[USA] Winterreise 2013 Teil 8 – Nahezu bahnfrei Rund um Moab
Verfasst: Mo 6. Mai 2013, 00:30
Hallo,
zum Anfang schicke ich gleich eine Warnung voraus:
Dieser Teil ist fast völlig off Topic! Der Anteil an Bildern mit Spuren von Eisenbahn liegt bei 8,57% - oder einfacher gesagt nur von 3 der viel zu zahlreichen 35 Bilder...
Trotzdem finde ich das auch dieser Teil der Vollständigkeit halber zum Bericht gehört.
Und vielleicht bringt er ja doch jemandem eine Entscheidungshilfe dazu auch endlich mal rüber zu fliegen – und das natürlich nicht nur wegen der Bahnen.
Vielleicht hilft Euch der Teil ja auch als Hilfsmittel um auch den Anhang von der Notwendigkeit einer Urlaubsreise in die Staaten zu überzeugen zu können?
09.01.2013
Ich hatte für 2 Nächte im Motel „Big Horn Lodge“ eingecheckt.
Dazu mal ein interessanter Preisvergleich:
Im Winter bezahlt man dort für ein ganz brauchbares Zimmer 49,95$/Tag. Im Touristenüberlaufenen Sommer um die 109,95$ ! Das bestätigte mich wieder aufs neue darin dass die Entscheidung im Winter rüber zu fliegen zu 100% richtig war.
Der Tag begann wieder einmal mit genialem Wetter – knackige Minusgrade im deutlich zweistelligen Celsius-Bereich und reichlich Sonne.
Typisch amerikanisches Straßenbild
Zuerst bog ich am nördlichen Rand von Moab in Richtung Westen ab. Dort führt eine Stichstraße etwa 17 Meilen den Colorado River entlang flußabwärts und bietet tolle Ausblicke auf die umliegenden Felsformationen.
Am Ende der Straße liegt ein Salzbergwerk das außerdem auch durch eine Strichstrecke an das Bahnnetz angeschlossen ist. Früher wurde hier gewöhnlich untertägig Kalisalz abgebaut. Seit den 70er Jahren wird Wasser aus dem Colorado River in die Grubenbaue geleitet. Dort löst es das Salz auf, wird nach Übertage gepumpt und dort in große offene, mit Plastikfolie ausgekleidete, Verdunstungsbecken geleitet. Dort Verdunstet das Wasser und das zurückbleibende Salz kann gewonnen werden.
Dank rund 300 Tagen Sonnenschein im Jahr und einer durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit von gerade mal 5% (!) soll dieser Prozess sehr rationell laufen.
Blick Flußaufwärts, links erkennt man ein paar Güterwagen im Anschluss der Mine.
Wieder auf dem Rückweg in Richtung Moab sah ich das offenbar schon jemand deutlich vor mir dort unterwegs war
Haupt-Tagesziel sollte der Canyonlands National Park werden.
Am Beginn der Zufahrtsstraße zum Park hat man gleich einen tollen Blick auf „Monitor“ und „Merrimac“. Die beiden sind benannt nach 2 Kriegsschiffen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg die sich hier auf Ewigkeit gegenseitig zu belagern scheinen.
Blick zurück auf die Zufahrtsstraße zum Park
Fernblick auf die bis zu 3877m hohen La Sal Mountains die selbst im Sommer mitten in der brütenden Hitze des Colorado River Plateau teils schneebedeckt bleiben.
Shafer Canyon
Der atemberaubend in den Canyon hinab führende Shafer Trail.
Seinerzeit in den 50er Jahren so ausgebaut das er mit LKW befahrbar war um in den Canyons Uranminen zu erschließen dient er heute dem Abstieg mit speziellen extra geländegängigen Jeeps mit denen man die „Island in the Sky“ umrunden kann. Bestimmt ein tolles Abenteuer!
Aussicht vom „Green River Overlook“. Der als „Island in the Syk“ bezeichnete Bereich des Canyonland National Park ist die Hochebene im Zusammenfluss des Green River und des Colorado River.
Selbstportrait
Mal was zur Erklärung der Örtlichkeit
Grand View Point
Abenddämmerung am Grand View Point
Während ich dann die 45 Meilen zurück nach Moab fuhr breitete sich wieder mal ein dank der absolut trockenen Luft und der völlig streulicht-freien Umgebung ein unvorstellbar klarer Sternenhimmel über der Landschaft aus. Aber ich hatte natürlich das Stativ nicht im Auto...
Nach dem Abendessen ging es also noch mal raus – Sprit ist ja billig in den Staaten...
Zuerst aber mal eine typisches Beispiel amerikanischer Weihnachtsdeko – für unsereins in der Tat gewöhnungsbedürftig
Ein wirklich beeindruckendes Lichtermeer gab es dann aber über dem Nationalpark
Noch mal die uns schon bekannten Monitor und Merrimac.
