Hallo in die Runde,
ja, er beschleunigt und fährt vergleichbar mit einem E-Triebwagen (15kV), aber noch geht von den
insgesamt 72 Lüfter-Motoren auf den Brennstoffzellen, die sich in der Fahrzeugmitte (beidseitig
am "Kurzkuppelübergang") über den Fahrgasträumen befinden, noch ein erheblicher Lärm aus.
Vor allem nach einem längeren Halt des Lint54 müssen die Lüfter zunächst einen Luftaustausch
herbeiführen, damit die Umwandlung aus dem Wasserstoff mit dem Sauerstoff der Luft erfolgen
kann, erläuterte der Alstom-Ingenieur bei der anschließenden Presserunde in Ffm-Höchst.
Für Fahrgäste, die Sitzplätze in der Nähe des Übergangs gewählt haben, mutet das entstehende
Geräusch zunächst so an, wie es beim Schleudern von E-Antrieben auf nassen Schienen entsteht,
wenn keine Schlupfregelung das durchdrehen abregelt. Im weiteren Verlauf entsteht aber eine
ständig auf- und abschwellende Tonfolge, wie man sie eigentlich nur von Sirenen bei Fliegeralarm
kennt. So würde sich neben dem Begriff des "Quitschie" ganz schnell der "Heuli" ergeben.
Von Alstom verweist man natürlich auf den "Prototyp-Charakter" des Fahrzeugs, an dem ja sehr
viele Komponenten erstmals für direkten E-Antrieb aus Wasserstoff verwendet werden. Mit einer
veränderten Lüftersteuerung, die z.B. für einen etwas langsameren Hochlauf und gleichmäßigeren
Verlauf der Belüftung sorgt - ohne ständigen Wechsel zwischen Abschaltung und Volllast-Betrieb -
wäre schon viel zu erreichen. Ob eine angekündigte zusätzliche Dämmschicht zwischen Brennstoff-
zelle und Fahrgastraum ausreichend wäre, würde ich bezweifeln.
Der Triebwagen kam nicht mit eigener Kraft zur Vorstellungsfahrt nach Wiesbaden sondern wurde
von einer Ost-V100 geschleppt. Die bislang in Ffm-Höchst vorhandene Wasserstoff-Tankstelle dient
nur der Betankung von Straßenfahrzeugen und befindet sich bei der AGIP vor dem Südtor des Infra-
serv-Geländes.
Für die Betankung der Triebwagen soll eine Tankanlage mit vier Parallelgleisen gebaut werden, an
denen die Triebwagen den Wasserstoff tanken können. Da es nur die eine Zufahrt von der Main-
Lahn-Bahn (Ffm-Limburg) aus gibt, ist das natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden. Der
Tagesbedarf für die 26 iLint, die von der fahma beschafft und dem EVU zur Verfügung gestellt wer-
den [vergleichbar mit den Itino für VIAS oder den Lint41 (H) der Taunusbahn/HLB] beträgt bis zu
2,2t Wasserstoff, der unter Druck (bis 500 bar) zwischengespeichert wird. Die installierten Fahr-
zeugtanks des iLint sind auf 350 bar ausgelegt. Gemeinsam mit der Lithium-Ionen-Batterie, die
u.a. Energie aus der Nutz-Bremse oder aktuell nicht benötigter Elektroenergie aus der Brennstoff-
zelle speichert, sollen 800 - 1000 km Fahrleistung zwischen zwei "Tankstopps" möglich sein.
Übrigens soll es für das Befahren von längeren Tunneln (z.B. Hasselborner Tunnel 1300 m) oder
Tiefbahnhöfen (z.B. Ffm-Flughafen Regio) wegen der Wasserstoff-Tanks im bisherigen Zulassungs-
verfahren offenbar keine Probleme seitens des Eisenbahn-Bundesamtes gegeben haben.
Hier ein paar Links auf Video-Beiträge:
https://www.rtl-hessen.de/beitrag/saube ... dieselruss
http://www.1730live.de/regionalbahn-mit ... ffantrieb/
https://www.hessenschau.de/tv-sendung/video-59504.html (1:33)
Gruss HaPe