Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Mit freundlicher Erlaubnis des Rechteinhabers zeige ich einige Fotos aus dem Archiv von Wolfgang Clössner. Vielleicht entsteht daraus eine kleine Serie.

Ich kann schonmal vorwarnen: Viele Fotos sind nicht mit entsprechenden Daten versehen. Ab und zu mal eine Jahreszahl. Das ist nicht als Nachlässigkeit des Fotografen zu sehen, sondern vielmehr als Hinweis auf seine Prioritäten: Motive zählen!


Für den Anfang und angeregt von den aktuellen Fotos ein paar Aufnahmen aus seinem langjährigen Heimatbahnhof Bonn Hbf.

Beginnen wir mit einer Ansicht vor dem Abriss des Stellwerks und dem Bau der Aufzüge. Zu sehen ist 103 217. Den Absperrungen nach zu urteilen, war gerade die neue Überdachung auf dem Mittelbahnsteig im Bau.


103 131 begegnet dem Lufthansa-403.


Juni 1986, 110 148 und Schließfächer im Freien.


Es wird Abend, mit 103 221.


Zwei blaue Bügelfalten im November 1984, 110 315 und 110 271. Nachts wurde hier in großem Umfang Post verladen, dazu folgt noch ein separater Beitrag.


Im März 1987 war der Indusi-Messwagen auf dem Gleis südlich des EG abgestellt, das heute nicht mehr existiert.


Als kleiner Vorgeschmack auf weitere Spezial-Aufnahmen. Inspiriert von O. Winston Link und Kollegen wurde aufwändig geblitzt. 1997 erwischte es 103 102 bei der Einfahrt.


Abschließend zwei Blicke in die Aufsichtsbude auf dem Bahnsteig.


Aufgenommen leicht erkennbar am 21. Mai 1995.


Rückmeldungen und Diskussion sind gerne erwünscht. Ebenso Vorschläge für zukünftige Themen, die ich gerne abdecke, falls Bildmaterial vorhanden ist.

Hier noch der Hinweis auf das Inhaltsverzeichnis mit allen bisher erschienenen Beiträgen:
http://forum.hunsrueckquerbahn.de/viewt ... 31&t=50993

Viele Grüße,
Christian

Der 403 aus der Perspektive ... völlig neu für mich dass das so ein Buckelwal war ... tolle Bilder in bester "Schiene" Manier

Na, der Kollege wird sich gefreut haben wenn ihm plötzlich ein dickes Blitzlicht ins Gesicht blitzt....

Ralf1972 hat geschrieben:Na, der Kollege wird sich gefreut haben wenn ihm plötzlich ein dickes Blitzlicht ins Gesicht blitzt....

Der dachte vermutlich, er wäre zu schnell gefahren und von der Bahnpolizei geblitzt worden

Es gab Abends in KB sogar planmäßig über einige Fahrplanperioden hinweg eine Begegnung zweier "Donald Ducks" - was auch meistens klappte, da im Fernverkehr seinerzeit Verspätungen Seltenheitswert hatten - bin diesbezüglich gerade wieder frisch bedient!

Hab noch einen ganz miserablen Scan - werde das Dia mal gelegentlich neu "verarzten".

Was 110 271 betrifft, so sollte sie "Nummernfetischisten", wie ich es damals war (und bei älteren Fahrzeugen heute noch bin), schon etwas sagen...

Herrlich alte Aufnahmen aus dem Bonner Hbf. Da werden wieder Erinnerungen wach. Da ist die Vorfreude auf den nächsten Teil groß.

Beste Grüße
Rüdiger

Lochris hat geschrieben:

Mein alter Freund E., ehrbarer Tf der alten (DB-) Schule und Ex-Bingerbrücker hatte in dieser Zeit eine 103 in Mainz übernommen, um sie nach Emmerich und zurück zu führen.
In Bonn überkam ihn aber ein dringendes, menschliches Bedürfnis und er ersuchte -als Lokführer zu erkennen- bei den Mitarbeitern von "DB Station & Service" vergeblich um schnellen Einlaß aufs "stille Örtchen". Er wurde auf die Tf- und Zf-Toilette verwiesen ("Wo kämen wir hin, wenn hier jeder mal auf Klo gehen könnte...").

Nun gut, E. nahm sich die Zeit, aber als er zur Lok zurückkam, warteten schon Bundespolizei, Bahnsteigaufsicht und weitere "wichtige" Funktionsträger auf ihn und überhäuften ihn mit Vorwürfen, warum er denn den Fahrplan durcheinander gebracht und 15 Minuten das Gleis blockiert und überhaupt die Lok verlassen habe.

Das war zuviel.
E. reichte in der folgenden Woche mit 62 Lebens- und 48 Berufsjahren die Pensionierung ein.
"Des is nit mehr die Bahn, für die ich schaffe will", erklärte er, obwohl er die "50" noch gerne voll gemacht hätte.

So oft ich selbst durch Bonn Hbf gefahren bin, habe ich an diesen Vorfall gedacht.
Er markiert den Übergang in das "Unternehmen Zukunft" und gleichzeitig in seine Bestattung.

Was solche Bilder für Erinnerungen auslösen!?

Trotzdem danke, Christian!

Horst Heinrich hat geschrieben: ......

