Lewentz: Land hat Interessen der Bahnkunden frühzeitig vertreten
Die Ankündigung der Deutschen Bahn AG, die Personalstärke in den Reisezentren abzubauen, schränkt den personenbedienten Vertrieb gegenüber den Vertriebswegen von Automat und Internet ein. „Die Landesregierung kann die Argumentation, dass die Bedeutung des personenbedienten Verkaufs wegen der Nutzung von Automaten oder des Internets abnimmt, nachvollziehen. Trotzdem kann die nun getroffene Entscheidung zu Lasten der Kunden und der Kundenfreundlichkeit – gerade bei älteren Menschen oder Menschen mit Behinderungen – gehen“, sagte Infrastrukturminister Roger Lewentz. Daher habe die Landesregierung frühzeitig darauf hingearbeitet, dass in allen neueren Verkehrsverträgen Regelungen dazu enthalten sind, an welchen Stationen Reisezentren vorhanden sein sollen. Es sei wichtig, dass auch im digitalen Zeitalter ausschließlich Menschen nicht hinter betriebswirtschaftlichen Interessen zurückstehen müssen, wenn ihnen keine andere Möglichkeit als die persönliche Beratung vor Ort zur Verfügung stünde, so der Minister heute im Innenausschuss des Landtags.
Diese Regellungen beinhalten auch detaillierte Vorgaben zu den Öffnungszeiten. So würden für jede Station die Öffnungszeiten vertraglich vorgegeben. Diese Regelungen seien auf die Größe der Bahnhöfe abgestimmt. „An größeren Stationen wurde darüber hinaus noch eine Regelung dahingehend getroffen, wie viele Schalter gleichzeitig besetzt sein müssen. Keiner soll länger als zehn Minuten warten müssen. Ein Teil der Stundenkontingente kann durch die Bahn frei festgelegt werden und im Sommer verstärkt in touristisch relevanten Bereichen oder im Rahmen von Großereignissen angeboten werden“, sagte Lewentz.
Diese Vereinbarungen wurden im Jahr 2008 auch auf den noch bestehenden so genannten großen Verkehrsvertrag ausgedehnt. „Rheinland-Pfalz kann der Ankündigung der DB AG vergleichsweise gelassen entgegen sehen. Hier haben wir Kundeninteressen vertreten und gestärkt“, betonte der Minister. Einschnitte in der Versorgung und bei der Sicherheit werde es dank der Vorarbeit der Landesregierung nicht geben, so der Minister.