Eine interessante Geschichte.
Die These von dem Vorbild, das der Film "Die Gentlemen bitten zur Kasse" geliefert haben soll, halte ich aber für reichlich weit hergeholt.
Der echte Überfall, so wie er auch im Film dargestellt wurde, fand an der Blockstelle Sears Crossing nördlich von Cheddington statt. Die Blockstelle war mit Lichtsignalen abgesichert, die zum Zeitpunkt des Herannahens des Zuges grün zeigten.
Da ein unberechtigtes Umschalten des Signals im zugehörigen Stellwerk bemerkt worden wäre, hängten die Postzugräuber das grüne Licht mit einem schwarzen Säckchen zu und schalteten am Signal das rote Licht mittels einer mitgebrachten Batterie ein, was den Zug zum Halt brachte.
Danach überwältigten sie den Lokführer, hängten alle anderen Wagen außer dem hinter der Lok laufenden Postwagen ab und zogen dann mit Lok und Postwagen vor bis zu einer Feldwegunterführung, auf der sie dann die Geldsäcke entluden.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Ablauf die Dauner Jugendlichen zu ihrer Tat inspiriert hat, die ja einen anderen Hergang hatte.
Nun ja, selbst wenn: Die Angelegenheit wäre mal wieder ein Beispiel für den gefährlichen Einfluß von "modernen" Medien wie dem Fernsehen, wenngleich es Jugendliche, die Steine oder Pfennigstücke auf die Gleise legen, um dann aus sicherer Entfernung heraus zu beobachten, wie sie zermalmt werden, schon zu Beginn des Eisenbahnzeitalters gab.
Aber nichtsdestotrotz auch einen Dank von mir an Joachim fürs Einstellen - ich finde, solche historischen Zeitungsartikel über das Bahngeschehen immer interessant!