Die roten Kratzer sind Flugzeuge die durchs Bild Rasen – es war leider so gut wie unmöglich zu einem Bild ohne sie zu kommen da sie nun mal bei dem flachen Aufnahmewinkel und der klaren Luft auch unendlich weit zu sehen sind.
Einfach mal nach oben geknipst
Ziel war der Mesa Arch im Canyonlands Nationalpark.
Es war schon ein ganz besonderes Erlebnis dort wo sich im Sommer unvorstellbare Menschenmengen drängeln vermutlich ganz allein im riesigen Nationalpark zu sein und den nur durch die Sterne etwas beleuchteten Rundweg zu gehen.
Der Lohn dafür waren dann wieder ganz besondere Eindrücke wie man sie sie in unserem Staub- und lichtverschmutzten deutschen Nachthimmel überhaupt nicht mehr vorstellen kann
10.01.2013
Heute wollte ich mir die berühmten Felsbögen des Arches National Park anschauen.
Etwas Ernüchterung machte sich leider nach einem Blick zum Himmel breit – während westlich von Moab über dem Canyonlands National Park wieder blitzeblauer Himmel war begann exakt an der Grenze zum Arches National Park eine dicke Wolkenschicht. Na ja, kann man halt nichts dran machen.
Am Beginn des Parks
Balanced Rock
Skyline Arch
Pine Three Arch
Landscape Arch – mit beeindruckenden 88,4m Spannweite
Devils Garden
Ein besonderes Geschäftsmodell haben sich diese beiden Schwarzfräcke ausgedacht:
Sie Sitzen die ganze Zeit am gut frequentierten Parkplatz des Wanderweges, kraulen sich gegenseitig, machen allerhand Mätzchen zur Touristenbelustigung und warten bis sie von diesen gefüttert werden...
Natürlich wäre ich gerne noch länger in dieser tollen Gegend geblieben.
Leider war es aber nun mal so das ich am nächsten Abend im rund 350 Meilen entfernten Denver mein Auto abgeben musste. Also machte ich mich wohl oder übel auf den Weg in die hereinbrechende Abenddämmerung um mindestens die Hälfte der Strecke noch heute zurückzulegen.
Nach einem Tankstop bei Grand Junction / Colorado fuhr ich etwas ziellos quer durch die Stadt als ich plötzlich noch am Bahnhof, gut im Licht einer Parkplatzlampe stehend, meine erste Lok im ehemaligen „Warbonnet“-Farbschemal der Santa Fe entdeckte.
Danke BNSF, gut geparkt!
Gruß
Carsten
zum Anfang schicke ich gleich eine Warnung voraus:
Dieser Teil ist fast völlig off Topic! Der Anteil an Bildern mit Spuren von Eisenbahn liegt bei 8,57% - oder einfacher gesagt nur von 3 der viel zu zahlreichen 35 Bilder...
Trotzdem finde ich das auch dieser Teil der Vollständigkeit halber zum Bericht gehört.
Und vielleicht bringt er ja doch jemandem eine Entscheidungshilfe dazu auch endlich mal rüber zu fliegen – und das natürlich nicht nur wegen der Bahnen.
Vielleicht hilft Euch der Teil ja auch als Hilfsmittel um auch den Anhang von der Notwendigkeit einer Urlaubsreise in die Staaten zu überzeugen zu können?
09.01.2013
Ich hatte für 2 Nächte im Motel „Big Horn Lodge“ eingecheckt.
Dazu mal ein interessanter Preisvergleich:
Im Winter bezahlt man dort für ein ganz brauchbares Zimmer 49,95$/Tag. Im Touristenüberlaufenen Sommer um die 109,95$ ! Das bestätigte mich wieder aufs neue darin dass die Entscheidung im Winter rüber zu fliegen zu 100% richtig war.
Der Tag begann wieder einmal mit genialem Wetter – knackige Minusgrade im deutlich zweistelligen Celsius-Bereich und reichlich Sonne.
Typisch amerikanisches Straßenbild
Zuerst bog ich am nördlichen Rand von Moab in Richtung Westen ab. Dort führt eine Stichstraße etwa 17 Meilen den Colorado River entlang flußabwärts und bietet tolle Ausblicke auf die umliegenden Felsformationen.
Am Ende der Straße liegt ein Salzbergwerk das außerdem auch durch eine Strichstrecke an das Bahnnetz angeschlossen ist. Früher wurde hier gewöhnlich untertägig Kalisalz abgebaut. Seit den 70er Jahren wird Wasser aus dem Colorado River in die Grubenbaue geleitet. Dort löst es das Salz auf, wird nach Übertage gepumpt und dort in große offene, mit Plastikfolie ausgekleidete, Verdunstungsbecken geleitet. Dort Verdunstet das Wasser und das zurückbleibende Salz kann gewonnen werden.
Dank rund 300 Tagen Sonnenschein im Jahr und einer durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit von gerade mal 5% (!) soll dieser Prozess sehr rationell laufen.
