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Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: So 25. Sep 2011, 17:30
von eddi2
Bericht des SWR auf der Nachrichtenseite:

http://www.swr.de/swr1/rp/nachrichten/r ... index.html

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: So 25. Sep 2011, 19:50
von Markus Göttert
Aber ohne Schienenanbindung wird sich die Zahl von 8.000.000 nicht verwirklichen lassen.

Ein Grund warum Ryanair in den Osten abwandert sind die gesenkten Flughafengebühren im Osten und der Bahnanschluss vor Ort.
Das sprechen die Vertreter von Ryanair dort wohl so offen so aus!

Gerade wieder am Flughafen erlebt:
Bus nach Frankfurt waren alle Plätze belegt. Also mussten Reisende zurückbleiben und den nächsten Bus nehmen (+120 Minuten)
Sowas kommt immer gut an und lässt die Zufriedenheit stark steigen. :evil:

Ohne Schienenanbindung wird der Hahn nicht Konkurrenzfähig sein. Somit auch keine neuen Fluglinien anlocken.
Und was wird bleiben:
Eine neue B50 (wo wurde eigentlich die B327 ausgebaut????????) ohne Verkehr weil kein Flieger mehr landet, ein Busbahnhof der so gut wie nicht genutzt wird (ich hab mir mal das ganze angeschaut. Fast so schön wie der Busbahnhof in Bullay) und ein Terminal ohne Fluggäste und leeren Geschäften. #

Wieso erinnert mich das ganze an eine Rennstrecke ganz in der Nähe??????????????????????????????????????????

Ich hab nicht viel AHNUNG von POLITIK.
Aber wieso komme ich mir immer mehr vera...... von diesen Politikern vor.

Vielleicht hätte man dabei schreiben sollen, dass wir auch eine Vertrauenskrise in die Politik haben!

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: So 25. Sep 2011, 21:19
von Jörg Neidhöfer
Markus Göttert hat geschrieben: (wo wurde eigentlich die B327 ausgebaut????????)
Auf gigantischen 1,5 Kilometern zwischen den Einmündungen Völkenroth (Kann-Beton) und Blümlingshof wurde in Fahrtrichtung Morbach im Rahmen des Konjunkturprogramms eine Überholspur angelegt. Hat also nix mit Flughafen zu tun...

Aber wahrscheinlich meinte Mertes nicht aus-, sondern abgebaut und bezog sich auf den Abschnitt zwischen den Einmündungen Raversbeuren und Lötzbeuren, der buchstäblich mit der Startbahnverlängerung vergraben wurde, und für den bis heute trotz lautstarker Ankündigungen aus Mainz noch kein adäquater Ersatz besteht. Wie viele Tonnen CO2 werden nun durch die daraus resultierenden Umwege eigentlich täglich verblasen, damit die Mopsfledermaus sich "nur" von Fliegern, und nicht auch noch von Kfz belästigen lassen muss??? :twisted:

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 09:09
von eddi2
und es geht weiter:

http://www.allgemeine-zeitung.de/nachri ... #kommentar

Da macht der liebe Herr Mertes wohl den "bad guy" für die Landesregierung.......

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 15:24
von christoph
Ich frage mich, was am Ausbau der B50 (und der B327) denn plötzlich so neu ist für Herrn Mertes. Der B50 - Ausbau wurde doch von der selben Landesregierung voran getrieben und nun ist dieser mithin ein Argument gegen die Reaktivierung der Hunsrückbahn? Man fühlt sich in die Verkehrspolitik der 60er und 70er zurück-gebeamt...

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 16:14
von Torsten R.
Markus Göttert hat geschrieben:Aber ohne Schienenanbindung wird sich die Zahl von 8.000.000 nicht verwirklichen lassen.
Die Zahl wird sich auch nicht mit Schienenanbindung erreichen lassen.
Der Boom der Billigflieger ist vorbei - nicht nur am Hahn.
Die Zukunft des Flughafens liegt im Frachtbereich, nicht beim Passagierflug.

