TroubadixRhenus hat geschrieben:Kennt ihr den?
Helmut Kohl hat den somalischen Verteidigungsminister zu Gast in Oggersheim.
Schon an der Tür empfängt ihn der Kanzler:
"Brauchst nix zu schwätze, hier lang".
Der Kanzler geht vor und der Gast folgt lächelnd.
"Da setze hinn" bedeutet ihm der Kanzler und rückt ihm den Stuhl zurecht.
Der Gast nimmt lächelnd Platz, der Kanzler reicht erst Salzstangen, dann Ritz-Cracker und als nächstes einen feinen Pfälzer Schoppen, immer mit der Frage gepaart:
"Unn, Ham Ham gutt?"
Stets lächelt der Gast und nickt.
Dann kommt das Hauptgericht an Grauburgunder.
"Unn jetzt, Saumage gutt und trinke aach gutt?", fragt der Kanzler im Brustton der Überzeugung.
Der Somali nickt wieder und lächelt.
Am Ende des Diners erhebt sich der Außenminister und hält dankbar eine Tischrede in bestem Hochdeutsch.
Als er fertig ist, wendet er sich Helmut Kohl zu:
"Und, Bla Bla auch gutt?"
Eine andere, diesmal überlieferte, wahre Geschichte.
Der französische Außenminister Maurice Schumann weilt zu schwierigen Verhandlungen in Washington.
Am Abend betritt er todmüde ein Restaurant.
Der farbige Kellner bringt ihm eine Karte, Schumann blickt kurz darauf, klappt die Karte zu und sagt zum Ober:
"Bringen Sie mir einfach etwas Gutes."
Das wiederholt sich sechs Tage lang.
Am Samstagabend gibt der dankbare Schumann ein besonders großes Trinkgeld.
Beim Verlassen des Restaurants nimmt ihn der Kellner dezent zur Seite:
"Wenn der Herr weitere Freunde hat, die nicht lesen können, möchte ich bitten, ihnen unser Haus zu empfehlen."
Und eine selbst erlebte wahre Geschichte.
Ein befreundeter Winzer hat 1990 nach der Grenzöffnung zum "Ostblock" zum ersten Mal russische Saisonarbeiter.
Da schneidet sich einer von ihnen mit der Schere beim Rebschnitt die halbe Hand ab.
Notarzt und Rettungswagen kommen und ein Landsmann des Verunfallten fährt freiwillig mit u.a. zum Dolmetschen.
In der Notaufnahme scheint sich der behandelnde Arzt etwas dumm anzustellen, da gibt sich der mitgereiste Landsmann zu erkennen:
Er ist Professor für Chirurgie an der Universität St.Petersburg und flickt anschließend im Binger Krankenhaus seinen Kumpel nach allen Regeln der Kunst zusammen, so daß die zusammengelaufenen deutschen Ärzte einfach nur mit offenem Mund staunend beiwohnen können.
Anschließend stellt sich heraus:
Der Medizinprofessor verdient in Rußland 180 Mark im Monat und beim Rebschnitt in Deutschland während der Semesterferien etwa ein halbes Jahresgehalt.
Wir alle waren schon sehr beschämt.