213 hat geschrieben:In dem Zeitungsartikel steht, daß die Brücke schon ein mal saniert wurde und das nur mit geringem Erfolg. Es wird ja gerade so getan, als ob das von der Brücke abhängt. Wenn die Sanierung nach zehn Jahren erneuert werden muß, dann kann das nur bedeuten, daß die Sanierer schlechte Arbeit geleistet haben. Man sollte die Firma, die damals die Sanierungsarbeiten durchgeführt hat regresspflichtig machen.
Hoffentlich bleibt die Brücke erhalten.
Hierzu vielleicht ein paar Informationen.
Die Brücke wurde 1915 für die damaligen Wegebenutzer (Fußgänger, Fahrradfahrer, Pferde- und Ochsengespanne)
und die entsprechenden Traglasten gebaut. Niemand hätte geahnt, welche Tonnagen sie allein aus dem landwirtschaftlichen Verkehr einmal über sich ergehen lassen muß.
Zunehmend wurde der Weg aus Richtung Ockenheim über den Rochusberg auch als Schleich- und Promilleweg genutzt, was die Brücke schon damals an die Grenze der Belastung brachte.
Erste gravierende Schäden wurden bereits in den 1970er Jahren dokumentiert, als man den Anschluß Bingen-Kempten der damaligen B 9 gestaltete. Man scheute damals aber bereits den Abriß und die Aufschüttungslösung aus Kostengründen.
Der Stadtrat sagte damals: "Solange sie hält, hält sie, dann muß man halt weitersehen".
In der 1990er Jahren gab es eine Sparertüchtigung, der man aber keine lange Nutzungsdauer zuschrieb gepaart mit einer Tonnagebeschränkung (ich glaube 2,8t), an die sich aber niemand hielt.
Jetzt ist die Brücke halt endgültig abgewiortschaftet und sie wird wohl auch nicht erhalten.
Übrigens ihre "Schwester" etwas weiter östlich wurde schon Mitte der 1950er Jahre beim Bau der B9-Umgehung dem neuen Anschluß "Bingen-Kempten" geopfert.
Das Bild entstammt einer Publikation der Bauunternehmung Wayss&Freytag und zeigt beide Brücken im Jahr der Fertigstellung.
Die vordere ist die heute noch vorhandene, die auch im Zeitungsbericht zu sehen ist.