018
Verfasst: Fr 28. Dez 2018, 21:11
Hallo Zusammen!
Auch in diesem Jahr möchte ich Euch zeigen, was ich in den vergangenen zwölf Monaten eisenbahnfotografisch so zustande gebracht habe. Und wie im jedem Jahr nehme ich mir vor, mich auf das Nötigste zu beschränken – um wie ebenfalls in jedem Jahr mit meinem Vorsatz, von jedem Monat nur zwei bis drei Bilder zu zeigen, zu scheitern. Das überdurchschnittlich gute Wetter haben schon andere erwähnt, und rückblickend muss ich aber auch sagen, dass ich, wie schon 2017, oftmals das nötige Quäntchen Glück hatte und mir zudem das eine oder andere Vorhaben gelungen ist, das mir sehr am Herzen lag. Dies war nicht immer selbstverständlich, berufliche wie familiäre Verpflichtungen forderten ebenfalls ihren Tribut, was sich in vornehmlich regionalen Bildern niederschlägt. Dennoch bleib mir aber auch ausreichend Freiraum, mal über den Tellerrand hinauszuschauen, auch dank der Unterstützung meiner besseren Hälfte und dem Rest der Bande. So, das musste mal gesagt werden …
Um dennoch das Ganze etwas übersichtlicher zu halten, halte ich an meinem Konzept aus den Vorjahren fest und unterteile die Bilderflut in einzelne thematische Kapitel. Einige Bilder ließen sich natürlich mehreren Kapiteln zuordnen, ich hoffe aber so, einer entstehenden Ermüdung oder gar Langeweile vorzubeugen ^^ .
Genug der Vorrede, Showtime!
Altenbamberg
Wie, ein Kapitel über einen einzigen Haltepunkt? Ja, denn in diesem Jahr wurde Gewissheit, was schon länger drohte: der Wegfall der letzten in meinem Dunstkreis verbliebenen Formsignale! Der Umbau des Haltepunktes Altenbamberg, gelegen an der Alsenzbahn, wurde nun angegangen, und mit der Errichtung eines neuen Außenbahnsteigs für die Züge Richtung Kaiserslautern entfiel die Notwendigkeit für das Deckungssignal. Grund genug für mich, hier noch mehrere Male mit der Kamera vorbeizuschauen! Wir beginnen mit dem dazugehörigen Vorsignal, welches am 24. Februar von einem Talent passiert wird:
Gelegentlich verkehren – neben den zweistündlichen Vlexx - RE – auch die rotweißen LINT von DB Regio über die Alsenzbahn, wir sehen 622 032:
Als dritte Baureihe an der Alsenz sehen wir einen 642, welcher ebenfalls am 24. Februar gerade den Hp verlässt:
Von der anderen Seite des übrigens noch weiterhin mit einer Anrufschranke gesicherten Bü gelang diese Aufnahme eines weiteren Talent:
Nur an den langen Abenden im Hochsommer konnte man es auch versuchen, das Signal von der Rückseite zu dokumentieren, wie hier am 3. Juni mit einem weiteren 643:
Zum Abschluss dieser kleinen Bilderserie noch einen Blick auf den Bahnhof selbst, noch ohne jede Modernisierung. Die engen Platzverhältnisse ließen mich einen Nachschuss favorisieren, die Manipulation des Rollos und des Spitzenlicht möge man mir verzeihen:
Frühlingserwachen
Nach einem wettertechnisch eher durchwachsenen Jahresanfang zeigte sich im Verlauf dann doch ab und zu mal die liebe Sonne. Am 31. März musste sie jedoch bei Langenlonsheim noch ordentlich gegen die Wolken kämpfen. Den ersten Blüten tut dies keinen Abbruch:
Dann wurde es aber bald deutlich grüner, und die ersten Löwenzähnchen steckten den Kopf aus den Wiesen. Die Altenbaumburg bildet die Kulisse für einen 643 auf dem Weg nach Bingen:
Auch nach über dreißig Jahren gibt es selbst für mich im Alsenztal gelegentlich noch neue Motive zu entdecken, so wie hier zwischen Hochstädten (Pfalz) und Alsenz:
Deutlich flacher ist es bei Gensingen-Horrweiler, wo ein DB – LINT in wenigen Augenblicken Fahrgäste in Richtung Alzey aufnehmen wird:
Gau-Algesheim an der linken Rheinstrecke darf in meinen Rückblicken nicht fehlen, meine Brot – und Butter – Fotostelle sozusagen. Die herrlich blühenden Bäume machen die Wahl im Frühjahr aber auch leicht:
Auch eine 185 von Rhenus findet den richtigen Rahmen und beschließt die kleine Blütenrunde:
Am Rhein
Wie im Vorwort angedeutet, entstanden die meisten meiner Bilder auch 2018 an der nahegelegenen Rheinstrecke, ein ideales Ziel in der warmen Jahreszeit nach Feierabend. Als Besonderheit bleibt in diesem Zusammenhang natürlich gleich das extreme Niedrigwasser in Erinnerung, welches auch entsprechend gewürdigt wird. Da es ja nun bekanntermaßen inflationär viele Aufnahmen von beiden Rheinstrecken gibt, möchte ich auch einige nicht so alltägliche Blickwinkel zeigen. Beginnen möchte ich jedoch mit einer nicht alltäglichen 101 vor der Kulisse des bekannten Reiterstellwerks in Bingerbrück:
Am 3. Mai bot sich dieser nachmittägliche Ausblick über einen alten Rheinnachen bei Trechtingshausen. Das Boot erinnert an den rechtsrheinischen Weinbau der Trechtingshausener Winzer, und wie auf der Gedenktafel zu lesen steht, haben mutige Einheimische unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg mit diesen Kähnen geflohene deutsche Kriegsgefangene ans rechte Rheinufer übergesetzt.
Einige Meter weiter findet sich dieser kleine Strand, zum Zeitpunkt dieser Aufnahme hatte der Fluss noch einen angemessenen Pegel!
Der Haltepunkt Trechtingshausen selbst verfügt noch über eine interessante Bahnsteigunterführung in Holzbauweise. Die Fehlfarben – 101 112 diente als Beiwerk:
Am nächsten Morgen – ich hatte endlich ein paar freie Tage vor mir – traf ich mich mit Philipp nahe der ehemaligen Bk Bodental. Mein Wunsch nach einer blitzblanken 187 wurde irgendwie umgehend erhört:
Danach kehrte aber eine unerklärliche Flaute ein, und wir verlagerten und in die Nähe des Rosssteins gegenüber von Oberwesel. Zwei Loks, zwei Schiffe, zwei zufriedene Fotografen, ein Bild – passt!
