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Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Di 25. Nov 2014, 10:41
von jojo54
Man kann es nicht glauben, aber auch so etwas gibt es........

Aus der Taunus Zeitung (Frankfurter Neue Presse) vom 24.11.2014

http://www.nnp.de/lokales/hochtaunus/us ... 06,1142142

MfG
jojo54

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Di 25. Nov 2014, 23:24
von Olli74
Hallo zusammen,

wenn ich sowas lese kommt mir die Galle hoch, in was für einer Welt leben wir eigentlich? Würde mich nicht wundern wenn die Deppen Ihre Heldentat auch noch gefilmt und bei was weiss ich wo, mit zigtausend Daumen hoch, hochgeladen haben.

Sind wir denn nur noch von hohlköpfigen Selbstdarstellern umgeben?

Das es auch noch Menschen gibt die die Arbeit Anderer zu schätzen wissen, zeigt der Kommentar unter dem Bericht.

Kopfschüttelnde Grüße Olli

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Mi 26. Nov 2014, 10:31
von Dieselpower
Es ist einfach nur noch zum Kot...!
Es wird (wie bei Tierquälerei - m.E. skandalös) lapidar von Sachschaden gesprochen - der ideelle Wert fällt völlig untern Tisch.
Aber wen wundert es, wenn selbst durch Ordnungskräfte immer mehr Straftaten bagatellisiert werden, wie z.B. Eigentumsdelikte der umherziehenden "Dudel-Schrotties". Originalzitat aus einem Zeitungsbericht im letzten Sommer:
"Es kann sein, daß die mal etwas mitnehmen, was nicht für den Schrott bestimmt war, ja, aber einen signifikanten Anstieg der Einbruchszahlen, wie er vermutet wird, können wir nicht bestätigen" - so die Polizei im August (Wo es bis 22 Uhr taghell ist, und man schön auskundschaften kann), aber mal sehen, ob das auch im dunklen Halbjahr so bleibt, inzwischen häufen sich die Einbrüche.

"Aber das ist ja alles reiner Zufall" - höre ich da schon wieder die Gutmenschen jaulen.... :roll:

In einer Aktuellen Ausgabe heißt es: "Organisierte Klaubanden schlagen blitzartig zu, und verschwinden wieder über die offenen Grenzen, Aufklärungsquote <7%!" - dabei wird politisch korrekt natürlich verschwiegen, welche offenen Grenzen gemeint sind. Die deutsch-belgische oder deutsch-österreichische sicher nicht. Und oft ist es so, wenn es nix zu holen gibt, wird wenigstens das Eigentum demoliert. Und die Staatsgewalt muß tatenlos zusehen, da kein Geld mehr für die Sicherheit auf dem Land da ist: "Wählen sie 110, wir sind meistens binnen 45 Minuten bei Ihnen - wenn nach 18 mal Klingeln endlich einer an den Apparat gehen konnte!". :evil:

Aber selbst die Einbrüche werden ja nur unter "Eigentumsdelikt" verbucht - daß die allerheiligste Privatsphäre verletzt wurde, manche Menschen nicht mehr, oder nur noch in Angst in ihrem eigenen Haus leben können - alles zweitrangig! :evil:

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Mi 26. Nov 2014, 11:39
von Horst Heinrich
Dazu passen auch die aktuellen Zahlen der Personalentwicklung der rheinland-pfälzischen Polizei.
Inzwischen scheiden sukzessive die starken Jahrgänge aus (Geburtsjahrgänge 1951-1961).
Sie folgten in den 1970er und 1980er Jahren den personalstarken Jahrgängen, die noch aus der Zeit der Gendarmerien (bis 1974) kamen.
Damals wurde im Schnitt ein Polizeiamt (Vorläufer der heutigen Polizeiinspektion) durch etwa 12-18 Beamte aus zwei bis drei aufgelösten Gendarmeriestationen "verstärkt".
Damit konnte man endlich mal ein Fünf-Dienstgruppen-System installieren, da man alle Dienstgruppen ausreichend besetzen konnte.
(System "Spät-Früh-Nacht-frei-frei" - d.h. jeder Beamte im Einzeldienst beginnt in seiner jeweiligen Dienstgruppe mit Spätdienst, hat dann eine Nachtschicht frei, dann geht es weiter mit Frühdienst, dem am selben Tat -Spätschicht frei- der Nachtdienst folgt, danach kommen zwei freie Tage).
Diese halbwegs komfortable Dienstgestaltung ist nun durch erhebliche Personalengpässe gefährdet - Überstunden laufen in beängstigender Höhe auf.

