Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

...und Kaffeemaschinen aus Büros und leistungsfähige Staubsauger aus Tierhaushalten verbannen will - alles unter dem scheinheiligen Deckmäntelchen des Energiesparens - setzt das EBA liebend gern sehr fragwürdige (naja, was auch sonst?) Weisungen der EU schnellstmöglich um, und so kommt es, daß ein Tunnel, in dem es 127 Jahre dunkel war, von jetzt auf gleich 24 Stunden beleuchtet werden muß, weil er ja ach so gefährlich und unfallträchtig ist:


Ich weiß nicht, ob Ihr Euch in etwa vorstellen könnt, wie nervig diese hell-dunkel-Wechsel im Sekundentakt sind, und wie schlecht man dann nachts sieht, wenn man wieder heraus kommt....


Aber es kommt noch schlimmer: Auch die völlig planlos aufgestellten (weil mitten zwischen Tunnel und Rettungsplatz plötzlich endenden) Außenlaternen brennen rund um die Uhr...


Über all das nur noch ratlos staunen kann daher unser Tunnelmaskottchen, das heute Einzel-Wachdienst hatte...


Ich habe mal gerechnet - es sind 95 Lampen zu (geschätzt) 30 Watt, das macht 68,4 kWh pro Tag, 478,8 kWh pro Woche, 2052 kWh pro Monat und 25.000 kWh pro Jahr - der Verbrauch von 10 Zwei-Parteien-Haushalten...
Nebeneffekte: Der nun keineswegs mehr unheimlich aussehende Tunnel dürfte auch Wanderer zu einer Abkürzung einladen, Tiere verirren sich hinein...während der nahe Hp nach wie vor ohne Licht ist - und das obwohl die beiden Schaltschränke für diesen Schwachsinn und den GSM-R-Mast auf dem Bahnsteig stehen, wofür DB-Telematik und Netz sicher Miete an Station ohne Service zahlen...

Übrigens - für die Tierfreunde: Es handelt sich dabei um ein Exemplar des Waldkauzes (Strix aluco)...normalerweise sieht man beide Teile des Pärchens, und ich glaube, kürzlich einen "Mini" gesehen zu haben.

Sie lassen sich auch nicht gern fotografieren - die brüllende 215 interessiert sie nicht die Bohne, aber wehe, so ein Ding hält an, und aus dem Fenster guckt ne Kamera...endlich hab ich mal ein scharfes Bild!

Dieselpower hat geschrieben:Nebeneffekte: Der nun keineswegs mehr unheimlich aussehende Tunnel dürfte auch Wanderer zu einer Abkürzung einladen, Tiere verirren sich hinein...

Oder eben gerade nicht. Haben die Naturschützer nicht schon gewettert, dass da jetzt die Fledermäuse gestört sind?

Denen hat man mittels Betonspritze an den meisten Stellen ja ohnehin schon den Lebensraum "verbaut"...Fledermäuse sieht man kaum noch im/am Tunnel - war ja leider nicht die einzige geldverbrennende Maßnahme dort....früher sah man sie als flinke schwarze Schatten vor dem Zug hin und her schwirren...dank niedriger Geschwindigkeit meist unbehelligt.

So ist das, wenn sich die Fauna an neue menschlichen Begebenheiten gewöhnt hat, muß man sich etwas neues ausdenken, um sich des Planeten zu bemächtigen...derweil geht das Artensterben munter weiter, egal ob Fledermäuse in Tunnels oder Rotmilane an Windrädern. Alles der Umwelt zuliebe...

Dieselpower hat geschrieben:Übrigens - für die Tierfreunde: Es handelt sich dabei um ein Exemplar des Waldkauzes (Strix aluco)...normalerweise sieht man beide Teile des Pärchens, und ich glaube, kürzlich einen "Mini" gesehen zu haben.

Sie lassen sich auch nicht gern fotografieren - die brüllende 215 interessiert sie nicht die Bohne, aber wehe, so ein Ding hält an, und aus dem Fenster guckt ne Kamera...endlich hab ich mal ein scharfes Bild!

Leider kommt die Hälfte aller Jungtiere bereits in den ersten Lebenswochen um.
Eine ganz gefährliche Sache hierbei: Im Alter von etwa 30 Tagen haben die Kleinen den unerklärlichen Drang, das Nest zu verlassen, indem sie sich mehr oder weniger sanft auf den Boden fallen lassen. Von dort erklettern sie Bäume und Sträucher, wo sie von den Altvögeln weiterversorgt werden, was man mit "hudern" bezeichnet.
Man sollte also im Umfeld der Familie vorsichtig sein, z.B. beim Herumlaufen.
Allerdings geht in dieser Zeit die größte Gefahr von natürlichen Feinden, z.B. anderen Greifvögeln aus.

Bei einem Strassentunnel flitschen die "Leuchtmittel" aber nicht wenige Zentimeter an der Scheibe vorbei.

Ne Lightshow für lau! Iss doch prima!

Na ja - wirklich für lau ist die dann aber doch nicht, wie Marco das oben zusammen gerechnet hat.

Ich wundere mich sowieso immer weiter, mit welcher Inbrunst hierzulande durch völlig undurchdachte Beleuchtereien Energie verschwendet wird. Ganz herb finde ich die dämlichen Lampen, die erstmal zum Himmel leuchten, um dann auf einen Reflektorschirm über der Lampe zu strahlen, der dann wiederum einen Parkplatz oder Bahnsteig erhellen soll. Die Hälfte des Lichts dieser "Skybeamer" soll vermutlich den Weltraum "erhellen". Das hat zur Folge, dass nicht nur die fliegende Tierwelt gestört wird. Auch wer ein bisserl Hobbyastronomie betreibt, kann immer weiter aufs Land fahren, um vor dieser Lichtverschmutzung zu fliehen - und ist auch da nicht sicher, dass gerade ein neuer Gewerbepark, der natürlich auch nachts um zwei seinen menschenleeren Parkplatz taghell ausleuchten muss, im Umkreis von zig Kilometern astronomische Beochbachtungen unmöglich macht.

Also wenn das alles "nicht so schlimm" sein soll, und die Dunkelheit im Tunnel ach so gefährlich, muß die Frage erlaubt sein, warum nicht alle Bahntrassen bei Nacht (oder von mir aus auch rund um die Uhr) hell bestrahlt werden...also auch die unter freiem Himmel...

Und der Vergleich mit den Straßentunnels hinkt mehrfach - denn Du hast richtige Scheinwerfer am Auto, die die Umgebung ausleuchten, Fernlicht ist weiß Gott nicht allen Schienenfahrzeugen gegeben, fahr mal mit Standlicht aus dem Straßentunnel, und wir sprechen uns noch mal...

Und hör bloß mit der Blechelse auf - was da ein schriftlicher und verbaler Blödsinn durch die Gegend gepustet wird - da war die Nullinfo vorher ja fast besser, als diese häufigen Falschinformationen der quäkenden Anzeiger auf entmenschten Bahnhöfen...