Gegen Mittag musste Philipp dann schon wieder weiter, und wer kennt nicht das ungeschriebene Gesetz der Eisenbahnfotografie: Einer muss gehen, damit es wieder anrollt !?! Nun, er war noch nicht am Auto, da ließ sich ein am Rhein eher selten zu findendes Zebra blicken:
Ich versuchte mein weiteres Glück dann mit einem Blick auf St. Goarshausen…
…um dann am Oberweseler Ochsenturm abermals die Pseudo – Rheingold – Lok, wiederum vor dem IC 118, aufzunehmen (nicht allerdings ohne der grässlich-orangen Kiste vor dem Pegelhäußchen später die Farbe zu wechseln):
Den eigentlichen Grund, am 5. Mai nochmals am Rhein aufzuschlagen, zeige ich später, überrascht wurde ich allerdings vom Centralbahn – Sonderzug im Rheingold - Design unter der Burg Rheinstein, leider bei eher ungünstigen Lichtverhältnissen:
Vagabunden – zu Wasser und zur Schiene …
Am 26. Juni habe ich mal wieder dem Posten 113 südlich von Kaub einen Besuch abgestattet. Der Rundbau, wenn auch funktionslos, verkörpert eines der letzten Relikte der für die Rheinstrecken typischen Schrankenhäuschen. Neben der Ansicht von Süden …
… zeige ich auch den Blick von Norden, am besten an den langen Tagen umsetzbar. Um 20.28 Uhr habe ich mich doch sehr über die 187 gefreut!
Drei Tage später wurde der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub einem zügigen Ende zugeführt, kündigte sich doch ein Edelrenner aus Koblenz am Rhein an. Das Ergebnis steht weiter unten, und als Zuschlag sprang noch eine 120 am „Bahnwärtertürmchen“ in Bacharach raus. Angesichts des Lackzustandes muss man sich fast fragen, wer älter ist, Lok oder Turm…
Nach dem IC 118 traf ich mich noch mit Jürgen nördlich von Oberwesel, wo der Blick auf den Loreley – Betriebsbahnhof schon ahnen ließ, dass der Sommer nicht gerade ein Hochwasser befürchten lassen sollte:
Auch der schönste Urlaub endet einmal, das gute Wetter Mitte Juli erlaubte aber noch eine kleine Abschlusstour. Am 18. des Monats verewigte ich den IC 119 von dem noch relativ neuen Fußgängersteg in Bacharach:
Am Nachmittag traf ich nochmal Philipp und Dieter in Oberwesel, der „Innovative Güterzug“ mit 120 153 war angesagt. Nach bangen Momenten des Wartens rollte er tatsächlich an uns vorbei:
Das schöne Abendlicht verleitete mich dann noch zu diesem Blick nach rechts rüber, mit historischem Gemäuer im Vordergrund:
Wir bleiben bei den Burgen: seit wir unserem englischen Austauschschüler mittelalterliche Burgenromantik näher gebracht hatten, steckte mir der Blick aus dem Inneren der Burg Reichenstein in der Nase. Am 27. Juli musste ich allerdings bis nah an Toresschluss warten, bis sich wenigstens eine 185 mit dem Walterzug erbarmte, abgelichtet zu werden:
Mitte August stand mal wieder der Rheingold auf dem Programm, bei dem sollte es aber natürlich nicht bleiben. Vom Rheinsteig zwischen Kaub und St. Goar bietet sich u.a. dieser Blick auf die linke Rheinstrecke zwischen Bett – und Kammerecktunnel:
Mehr Richtung Oberwesel kann man allerlei Variationen umsetzen, hier zwei Beispiele:
Dank der imposanten Wolkenkulisse spendiere ich dieser Aufnahme auch einen Platz in diesem Rückblick:
Der trockene Sommer blieb auf die Vegetation nicht ohne Folgen, wie man den schon lange vor dem Herbst braun gefärbten Büschen sehen kann. Aber auch das Wasser fiel dramatisch, und der Strand bei Trechtingshausen erinnerte eher an südliche Gestade als an eine bedeutende Schifffahrtstraße:
Am 6. Oktober ging es mit Lucas noch mal auf einen Sprung nach Rüdesheim. Neben einer erklecklichen Zahl an Güterzügen durften wir uns auch über einen Sonderzug mit 111 037 freuen:
Der schöne Herbst dauerte auch bis in den November an, am 3.11. konnte ich daher einen weiteren Versuch unternehmen, das mittlerweile Jahrhundert – Niedrigwasser bei Bingen zu dokumentieren. Die zahlreichen Besucher der Mäuseturminsel bezeugen, dass es nach 15 Jahren wieder möglich war, den historischen Zollturm zu Fuß zu erreichen.
Zwei Wochen später war es immer noch schön, doch diese 187 am Rosssteintunnel steht für einen der wenigen Züge, die am 17. November die rechte Rheinstrecke befuhren:
Mit der 185 223, die im letzten Licht des 4. Dezember Rüdesheim gen Assmannshausen verlässt, beenden wir dieses Kapitel, aber die E 10 1309 im Hintergrund leitet bereits auf das nächste Thema über:
Rheingoldige Zeiten!
Auch 2018 sorgte der AKE – Rheingold wieder für mehr als angenehme Abwechslung für den Freund vergangener, aber hochwertiger Reisekultur. Leider erwischte ich ihn nicht so häufig wie noch im vergangenen Jahr, und auch der Start war etwas holprig:
Eine der ersten Touren führte den Zug nach Weimar. In der nebelverhangenen Einfahrt zum Vorbahnhof Bingerbrück konnte ich ihn zum ersten Mal festhalten:
Der Halt in Bingerbrück wurde genutzt, schnell zur Nahebrücke mit dem Kilometerschild 0,0 zu wechseln:
Horrible, ein Wetter wie im November. Egal, für den abendlichen Halt und eine Nachtaufnahme in Bingerbrück sollte das Wetter Wurst sein – sollte, hätte nicht Murphy genau für die entscheidenden zwei Minuten einen Autotransportzug vor Lucas‘ und meine Nase gestellt. Daher sehen wir nun – nix!
