jojo54 hat geschrieben:Schade, dass die Hunsrück-Querbahn und die Hochwaldbahn heute Abend in der SWR-3-RLP-Landesschau-um 19:30 Uhr bei der Vorstellung von neuen Verkehrskonzepten für den Hunsrück-Nationalpark in keinster Weise erwähnt wurde.
... was für mich der letzte Beweis dafür ist, daß man die -um es noch einmal zu sagen- KOMPLETT DEN NATIONALPARK ERSCHLIEßENDE- Bahnstrecke ganz wissentlich und gezielt ignoriert und totschweigt.
Wenn man die drei im Bericht zu Wort kommenden Leute betrachtet:
Harald Egidi -früherer Leiter des Forstamtes Kempfeld- kennt die Strecke noch aus der Zeit, als hier die DB Holz verladen hat, Thomas Griese ist die Strecke kürzlich mit Mitgliedern der Grünen-Landtagsfraktion einigermaßen euphorisch abgewandert, der Gutachter, Rolf Alexander, wurde von Mitgliedern von ProHunsrück- und Hochwaldbahn im Vorfeld und während der Abfassung des Gutachtens ausführlich informiert.
Selbst wenn man kein Eisenbahnfreund ist und die Sache sehr sachlich und nüchtern sieht, muß man es als einen reinen Dilettantismus bezeichnen, die Option einer Reaktivierung der Schienenerschließung nicht zumindest einmal in Erwägung zu ziehen und näher zu untersuchen.
Das Gutachten bescheidet hier lapidar: Man sieht für den touristischen Erschließungsverkehr auf der Hunsrückbahnstrecke allenfalls eine geringe, und dann auch nur punktuelle, aber insgesamt rückläufige Nachfrage, ein paar Sätze vorher gibt man allerdings zu, das Potential der Bahnstrecke gar nicht untersucht zu haben, sondern sie nur "nachrichtlich" zu erwähnen.
Man kann sich kaum ein deutlicheres Zeugnis für Oberflächlichkeit ausstellen.
Wie gesagt, zu diesem Urteil muß man kommen, wenn man die Mobilitätsstudie schon rein fachlich ansieht und ein eventuelles Faible für die Strecke einmal ausblendet.
Meine Meinung dazu:
Die Mobilitätsstudie dient dem Zweck, plakativ ein paar publikumswirksame Verbesserungen -hier ein barrierefreier Buseinstieg, dort ein Bus zusätzlich- zu initiieren, aber kosten darf das alles faktisch nichts und langfristige Weichenstellungen, die wirklich -um dieses inzwischen abgedroschene Wort hier auch mal zu gebrauchen- "nachhaltig" sind, werden nicht angestoßen.
Übrigens ich vermisse hier einen Planer, der sich auch mit Eisenbahn auskennt und nicht nur mit Radwegen und Stadterschließung.
http://www.planersocietaet.de/team.html
Vielleich hätte man einmal im Team von Heiner Monheim anfragen sollen, aber dann wäre vielleicht nicht das gewünschte Resultat herausgekommen
Politisch Verantwortliche neigen zu einer dominanten Auto- und Straßenfixierung und begegnen dem öffentlichen Verkehr mit Skepsis, manchmal geradezu mit Verachtung und Hass, was sich in den horrenden Ausgaben für den Straßenverkehr und dem geringen fiskalischen Engagement für den Umweltverbund widerspiegelt.
(Heiner Monheim).