Die derzeit geplante reaktivierte Hunsrückbahn böte weder attraktive Fahrtzeiten Richtung Koblenz noch Richtung Mainz noch Richtung Trier oder Saarbrücken.

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 17:19
von Markus Göttert
Torsten R. hat geschrieben:
Markus Göttert hat geschrieben:Aber ohne Schienenanbindung wird sich die Zahl von 8.000.000 nicht verwirklichen lassen.
Die Zahl wird sich auch nicht mit Schienenanbindung erreichen lassen.
Der Boom der Billigflieger ist vorbei - nicht nur am Hahn.
Die Zukunft des Flughafens liegt im Frachtbereich, nicht beim Passagierflug.
Die derzeit geplante reaktivierte Hunsrückbahn böte weder attraktive Fahrtzeiten Richtung Koblenz noch Richtung Mainz noch Richtung Trier oder Saarbrücken.

Falsch:

Selbst die Landesregierung gibt zu, dass in absehbarer Zeit die A61 den verkehr nicht mehr bewältigen kann.

Und dann würde eine Bahnverbindung Von Ffm/Mainz die einzige Möglichkeit darstellen PÜNKTLICH am Hahn den Flieger zu bekommen.
Dein Satz mit in Richtung Koblenz/Trier und Saarbrücken zeigt mir, dass nicht viel Wissen hinter Deiner Aussage steckt. Von Saarbrücken/Trier über Lalo auf den Hahn fahren. Oh ha.
Erdkunde 5 würde ich sagen!

Und der Tag ist nicht mehr FERN, da werden die Brücken der A61 saniert werden. Dann werden die letzten Kunden dem Hahn den Rücken zudrehen.

Ach übrigens zum Frachtaufkommen:

Es hält sich immer noch das Gerücht, dass der der Geschäftsführer gegangen ist, weil sich auch im Frachtverkehr ein - einstellt.

Aber vielleicht kann man ja wieder den Sprit für die Flieger mit ein berechnen. Hat es ja auch mal gegeben.

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 19:00
von Rolf
Wenn Ryanair kein Interesse mehr hat an Hahn, ist Ryanair ganz schnell weg. Das Interesse ist ja schon stark zurück gegangen. Die Billigflieger-Konkurrenz wird stärker, und die Luftverkehrsabgabe belastet Flughäfen wie Hahn ganz besonders. Es ist zwar so schön einfach, immer auf "die Politiker" draufzuhauen, aber nicht fair. Wenn sich die Prognosen als nicht haltbar erweisen, und sie sind ganz offenbar überholt, dann muss die Politik umsteuern. Das ist keine Schande. Im Gegenteil. Man kann doch nicht so viel Geld in eine Strecke investieren, die man ganz offensichtlich nicht (mehr) braucht. Das ist nun mal die Realität! Als Eisenbahnfreund tut mir das auch unendlich Leid, zumal ich mich richtig darauf gefreut habe, aber als Steuerzahler bin ich froh, dass die Politik nicht stur an einem Konzept festhält und enorme Summen (fehl)investiert, wenn sich die Planungsgrundlage geändert hat. Das viele Geld kann man m. E. besser in bestehende Strecken investieren, um diese attraktiver zu machen. Etwa durch Fahrtzeitverkürzungen.

Immerhin lässt man sich ein Hintertürchen offen, denn bis jetzt ist das ja nur eine Verschiebung. Sollte es am Hahn wieder besser laufen (wofür ich absolut keine Anzeichen sehe), kann man die Bahn immer noch bauen. Und noch was: Wer sich mal in Kreisen der Flughafenfans und -nutzer einliest, der wird erkennen, dass das Interesse an einer Bahnanbindung sehr gering ist. Alleine wegen der überlangen Fahrtzeiten. Der Bus ist die bevorzugte Alternative. So ist das nun mal.