Aber nach Regen kommt Sonne, so auch am 2. Juni, als der AKE - TEE nach Eltville zu den Rosentagen fuhr – und gefühlt eine Million Biker nach Rüdesheim zum Harley – Wochenende. Beim Warten auf den schmucken Zug röhrten Unmengen von blitzblankem Chrom von der Fähre, aber das war natürlich nichts gegen das glänzende rot / beige des Starzuges:
Für die Müllkübel am rechten Rand musste ich leider zuhause den Bastzaun etwas verlängern.
Die abendliche Rückfahrt erwies sich erneut als Rohrkrepierer, nur ein paar wenige Photonen verirrten sich auf den Zug beim Verlassen von Assmannshausen. Nur mit viel Crop und etwas Photoshop ist das Bild einigermaßen vorzeigbar:
Kaiserwetter herrschte dagegen am 30. Juni. Brohl war angesagt, und dank meiner frühen Ankunft klappte mein Wunschmotiv an der nördlichen Einfahrt wie gewünscht, kam der Zug doch eine gute halbe Stunde vor Plan um die Ecke!
Natürlich wurde die Pause in Brohl für ein überreichliches Shooting genutzt. Lasst Blümchen sprechen!
Und diese Begegnung der Generationen hänge ich auch noch dran. Interessanterweise trägt der EC 7 genau die Zugnummer, die der Rheingold als TEE neben anderen auch mal hatte:
Anfang August lauerte ich dem Zug schon recht spät in Gau-Algesheim auf. Ich hätte zwar auch drei Formsignale genommen, aber die klassischen Lichtsignale werden auch nicht ewig dort stehen …
Am 18. August wollte ich endlich mal die Gerade nördlich Oberwesel vom Rheinsteig aus mit dem TEE umsetzen, und die Fahrt gen Norden passte dazu perfekt:
Der Querschuss zeigt die Stelle, wo früher die Bk Kammereck wie ein Schwalbennest an der Mauer hing:
Dann machte sich der rot-beige Traumzug leider wieder rar, erst am 4. Dezember konnte ich ihm in Rüdesheim meine Aufwartung machen, und wie bestellt fielen auch ein winterliche Sonnenstrahlen auf ihn:
Die auf der anderen Zugseite gekuppelte 110 428 soll auch nicht unerwähnt bleiben …
… womit wir gleich zum nächsten Thema überleiten:
Die Bundesbahn lebt!
Auch 2018 gab es wieder die ein oder andere Gelegenheit, die Zeit ein wenig zurückzudrehen und in alten Bundesbahnerinnerungen zu schwelgen (man kann eben nicht aus seiner Haut …). Und das Jahr begann auch recht verheißungsvoll mit der Baustelle zwischen Bingen und Gau-Algesheim, wo freundlicherweise drei altrote Dieselklassiker der EfW eingesetzt wurden. Bei dem Bild der 212 325 und der 212 047 unter dem Bingerbrücker Reiterstellwerk könnte man meinen, das Pärchen sei gerade mit der Übergabe aus Simmern von der Hunsrückbahn zurückgekehrt, wir schreiben aber den 25. März 2018!
[Der ungünstige Schattenwurf eines Mastes verlangte die digitale Hauttransplantation bei der vorderen Lok]
Auch die 215 025 auf der Nahebrücke erfreute mein Herz, im Hintergrund sehen wir die Jugendherberge von Bingerbrück, die schon Carl Bellingrodt als Motiv diente:
Das ich auch die Gelegenheit gehabt hätte, alle drei Altrote gemeinsam auf der Brücke abzulichten, wenn ich nur davon gewusst hätte, verengt mir schon ein wenig die Herzkranzgefäße!
Aber es gibt ja auch frohe Momente im Hobby: noch bevor es am 5. Mai des Abends nach Köln zu einem Konzert ging, hielt ich noch die von der frisch lackierten E 40 128 gezogene Fuhre des DB – Museums bei Lorch fest.
Die Überführung des TEE vom DB – Museum an meinem letzten Arbeitstag vor dem Sommerurlaub lag zum Glück so günstig, dass ich es noch rechtzeitig für Blondie zur Einfahrt von Bacharach schaffte:
Habt Ihr euch auch schon mal gefragt, weshalb es von eigentlich und theoretisch guten Motiven keine gescheiten Bilder zu sehen gibt? Nun, ich hätte bei der Auswahl der Kronprinzenbrücke zwischen Urmitz und Neuwied, der lichttechnisch eigentlich einzigen vernünftigen Alternative für die TEE - Rundfahrt am Folgetag, stutzig werden müssen, so kam ich aber immerhin zu meinem ersten Bild einer Luftkissen – 103:
Nicht nur verwandtschaftliche Bande führen uns jedes Jahr zum Weinfest nach Deidesheim, das Fest ist immer einen Besuch wert. Leckerste Bratwurst, feine Crêpes, eine kühle Weißherbstschorle, natürlich im Duppeglas, an allen Ecken Livemusik – ok, ich merke, ich schweife ab … Auch die Planer vom AKE schickten ihren Schienenbus dorthin, leider fuhr er aus dem Licht, so dass ich bei diesem Nachschuss kurzerhand die Schlussscheiben digital abgehängt habe:
Solcherlei verwerfliche Eingriffe konnte ich bei der Aufnahme der Rückfahrt getrost bleiben lassen, beim Passieren des ehemaligen Postens südlich Deidesheim passte alles:
Wir kommen nun zum Tiefpunkt des vergangenen Jahres: Eine Fotofahrt durch die Wetterau sollte an glorreiche Bundesbahnzeiten erinnern, und ich hatte es mir so schön ausgemalt: altrote V 100, Umbauwagen, Formsignale, frühherbstliches Sonnenlicht – denkste! Es war der nasseste Tag in mindestens vier Monaten, gefühlt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen! Nicht nur ich, auch die Kamera ist abgesoffen, und recht bedient trollte ich mich nach der halben Tour heimwärts. Hätte ich nicht einige nette Bekannte getroffen, die mir halfen, das Elend mit der notwendigen Prise Galgenhumor zu nehmen, ich hätte auf Briefmarkensammeln gewechselt! Voilà, vive la tristesse:
Da lobe ich mir doch den Planbetrieb, wo mir endlich mal wieder die grüne 140 der Bayernbahn ins Netz ging. Der Aufnahmeort kann praktischerweise direkt dem Bild entnommen werden
Und ja, ich kann auch Wasserkocher! Die fast vor meiner Haustür verkehrenden 001 150 und 01 1075 nahm ich ganz unspektakulär in Gau-Algesheim mit:
Eine – früher zugegebenermaßen optisch recht ungeliebte – Bundesbahnvertreterin sehen wir noch im nächsten Kapitel, wir fahren nun nämlich …
Ins Allgäu!
