Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Kleine Bastelei im Güterschuppen. Kann ab dem 8. Mai auch live besichtigt werden.



Viele Grüße,
Christian

Sehr schön geworden!

Da hat sich die Bastelei doch gelohnt.

So rund darf es am Sonntag dann auch laufen.

Schön! Gut gelungen. Das verhelft die Anlage an viel Realismus.

Welche Schlüssel wird dafür in Wirklichkeit eigentlich benutzt? Die "algemeine" Streckenschlüssel (ich nehme Zugleitbetrieb an)? Oder gab es ein spezieller Schlüssel für so eine Bü?

Reinout

Meist DB21, aber ich kenne auch Versionen mit speziellen "Streckenschlüsseln".

Aber die ÜL ist hier ne Betriebsgefährdung! Die darf erst leuchten (eigentlich blinken), wenn die Strassensignale auf allen Hauptglühfäden leuchten und die Räumungszeit abgelaufen ist - sprich: der BÜ gesichert ist. *klugscheissmodus aus*

TroubadixRhenus hat geschrieben:Meist DB21, aber ich kenne auch Versionen mit speziellen "Streckenschlüsseln".

Z.B. auf der Strecke Bingen-Alzey-Worms, etwa am Hp Welgesheim-Zotzenheim. Der Schlüssel steckte "fest", konnte zwar jederzeit bedient, aber ohne einen zweiten, der natürlich nicht ständig im Schloß war, nicht abgezogen werden.

Im Regelfall wurde er vom Zf kurz vor Abfahrt des Zuges bedient, manchmal auch von "bösen Buben", als gar kein Zug kam . Eine ähnliche Anlage war in Wallertheim geschaltet. Bisweilen war -an besetzten Stationen- der Schlüssel auch außen am EG angebracht und er wurde vom Aufsichtsbeamten umgedreht, indem er ein Fenster am Dienstgebäude öffnete, Arm und Hand nach draußen streckte und den Schlüssel bediente, so z.B. in Albig.

Sinn dieser Praxis war, Zugfahrten auch während der Betriebsruhe ohne Anwesenheit des Fdl zu ermöglichen, wenn die Stellwerke abgeschlossen waren, z.B. bei Umleitungen oder Betriebsstörungen. Das war z.B. auf den innerrheinhessischen oder pfälzischen Strecken, wo ich dieses Betriebsverfahren erlebte, in den letzten Jahren zwar selten, aber es kam vor.

Die wärterbedienten Schranken blieben dann offen und wurden mit Posten gesichert, die mit Schlüsseln gesicherten Anlagen wurden auf der vorherigen Station -wie geschildert- durch das Zugpersonal eingeschaltet, die Weichen wurden vor der Betriebsruhe so eingelegt, daß man von Station zu Station immer auf das Streckengleis "durchfahren" konnte.

Auf den Bildern dieses Beitrages

http://www.forum.hunsrueckquerbahn.de/v ... im#p161303

sieht man die jeweiligen Zf beim Bedienen der Anlagen in Welgesheim-Zotzenheim und Wallertheim.

An beiden Stationen wurden nach Aufgabe der örtlichen Besetzung (1970-1977) die Einschaltkästen einfach vom EG abgehängt und auf dem Bahnsteig neben den F-Kästen montiert.

In die Anlage gehört der RS-Schlüssel, der zuletzt (als sie noch in Betrieb war) im Stellwerk hing. Der ist auch im Video zu sehen und ist der originale dafür. Mit dem passenden Inbus kann man den Kasten aber auch einfach aufschrauben und den Plastikeinsatz von Hand drehen - ging auch, als er noch draußen hing...

Die Lampe ist aktuell der Einfachheit halber dauerhaft an. Es ist übrigens noch die originale Glühlampe.

Moin,

ich gehe eigentlich davon aus, dass die Lampe sowieso immer leuchten sollte um die Betriebsfähigkeit der Anlage zu zeigen(wie beim BÜ Überwacher das untere Kennlicht).

Stimmt das so oder sollte diese Lampe selbst auch blinken?

Stimmt das so...?

Nö.

Das Lämpchen ist auch bei betriebsbereiter Anlage dunkel. Das Lämpchen überwacht die Funktion der arbeitenden Anlage, d.h. ob bei Bedienung alle roten Blinklichter oder LZG's des BÜ's auf den Hauptglühfäden arbeiten. Erst dann blinkt (oder leuchtet - je nach Anlage) das Überwacherlämpchen (ÜL) am Schlüsselschalter. Den Bediener interessiert schliesslich nicht, ob die Anlage (theoretisch) betriebsbereit ist, sondern ob die BÜ-Sicherungseinrichtungen funktionieren.

Auf dieses Überwacherlämpchen an Handeinschaltvorrichtungen wird allerdings bei Hilfseinschalttaster (HET) oft verzichtet. Dann gilt der BÜ nach Schlüsselbetätigung als gesichert, sobald min. ein rotes Blinklicht oder LZG erkannt wird und ggf. vorhandene Schranken geschlossen sind.

Es gibt aber, gerade im Bereich der Privatbahnen und vor allem Anschlussbahnen, jede Menge Bauformen und Bedienungsanweisungen. Diese klobigen Schlüssel wie in Christians Video rühren oft aus Abhängigkeits-Schliessystemen, bedeutet: dass diese Schlüssel im Normalfall selbst in einem Schließsystem stecken, aus dem sie erst nach Freigabe durch eine vorherige Bedienhandlung entnommen werden können. Das kann irgendeine logische Abfolge der Bedienung von Weichen, Gleissperren oder eine Fernfreigabe durch den Fahrdienstleiter sein - oder auch oft ganz profan, indem man als Zug-/Rangierpersonal höchstselbst beim Fdl "Bitte, bitte" sagt und um Herausgabe des Schlüssels bittet.

Ich sehe gerade, das ich Euch hier wohl ein wenig zuviel mit Fachchinesisch überhäufe. Liegt wohl daran dass ich wegen kaputtem Knie derzeit etwas Langeweile und Eisenbahnentzugserscheinungen habe. Wird sich aber hoffentlich bald wieder ändern!

Hey, danke für die Klarstellung!
War von einer ähnlichen Funktion wie bei den unteren BÜ-Überwacher-Lämpchen ausgegangen.
Die Ansteuerung wäre hier allerdings derzeit noch nicht möglich. Der Gag an sich hat aber schon etwas.