Blick Flußaufwärts, links erkennt man ein paar Güterwagen im Anschluss der Mine.
Wieder auf dem Rückweg in Richtung Moab sah ich das offenbar schon jemand deutlich vor mir dort unterwegs war
Haupt-Tagesziel sollte der Canyonlands National Park werden.
Am Beginn der Zufahrtsstraße zum Park hat man gleich einen tollen Blick auf „Monitor“ und „Merrimac“. Die beiden sind benannt nach 2 Kriegsschiffen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg die sich hier auf Ewigkeit gegenseitig zu belagern scheinen.
Blick zurück auf die Zufahrtsstraße zum Park
Fernblick auf die bis zu 3877m hohen La Sal Mountains die selbst im Sommer mitten in der brütenden Hitze des Colorado River Plateau teils schneebedeckt bleiben.
Shafer Canyon
Der atemberaubend in den Canyon hinab führende Shafer Trail.
Seinerzeit in den 50er Jahren so ausgebaut das er mit LKW befahrbar war um in den Canyons Uranminen zu erschließen dient er heute dem Abstieg mit speziellen extra geländegängigen Jeeps mit denen man die „Island in the Sky“ umrunden kann. Bestimmt ein tolles Abenteuer!
Aussicht vom „Green River Overlook“. Der als „Island in the Syk“ bezeichnete Bereich des Canyonland National Park ist die Hochebene im Zusammenfluss des Green River und des Colorado River.
Selbstportrait
Mal was zur Erklärung der Örtlichkeit
Grand View Point
Abenddämmerung am Grand View Point
Während ich dann die 45 Meilen zurück nach Moab fuhr breitete sich wieder mal ein dank der absolut trockenen Luft und der völlig streulicht-freien Umgebung ein unvorstellbar klarer Sternenhimmel über der Landschaft aus. Aber ich hatte natürlich das Stativ nicht im Auto...
Nach dem Abendessen ging es also noch mal raus – Sprit ist ja billig in den Staaten...
Zuerst aber mal eine typisches Beispiel amerikanischer Weihnachtsdeko – für unsereins in der Tat gewöhnungsbedürftig
Ein wirklich beeindruckendes Lichtermeer gab es dann aber über dem Nationalpark
Noch mal die uns schon bekannten Monitor und Merrimac.
Die roten Kratzer sind Flugzeuge die durchs Bild Rasen – es war leider so gut wie unmöglich zu einem Bild ohne sie zu kommen da sie nun mal bei dem flachen Aufnahmewinkel und der klaren Luft auch unendlich weit zu sehen sind.
Einfach mal nach oben geknipst
Ziel war der Mesa Arch im Canyonlands Nationalpark.
Es war schon ein ganz besonderes Erlebnis dort wo sich im Sommer unvorstellbare Menschenmengen drängeln vermutlich ganz allein im riesigen Nationalpark zu sein und den nur durch die Sterne etwas beleuchteten Rundweg zu gehen.
Der Lohn dafür waren dann wieder ganz besondere Eindrücke wie man sie sie in unserem Staub- und lichtverschmutzten deutschen Nachthimmel überhaupt nicht mehr vorstellen kann
10.01.2013
Heute wollte ich mir die berühmten Felsbögen des Arches National Park anschauen.
Etwas Ernüchterung machte sich leider nach einem Blick zum Himmel breit – während westlich von Moab über dem Canyonlands National Park wieder blitzeblauer Himmel war begann exakt an der Grenze zum Arches National Park eine dicke Wolkenschicht. Na ja, kann man halt nichts dran machen.
Am Beginn des Parks
Balanced Rock
Skyline Arch
Pine Three Arch
Landscape Arch – mit beeindruckenden 88,4m Spannweite
Devils Garden
Ein besonderes Geschäftsmodell haben sich diese beiden Schwarzfräcke ausgedacht:
Sie Sitzen die ganze Zeit am gut frequentierten Parkplatz des Wanderweges, kraulen sich gegenseitig, machen allerhand Mätzchen zur Touristenbelustigung und warten bis sie von diesen gefüttert werden...
Natürlich wäre ich gerne noch länger in dieser tollen Gegend geblieben.
Leider war es aber nun mal so das ich am nächsten Abend im rund 350 Meilen entfernten Denver mein Auto abgeben musste. Also machte ich mich wohl oder übel auf den Weg in die hereinbrechende Abenddämmerung um mindestens die Hälfte der Strecke noch heute zurückzulegen.
Nach einem Tankstop bei Grand Junction / Colorado fuhr ich etwas ziellos quer durch die Stadt als ich plötzlich noch am Bahnhof, gut im Licht einer Parkplatzlampe stehend, meine erste Lok im ehemaligen „Warbonnet“-Farbschemal der Santa Fe entdeckte.
Danke BNSF, gut geparkt!
Gruß
Carsten