E. reichte in der folgenden Woche mit 62 Lebens- und 48 Berufsjahren die Pensionierung ein.
"Des is nit mehr die Bahn, für die ich schaffe will", erklärte er, obwohl er die "50" noch gerne voll gemacht hätte.

.....

Ich habe erst 44 Lebens- und 28 Bundesbahn/DB AG-Jahre hinter mir, aber ich kann Deinen Freund so gut verstehen. Nur ist für mich leider noch zu früh um in den Ruhestand zu gehen....

Dieser Satz trifft den Kern der Sache so gut, und kommt - glaube ich - für fast alle "Herzblut-Eisenbahner" zum Tragen, unabhängig vom Unternehmen...doch auch bei mir ist es mit 44/19 Lebens-/Berufsjahren (bei der Bahn) leider noch zu früh.
Das immer weiter grassierende Elend müssen wir uns wohl noch eine ganze Weile antun. Oder abhauen...dahin, wo Eisenbahn noch Eisenbahn ist - trotz moderner Zeiten.

Etwas OT, aber hier eine kleine Ergänzung zu meinem letzten Satz von der Insel jenseits des Ärmelkanals....
Nach wie vor rollt leider nur ein grüner GWR-HST herum, aber eine ganzseitige Anzeige (im GWR-Grün, kommt auf dem Scan leider nicht ganz rüber) im Fahrgastmagazin "escape" weckte meine Aufmerksamkeit:


Hier für die nicht so gut des Englisch Kundígen die Übersetzung:
Wir geben dem Westen seine Great Western Railway zurück

Sonntag, der 20.September 2015 bezeichnete den Beginn einer neuen Ära. Ab diesem Tage ist die Eisenbahn unserer Region unter dem Namen GWR bekannt. Great Western Railway.

Das ist nicht nur einfach eine Umbenennungsaufgabe. Es ist eine Absichtserklärung.

Es ist die Wiedereinsetzung des ursprünglichen Namens, der uns von unserem schillernden Gründer gegeben wurde, Isambard Kingdom Brunel.

Es ist ein Versprechen, daß wir jede Unze unserer Leidenschaft nutzen, um eine Eisenbahn des 21. Jahrhunderts zu bauen, auf die Brunel selbst stolz wäre.

Und es ist ein Bekenntnis dazu, daß die Eisenbahn und ihre Menschen weitaus wichtiger sind, als eine Franchise oder ein Konzern.

Bei der FirstGroup erkennen wir, daß diese Eisenbahn wahrhaftig zu der Region gehört, die sie bedient. So haben wir einen beispiellosen Schritt für jede Marke in jeder Branche unternommen. Wir haben uns selbst vom Erscheinungsbild entfernt. Damit einher geht die Verpflichtung, nicht (einfach nur) als ein Franchisenehmer zu agieren, sondern vielmehr wie ein stolzer Wächter, dessen Verantwortung darin besteht, den Westen wiederzubeleben, indem er seiner Eisenbahn den alten Glanz zurückgibt.

Der erste Zug im neuen Look hat London Paddington verlassen, im GWR-Grün erstrahlend. In den folgenden Monaten wird ihm die größte Flottenüberholung seit dem Dampfzeitalter folgen. Das bringt ein neues Zeitalter schneller GWR-Elektrozüge mit zukunftsweisender Technologie und Fahrgastkomfort mit sich. Alle mit engagiertem GWR-Personal besetzt, um Great-Western-Railway-Bahnhöfe miteinander zu verbinden, und Wohlstand in unsere großartige West-Region zu bringen.


Worte, die sich mancher Betreiber hierzulande ruhig mal auf der Zunge zergehen lassen könnte, oder nicht???

Auch wenn ich die meisten Bilder aus diversen SCHIENE-Veröffentlichungen oder von Wolfgang selber schon kenne: Immer wieder herrlich! Die fotografische Umsetzung einerseits, und die persönlichen Erinnerungen, die diese Bilder bei mir auslösen.

Bei dem Abendbild mit 103 221 (davon hat mir Wolfgang sogar mal einen Groß-Abzug gemacht) möchte ich gleich wieder im Eilschritt aussen an den Bm235ern vorbei laufen um ein leeres Abteil zu erspähen - um dann schnell passend einzusteigen und das Abteil zu besetzen. Irgendwie steigt mir da gerade sogar dieser spezielle Geruch der Abteilwagen in die Nase und man möchte es sich gemütlich machen und die Abfahrt natürlich am offenen Fenster hinter der 103 erleben: "Klack! Heul... Rassel, rassel...". Was war das eine herrliche Zeit damals!

Erstmal danke für die Reaktionen. Da setze ich die Serie gern fort.

TroubadixRhenus hat geschrieben: Bei dem Abendbild mit 103 221 (davon hat mir Wolfgang sogar mal einen Groß-Abzug gemacht) möchte ich gleich wieder im Eilschritt aussen an den Bm235ern vorbei laufen um ein leeres Abteil zu erspähen - um dann schnell passend einzusteigen und das Abteil zu besetzen. Irgendwie steigt mir da gerade sogar dieser spezielle Geruch der Abteilwagen in die Nase und man möchte es sich gemütlich machen und die Abfahrt natürlich am offenen Fenster hinter der 103 erleben: "Klack! Heul... Rassel, rassel...". Was war das eine herrliche Zeit damals!

Und Fotos, die solche Emotionen vermitteln können, sind sie meines Erachtens nach die besten.

Viele Grüße,
Christian