Berchtesgadener Land 4, Spurensuche im Moor
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 23:01
So, nach längerer Pause geht es jetzt mit Teil 4 weiter.
Mein Ziel war diesmal das Ainringer Moos, welches ich durch Zufall über Google Maps entdeckte, siehe auch hier:
http://www.ainringer-moos.de/ainringer_ ... ispfad.pdf
Im Ainringer Moos wurde noch bis 2003 Torf abgebaut und mit einer Feldbahn aus dem Moor zum Ainringer Torfwerk gebracht.
Auch aufgrund der Moorlandschaft zog es mich nach Ainring und ich entdeckte zunächst viel Natur.
Die früheren Torfabbaugebiete werden nach und nach geflutet und wurden sehr schnell zu einem Wasservogel- und Naturparadies.
Die beiden weißen Vögel im Hintergrund sind übrigens Silberreiher, die ebenfalls hier heimisch sind. Leider gab mein 250er Tele nicht mehr her.
Alte Torfabbauflächen wachsen langsam zu. Betreten sollte man sie aber besser nicht.
Auch das Heidekraut macht sich langsam wieder breit. Ein Paradies für Schmetterlinge, wie hier ein Kaisermantel.
Aber auch die Pflanzenwelt im Moor ist faszinierend: mit Orchideen (leider bereits verblüht),hier eine Sumpfstendelwurz.
Es gab aber auch fleischfressende Pflanzen wie den Sonnentau.
Eine Reiherkolonie hat sich auch angesiedelt.
Eine Rotte Wildgänse fällt ein.
Haubentaucher und Zwergtaucher haben hier ebenfalls eine Heimat.
Bei der Überquerung eines kleinen Moorgrabens entdeckte ich dann neben dem Weg das hier:
Jetzt kam der Hobbyeisenbahner zum Vorschein und es ging munter weiter.
Der Aufbau des Torfbahnnetzes begann ab 1920 und wurde nach und nach ausgebaut. 1945 bestand der Fuhrpark aus einer Lokomotive mit Benzinmotor und 21 Torfwagen. Der "Moosbahnhof" wurde 1972 - 1973 angelegt. Die Gesamtlänge der Torfbahngleise betrug maximal 13 Kilometer und der Verkehr wurde durch 38 Weichen geregelt.
Torfbahnbetrieb im Jahr 1990 mit 6 Diesel-Lokomotiven:
Gmeinder 4527 / 1949 10/12 PS Städt. Brennstoffstelle Ravensburg
Deutz 56637 / 1960 A2M514G Pechkohlebergwerk, Peißenberg
Diema 2655 / 1963 DS 20 Neulieferung
Deutz 56642 / 1960 GK20B Pechkohlebergwerk, Peißenberg
Deutz 56042 / 1957 A2M517G Klöckner-Werke, Castrop-Rauxel
Deutz 57809 / 1964 GK20B Pechkohlebergwerk, Peißenberg
70 Torfwagen zu je 7 cbm
1 Kranwagen für den Gleisbau
1 Werkstattwagen mit Kompressor und Stromaggregat für den Gleisbau
4 flache Transportwagen
3 Wagen mit LKW-Ladebrücken für Rohtorftransport
3 Wagen für Personentransport
Gleismaterial von der Gleisbaufirma Schock, München
(Quelle: "Das Ainringer Moos- Moorerlebnis rundum" siehe auch: http://www.ainringer-moos.de )
Die zur Renaturierung des Abbaugebietes zurückgebauten Gleise werden aufbewahrt. Dann entdeckte ich eine Abstellanlage mit Wagenunterständen und jeder Menge alter Torfloren.
Aus den Unterständen führen die noch vorhandenen Gleise in den Moorbahnhof.
Vor dem renaturierten Abbaugebiet enden heute die Gleise.
Dann zog es mich zum alten Torfwerk, wo ich neu verlegte Gleise entdeckte.
Die Anzahl der noch vorhandenen Gleise lässt auf einen seinerzeit regen Feldbahnbetrieb schließen.
Hier gab es auch eine Verladeanlage auf Lkw und Bahn mit einem Gleisanschluß an die Staatsbahn, der mittlerweile "gekappt" wurde.
Alte Schienen werden ebenfalls als Reserve aufbewahrt. Hier ist ein Moormuseum im Aufbau, wo die Besucher mit der Feldbahn ins Moor gefahren werden.
Eine Feldbahnlok Fabrikat Deutz stand abfahrbereit vor den alten Torfwerk (der Schlüssel steckte!). Ein Mitglied der "Freunde Ainringer Moos e.V." begab sich dann mit der Lok und einem Flachwagen zu einem Arbeitseinsatz Richtung Moor. Man beachte die Baustelle der Umgehungsstraße, hier wurde extra zur Überquerung der Feldbahn eine Brücke gebaut!
Das war die (erfolgreiche) Spurensuche im Moor. Ich hoffe es hat Euch gefallen, trotz der vielen "off topic" Bilder.