Ja, ich habe es auch getan! Und nicht zur zum Wandern im Oktober, nein, auch ganz gezielt für einen einzigen Fototag im April! Und ich stehe dazu!
Das Allgäu ist mir ja nun durchaus seit Jahrzehnten vertraut, nicht zuletzt aufgrund enger verwandtschaftlicher Vorbelastung. Eine optimale Wetterprognose für den 7. April ließ mich also für halb vier den Wecker stellen, und nachdem ich Lucas und Jan-Luca aufgelesen hatte, ging es streng südwärts, um pünktlich um acht Uhr in Immenstadt-Stein aufzuschlagen und die ersten Züge im Morgenlicht aufzunehmen. Ich werde mich nun wirklich bremsen und nur eine kleine Auswahl zeigen, der Tag war aber schlicht phänomenal! Da werde ich noch meinen Enkeln von erzählen (die Armen!)…
Ein absolutes Muss war endlich mal der Alpseeblick am Morgen mit einem Eurocity. Der Stein, der mir nach dieser Aufnahme vom Herzen fiel, hätte im Alpsee einen ausgewachsenen Tsunami auslösen können:
Komischerweise war die Ecke nördlich von Immenstadt immer noch ein weißer Fleck auf meiner Fotokarte geblieben, dies sollte sich nun ändern. So kann ich nun auch am Ruderatshofener Weiher einen imaginären Haken setzen:
Gänzlich neu für mich war auch der Blick auf Günzach – Danke, Dieter, für den Tipp )
Mit einem letzten Blick auf die Alpen und einen beeindruckend langen ALEX endete dieser herrliche Tag:
Ein zweites Mal verschlug es mich, diesmal mit der Liebsten, im Oktober für ein paar Tage nach Fischen, primär zum Wandern, aber wenn man schon mal da ist und dann auch noch das Wetter mitspielt (unschuldig guck)…
Nun ja, auf den Blick über Altstädten hätte ich ungern verzichtet (auf die Powerline schon eher) :
Am Abend gelang mir dann eines meiner Lieblingsbilder 2018: im allerallerallerletzten Licht klappte es mit dem EC bei Ratholz mit Alpseeblick. Diese Leistung ist im neuen Fahrplan leider gänzlich entfallen, schade!
Tja, und dann trieb sich noch so ein beige-türkises Etwas rund um Fischen rum… Pünktlich zum Beginn unseres Kurztrips verkehrte der Alex wieder zwischen Immenstadt und Oberstdorf mit der 218 447 von Railsystems. Wir sehen ihn bei Immenstadt, nahe Altstädten, in Fischen und kurz vor Oberstdorf:
Goldener Herbst
Man hatte das Gefühl, der diesjährige Sommer wolle gar nicht zu Ende gehen, so schön war es teilweise im Herbst. Nachfolgend zeige ich ein paar Aufnahmen, die mir aufgrund der Farben so gut gefallen, dass ich ihnen einen extra Abschnitt einräumen möchte:
Die Talente der Reihe 643 gehören seit Jahren zum festen Bestandteil der Regioflotte in meiner Umgebung, so auch in Bretzenheim:
Die Brücke in Münster – Sarmsheim erlaubte früher ® deutlich weiträumigere Ausblicke, imerhin passt die Kirche noch ins Bild:
Vor einer bedrohlichen Wolkenfront bahnt sich ein DB Regio – LINT den Weg durch Büdesheim – Dromersheim:
Lange Schatten bedecken schon das Gleis der betriebsbefreiten Hunsrückbahn bei Langenlonsheim:
Ein Ausflug zum Roten Hang bei Nierstein sollte diesen Herbst auch mal drin sein, leider gab es nur einen vernünftigen Güterzug, dafür aber mit einer Maxima:
Am 17. November verschlug es mich nochmal an den Rhein, ein Railpool – Vectron kämpft sich bei Rheindiebach durch den Nebel …
… den die 185 318 mit einer Schwester gerade hinter sich gelassen hat:
Meinen ersten linksrheinischen DB – Vectron habe ich dann beim Fotostellenwechsel prompt verpasst, dass ich aber einen Tag später in Gau-Algesheim eine zweite Chance erhalten sollte, damit hätte ich nicht gerechnet
Und zum Abschluss was Entspannendes …
So, wer bis hierher tapfer durchgehalten hat, darf sich nun zurücklehnen und ein paar Fotos anschauen, die nicht unbedingt „mit Sonne im Rücken“ entstanden sind. Ohne viele Worte nun einige Stimmungsbilder:
Aufnahmen abends um Viertel nach Neun im Mittelrheintal sind eigentlich nur was für die gaaaanz langen Tage, und auch dann fällt das Licht nur auf wenige Stellen. Am 26. Juni traf es dieses VIAS - Doppel südlich von Lorch:
Eine Fortbildung führte mich im September nach Wiesbaden, und auf dem Heimweg gab es noch einen kurzen Blick zur Hochheimer Brücke:
Nach dem erfolgreichen Vectron –Bild in Gau-Algesheim fuhr mir auch dieses 140 – Doppel der Bayernbahn vor die Linse
Eine sehr kontrastreiche Kulisse für diesen Kesselzug boten Anfang Dezember die schon laublosen Weinberge mit ihren hellen Mauern bei Rüdesheim:
Und mit diesem nächtlichen Blick „durch“ einen Containerzug in Bingerbrück soll dieser Rückblick enden:
Ich möchte aber nicht schließen, ohne all Jene zu grüßen, die mich im zurückliegenden Jahr auf diversen Touren begleitet und auch mit der einen oder anderen Information versorgt haben, aber auch die Kollegen einschließen, die man so an der Strecke getroffen hat.
