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Morbach oder nicht Morbach? (m Link)

Verfasst: So 27. Sep 2015, 12:31
von Klaus aus FG
Im HiFo von DSO wird gerade versucht, den Aufnahmeort dreier Bilder des Jahres 1975 zu bestimmen. Morbach oder nicht Morbach, das ist dort die Frage.

http://www.drehscheibe-online.de/foren/ ... sg-7561452

Re: Morbach oder nicht Morbach? (m Link)

Verfasst: So 27. Sep 2015, 19:56
von Horst Heinrich
Die Antwort von MarkusMG (Markus Göttert) ist die schlüssigste.
Aber mich macht die Stromleitung etwas stutzig.
Links vom BÜ aus Hochscheid hinaus gab es bis zur Flurbereinigung in der Tat einen Hochbehälter, er wurde in den 1980er Jahren abgerissen.
Die Stromleitung könnte zur alten Tankstelle der B 50 (heute Geländewagendepot) führen, dagegen spricht, daß über zwei Freileitungen kein Starkstrom geführt wurde, der aber an der Tankstelle -an der ich selbst noch in den 1980er Jahren getankt habe- vorhanden war (Hebebühnen etc.).
Es hätte also mindestens eine vieradrige Leitung sein müssen.

Eine andere Verwendung dieser Leitung könnte die Versorgung des Jagdhauses Horrido gewesen sein, das zwar auf Kleinicher Gemarkung unweit der B 50 lag, sich aber näher an Hochscheid befand.

Auf Bild 3 sieht man rechts auf beiden Seiten der Bahnstrecke Futterrüben.
Sie sind heute sehr selten im Hunsrück, 1975 aber gehörten sie zum Bild der Region, weil viel mehr Vieh in Ställen gehalten wurde und die "Rummel" zum bevorzugten Viehfutter gehörte.

Also auch ich tippe auf Hochscheid, an das Autohaus Boos und die heutige Spedition Roth war natürlich seinerzeit noch nicht zu denken, der Ort endete praktisch an der "Bahnhofsgaststätte" Faust.

Nachtrag:
Die auf den ersten beiden Bildern sichtbare zweiadrige Stromleitung führte in der Tat von der Ortslage und die B 50 hinüber zum Jagdhaus Horrido, einer der Masten stand sogar noch auf der bahneigenen Wiese am Emfangsgebäude.
Der Hochbehälter verschwand nach dem Bau des neuen großen Hochbehälters am Idarkopf Mitte/Ende der 1980er Jahre, etwa zu der gleichen Zeit, als Karl Decker sein neues Sägewerk (heute Fruytier) bauen ließ und darauf bestand, alle Ackerflächen bis hin zur Straße entweder mitzuerwerben oder sie zumindest als Industriegelände für eine spätere Erweiterung des Sägewerkes ausweisen zu lassen.
Damals waren auch noch die umfangreichen Hochscheider Gleisanlagen vorhanden, die für den Holzumschlag ausgebaut und genutzt werden sollten.
Tatsächlich ist dann relativ wenig Holz zum Sägewerk nach Hochscheid angeliefert worden, die Bahn wollte zu dieser Zeit keinen weiteren Kunden mehr an der Strecke haben, da sich schon die Andienung der vertraglich gebundenen Kunden Mettler (Sägewerk Hinzerath) und Ludwig Kuntz (Sägewerk Morbach) angeblich nicht mehr rechnete.

Die Familie Mettler versuchte dann noch einmal über ihren Schwiegersohn Michael Drautzburg, der über beste Beziehungen zum Mainzer Wirtschaftsministerium verfügte, Einfluß auf die DB zu nehmen, leider vergeblich.
So kam es dann auch nicht mehr zum Bau des direkten Gleisanschlusses über die Hochbehälterfläche.