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Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: So 4. Nov 2018, 14:46
von Pille
Hallo Zusammen!
Der momentane Niedrigwasserstand am Rhein ist zwar für die Schifffahrt zu einem erheblichen Problem geworden, dem Betrachter bietet sich jedoch ein sehr seltenes Bild von der mittlerweile sehr ungewöhnlich anzuschauenden Flusslandschaft.
Das schöne Wetter verleitete mich am Samstag dazu, die morgendliche Einkaufstour kurzerhand ein Stündchen auszudehnen und mal in Bingerbrück ein paar Aufnahmen nach rechts rüber zu machen. Einige DB – Cargo – Züge passierten glücklicherweise auch die Szene zwischen Mäuseturm und der Ruine Ehrenfels, rote Loks heben sich auf die Distanz einfach besser ab
Wir beginnen im Mäuseturmpark mit zwei 185 – geführten Gz:
Der nächste Containerzug kam, als ich gerade das nun seeeehr breite Ufer erreicht hatte:
Nach 15 Jahren ist es nun wieder möglich, den Mäuseturm zu Fuß zu erreichen, was von der hiesigen Bevölkerung intensiv genutzt wird:
Beim Blick Richtung Rüdesheim sieht man auch nicht wirklich mehr Wasser:
Der nächste Südfahrer, diesmal mit einer 187:
Nach der Aufnahme vom doppelten Mäuseturm und einem VIAS – Flirt …
… wurde sich wieder den samstäglichen Pflichten zugewendet.
Da das Niedrigwasser ja schon seit dem Sommer vorherrscht, zeige ich noch ein paar Bonusbilder aus heißeren Tagen:
Am Ufer von Trechtingshausen, 22. August:
Vier Tage zuvor nördlich von Oberwesel, mit dem AKE Rheingold:
Ich hoffe, die Bilder finden ein wenig Gefallen,
viele Grüße,
Frank
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: So 4. Nov 2018, 15:06
von marco 218 151
Interessante Ansichten, Daumen hoch!
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: So 4. Nov 2018, 16:48
von EuropasBahnen
Hallo Frank,
tolle Szenen, die auf der anderen Seite jedoch sehr erschreckend anzusehen sind...
Ganz große Klasse ist der gespiegelte Mäuseturm
Vielen Dank fürs Zeigen!
Liebe Grüße
Elias Wingenfeld
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: So 4. Nov 2018, 18:56
von Heiner Neumann
Mal wieder einwandfreie Bilder, wie nicht anders von Dir zu erwarten!
Danke!
Gruß
Heiner
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: So 4. Nov 2018, 19:56
von Rolf
Tolle Bilder. Vielen Dank dafür.
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: So 4. Nov 2018, 21:33
von töff-töff
Wie von Dir gewohnt Spitzenklasse.
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: Mo 5. Nov 2018, 14:45
von hochwald
Tolle Bilder!
Erschreckend ist daran aber zunächst wenig, Niedrigwasser gehört dazu wenn auch ohne Frage verstärkt durch den Klimawandel, 2003 sahs schonmal genauso aus. Viel erschreckender für mich ist die einseitige Transportkette für Treibstoff via Binnenschiff und das Geschrei der Wirtschaft nach Ausbau des Rheines. Eigentlich funktioniert die Substitution von Transportmengen auf dem Wasser wegen Hoch oder Niedrigwasser am Rhein ganz gut (etwa BASF), aber es zeigt sich einmal mehr dass durch den Abbau der Schiene in der Fläche schlicht die Verbindungen und die Infrastruktur fehlt. Offenbar funktioniert die Transportübernahme durch die Bahn nur kurzzeitig, bzw. ist die Verteilung in die Fläche ein Problem (weils keine Umladestationen, Abstellgleise gibt?). Jedenfalls sollte man das nächstemal auch bei der Bahn einfach besser darauf vorbereitet sein, auch wenn die Transportmengen mit über 200 Mio t/Jahr auf dem Rhein erheblich sind.
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: Mo 5. Nov 2018, 18:15
von EuropasBahnen
Ich finde es dennoch erschreckend anzusehen.