Ich danke Euch für Euer Interesse und wünsche Euch allen ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2019,
bis denne,
Frank
Auch in diesem Jahr möchte ich Euch zeigen, was ich in den vergangenen zwölf Monaten eisenbahnfotografisch so zustande gebracht habe. Und wie im jedem Jahr nehme ich mir vor, mich auf das Nötigste zu beschränken – um wie ebenfalls in jedem Jahr mit meinem Vorsatz, von jedem Monat nur zwei bis drei Bilder zu zeigen, zu scheitern. Das überdurchschnittlich gute Wetter haben schon andere erwähnt, und rückblickend muss ich aber auch sagen, dass ich, wie schon 2017, oftmals das nötige Quäntchen Glück hatte und mir zudem das eine oder andere Vorhaben gelungen ist, das mir sehr am Herzen lag. Dies war nicht immer selbstverständlich, berufliche wie familiäre Verpflichtungen forderten ebenfalls ihren Tribut, was sich in vornehmlich regionalen Bildern niederschlägt. Dennoch bleib mir aber auch ausreichend Freiraum, mal über den Tellerrand hinauszuschauen, auch dank der Unterstützung meiner besseren Hälfte und dem Rest der Bande. So, das musste mal gesagt werden …
Um dennoch das Ganze etwas übersichtlicher zu halten, halte ich an meinem Konzept aus den Vorjahren fest und unterteile die Bilderflut in einzelne thematische Kapitel. Einige Bilder ließen sich natürlich mehreren Kapiteln zuordnen, ich hoffe aber so, einer entstehenden Ermüdung oder gar Langeweile vorzubeugen ^^ .
Genug der Vorrede, Showtime!
Altenbamberg
Wie, ein Kapitel über einen einzigen Haltepunkt? Ja, denn in diesem Jahr wurde Gewissheit, was schon länger drohte: der Wegfall der letzten in meinem Dunstkreis verbliebenen Formsignale! Der Umbau des Haltepunktes Altenbamberg, gelegen an der Alsenzbahn, wurde nun angegangen, und mit der Errichtung eines neuen Außenbahnsteigs für die Züge Richtung Kaiserslautern entfiel die Notwendigkeit für das Deckungssignal. Grund genug für mich, hier noch mehrere Male mit der Kamera vorbeizuschauen! Wir beginnen mit dem dazugehörigen Vorsignal, welches am 24. Februar von einem Talent passiert wird:
Gelegentlich verkehren – neben den zweistündlichen Vlexx - RE – auch die rotweißen LINT von DB Regio über die Alsenzbahn, wir sehen 622 032:
Als dritte Baureihe an der Alsenz sehen wir einen 642, welcher ebenfalls am 24. Februar gerade den Hp verlässt:
Von der anderen Seite des übrigens noch weiterhin mit einer Anrufschranke gesicherten Bü gelang diese Aufnahme eines weiteren Talent:
Nur an den langen Abenden im Hochsommer konnte man es auch versuchen, das Signal von der Rückseite zu dokumentieren, wie hier am 3. Juni mit einem weiteren 643:
Zum Abschluss dieser kleinen Bilderserie noch einen Blick auf den Bahnhof selbst, noch ohne jede Modernisierung. Die engen Platzverhältnisse ließen mich einen Nachschuss favorisieren, die Manipulation des Rollos und des Spitzenlicht möge man mir verzeihen:
Frühlingserwachen
Nach einem wettertechnisch eher durchwachsenen Jahresanfang zeigte sich im Verlauf dann doch ab und zu mal die liebe Sonne. Am 31. März musste sie jedoch bei Langenlonsheim noch ordentlich gegen die Wolken kämpfen. Den ersten Blüten tut dies keinen Abbruch:
Dann wurde es aber bald deutlich grüner, und die ersten Löwenzähnchen steckten den Kopf aus den Wiesen. Die Altenbaumburg bildet die Kulisse für einen 643 auf dem Weg nach Bingen:
Auch nach über dreißig Jahren gibt es selbst für mich im Alsenztal gelegentlich noch neue Motive zu entdecken, so wie hier zwischen Hochstädten (Pfalz) und Alsenz:
Deutlich flacher ist es bei Gensingen-Horrweiler, wo ein DB – LINT in wenigen Augenblicken Fahrgäste in Richtung Alzey aufnehmen wird:
Gau-Algesheim an der linken Rheinstrecke darf in meinen Rückblicken nicht fehlen, meine Brot – und Butter – Fotostelle sozusagen. Die herrlich blühenden Bäume machen die Wahl im Frühjahr aber auch leicht:
Auch eine 185 von Rhenus findet den richtigen Rahmen und beschließt die kleine Blütenrunde:
Am Rhein
Wie im Vorwort angedeutet, entstanden die meisten meiner Bilder auch 2018 an der nahegelegenen Rheinstrecke, ein ideales Ziel in der warmen Jahreszeit nach Feierabend. Als Besonderheit bleibt in diesem Zusammenhang natürlich gleich das extreme Niedrigwasser in Erinnerung, welches auch entsprechend gewürdigt wird. Da es ja nun bekanntermaßen inflationär viele Aufnahmen von beiden Rheinstrecken gibt, möchte ich auch einige nicht so alltägliche Blickwinkel zeigen. Beginnen möchte ich jedoch mit einer nicht alltäglichen 101 vor der Kulisse des bekannten Reiterstellwerks in Bingerbrück:
Am 3. Mai bot sich dieser nachmittägliche Ausblick über einen alten Rheinnachen bei Trechtingshausen. Das Boot erinnert an den rechtsrheinischen Weinbau der Trechtingshausener Winzer, und wie auf der Gedenktafel zu lesen steht, haben mutige Einheimische unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg mit diesen Kähnen geflohene deutsche Kriegsgefangene ans rechte Rheinufer übergesetzt.
Einige Meter weiter findet sich dieser kleine Strand, zum Zeitpunkt dieser Aufnahme hatte der Fluss noch einen angemessenen Pegel!
Der Haltepunkt Trechtingshausen selbst verfügt noch über eine interessante Bahnsteigunterführung in Holzbauweise. Die Fehlfarben – 101 112 diente als Beiwerk:
Am nächsten Morgen – ich hatte endlich ein paar freie Tage vor mir – traf ich mich mit Philipp nahe der ehemaligen Bk Bodental. Mein Wunsch nach einer blitzblanken 187 wurde irgendwie umgehend erhört:
Danach kehrte aber eine unerklärliche Flaute ein, und wir verlagerten und in die Nähe des Rosssteins gegenüber von Oberwesel. Zwei Loks, zwei Schiffe, zwei zufriedene Fotografen, ein Bild – passt!
