Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Heute zeigte mir ein Zugbegleiterkollege einen Facebook-"Beitragsstrang" oder wie das heißt.

Da hat sich doch so ein ungepflegter Halbstarker (Schmuddelige Rastazöpfe, Schnäuzer...der Idiot hat sogar ein Bild dabei) öffentlich ausgelassen, die Zugbegleiter der HLB als "faschistoid" bezeichnet, und indirekt sogar (mit Beschreibung) dazu aufgefordert einem bestimmten Kollegen "mal so richtig die Fresse zu polieren". Als Grund gab er an, nach wiederholtem Schwarzfahren aus dem Zug geworfen worden zu sein. Zwar in Ingelbach, "wo er eh hin gewollt hatte", aber überhaupt, das mit den Kontrollen sei ja eine Seuche, aber die der HLB seien ja die größten Drecksäcke....usw. usf. - ich erspare Euch weitere Details dieser Unverschämtheiten...

Und all das bloß, weil seit Verstärkung des Personaleinsatzes auf dem Westerwald die Wahrscheinlichkeit, einen Vierziger zu bekommen, sprunghaft angestiegen ist - hier fuhren viele gern zu Lasten der Allgemeinheit.

Über alles mögliche wird sich hierzulande aufgeregt, aber so was bleibt ungestraft - hier läuft doch einiges falsch! Es ist weit gekommen! Normalerweise gehört sowas zur Anzeige gebracht und strafrechtlich verfolgt!,

Die Fratze hab ich mir gemerkt, der braucht bei mir schon mal nicht mehr einzusteigen. Wie blöd und dreist kann man sein? Da wird seine Mobilität zukünftig drunter leiden, da bin ich mir ziemlich sicher!

Aber es müßte auch wirklich angezeigt werden, denke ich, und ob Fratzebuch da die persönlichen Daten rausrückt - sofern sie überhaupt richtig und juristisch verwendbar sind? Die nutzen die doch nur "zu Werbezwecken"...

Geht bestimmt wieder wegen des Datenschutzes nicht - es ist alles so absurd. Die Daten der Mautstelle durften ja damals auch nicht zur Ermittlung verwendet werden, als sie meiner Frau aus dem mitten auf der A3 kopfüber liegenden Totalschaden herausgeholfen haben, nachdem ein LKW sie (versehentlich oder nicht, völlig wurscht) abgedrängt hatte. Auf dem Schaden blieben wir komplett sitzen, da auch hier der Datenschutz Vorrang hatte...Begründung "Es sei ja niemand getötet worden" - zum Glück...

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es läuft einiges falsch in diesem Land!

Die Kinder (und dazu rechne ich alles bis 21) werden krank durch das ganze Facebook und Twistter Gedöhns (ich hab in der Verwandtschaft grad so eine Handvoll Halbstarker da kann man das gut beobachten, die sind abhängig, beim Essen gehen, wehe der Akku geht leer dann zappeln sie rum, es ist unerträglich). Das gabs natürlich schon immer die Schwarzkappler und die Motzer, die Dauerrbahnbeschimpfer obwohl regelmäßige Nutzer....

Nicht ganz korrekt, die sind schon krank...total krank!

Wenn man vor lauter Getippse morgens um 6 die Laterne übersieht, oder den Zug verpaßt, frage ich mich ernsthaft: Ist da noch Gehirnmasse vorhanden, die noch nicht weichgekocht durch die permanente 2-Watt-Mikrowellenbestrahlung ist? Bei vielen sind die Dinger ja schon in der Hand angewachsen. Was gibt es um diese Zeit denn schon so wichtiges, daß man da nur mit diesen Mistdingern zugange ist? Vor allem...es sind ja keine einzelnen, die sind ja alle mit den Dingern beschäftigt. Manchmal hätte ich gern so einen Störsender, der alles lahmlegt - in den blöden Triebwagen ist man ja dieser Bestrahlung permanent ausgesetzt, ob man will, oder nicht.

Neulich war sogar so eine doofe Tussi ganz entsetzt im noch nicht "modernisierten" vectus-LINT, daß der noch keine Steckdose habe, ihr Akku sei fast leer, sie sei kurz vorm Verzweifeln....

Passend dazu höre ich im Radio, daß auf der Karlsruher Messe "learntec" eine App vorgestellt wurde, mit der sich die Schüler per Smartphone im vernetzten Klassenzimmer am Unterricht beteiligen können - also nix mehr mit "Handy aus", nein, auch muß man nicht mehr an die Tafel kommen - Lösung (oder Lösungsvorschlag, oder das, was man dafür hält) eintippseln - sofern Wotsäpp und Fratzebuch das zeitlich zulassen - und per Äpp ganz bequem ohne aufzustehen auf die digitale Tafel projizieren.

