Seite 1 von 1

Re: ÖPNV-Diskussion in Taunusstein

Verfasst: Do 8. Okt 2015, 12:37
von EuropasBahnen
Hallo,
die Ahrtalbahn ist als Museumsbahn bald wieder in Betrieb zu erleben.
Für die Planverkehr ist ein hohes kostenverbundenes Aufrüsten der Sicherungstechnik nötig. Der Verein NTB kann diese Kosten vorerst nicht decken. Die Bahn AG zeigt kein Interesse an der Strecke.

Liebe Grüße
Elias Wingenfeld

Re: ÖPNV-Diskussion in Taunusstein

Verfasst: Do 8. Okt 2015, 14:14
von Bad Camberger
Das wär aber schade, wenn die Ahrtalbahn nur noch als Touristikstrecke bedient wird, wie die Aartalbahn in Wiesbaden. :D

Die Sicherungstechnik (PZB) ist wohl nach meinem Wissensstand nur nötig, wenn mehr als ein Zug auf der Strecke unterwegs ist. Also Planverkehr mit Einzugbetrieb wäre weiterhin machbar.

Gruß

Bad Camberger :wink:

Re: ÖPNV-Diskussion in Taunusstein

Verfasst: Do 8. Okt 2015, 19:12
von jojo54
Danke für den Linkhinweis.

Ja, es wäre schön, wenn die AARTALBAHN wieder fahren würde.

Wie ist der Sachstand und das Ergebnis der durchgeführten Brückenprüfungen und der Oberbauuntersuchungen und wann werden die ersten Bauzüge in Richtung Eiserne Hand fahren dürfen ? Davon wird doch letztendlich alles abhängen.

MfG
jojo54

Re: ÖPNV-Diskussion in Taunusstein

Verfasst: Do 8. Okt 2015, 19:50
von Dieselpower
Das übertriebene Sicherheitsdenken in Deutschland wird noch so manchem Bahn-km in diesem unseren Lande den Todesstoß versetzen, bzw. jedwede Hoffnung auf ein Wiederaufflammen des Systems Bahn zunichte machen.

Wenn ich bedenke, welche (teils noch staatlichen) Bahnbetriebe in unserer ach so toll vereinheitlichten EU einen sicheren, zuverlässigen Bahnbetrieb mit zufriedenen Kunden unter einem Bruchteil dieses Sicherheitswahnsinnes betreiben, wird mir ganz schlecht. Ich sage nur "Teilstillegung eines Haltepunktes wegen Beleuchtungsmangel und ein rund um die Uhr beleuchteter Tunnel in Sichtweite".

Re: ÖPNV-Diskussion in Taunusstein

Verfasst: Do 8. Okt 2015, 20:37
von Horst Heinrich
Dieselpower hat geschrieben:Das übertriebene Sicherheitsdenken in Deutschland wird noch so manchem Bahn-km in diesem unseren Lande den Todesstoß versetzen, bzw. jedwede Hoffnung auf ein Wiederaufflammen des Systems Bahn zunichte machen.
Dieses übertriebene Sicherheitsdenken der Verkehrsträger entspringt aber den Erwartungen bzw. der Vollkaskomentalität seiner Benutzer. Ich hätte gerne für jeden ÖPNV-Nutzer, der auf den Mittelgebirgsstrecken Deutschlands noch vor 20 Jahren hingefallen, ausgerutscht oder beim Ein- und Aussteigen wegen zu niedriger Bahnsteige abgeglitten ist, und nicht gleich vor Gericht gezogen ist, 10 Euro - ich könnte mich morgen schon zur Ruhe setzen.
Man hat sich die Hose abgeklopft und gut wars.

Die Informationsgesellschaft des 21.Jahrhunderts zollt aber auch hier ihren Tribut, mediale Selbsthilfegruppen und -foren schaffen heute ein Klima, das die Erbringung einer gewöhnlichen Dienstleistung für den Anbieter nahezu zu einem unkalkulierbaren Risiko werden läßt, weil selbst der geringste "Schadenfall" zu einem Weltuntergang hochstilisiert wird.
Und wer möchte schon als EVU ständig negative Schlagzeilen machen?

Dieses Anspruchsdenken, das auch die Kosten von Verkehrsdienstleistungen in astronomische Höhen treibt, die Mentalität, "selbst für einen abgebrochenen Fingernagel noch herauszuholen, was herauszuholen ist", wie es ein befreundeter Anwalt einmal ausdrückte, bringt es fertig, daß die Kosten für 1km Schiene inzwischen an die von 1km Straße herangerückt sind.

Ich sehe daher für die Aartalbahn als ÖPNV-Strecke auf absehbare Zeit in den nächsten 10-15 Jahren keine Chance.
Und sie wird sich dieses Schicksal mit vielen hundert Kilometern Nebenbahn in Rheinland-Pfalz teilen.