Gegen Mittag musste Philipp dann schon wieder weiter, und wer kennt nicht das ungeschriebene Gesetz der Eisenbahnfotografie: Einer muss gehen, damit es wieder anrollt !?! Nun, er war noch nicht am Auto, da ließ sich ein am Rhein eher selten zu findendes Zebra blicken:
Ich versuchte mein weiteres Glück dann mit einem Blick auf St. Goarshausen…
…um dann am Oberweseler Ochsenturm abermals die Pseudo – Rheingold – Lok, wiederum vor dem IC 118, aufzunehmen (nicht allerdings ohne der grässlich-orangen Kiste vor dem Pegelhäußchen später die Farbe zu wechseln):
Den eigentlichen Grund, am 5. Mai nochmals am Rhein aufzuschlagen, zeige ich später, überrascht wurde ich allerdings vom Centralbahn – Sonderzug im Rheingold - Design unter der Burg Rheinstein, leider bei eher ungünstigen Lichtverhältnissen:
Vagabunden – zu Wasser und zur Schiene …
Am 26. Juni habe ich mal wieder dem Posten 113 südlich von Kaub einen Besuch abgestattet. Der Rundbau, wenn auch funktionslos, verkörpert eines der letzten Relikte der für die Rheinstrecken typischen Schrankenhäuschen. Neben der Ansicht von Süden …
… zeige ich auch den Blick von Norden, am besten an den langen Tagen umsetzbar. Um 20.28 Uhr habe ich mich doch sehr über die 187 gefreut!
Drei Tage später wurde der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub einem zügigen Ende zugeführt, kündigte sich doch ein Edelrenner aus Koblenz am Rhein an. Das Ergebnis steht weiter unten, und als Zuschlag sprang noch eine 120 am „Bahnwärtertürmchen“ in Bacharach raus. Angesichts des Lackzustandes muss man sich fast fragen, wer älter ist, Lok oder Turm…
Nach dem IC 118 traf ich mich noch mit Jürgen nördlich von Oberwesel, wo der Blick auf den Loreley – Betriebsbahnhof schon ahnen ließ, dass der Sommer nicht gerade ein Hochwasser befürchten lassen sollte:
Auch der schönste Urlaub endet einmal, das gute Wetter Mitte Juli erlaubte aber noch eine kleine Abschlusstour. Am 18. des Monats verewigte ich den IC 119 von dem noch relativ neuen Fußgängersteg in Bacharach:
Am Nachmittag traf ich nochmal Philipp und Dieter in Oberwesel, der „Innovative Güterzug“ mit 120 153 war angesagt. Nach bangen Momenten des Wartens rollte er tatsächlich an uns vorbei:
Das schöne Abendlicht verleitete mich dann noch zu diesem Blick nach rechts rüber, mit historischem Gemäuer im Vordergrund:
Wir bleiben bei den Burgen: seit wir unserem englischen Austauschschüler mittelalterliche Burgenromantik näher gebracht hatten, steckte mir der Blick aus dem Inneren der Burg Reichenstein in der Nase. Am 27. Juli musste ich allerdings bis nah an Toresschluss warten, bis sich wenigstens eine 185 mit dem Walterzug erbarmte, abgelichtet zu werden:
Mitte August stand mal wieder der Rheingold auf dem Programm, bei dem sollte es aber natürlich nicht bleiben. Vom Rheinsteig zwischen Kaub und St. Goar bietet sich u.a. dieser Blick auf die linke Rheinstrecke zwischen Bett – und Kammerecktunnel:
Mehr Richtung Oberwesel kann man allerlei Variationen umsetzen, hier zwei Beispiele:
Dank der imposanten Wolkenkulisse spendiere ich dieser Aufnahme auch einen Platz in diesem Rückblick:
Der trockene Sommer blieb auf die Vegetation nicht ohne Folgen, wie man den schon lange vor dem Herbst braun gefärbten Büschen sehen kann. Aber auch das Wasser fiel dramatisch, und der Strand bei Trechtingshausen erinnerte eher an südliche Gestade als an eine bedeutende Schifffahrtstraße:
Am 6. Oktober ging es mit Lucas noch mal auf einen Sprung nach Rüdesheim. Neben einer erklecklichen Zahl an Güterzügen durften wir uns auch über einen Sonderzug mit 111 037 freuen:
Der schöne Herbst dauerte auch bis in den November an, am 3.11. konnte ich daher einen weiteren Versuch unternehmen, das mittlerweile Jahrhundert – Niedrigwasser bei Bingen zu dokumentieren. Die zahlreichen Besucher der Mäuseturminsel bezeugen, dass es nach 15 Jahren wieder möglich war, den historischen Zollturm zu Fuß zu erreichen.
Zwei Wochen später war es immer noch schön, doch diese 187 am Rosssteintunnel steht für einen der wenigen Züge, die am 17. November die rechte Rheinstrecke befuhren:
Mit der 185 223, die im letzten Licht des 4. Dezember Rüdesheim gen Assmannshausen verlässt, beenden wir dieses Kapitel, aber die E 10 1309 im Hintergrund leitet bereits auf das nächste Thema über:
Rheingoldige Zeiten!
Auch 2018 sorgte der AKE – Rheingold wieder für mehr als angenehme Abwechslung für den Freund vergangener, aber hochwertiger Reisekultur. Leider erwischte ich ihn nicht so häufig wie noch im vergangenen Jahr, und auch der Start war etwas holprig:
Eine der ersten Touren führte den Zug nach Weimar. In der nebelverhangenen Einfahrt zum Vorbahnhof Bingerbrück konnte ich ihn zum ersten Mal festhalten:
Der Halt in Bingerbrück wurde genutzt, schnell zur Nahebrücke mit dem Kilometerschild 0,0 zu wechseln:
Horrible, ein Wetter wie im November. Egal, für den abendlichen Halt und eine Nachtaufnahme in Bingerbrück sollte das Wetter Wurst sein – sollte, hätte nicht Murphy genau für die entscheidenden zwei Minuten einen Autotransportzug vor Lucas‘ und meine Nase gestellt. Daher sehen wir nun – nix!