Absolut krank - das hat nichts mit "konservativ" oder "ewiggestrig" zu tun, das ist NUR noch krank! Kann der Lehrer dann demnächst auch zu Hause bleiben, und seinen Job per "Tietscheräpp" vom Klo aus machen?

Hat man nicht damals zur Eisenbahn gesagt: "Wenn Gott gewollt hätte, dass sich der Mensch mit so einer Geschwindigkeit bewegt, hätte er ihm Räder gegeben"?

Scherz beiseite, das Problem ist natürlich da, aber wenn es wirklich so schlimm ist, gibt es vielleicht irgendwann einen Knall, das Internet ist weg (weil keiner mehr Ahnung vom Technischen hat) und wir leben in der "Steinzeit".

Dieselpower hat geschrieben:Wenn man vor lauter Getippse morgens um 6 die Laterne übersieht, oder den Zug verpaßt, frage ich mich ernsthaft: Ist da noch Gehirnmasse vorhanden, die noch nicht weichgekocht durch die permanente 2-Watt-Mikrowellenbestrahlung ist? Bei vielen sind die Dinger ja schon in der Hand angewachsen. Was gibt es um diese Zeit denn schon so wichtiges, daß man da nur mit diesen Mistdingern zugange ist? Vor allem...es sind ja keine einzelnen, die sind ja alle mit den Dingern beschäftigt. Manchmal hätte ich gern so einen Störsender, der alles lahmlegt - in den blöden Triebwagen ist man ja dieser Bestrahlung permanent ausgesetzt, ob man will, oder nicht.

Ich teile Deine Meinung! Heute morgen um 07:30 h hier in Bonn der Stadtbahn bot sich mir das gleiche Bild wie im zitierten Text beschrieben.

Vor ein paar Monaten war im Bonner General-Anzeiger folgende Meldung zu lesen: "Zu einem dramatischen Unfall ist es am Montag gegen 17.30 Uhr am geschlossenen Bahnübergang an der Zipperstraße in Oberkassel gekommen: Eine 20 Jahre alte Frau wurde von einer Stadtbahn Richtung Bad Honnef erfasst und lebensgefährlich verletzt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei war die Studentin, die in der Nähe des Unfallorts lebt, bei Rot über die Bahnschienen gegangen. Dabei soll sie laut Zeugenaussagen durch Telefonieren abgelenkt gewesen sein."

Ich finde diese Dinger auch zum K***! Selbst besitze ich nicht mal ein Smartphone, weil ich mich von so einem Ding nicht abhängig machen will. Alle meine Freunde und Bekannten haben natürlich Whatsapp auf ihren Smartphones und schütteln immer den Kopf, dass sie mich nicht rund um die Uhr erreichen können, wie "es ja heutzutage normal ist"...
Vor ein paar Tagen hätte ich so eine geistesabwesende Smartphone-Tippse fast totgefahren, wenn ich im Straßenverkehr nicht so gut aufpassen würde! Ich war in der Stadt mit dem Auto unterwegs, Gott sei Dank nicht so schnell, plötzlich latscht die ohne rechts und links zu gucken einfach gesenkten Hauptes über die Straße. Die Verkehrsteilnehmer können ja Rücksicht nehmen.
Das einzig Gute an den Dingern ist, dass es in den Zügen zur Mittagszeit himmlisch ruhig ist. Alle haben Stöpsel in den Ohren oder tippen geistesabwesend auf ihren Dingern rum. Da wird nicht meht wild durcheinandergequatscht.

Viele Grüße
streckenläufer

Wie schlimm es um die Abhängigkeit von diesen Dingern bestellt ist, zeigt folgende kleine Geschichte:
Bf. Westerburg, Zug nach Limburg, im Führerraum sitzen mein Azubi und ich links daneben. Eine junge Frau mit Koffer steht auf dem Zwischenbahnsteig (Richtung Altenkirchen) und beäugt kritisch abwechselnd unseren Zug bzw. dessen (wohlgemerkt korrekt auf "Limburg (Lahn)" eingestellte) Zielbeschilderung und ihren Hirnersatz in der Hand...

