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Ausstellung 130 Jahre Flitsch - Oleftalbahn Kall-Hellenthal

Verfasst: Do 26. Jun 2014, 11:10
von Bernhard Reifenberg
Marita Rauschberger, Witwe von Hans Rauschberger,
hier bei uns weiter unter dem Namen "Hans.Dampf" aktiv,
hat eine Ausstellung zum Jubiläum der FLITSCH (Oleftalbahn Kall-Hellenthal) zusammengestellt:

1884 – eine Bahnstrecke wird eröffnet. Sie soll wirtschaftlichen Segen in die Region bringen, kommt aber dafür um Jahre zu spät, denn die Unternehmen, die den Menschen Lohn und Brot brachten, sind schon lange weggezogen, weil es keine Bahnanbindung gab.
Die Flitsch ist nicht als strategische Bahn gebaut worden. Dennoch gingen der Erste und Zweite Weltkrieg nicht spurlos an ihr vorbei.
So diente sie zum Materialtransport der nicht unerheblichen Bauten des Westwalls und der monströsen NS-Ordensburg Vogelsang.
Während der beiden Weltkriege fuhren mit der kleinen Bahn auch unendlich viele Eifeler Männer in den Krieg. Fort aus der Eifel zu den Sammelplätzen und von dort weiter zu den Kampfplätzen hin. Zurück ließen sie Frauen, Mütter und Kinder, die ihnen nachweinten und die viele von ihnen auch nie wiedersahen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann die Bahnstrecke auch militärisch genutzt. Wir erinnern uns an die vielen Panzerzüge, die bis Höddelbusch fuhren und dann dort ihre Fracht nach Vogelsang schickten. Soldaten übten wieder für Kriege!
Der 17,8 km lange Schienenstrang von Kall nach Hellenthal hat einiges zu erzählen.
1981 für den Personenverkehr stillgelegt, fristete die Flitsch einige Jahre einen Dornröschenschlaf und gab Spekulationen um Radweg, Umgehungsstraße und damit Abriss Nahrung. 1995 gründete sich die Bahn- und Businitiative Schleidener Tal mit der Absicht, die Bahnstrecke zu reaktivieren.
Erste Züge fuhren bis Olef, dann Höddelbusch, dann Schleiden und am 1. August 2010 konnte die komplette Strecke von Kall nach Hellenthal wieder befahren werden.
Die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) betreibt die Strecke mit Sonn- und Feiertagsverkehr von Mai bis November.
Die Flitsch hat einige Besonderheiten: die einzigartige Ortsdurchfahrt Olef und sie ist das längste Denkmal in NRW. Denn seit 2012 steht sie unter Denkmalschutz.
Die Ausstellung ist ein Rückblick auf eine vergangene Zeit, in der die Eisenbahn auch im Oleftal als Segen empfunden wurde. Zugleich möchte ich damit die Perspektive wagen, dass in Zukunft die Existenz der Eisenbahn im Oleftal wieder als Segen empfunden wird.
Ebenfalls wird die Skulptur der Künstlerin Christine Santema, Köln „ Ausgemustert I“ ausgestellt.


Herzliche Einladung zu dieser Ausstellung, die am 29. Juni 2014 um 15 Uhr in der Galerie „Eifel Kunst“, Schleidener Straße 1, 53937 Schleiden-Gemünd, eröffnet wird.

Dauer und Öffnungszeiten:
Bis zum 03.08. 2014 freitags und sonntags von 14-18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung: 0157 36941876.


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