Hier noch ein Ergänzungsbericht
http://www.volksfreund.de/nachrichten/w ... 42,3461112
Durch die Eifel statt den Rhein entlang
Grüne und CDU sind sich einig: Um die vom Lärm der Güterzüge geplagten Bewohner des Mittelrheintales zu entlasten, soll ein Teil der Züge durch die Eifel fahren. Das Land hält nichts davon.
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Weil die Anschaffung von leiseren Güterzügen "kurzfristig nicht möglich erscheint, müssen dringend Alternativtrassen geprüft werden". Und eine dieser Alternativen sieht Steck in der 163 Kilometer langen Eifelstrecke von Trier-Ehrang bis kurz vor Köln, auf der derzeit nur Personenzüge fahren. "Das würde den Menschen im Mittelrheintal helfen und sie vom Lärm entlasten." Ganz ähnlich sieht es auch die CDU-Landtagsfraktion: "Der Ausbau der Eifelstrecke ist eine wirtschaftliche und effektive Maßnahme, um alternative Strecken für den Güterverkehr anzubieten", sagt CDU-Landtagsabgeordneter Hans-Josef Bracht aus Rheinböllen (Rhein-Hunsrück-Kreis). So könnte man den Güterverkehr zwischen Berlin und Straßburg maßgeblich entlasten. Bereits vor sechs Jahren habe seine Partei eine entsprechende Initiative in den Landtag eingebracht, so Bracht gegenüber unserer Zeitung. Die Nutzung von bereits bestehenden Strecken, so die Argumentation der CDU, sei billiger als der Bau einer komplett neuen Güterzug-Strecke. Und es ginge schneller. Planung und Bau einer komplett neuen Bahntrasse nehmen erfahrungsgemäß mindestens 20 Jahre in Anspruch.
Die CDU stützt sich auf eine Untersuchung des Umweltbundesamtes vom August 2010 zur Zukunft des Schienennetzes. Darin wird die seit 1871 durchgängig befahrbare Eifelstrecke als Bypass ins Gespräch gebracht, "der die Frankreich-Verkehre von der hochgradig belasteten Rheinschiene und der Moselstrecke abzieht". Voraussetzung dafür sei aber, die Strecke komplett zu elektrifizieren. Mangels Strom müssen die Züge von Trier nach Köln zurzeit mit Dieselloks gezogen werden. Das ist auch der Grund, warum seit 2001 keine Güterzüge mehr durch die Eifel fahren.
Die Kosten für eine Elektrifizierung der kompletten 163 Kilometer langen Strecke seien Mitte der 1980er Jahre mit über 200 Millionen Euro beziffert worden, heißt es beim Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland, einem Zusammenschluss von Bahnexperten und -kunden. Außerdem seien 66 Kilometer der Strecke nur eingleisig. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die gesamte Strecke zweigleisig ausgebaut. Auf Anordnung der französischen Besatzer wurde das zweite Gleis der heute rheinland-pfälzischen Seite größtenteils abgebaut. Das Gleismaterial wurde nach Frankreich gebracht.
Hinzu kommt, dass die Eifelstrecke stellenweise sehr steil ist. "Es steht außer Frage, dass die Randbedingungen die Strecke für den Güterverkehr nicht prädestinieren" heißt es in der Untersuchung des Umweltbundesamtes. Allerdings relativiere sich das Bild, wenn man sich vor Augen halte, "dass sämtliche Alternativen zur Entlastung der Rheinschiene kostenseitig oder betrieblich mindestens genauso schlecht abschneiden".
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