Zum Glück haben wir einen längeren Kreuzungsaufenthalt, denn erst nach Minuten schnappt sie sich mit der freien Hand ihren Koffer, und nähert sich (auf der falschen Bahnsteigseite) unserem Führerraumfenster. Mein Azubi gibt ihr auf die (durch die Anzeige an der Front eigentlich überflüssige) Frage "Fahren Sie nach Limburg?" - inzwischen leider Standard, diese völlig überflüssigen Fragen - die korrekte Antwort "Ja", woraufhin sie wieder auf ihr Mistding glotzt. "Ja, wie komme ich jetzt da rein?" - dafür gibt es wohl keine App...mein Azubi sagt ihr korrekterweise: "Naja, normalerweise vom anderen Bahnsteig....".

Erneute Verzweiflung, wie sie denn nun dorthin käme... den Reisendenüberweg, den sie Minuten zuvor benutzt hatte, hat sie wohl schon vergessen...
Normalerweise bestehen wir (wegen des Höhenunterschieds) auf die richtige Bahnsteigseite, aber als mein Azubi gerade die linken Türen freigibt, und sie auffordern will, mit der nötigen Vorsicht einzusteigen, dampft sie Richtung Überweg ab - entweder gab es auf ihrem Handy eine Luftbild-Äpp oder so, oder sie hatte ihn tatsächlich visuell erfaßt. Während des Bahnsteigwechsels starrt sie erneut ungläubig auf die stirnseitige Anzeige. Immer noch mit Handy in der Hand klopft sie dann auch an meiner Seite an...hierfür muß sie den Koffer wieder abstellen...

"Fahren Sie nach Limburg?" wiederholt die offenbar nur mit extremem Kurzzeitgedächtnis ausgestattete Dame auch bei mir ihre Frage, worauf ich (langsam leicht genervt ob dieses schrägen Verhaltens) erwidere: "Ja, immer noch, wie oft möchten Sie das denn noch bestätigt haben?" - endlich steigt sie ein...

...und klopft an den Führerraum - nach wie vor mit dem in der Hand eingewachsenen Gehirnersatzgerät. "Jetzt muß ich aber doch noch mal fragen, Sie fahren wirklich nach Limburg? Denn hier steht 'Gleis 3'!" - und hält mir ihr Deppengerät unter die Nase. Nun reicht es mir, und ich sage (wohlgemerkt in ruhigem Ton) zu ihr: "Gute Frau, Sie haben nun zwei Mitarbeiter im Zug befragt, sich von den Zielbeschilderungen überzeugt, abgesehen davon gibt es noch Schilder am Bahnsteig, die die Richtung angeben, und sie zweifeln immer noch, weil Ihr blödes Handy was anderes sagt? Tun Sie mir einen Gefallen, da ist ein Mülleimer, schmeißen Sie es dort hinein, und versuchen Sie einmal, eine Weile analog zu überleben....! Oder glauben Sie ihrem Gerät, und gehen sie wieder da rüber, der andere Zug kommt jeden Moment, der fährt ja nach Limburg, weil Ihr Mistding dort das sagt...!".

Manchmal fehlen einem die Worte, in diesem Fall kamen sie von selbst...

Ebenso mußte ich am vergangenen Mittwochmorgen meinem Disponenten davon unterrichten, daß mein Smartphone (Ja, ich hab so eins, für Fahrplan- und kurzfristige Telefonauskünfte etc. ziemlich praktisch, ich nutze das Ding aber max. so ca. 15-20 min. am Tag) daheim auf dem Wohnzimmertisch läge - ich meldete vom Fdl aus zum Dienst - worauf auch er ganz entsetzt fragte: "Wie? Dann bist Du den ganzen Tag nicht erreichbar?". Ich erklärte ihm, daß es durchaus möglich sei, meinen Standort durch Fahr- und Umlaufpläne festzustellen, und dann den jeweiligen Fdl zu bitten, mir einen Rückrufwunsch auszurichten - immerhin hätte das in den 150 Jahren Eisenbahn vor der "Ständig erreichbar"-Ära auch geklappt....es war ein wunderbar ruhiger Tag im Führerraum!

Dieselpower hat geschrieben:Nicht ganz korrekt, die sind schon krank...total krank!

Wenn man vor lauter Getippse morgens um 6 die Laterne übersieht, oder den Zug verpaßt, frage ich mich ernsthaft: Ist da noch Gehirnmasse vorhanden, die noch nicht weichgekocht durch die permanente 2-Watt-Mikrowellenbestrahlung ist? Bei vielen sind die Dinger ja schon in der Hand angewachsen. Was gibt es um diese Zeit denn schon so wichtiges, daß man da nur mit diesen Mistdingern zugange ist?

