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Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 19:40
von Casey Jones
wenn man sich so die Loks anschaut.
185 591-5 von Crossrail im Bhf Neuwied
Casey
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 21:09
von 212 096
Bei den Lok's lohnt sich das Waschen doch gar nicht.......
Das Alter von einer 140 werden die nie erreichen.....
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 21:13
von hb103
...aber dafür ein "sauberes" Bild!
Übrigens, welche Schlußfolgerung verbindest Du mit diesem Unternehmen--> "BÜ Rheinbreitbach, Bild 1"
Freundliche Grüße
Bernd
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 22:41
von MRX
Nun macht aber mal halblang! Die 591 gehört zu den saubersten im Stall.
Dann halt Dich mal fest, wenn Du die Anderen siehst.
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Do 29. Mär 2012, 13:31
von Schängel
Vorab: Ich arbeite nicht bei Crossrail... aber zum Thema:
Es soll tatsächlich EVU geben, die ihre teuren Ressourcen möglichst effizient einsetzen, da diese nicht durch Steuergelder finanziert wurden und ein Investor mit Recht für sein investiertes Geld Erträge sehen möchte. Soll heissen: Die Maschinen stehen quasi nur, wenn sie in die Wartung gehen und diese Zeitfenster sind bedingt durch z.B. verspätete Zuführungen dann oft derart eng, dass keine Zeit für eine Wäsche bleibt. An den Kosten wird es kaum liegen - 1x Mantelwäsche kostet ca. 500 €. Peanuts im Vergleich zu den restlichen Kosten einer Lok.
Unsere Loks kommen auch schonmal dreckig daher, werden auch nur gewaschen, wenn sie in der Wartung sind. Die Laufleistungen unserer Loks erreichen ein Vielfaches derer bei der Staatsbahn - sowas nennt man effizienten Ressourceneinsatz.
Ich frage mich warum auf den Auslöser gedrückt wird, wenn man eine dreckige Lok kommen sieht und dann am Ende noch Bashing gegen den Eigentümer betrieben wird... Mit der Mutmaßung bzgl. der Unternehmenssituation von Crossrail wäre ich übrigens in der Öffentlichkeit sehr vorsichtig.
Just my 2 Cents...
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Do 29. Mär 2012, 15:39
von MRX
Welche Rückschlüsse ziehst Du denn über den Besitzer, wenn Du auf der Straße ein voll verdrecktes Fahrzeug siehst? Bei welchem Handwerksbetrieb wäre es Dir bei der Auftragvergabe wohler? Ein Betrieb, der mit verdreckter Kiste vorfährt oder der Betrieb, der sein Werkzeug und Fahrzeug top in Schuss hält?
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Do 29. Mär 2012, 16:15
von Schängel
"Top in Schuss" bezeichnet nachtürlich das Gesamtbild, für mich aber in erster Linie den technischen Aspekt. Und diesbezüglich gibt es klare Vorschriften bzgl. Wartung, die von den EVU eingehalten werden müssen. Das hat nichts mit der Optik zu tun. Natürlich zählt zum Erscheinungsbild auch die Optik, aber du kannst ja mal eine Woche mit einem Vertriebler im Eisenbahngüterverkehr mitfahren. Den Kunden interessiert nur der Preis und der Konkurrenzkampf ist verdammt hart. Es gibt Ausnahmen bei Company-Zügen, da wollen Kunden auch schonmal saubere Loks, das ist aber eher selten. Bzgl. der Auftragsvergabe an Handwerker: Bei uns im Ort wohnt ein Malermeister, der einen sehr alten und meist dreckigen Wagen fährt. Der Mann ist ausgebucht, weil er sehr gute Leistung zu einem vernünftigen Preis anbietet. Er sagt dazu: warum sollen die Kunden mir alle drei Jahre einen Neuwagen finanzieren? Denk mal drüber nach... Naja, der Vergleich hinkt sowieso und das sollten wir hier wegen OT nicht unbedingt ausdiskutieren
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Do 29. Mär 2012, 19:16
von MRX
Nix hinkt.