Aber nach Regen kommt Sonne, so auch am 2. Juni, als der AKE - TEE nach Eltville zu den Rosentagen fuhr – und gefühlt eine Million Biker nach Rüdesheim zum Harley – Wochenende. Beim Warten auf den schmucken Zug röhrten Unmengen von blitzblankem Chrom von der Fähre, aber das war natürlich nichts gegen das glänzende rot / beige des Starzuges:
Für die Müllkübel am rechten Rand musste ich leider zuhause den Bastzaun etwas verlängern.
Die abendliche Rückfahrt erwies sich erneut als Rohrkrepierer, nur ein paar wenige Photonen verirrten sich auf den Zug beim Verlassen von Assmannshausen. Nur mit viel Crop und etwas Photoshop ist das Bild einigermaßen vorzeigbar:
Kaiserwetter herrschte dagegen am 30. Juni. Brohl war angesagt, und dank meiner frühen Ankunft klappte mein Wunschmotiv an der nördlichen Einfahrt wie gewünscht, kam der Zug doch eine gute halbe Stunde vor Plan um die Ecke!
Natürlich wurde die Pause in Brohl für ein überreichliches Shooting genutzt. Lasst Blümchen sprechen!
Und diese Begegnung der Generationen hänge ich auch noch dran. Interessanterweise trägt der EC 7 genau die Zugnummer, die der Rheingold als TEE neben anderen auch mal hatte:
Anfang August lauerte ich dem Zug schon recht spät in Gau-Algesheim auf. Ich hätte zwar auch drei Formsignale genommen, aber die klassischen Lichtsignale werden auch nicht ewig dort stehen …
Am 18. August wollte ich endlich mal die Gerade nördlich Oberwesel vom Rheinsteig aus mit dem TEE umsetzen, und die Fahrt gen Norden passte dazu perfekt:
Der Querschuss zeigt die Stelle, wo früher die Bk Kammereck wie ein Schwalbennest an der Mauer hing:
Dann machte sich der rot-beige Traumzug leider wieder rar, erst am 4. Dezember konnte ich ihm in Rüdesheim meine Aufwartung machen, und wie bestellt fielen auch ein winterliche Sonnenstrahlen auf ihn:
Die auf der anderen Zugseite gekuppelte 110 428 soll auch nicht unerwähnt bleiben …
… womit wir gleich zum nächsten Thema überleiten:
Die Bundesbahn lebt!
Auch 2018 gab es wieder die ein oder andere Gelegenheit, die Zeit ein wenig zurückzudrehen und in alten Bundesbahnerinnerungen zu schwelgen (man kann eben nicht aus seiner Haut …). Und das Jahr begann auch recht verheißungsvoll mit der Baustelle zwischen Bingen und Gau-Algesheim, wo freundlicherweise drei altrote Dieselklassiker der EfW eingesetzt wurden. Bei dem Bild der 212 325 und der 212 047 unter dem Bingerbrücker Reiterstellwerk könnte man meinen, das Pärchen sei gerade mit der Übergabe aus Simmern von der Hunsrückbahn zurückgekehrt, wir schreiben aber den 25. März 2018!
[Der ungünstige Schattenwurf eines Mastes verlangte die digitale Hauttransplantation bei der vorderen Lok]
Auch die 215 025 auf der Nahebrücke erfreute mein Herz, im Hintergrund sehen wir die Jugendherberge von Bingerbrück, die schon Carl Bellingrodt als Motiv diente:
Das ich auch die Gelegenheit gehabt hätte, alle drei Altrote gemeinsam auf der Brücke abzulichten, wenn ich nur davon gewusst hätte, verengt mir schon ein wenig die Herzkranzgefäße!
Aber es gibt ja auch frohe Momente im Hobby: noch bevor es am 5. Mai des Abends nach Köln zu einem Konzert ging, hielt ich noch die von der frisch lackierten E 40 128 gezogene Fuhre des DB – Museums bei Lorch fest.
Die Überführung des TEE vom DB – Museum an meinem letzten Arbeitstag vor dem Sommerurlaub lag zum Glück so günstig, dass ich es noch rechtzeitig für Blondie zur Einfahrt von Bacharach schaffte:
Habt Ihr euch auch schon mal gefragt, weshalb es von eigentlich und theoretisch guten Motiven keine gescheiten Bilder zu sehen gibt? Nun, ich hätte bei der Auswahl der Kronprinzenbrücke zwischen Urmitz und Neuwied, der lichttechnisch eigentlich einzigen vernünftigen Alternative für die TEE - Rundfahrt am Folgetag, stutzig werden müssen, so kam ich aber immerhin zu meinem ersten Bild einer Luftkissen – 103:
Nicht nur verwandtschaftliche Bande führen uns jedes Jahr zum Weinfest nach Deidesheim, das Fest ist immer einen Besuch wert. Leckerste Bratwurst, feine Crêpes, eine kühle Weißherbstschorle, natürlich im Duppeglas, an allen Ecken Livemusik – ok, ich merke, ich schweife ab … Auch die Planer vom AKE schickten ihren Schienenbus dorthin, leider fuhr er aus dem Licht, so dass ich bei diesem Nachschuss kurzerhand die Schlussscheiben digital abgehängt habe:
Solcherlei verwerfliche Eingriffe konnte ich bei der Aufnahme der Rückfahrt getrost bleiben lassen, beim Passieren des ehemaligen Postens südlich Deidesheim passte alles:
Wir kommen nun zum Tiefpunkt des vergangenen Jahres: Eine Fotofahrt durch die Wetterau sollte an glorreiche Bundesbahnzeiten erinnern, und ich hatte es mir so schön ausgemalt: altrote V 100, Umbauwagen, Formsignale, frühherbstliches Sonnenlicht – denkste! Es war der nasseste Tag in mindestens vier Monaten, gefühlt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen! Nicht nur ich, auch die Kamera ist abgesoffen, und recht bedient trollte ich mich nach der halben Tour heimwärts. Hätte ich nicht einige nette Bekannte getroffen, die mir halfen, das Elend mit der notwendigen Prise Galgenhumor zu nehmen, ich hätte auf Briefmarkensammeln gewechselt! Voilà, vive la tristesse:
Da lobe ich mir doch den Planbetrieb, wo mir endlich mal wieder die grüne 140 der Bayernbahn ins Netz ging. Der Aufnahmeort kann praktischerweise direkt dem Bild entnommen werden
Und ja, ich kann auch Wasserkocher! Die fast vor meiner Haustür verkehrenden 001 150 und 01 1075 nahm ich ganz unspektakulär in Gau-Algesheim mit:
Eine – früher zugegebenermaßen optisch recht ungeliebte – Bundesbahnvertreterin sehen wir noch im nächsten Kapitel, wir fahren nun nämlich …
Ins Allgäu!