Morgens um sechs? Die Frage ist doch gaaaaaanz einfach zu beantworten: Es ist davon auszugehen, dass die betreffenden Personen zuvor über einen längeren Zeitraum geschlafen (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaf) haben, also über einen längeren Zeitraum offline waren, so dass nun ein größerer Stau bislang nicht verarbeiteter Informationen abzuarbeiten ist. Ähnlich einem Raucher, der am Morgen vor allem anderen erst einmal eine Fluppe braucht, müssen auch sie erst einmal Whatsapp, Twitter, Facebook, .... "checken", um wieder ruhig zu werden.

Hallo Klaus,

jaaaa, jetzt geht mir ein Licht auf, danke für diese Aufklärung - das macht Sinn!

Ähnlich, wie bei einem Dampfkessel, bei dem Nachts zwar nicht das Feuer gelöscht, aber die Entnahme gestoppt wird. Da hätte ich aber auch drauf kommen können.
Ja klar, im Leben von Teenagern passieren im Sekundentakt weltbewegende Dinge, wie die Ukrainekonflikte, der Euroverfall, islamistische Greueltaten, Wahlausgänge wie z.B. die in Griechenland, Natur- und Klimakatastrophen, Bürgerkriege, Flüchtlingsdramen, zukunftsträchtige, globale,politische Entscheidungen, die dank Zeitverschiebung ja auch nachts gefaßt werden können usw., da muß man ja morgens mitreden können, da hast Du vollkommen recht - ich entschuldige mich auch höflichst, daß ich das nicht bedacht habe.

Verzeiht mir, liebe Generation "Kopf unten", daß ich nicht erkannt habe, daß dies alles erforderlich ist, um Euer intellektuelles hohes Niveau auch stets auf dem aktuellsten Stand zu halten. Wer so gut bei allem mitreden kann, weil er durch 24 Stunden Informationsfluß sich immer im Zeitgeschehen zurechtfindet, in den kann man zu Recht alle Hoffnung setzen, daß die modernen Zeiten doch ihr Gutes haben....Liebe junge, gut informierte Handynutzer, Ihr werdet die Welt retten, ich bin mir ganz sicher, und schöpfe neue Hoffnung für die Zukunft.

Herzlichst, ein ewiggestriges Mitglied der analogen "Generation Golf", das einfach viel zu schwerfällig und zu langsam für die digitale Rennstrecke des Lebens im 21. Jhd. ist - oder einfach nur seine Gesundheit ein wenig um Auge behält, und lieber auf der rechten Spur bleibt...

Haha!

Na gut: Bin auch renitenter Smartphone-Verweigerer. Am Handy kommt man ja in unserem Job leider nicht mehr vorbei, und jüngst habe ich mir auch ein Mini-Tablet zugelegt, dass auch den ganzen Äpp-Kram braucht. Aber mit dem Ding muss ich wenigstens nicht ständig "online" sein, wie mit einem Smartdingens (mein Handy ist ein CAT B100 ohne Daten-SIM-Karte!). Und das Tablett macht man eben nur an, wenn man es tatsächlich braucht - und da ist das Teil tatsächlich privat wie auch dienstlich oft sehr nützlich.

Nee... Verteufeln würde ich den ganzen Kram nicht unbedingt. Man muss halt nur aufpassen, dass man sich nicht von der Technik vereinnahmen lässt. Das ist auch bei mir oft ein kleiner Kampf - so wie ich jetzt ja auch hier am tippen bin, anstatt das gerade mal schöne Wetter zu nutzen oder sonst was sinnvolles zu machen.

Fast leicht groteske Züge nahm das eben noch bei mir an, als mein Tablett anfing zu blubbern: Weil ich mich auch für die Fliegerei interessiere habe ich eine "Äpp" von Flightradar24 installiert, wo eine Alertfunktion bei ist. Quasi "auf dem Klo sitzend" konnte ich dann per Liveradar die Notlandung einer Boeing 717 auf dem Flughafen Rom verfolgen. V71740 ist dann wenige Meter vor der Landebahn "verschwunden". Ich hoffe mal, man wird den weiteren Hergang NICHT in den Nachrichten erfahren... Aber irgendwie schon komisch. Irgendwie läuft man Gefahr, die ganze Welt nur noch "virtuell" wahrzunehmen, und man vergisst vielleicht irgendwann, dass der ganze Kram da draussen tatsächlich existiert. Kriege kann man ja auch bereits vom Wohnzimmersessel aus führen, bzw. zumindest eine Kampfdrohne von dort aus steuern.