Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hallo zusammen,
wegen der Aktualität stelle ich den Link hier mal ein.
Lt. SWR-3-Videotext ist die Streckensperrung bereits bis Mittwoch verlängert.

http://www.focus.de/regional/rheinland- ... 96805.html

MfG
jojo54

Aha, die Hitze macht auch "Dieselloks" zu schaffen...so so...was Bahnsprecher halt so von sich geben!

Also die 211 gestern in Au hat sich an dem Wetter (38°C) gar nicht gestört. Und auch der Lokführer machte dank offener Fenster und Türen einen relativ entspannten Eindruck.

Könnte das Hitzeproblem der "Dieselloks" genannten Plastikbahnen vielleicht an der kompakten, schlecht durchdachten und die Reisenden nervenden Unterflurbrummelbauweise ohne gescheite Luftzirkulation liegen???


Bahnverkehr eingestellt, weil es dem Plastikgerümpel zu warm geworden ist...ich fasse es nicht! Einzelne Zugausfälle...okay, aber komplett dicht? "Sobald es kühler wird, können wir wieder fahren...vielleicht schon am Dienstag!" - Kein Kommentar! Das ist wohl das Innovative unserer modernen "Bahn", wer wird denn da an alte Zeiten denken? Pah, da wurde auch nur mit Wasser gekocht! Und heute ist heute, ja, ich weiß!

Dieselpower hat geschrieben:Bahnverkehr eingestellt, weil es dem Plastikgerümpel zu warm geworden ist...ich fasse es nicht! Einzelne Zugausfälle...okay, aber komplett dicht? "Sobald es kühler wird, können wir wieder fahren...vielleicht schon am Dienstag!" - Kein Kommentar! Das ist wohl das Innovative unserer modernen "Bahn", wer wird denn da an alte Zeiten denken? Pah, da wurde auch nur mit Wasser gekocht! Und heute ist heute, ja, ich weiß!

Wer kann sich noch an die regelmäßigen und ausgiebigen Hitzesommer der 1970er und 1980er Jahre erinnern, wo Temperaturen von 40 Grad gerade auch in Rheinhessen und der Pfalz über oft sechs Wochen keine Seltenheit waren.
Die Fahrzeuge haben aber in aller Regel durchgehalten, nun es hat hin und wieder mal ein überanstrengter VT 95 schlapp gemacht, auf langen sonnigen Steigungsstrecken, etwa zwischen Osthofen und Monzernheim im heißen Rheinhessen-Toscanasommer 1974, aber ansonsten war -dank engagierter Bm-Mitarbeiter- auch der Oberbau belastbarer.

Das sind keine historisch verklärten Träumereien, das sind nachprüfbare Tatsachen und es macht ärgerlich, daß einerseits in den Nahverkehr noch nie soviel Geld gepumpt wurde wie aktuell, andererseits noch nie in allen Bereichen eine so schlechte Leistung abgeliefert wurde.
Wenn ich an meine ersten Rheinhessen-Pfalz-Eisenbahnjahre -zugleich für viele Strecken die Endzeit- denke, unter welchen (auch finanziellen) Bedingungen damals der Betrieb aufrecht erhalten wurde, allerorten hieß es nur "sparen, sparen, sparen",
hier wurden wahre Kunststücke vollzogen, z.B. um vollkommen abgewirtschaftete ETA oder VT überhaupt einen Umlauf lang
halbwegs störungsfrei einsetzen zu können, Fahrdienstleiter gingen in Zugpausen Weichen schmieren und Papierkörbe leeren, weil die Bahnhofsarbeiter wegrationalisiert wurden, von Bm's wurden Skl ersatzlos abgezogen usw usw.
Heute hingegen wird im Nahverkehr mit Millionen jongliert - trotzdem klemmt's überall

Schließlich werden auch die Werkstoffe immer schlechter.
Zwar gibt es beim Schienenstahl immer noch festgelegte Güten,
http://gleisbau-welt.de/site/material/s ... gueten.htm
aber auch hier wird wohl die Überwachung lascher.

Naja, etwas relativieren sollte man das schon. "Hitzeschäden" an Fahrzeuge und Oberbau gab es auch zur guten alten Zeit der Bundesbahn schon...
Natürlich ist früher nicht unbedingt eine V100 mit 2 Wagen wegen der Hitze liegengeblieben, aber auf der Eifelquerbahn haben auch die Schienenbusse schon mal schlapp gemacht, gerade wenn in der Komination VT/VB/VS gefahren wurde.
Da hat sich auch schon mal ein robuster, aber überhitzter Büssing-Motor verabschiedet und seinen 2. "Kollegen" im Stich gelassen
Da blieben auch die Beiwagen schon mal in einem Unterwegs-Bahnhof stehen, damit sich der VT solo und zur Not nur mit einem Motor die Eifelsteigungen hochkämpfen mußte.
Ich habe das mehr als einmal erlebt. Aber man wußte sich halt zu helfen und "irgendwie" gings halt weiter.


Viele Grüße

Guido

Knipser1 hat geschrieben: Aber man wußte sich halt zu helfen und "irgendwie" gings halt weiter.


Viele Grüße

Guido

Genau so, Guido, und das macht eben den Unterschied zu heute - am gestrigen Sonntag kamen weder von der HLB BLZ noch von der BZ Duisburg noch von sonstwem irgendwelche Infos, wie es weitergeht, als der Baum im Gleis lag...während Dutzende Reisende über den für Stunden einzigen Mann vor Ort (moi!) mit ihren Fragen hereinprasselten:
Wann es weitergeht (Okay, irgendwann sage ich: "Nehmen Sie sich ne Motorsäge, gehen Sie 7 km in DIESE Richtung, dann haben Sie es selbst in der Hand!"), ob Taxen benutzt werden können, ein Bus kommt, oder sonstwas...Die Verantwortlichen sitzen stets weitab jeder Realität und entscheiden mag keiner was - entscheidet der kleine Mann ("Wir hängen einen Wagen ab" oder "Ich hab selbst ne Säge mit, laß mich auf Befehl raus!") drohen anstelle Lob und Komplimenten Stellungnahmen und Zurechtweisungen! Aber heute ist ja alles besser...