Gruß
Heiner
Mein Ziel war diesmal das Ainringer Moos, welches ich durch Zufall über Google Maps entdeckte, siehe auch hier:
http://www.ainringer-moos.de/ainringer_ ... ispfad.pdf
Im Ainringer Moos wurde noch bis 2003 Torf abgebaut und mit einer Feldbahn aus dem Moor zum Ainringer Torfwerk gebracht.
Auch aufgrund der Moorlandschaft zog es mich nach Ainring und ich entdeckte zunächst viel Natur.
Die früheren Torfabbaugebiete werden nach und nach geflutet und wurden sehr schnell zu einem Wasservogel- und Naturparadies.
Die beiden weißen Vögel im Hintergrund sind übrigens Silberreiher, die ebenfalls hier heimisch sind. Leider gab mein 250er Tele nicht mehr her.
Alte Torfabbauflächen wachsen langsam zu. Betreten sollte man sie aber besser nicht.
Auch das Heidekraut macht sich langsam wieder breit. Ein Paradies für Schmetterlinge, wie hier ein Kaisermantel.
Aber auch die Pflanzenwelt im Moor ist faszinierend: mit Orchideen (leider bereits verblüht),hier eine Sumpfstendelwurz.
Es gab aber auch fleischfressende Pflanzen wie den Sonnentau.
Eine Reiherkolonie hat sich auch angesiedelt.
Eine Rotte Wildgänse fällt ein.
Haubentaucher und Zwergtaucher haben hier ebenfalls eine Heimat.
Bei der Überquerung eines kleinen Moorgrabens entdeckte ich dann neben dem Weg das hier:
Jetzt kam der Hobbyeisenbahner zum Vorschein und es ging munter weiter.
Der Aufbau des Torfbahnnetzes begann ab 1920 und wurde nach und nach ausgebaut. 1945 bestand der Fuhrpark aus einer Lokomotive mit Benzinmotor und 21 Torfwagen. Der "Moosbahnhof" wurde 1972 - 1973 angelegt. Die Gesamtlänge der Torfbahngleise betrug maximal 13 Kilometer und der Verkehr wurde durch 38 Weichen geregelt.
Torfbahnbetrieb im Jahr 1990 mit 6 Diesel-Lokomotiven:
Gmeinder 4527 / 1949 10/12 PS Städt. Brennstoffstelle Ravensburg
Deutz 56637 / 1960 A2M514G Pechkohlebergwerk, Peißenberg
Diema 2655 / 1963 DS 20 Neulieferung
Deutz 56642 / 1960 GK20B Pechkohlebergwerk, Peißenberg
Deutz 56042 / 1957 A2M517G Klöckner-Werke, Castrop-Rauxel
Deutz 57809 / 1964 GK20B Pechkohlebergwerk, Peißenberg
70 Torfwagen zu je 7 cbm
1 Kranwagen für den Gleisbau
1 Werkstattwagen mit Kompressor und Stromaggregat für den Gleisbau
4 flache Transportwagen
3 Wagen mit LKW-Ladebrücken für Rohtorftransport
3 Wagen für Personentransport
Gleismaterial von der Gleisbaufirma Schock, München
(Quelle: "Das Ainringer Moos- Moorerlebnis rundum" siehe auch: http://www.ainringer-moos.de )
Die zur Renaturierung des Abbaugebietes zurückgebauten Gleise werden aufbewahrt. Dann entdeckte ich eine Abstellanlage mit Wagenunterständen und jeder Menge alter Torfloren.
Aus den Unterständen führen die noch vorhandenen Gleise in den Moorbahnhof.
Vor dem renaturierten Abbaugebiet enden heute die Gleise.
Dann zog es mich zum alten Torfwerk, wo ich neu verlegte Gleise entdeckte.
Die Anzahl der noch vorhandenen Gleise lässt auf einen seinerzeit regen Feldbahnbetrieb schließen.
Hier gab es auch eine Verladeanlage auf Lkw und Bahn mit einem Gleisanschluß an die Staatsbahn, der mittlerweile "gekappt" wurde.
Alte Schienen werden ebenfalls als Reserve aufbewahrt. Hier ist ein Moormuseum im Aufbau, wo die Besucher mit der Feldbahn ins Moor gefahren werden.
Eine Feldbahnlok Fabrikat Deutz stand abfahrbereit vor den alten Torfwerk (der Schlüssel steckte!). Ein Mitglied der "Freunde Ainringer Moos e.V." begab sich dann mit der Lok und einem Flachwagen zu einem Arbeitseinsatz Richtung Moor. Man beachte die Baustelle der Umgehungsstraße, hier wurde extra zur Überquerung der Feldbahn eine Brücke gebaut!
Das war die (erfolgreiche) Spurensuche im Moor. Ich hoffe es hat Euch gefallen, trotz der vielen "off topic" Bilder.
Gruß
Heiner