Auch hat der heutige ausersehene Kommissarnachwuchs zunehmend bessere Alternativen, denn mit "Fachabi" hat man im allgemeinen bessere Chancen, auch in der "freien" Wirtschaft.
Da uns die neu kreierten Schulformen (Realschule+ und Gesamtschule) immer mehr "Fachabiturienten" bescheren und der Polizeiberuf trotz zweigeteilter Laufbahn immer unattraktiver wird, kann bis 2024 jede vierte frei werdende Stelle nicht mehr besetzt werden.
Rheinland-Pfalz hat daher einen einmaligen Kunstgriff getan und wirbt nun wieder unter Mittlere-Reife-Absolventen.
Sie besuchen jetzt in Bad Kreuznach, Lahnstein und Ludwigshafen zwei neu eingerichtete Bildungsgänge, die Höhere Berufsfachschule für Polizeidienst und Verwaltung, schimpfen sich danach "Staatlich geprüfter Assistent für Polizeidienst und Verwaltung", erreichen somit das "Fachabi" (was ja korrekterweise Fachhochschulreife heißen müßte) und können dann direkt in das Bachelor-Studium zum Polizeikommissar wechseln.
http://www.polizei.rlp.de/internet/nav/ ... 2222222222
http://www.bbswkh.de/schulformen/hbf-po ... erwaltung/
Wie ich jedoch von Lehrern höre, die hier unterrichten, ist der hier herangezogene Polizeinachwuchs alles andere als qualifiziert und unter den "echten" Abiturienten schwindet die Attraktivität des Polizeiberufs angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs in allen möglichen attraktiven Wirtschaftsbereichen.

Hinzu kommt noch die fehlende Attraktivität ländlicher Regionen für junge Leute.
Vereinfacht ausgedrückt:
Wer möchte schon in Hachenburg als 27-jähriger Polizeikommissar im familienfeindlichen Drei-Schichten-Dienst versauern, wenn er als Bankbetriebswirt in Koblenz ein Drittel netto mehr verdient bei normaler Arbeitszeit?

Die Sicherheitslage auf dem Land wird also in den nächsten Jahren noch düsterer.
Schon jetzt schlagen hier osteuropäische Einbrecherbanden zu und sind wegen der langen Anfahrtswege der unterbesetzten Polizei (teilweise Nachtdienst mit 4 Beamten für 50 Orte etc.) kaum zu fassen.

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Mi 26. Nov 2014, 19:55
von Dieselpower
Das wird auf Dauer - auch wenn jetzt dem einen oder anderen die Haare zu Berge stehen werden - nur durch Bürgerwehren aufzufangen sein, wobei ich da für meinen Ort aufgrund der hohen Gutmenschenquote ziemlich schwarz sehe, die werden das schon verhindern wissen, und den Einbrechern noch Sprit in den trockengefahrenen Fluchtwagen füllen - bei einigen Nachbardörfern sieht das ganz anders aus...

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Mi 26. Nov 2014, 23:35
von Bad Camberger
Olli74 hat geschrieben:in was für einer Welt leben wir eigentlich?
Das frage ich mich auch jeden Tag aufs Neue! Besonders traurig finde ich den Fall "Tugce", die hirntot geprügelt wurde, nur weil sie helfen wollte! :cry:

Bad Camberger

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Mi 26. Nov 2014, 23:54
von Mattias
Da krieg ich das Kotzen. Wir wollen uns ein Häuschen mieten, mein Traum ist dabei eine US-Gartenbahn aufzubauen. Ein Kriterium für mich ist ein möglichst uneinsehbarer bzw. durch andere Gärten begrenzter Garten. Wenn ich so was lese, umso mehr.

Einbruch haben wir auch hinter uns. Zum Glück nur der Keller. Was haben die Bastarde mitgenommen, nachdem alles durchwühlt wurde? Alten Winzer Sekt. Hoffentlich haben sie die Scheißerei bekommen.
Gruß
Mattias

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Do 27. Nov 2014, 01:01
von Dieselpower
Ich warte nur drauf, daß mir irgend ein Gutmensch oder irgendein Behördenfuzzy meine Überwachungskameras verbieten will...
Als der ex-RLP-Innenminister Bruch bereits vor Jahren die Zunahme privater Videoanlagen monierte, schrieb ich in einem Leserbrief, daß es eigentlich SEINE Aufgabe, dafür zu sorgen, daß man sie gar nicht erst braucht...

Des weiteren habe ich in den letzten Jahren mehr und mehr in Bewegungsmelder, Strahler & Co. investiert - das Geld hätte ich auch lieber anderweitig ausgegeben. Nicht, daß es bei mir viel zu holen gäbe, aber der ideelle Wert vieler Dinge und die Unverletzbarkeit meiner vier Wände sind mir unbezahlbar. Und ich weiß auch nicht, mit welchen Utensilien, die man so im Haus hat, ich einen ungebetenen Gast näher bekannt machen würde, wenn ich einen erwische... :evil:

Re: Modellbahnanlage mutwillig zerstört.

Verfasst: Do 27. Nov 2014, 11:58
von Horst Heinrich
Dieselpower hat geschrieben: Als der ex-RLP-Innenminister Bruch bereits vor Jahren die Zunahme privater Videoanlagen monierte, schrieb ich in einem Leserbrief, daß es eigentlich SEINE Aufgabe, dafür zu sorgen, daß man sie gar nicht erst braucht...
Dabei war Bruch selbst gelernter Gendarmerie-, bzw. Polizeibeamter und arbeitete auf verschiedenen Dienststellen im Bereich Westerwald, er war übrigens der einzige Innenminister seit Gründung des Landes, der "vom Fach" war und deshalb die Personalzahlen auf den Dienststellen ja kennen mußte.