Ja, ich habe es auch getan! Und nicht zur zum Wandern im Oktober, nein, auch ganz gezielt für einen einzigen Fototag im April! Und ich stehe dazu!
Das Allgäu ist mir ja nun durchaus seit Jahrzehnten vertraut, nicht zuletzt aufgrund enger verwandtschaftlicher Vorbelastung. Eine optimale Wetterprognose für den 7. April ließ mich also für halb vier den Wecker stellen, und nachdem ich Lucas und Jan-Luca aufgelesen hatte, ging es streng südwärts, um pünktlich um acht Uhr in Immenstadt-Stein aufzuschlagen und die ersten Züge im Morgenlicht aufzunehmen. Ich werde mich nun wirklich bremsen und nur eine kleine Auswahl zeigen, der Tag war aber schlicht phänomenal! Da werde ich noch meinen Enkeln von erzählen (die Armen!)…
Ein absolutes Muss war endlich mal der Alpseeblick am Morgen mit einem Eurocity. Der Stein, der mir nach dieser Aufnahme vom Herzen fiel, hätte im Alpsee einen ausgewachsenen Tsunami auslösen können:
Komischerweise war die Ecke nördlich von Immenstadt immer noch ein weißer Fleck auf meiner Fotokarte geblieben, dies sollte sich nun ändern. So kann ich nun auch am Ruderatshofener Weiher einen imaginären Haken setzen:
Gänzlich neu für mich war auch der Blick auf Günzach – Danke, Dieter, für den Tipp )
Mit einem letzten Blick auf die Alpen und einen beeindruckend langen ALEX endete dieser herrliche Tag:
Ein zweites Mal verschlug es mich, diesmal mit der Liebsten, im Oktober für ein paar Tage nach Fischen, primär zum Wandern, aber wenn man schon mal da ist und dann auch noch das Wetter mitspielt (unschuldig guck)…
Nun ja, auf den Blick über Altstädten hätte ich ungern verzichtet (auf die Powerline schon eher) :
Am Abend gelang mir dann eines meiner Lieblingsbilder 2018: im allerallerallerletzten Licht klappte es mit dem EC bei Ratholz mit Alpseeblick. Diese Leistung ist im neuen Fahrplan leider gänzlich entfallen, schade!
Tja, und dann trieb sich noch so ein beige-türkises Etwas rund um Fischen rum… Pünktlich zum Beginn unseres Kurztrips verkehrte der Alex wieder zwischen Immenstadt und Oberstdorf mit der 218 447 von Railsystems. Wir sehen ihn bei Immenstadt, nahe Altstädten, in Fischen und kurz vor Oberstdorf:
Goldener Herbst
Man hatte das Gefühl, der diesjährige Sommer wolle gar nicht zu Ende gehen, so schön war es teilweise im Herbst. Nachfolgend zeige ich ein paar Aufnahmen, die mir aufgrund der Farben so gut gefallen, dass ich ihnen einen extra Abschnitt einräumen möchte:
Die Talente der Reihe 643 gehören seit Jahren zum festen Bestandteil der Regioflotte in meiner Umgebung, so auch in Bretzenheim:
Die Brücke in Münster – Sarmsheim erlaubte früher ® deutlich weiträumigere Ausblicke, imerhin passt die Kirche noch ins Bild:
Vor einer bedrohlichen Wolkenfront bahnt sich ein DB Regio – LINT den Weg durch Büdesheim – Dromersheim:
Lange Schatten bedecken schon das Gleis der betriebsbefreiten Hunsrückbahn bei Langenlonsheim:
Ein Ausflug zum Roten Hang bei Nierstein sollte diesen Herbst auch mal drin sein, leider gab es nur einen vernünftigen Güterzug, dafür aber mit einer Maxima:
Am 17. November verschlug es mich nochmal an den Rhein, ein Railpool – Vectron kämpft sich bei Rheindiebach durch den Nebel …
… den die 185 318 mit einer Schwester gerade hinter sich gelassen hat:
Meinen ersten linksrheinischen DB – Vectron habe ich dann beim Fotostellenwechsel prompt verpasst, dass ich aber einen Tag später in Gau-Algesheim eine zweite Chance erhalten sollte, damit hätte ich nicht gerechnet
Und zum Abschluss was Entspannendes …
So, wer bis hierher tapfer durchgehalten hat, darf sich nun zurücklehnen und ein paar Fotos anschauen, die nicht unbedingt „mit Sonne im Rücken“ entstanden sind. Ohne viele Worte nun einige Stimmungsbilder:
Aufnahmen abends um Viertel nach Neun im Mittelrheintal sind eigentlich nur was für die gaaaanz langen Tage, und auch dann fällt das Licht nur auf wenige Stellen. Am 26. Juni traf es dieses VIAS - Doppel südlich von Lorch:
Eine Fortbildung führte mich im September nach Wiesbaden, und auf dem Heimweg gab es noch einen kurzen Blick zur Hochheimer Brücke:
Nach dem erfolgreichen Vectron –Bild in Gau-Algesheim fuhr mir auch dieses 140 – Doppel der Bayernbahn vor die Linse
Eine sehr kontrastreiche Kulisse für diesen Kesselzug boten Anfang Dezember die schon laublosen Weinberge mit ihren hellen Mauern bei Rüdesheim:
Und mit diesem nächtlichen Blick „durch“ einen Containerzug in Bingerbrück soll dieser Rückblick enden:
Ich möchte aber nicht schließen, ohne all Jene zu grüßen, die mich im zurückliegenden Jahr auf diversen Touren begleitet und auch mit der einen oder anderen Information versorgt haben, aber auch die Kollegen einschließen, die man so an der Strecke getroffen hat.
Ich danke Euch für Euer Interesse und wünsche Euch allen ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2019,
bis denne,
Frank