Markus Göttert hat geschrieben:Das nicht innerhalb kurzer Zeit der Betrag zusammen gekommen ist,
finde ich schon trauig.
Vielleicht sollte da der Eine oder Andere mal seine Kommentare überdenken.
Zur Zeit sieht es nicht danach aus, dass weitere Anzeigen geschaltet werden.
Einzelne Personen können das nunmal nicht.
Ein sehr trauriger
Markus Göttert
Ich habe lange überlegt, ob ich mich beteiligen soll, schließlich liegt auch mir als Anlieger der Strecke und ehemaliger Aktiver die Hunsrückquerbahn sehr am Herzen und daß ich bisher noch gezögert habe, liegt keineswegs an den Initiatoren der Annonce, sondern eher an grundsätzlichen Fragestellungen.
Z.B. der, ob hier wirklich Enthusiasten ihr sauer verdientes Geld einsetzen sollen, um teilnahmslose Bürger aufzurütteln oder Politiker auf gute Gedanken zu bringen, die sich ohnehin kaum auf den Bürgerwillen oder vernünftige Argumente einlassen, weil sie eigene egoistische Motive verfolgen.
Ich habe genau vor 30 Jahren im jugendlichen Leichtsinn und im Überschwang der Gefühle, daß man in dieser Demokratie etwas bewegen kann, kaum daß die Stillegung der Strecke Bodenheim-Alzey für Mai 1985 bekannt gemacht wurde, fast 40 Orts- und Verbandsbürgermeistern zwischen Mainz und Alzey, drei Landräten und dem damaligen rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Holkenbrink einen ausführlichen Brief geschrieben, in dem ich auf die Bedeutung und die zukünftigen Chancen der Strecke in einer prosperierenden Region Rheinhessen hingewiesen habe.
Das ganze hat mich als jungen Studenten damals einige harte Mark gekostet, die Resonanz blieb bescheiden, gerade auf Ortsgemeindeebene, von höherer Stelle hatten lediglich der Alzeyer Landrat Rolf Rein *), ein persönlicher Bekannter und "Landsmann" aus Gau-Algesheim, der selbst für den Erhalt der Bahn kämpfte und im Auftrag des Verkehrsministers Holkenbrink (ein leidenschaftlicher Autofan) ein Dr.Lothar Kaufmann
geantwortet, der übrigens noch heute an gleicher Stelle im Ministerium sitzt. Letzterer erteilte mir in wohlklingenden Worten übrigens eine Absage - wen hätte es gewundert.
Dann habe ich noch mal 2009-2011 einige private Investitionen in die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn getätigt.
Ganz wohl ist mir schon damals nicht gewesen, gerade weil man hier für die DB die Arbeit geschafft hat, die ihrerseits ihr Eigentum mehr als 10 Jahre vergammeln ließ.
Auch diese Initiative ist letztlich bekanntermaßen gescheitert - nicht zuletzt durch das Desinteresse der Bevölkerung.
Seitdem habe ich mir geschworen, keinen müden Cent eigenen Geldes mehr hier zu investieren.
Ich wollte das nur so ausführlich darlegen, weil die engagierten Menschen dieses Forums es verdient haben, daß sie informiert sind um nicht das Gefühl zu haben, man ignoriere sie.
Dennoch möchte ich mich mit einem Zuschuß zu den Kosten beteiligen, vor allem, weil die Initiatoren der Sache diese Anerkennung verdient haben.
Deswegen bitte ich um Mitteilung der Bankverbindung per PN.
*) Rolf Rein war übrigens ein Mann, der die Bedeutung der Schiene für Rheinhessen erkannte und auch der offiziellen Abschiedsfahrt auf der KBS 661 als einziger von den geladenen Honoratioren bewußt fernblieb. Begründung: Man kann die Bestattung nicht auf gleiche Weise feiern wie einst die Taufe. Rein, sehr gebildet und sensibel und von Hause aus Volljurist, tat sich mit der Oberflächlichkeit vieler rheinhessischer Kommunalpolitiker schwer, gerade in Sachen ÖPNV.
Sein Nachfolger Hans-Jochem Schrader versuchte, zu retten, was zu retten war, z.B. durch den Ankauf der Strecke Armsheim-Wendelsheim 1995 für den stolzen Betrag von 1.000.000 Mark (511000 Euro für etwas mehr als 9 km Gleis) und den Kampf für den Streckenabschnitt Armsheim-Bingen, den die DB eigentlich noch 1992 stillegen wollte.