Zwischen "top in Schuss halten" und "Neuanschaffung" ist ja wohl ein milchstraßenweiter Unterschied.
Crossrail muss es selbst wissen und solange der Kunde nicht irrtümlich Rückschlüsse vom Aufsehen auf die Gesamtperformance des Unternehmens zieht, ist es ja auch ok.
Dass der Preis selbstverständlich das Kriterium No.1 ist und bleibt, ist ja wohl auch dem letzten Depp klar.
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Do 29. Mär 2012, 21:27
von Bad Camberger
Im Grunde genommen ist das alles nur ein psychologischer Effekt.
Sauber= Sicher
Von einem sauberen Fahrzeug erwartet man (ohne es zu wissen), dass es regelmäßig kontrolliert wird und auch instandgehalten wird.
Stellt euch mal zwei 1 Jahr alte A320-Lufthansa-Flieger vor, die beide genau die gleichen Checks durchgemacht haben und 1A in Ordnung sind.
Der erste ist blitzeblank sauber und hat eine Lackversiegelung.
Der zweite hat schwarzen Siff unter den Fenstern und Ansätze von Moos.
Mit welchem würdet ihr fliegen?
-> Genau so ist es auch bei den Loks.
Lokomotiven müssen in erster Linie Tonnagen bewegen und wirtschaftlich arbeiten. Die Sauberkeit spielt da eine untergeordnete Rolle- zum Leidwesen der Fotofreunde.
Ich beobachte auch oft, dass die bei Bender verschrotteten Maschinen mit " oh die war noch in Ordnung und top instandgehalten" betitelt werden, obwohl man die Lok nur von außen gesehen hat. Was in ihr steckt, sieht man ihr meist nicht an. Vielleicht war die so saubere 143 150 nach einem durch mangelhafte Instandhaltung verursachten Wassereinbruch in die Elektrik ausgemustert worden (trotz schönem Lack).
Vielleicht hat die Crossraillok in den letzten 24h keine einzige Störung gehabt und läuft wie geschmiert (trotz versifftem Erscheinungsbild).
Bad Camberger
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Do 29. Mär 2012, 22:01
von MRX
Ein psychologischer Effekt? Ja , ist es.
Warum misst man dem aber offenbar so wenig Bedeutung bei? Die Crossrail Loks sind wahre Kilometerfresser, folglich oft auch bei Fristarbeiten, die nicht im Bw erledigt werden können.
Und der entgangene Waschgang spart sooo viel Zeitein ? Oder sind es vielleicht eben doch die EUR 500?
Re: Muß es dem Unternehmen dreckig gehen...
Verfasst: Fr 30. Mär 2012, 08:46
von MRX
Es gibt auch genug EVU, die das anders handhaben.
Diesen Kritikpunkt müssen hier Crossrail stellvertretend für die äußerlichen Dreckspatzen aushalten.
Und, wieder ja. Toi, toi, toi habe ich die Wahl meines Verkehrsmittels für meinen Arbeitsweg.
Ich fahre liebend gerne mit der äußerst gepflegten MRB und nehme es sogar in Kauf, dass diese mehr
Unterwegshalte hat.
Im Personeverkehr empfinde ich verdreckte versiffte Fahrzeuge in der Tat als Kundenbeleidigung.
Früher war eine Eisenbahnfahrt noch ein besonderes Erlebnis. Ich kann mich noch gut an mein "erstes Mal" mit meinem Opa erinnern und wie ich mir an der Fensterscheibe die Nase platt gedrückt habe.
Heute schaut der Enkel durch eine versiffte dreckverkrustete Scheibe und schaut in eine bräunliche Landschaft, auch dann, wenn die Sonne scheint.
Die Bilder aus dem Herbst von völlig eingesauten ICE2 mit einzig gesäuberten Türgriffen, kommen mir da sofort in den Sinn.
Auch in den 80er und 90er strahlte die Fahrzeugflotte zum Frühjahr hin vom Winterdreck befreit.
Und jetzt?
Ausländische EVU investieren in das Äußere im Personenverkehr mehr.
Diesen Vergleich muß die Deutsche Bahn aushalten.