Meine ersten Erfahrungen mit der "neuen Technik" - ich bin durch und durch begeistert...
Nein, nein, es scheint zu funktionieren, ABER:
a) Ist FWBG der Möglichkeit beraubt worden, aus Gleis 4 (heute 3, denn die Gleisbezeichnungen hat man diesmal mitgeändert) auszufahren, und angesichts des total bescheuerten Fahrplans, den zwei Aufgabenträger unkoordiniert und sinnfrei bestellt haben, sind z.B. Sonderfahrten auf der Strecke NOCH EINMAL schwieriger geworden. Am schlimmsten geht es zu, wenn das frühabendliche Rangierchaos mit Leerfahrten, Doppeltraktionen, Verstärken & Co. beginnt, dann geht NICHTS mehr reibungslos. Triebwagen fahren (für den Zaungast ohne erkennbaren Sinn) hin und her, werden gekuppelt, erneut umgesetzt - und derweil stehen die Züge vor der Einfahrt, weil zeitgleich auch noch aus beiden Richtungen die Züge im dichtesten Takt hereinkommen - natürlich völlig unkoordiniert: Von Oben im RLP-Takt und von unten im zeitversetzten RMV-Takt...
Wer mal Zeit und Lust hat, sollte sich das (nun im Hellen stattfindende) lustige Treiben zwischen 18 und 20 Uhr im personalbefreiten Bahnhof mal reinziehen. Popcorn nicht vergessen!!! Derweil schwitzt der Fdl in Langenhahn beim Marathon zwischen Hebelbank, GSM-R-Sprechstelle, Bedienplatz des EStw und (jetzt kommt's) Bü-Bedienpult, DENN:
b) Der eigentlich vollständig innerhalb des Bf FLAH liegende Bü der B255 ist nun das "Hauptproblem". Ich versuche, die Problematik so wiederzugeben, wie ich sie verstanden habe, die mir letztendlich jedoch überhaupt nicht, aber auch gar nicht einleuchten mag, es hat wohl mit dem Block FLAH - FWBG und der Schnittstelle der beiden Stellwerke zu tun:
b1) Der Bü soll wohl bei der Softwareerstellung "vergessen" worden sein
b2) Die Technik (Lo-Anlage aus den 60ern) ist nicht mit dem modernen Spielzeugstellwerk kompatibel
b3) Es gäbe wohl eine technische Möglichkeit der Nachrüstung, ABER (wie so oft...):
b4) Das Eisenbahnbehinderungsamt untersagt Umbauten an alten Anlagen...ergo muß:
b5) Die völlig intakte Anlage stillgelegt, und durch eine Millionen teure neue ersetzt werden, das jedoch...
b6) Dauert mehrere Jahre - wie alles in Deutschland geht das natürlich auch nicht ratzfatz. Nun wird es jedoch total bescheuert:
b7) Obwohl Bü-Signale nach wie vor zuverlässig die Funktion des Bü an den Lokführer übermitteln, und auch der Fdl auf seinem Bedienpult eine Anzeige hat, muß ab sofort ein Posten die geschlossene Anlage per GSM-R bei JEDER Fahrt bestätigen (Mit entsprechenden Einträgen in Fernsprechbüchern!). Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben die jeweils den Bü "deckenden" Signale auf "Halt"!
b8) Da dieses Procedere für einen längeren Zeitraum bestehen bleiben soll, kommt nun ein Wohncontainer neben den Bü...
b9) Ergebnis dieses ganzen Schwachsinns: Keine zügige Zugfahrt mehr in FLAH möglich, alle Züge werden je nach Richtung zumindest am ESig oder Asig gestellt (oft auch an beiden), mit den Folgen der Zugbeeinflussung (Restriktive Überwachung...25 km/h bei 500-Hz-Beeinflussung!). Durch die nun immer bei Vorbeifahrt "Bü0" (Halt vor Bü, Weiterfahrt nach Sicherung) zeigenden Überwachungssignale und damit einhergehende überlagernde Beeinflussungen werden die Wege mit niedriger Geschwindigkeit noch zusätzlich verlängert. Bei Kreuzungen wird es dann besonders spannend...
c) Könnte ich mir überdies vorstellen, daß die Rechneranlagen in einem Raum nach Süden ohne Klimatisierung (Diese wirkt erstaunlicherweise nur dort, wo ein Mensch, der Fdl nämlich, sitzt) im Sommer vielleicht auch mal lustig abkacken, da es dort bereits jetzt gefühlte 28°C hat. A propos "abkacken" - die Toilette für den Fdl wurde per Trockenbau (ohne Fenster, nur mit Ventilator) in den selben Raum gepackt...stell ich mir im Hochsommer ganz toll vor...
d) Wurde die südliche Weichenverbindung in FLAH zwischen Streckengleis und Gleis 3 (und ex-BW-Anschluß) bis auf ein paar Stückchen Schiene und die langen Weichenschwellen zerstört, und das zugehörige ASig P3 stillgelegt. Noch steht es - wer weiß, wie lange noch...! Vermutlich war die Integration des Gleis 3 in das Spielzeugstellwerk zu teuer oder nicht möglich, also weg damit! Blöd nur, daß jetzt auch hier nur noch zwei (überdies recht kurze) Hauptgleise zur Verfügung stehen, und damit der Abschnitt zwischen Erbach und Wilsenroth kaum noch zusätzliche Verkehre oder Maßnahmen bei Unregelmäßigkeiten erlaubt. Und das bei einem täglichen Stundentakt! 21 Kilometer bei einer Streckenhöchstgeschwindigkeit von nach wie vor 60 km/h!
Aber nach den Probefahrten waren trotzdem alle hochzufrieden, Hersteller, Betreiber und auch die Herrschaften vom Behinderungsamt - und so floß der Sekt in Strömen. Nun sind sie über alle Berge, und die Betriebseisenbahner können sich damit herumärgern.
Glückwunsch - wieder betriebliche Möglichkeiten vernichtet, Kapazität reduziert....!