So habe ich das selbst noch nicht erlebt
Gruß
Elias Wingenfeld
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: Di 6. Nov 2018, 18:30
von TroubadixRhenus
hochwald hat geschrieben:Tolle Bilder!
Erschreckend ist daran aber zunächst wenig, Niedrigwasser gehört dazu wenn auch ohne Frage verstärkt durch den Klimawandel, 2003 sahs schonmal genauso aus.
Nicht ganz richtig: Der bis dahin niedrigste jemals in Kaub (wichtigster Pergel am oberen Mittelrhein) gemessene Pegel betrug am 28.09.2003 35cm. Der wurde nun am 22.10.2018 nochmal deutlich unterschritten mit 24cm. Das macht schon nachdenklich:
Aber auf jeden Fall schöne Bilder von sicherlich dokumentarischem Wert!
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: Di 6. Nov 2018, 19:31
von Dieselpower
Das Problem beim Ausweichen auf die Schiene in solchen Fällen ist das selbe, weshalb so manches Umsatteln auf die Schiene nicht (mehr) klappt:
Gleisanschlüsse gekappt, Kapazitätseinschränkungen durch Rückbau und sog. "Modernisierungen", unendliche Auflagen, und nicht zuletzt müssen ja auch Massen an Kesselwagen und Tfz sowie das Fahrpersonal organisiert werden. Der zwangsweise untätige Rheinschiffer kann weder die Lok fahren, noch seinen Tanker auf Drehgestelle setzen!
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: Di 6. Nov 2018, 21:28
von Carsten Frank
Als Kunde frage ich mich allerdings ob es das Versorgungsproblem wirklich so stark gibt oder ob es nur mal wieder gut genutzt wird.
Wie viel Öl das ich zb in Siegen derzeit deutlich teurer tanke hat je ein Binnenschiff gesehen?
Die von BP betriebenen Raffinerien Lingen und Scholven werden jedenfalls überwiegend per Pipeline versorgt
https://www.bp.com/de_de/germany/ueber- ... nerie.html
Was generell auch für Standorte wie Wesseling gilt
https://www.mwv.de/raffinerien-und-pipelines/
Sind die Pipelines wirklich dermaßen überlastet dass ein wesentlicher Anteil fürs Schiff bleibt und sich dadurch (angenommen der Staat als lachender Dritter sackt von den 20 Cent die ich an der Tanke mehr bezahle die Hälfte ein) die Transportkosten pro Sattelzug Sprit um Durchschnittlich (ja, auch der der weiter per Pipeline kommt...) um ca 2500€ erhöht?
Mal ganz außer Acht gelassen dass das Rohöl gerade im Moment nicht besonders teuer ist (anders als vor 2 Monaten).
Beliefert werden wir an den Tankstellen immer einheitlich von einer regional zuständigen Raffinerie, egal welche Farbe die Zapfsäule hat. Diese Belieferung ist also ohnehin immer auf der Straße.
Re: Naturschauspiel am Rhein
Verfasst: Di 6. Nov 2018, 22:11
von Dieselpower
Irrtum...
Die großen Tankstellenbetreiber der Konzerne betreiben ebenso Zwischenlager - oder bedienen sich unabhängiger Tanklager, wie z.B. die mittelständischen Unternehmen Dötsch (ED), BellOil (Bellersheim) oder Adolf&Kämpf (AMB), um drei im Westerwald ansässige Unternehmen zu nennen. Diese werden nicht selten per Binnenschiff beliefert. So z.B. im mittlerweile weitgehend leeren Tanklager Bendorf, das vom unabhängigen Betreiber "Oiltanking" betrieben wird.
Natürlich stellt sich die Frage, ob Kraftstoff, der in Siegen getankt wird, jemals den Tankraum eines Binnenschiffs von innen gesehen hat, aber ich denke mal, daß da überregional eine Mischkalkulation betrieben wird. Wenn jede Tankstellenlieferung im Westerwald mit einer Fahrt bis Wesseling verbunden wäre, käme man schnell an die Kapazitätsgrenzen. Und genau das passiert zur Zeit, da man nur eine begrenzte LKW-Flotte unterhält.