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 19:32
von Bernd Heinrichsmeyer
Hallo,

den Ausführungen von Rolf muss ich insoweit grundsätzlich zustimmen, als dass politische Entscheidungen nicht dogmatisch ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt werden müssen. Man muss immer die Möglichkeit behalten, Entscheidungen neu zu bewerten und zu überdenken. Auch ich zahle Steuern und auch ich möchte, dass man mit dem Geld besonnen umgeht.

Allerdings halte ich die Sichtweise "nur auf den Hahn" im Zusammenhang mit der Reaktierung der Hunsrückbahn im SPNV für sehr stark verkürzt. Der Hahn war, und ist vielleicht immer noch, der Aufhänger für das Projekt. Letztlich geht es aber um eine strukturpolitische Maßnahme in einem Mittelgebirge, welche aufstrebende Städte wie Stromberg, Kirchberg und nicht zuletzt die Kreisstadt Simmern wieder an die Bahn anschließen soll. Der Anschluss zum Hahn ist ja ein "nice to have", aber die Bahnanbindung im Grundsatz sollte m.E. im Focus stehen.
Natürlich ist eine vierspurige B50 eine verkehrspolitisch für den Hunsrück wichtige Maßnahme. Ich gebe unumwunden zu, dass ich auch immer froh bin, wenn ich dort zügig Richtung Mainz durchkomme. Aber man soll ja die Äpfel nicht mit den Birnen vergleichen ... . Was hat die B50 mit der Bahn zum Hahn zu tun (außer, dass auf ihr auch Busse fahren können - wie auf jeder anderen Straße auch).

Wenn man sich anschaut, wo so überall aus Regionalisierungsmitteln (sprich aus Steuergeld) bezahlte Züge herumfahren, dann ist die Hunsrückbahn sicher nicht am unteren Ende der Skala der möglichen Auslastung zu sehen. Das Einzugsgebiet ist groß und die verkehrliche Ausrichtung auf die Landeshauptstadt und das Rhein-Main-Gebiet ist richtig.
In vielen Beiträgen wird auch der unattraktive Streckenverlauf im Bezug zu den Ortslagen genannt. Das kann ich nicht teilen, denn den Vergleich selbst zu Hauptbahnen, z.B. der Eifelbahn Trier - Köln zeigt, dass dies kein K.O. - Kriterium mehr ist. Eine gute P&R Anbindung, Stellplätze für Autos, Roller, Fahrräder - und dazu ein stimmiges Zugangebot ... und die Leute kommen, auch wenn der Zug etwas länger braucht, als der Bus.

Letztlich treibt mich am meisten um, dass die Kosten viel zu hoch sind und dass durch eine "bummelige" Umsetzung wertvolle Zeit für Nuztungskonzepte und Akzeptanzgewinn verloren geht. Zugleich liegt eine theoretisch funktionierende Infrastruktur brach.
Eine NE-Bahn hätte die Bahn, wenn auch vielleicht nur mit 60 km/h schon lange in Betrieb. Man könnte auch sukzessive die Bahn ertüchtigen und nach und nach weiter beschleunigen. Was nutzen eigentlich 2gleisige Abschnitte zur fliegenden Kreuzung, wenn bereits kleine Verspätungen diese zunichte machen? Ist es nicht sinnvoller, zig Millionen zu sparen und in dem Fall einfach den Gegenzug 5 Minuten zu verpäten?

Also trotz meiner rund 15 Dienstjahre als Chef eines Eisenbahnunternehmens komme ich hier nicht mehr so ganz mit. Mein Verstand stößt in der Sache "Wiederinbetriebnahme der Hunsrückbahn" an eine virtuelle Mauer. Er will über die "Mauer" hinweg, aber es kommen immer neue Steinreihen ... oder "Scherze" hinzu.

Politik muss in meinen Augen verlässlich und planbar sein. Sie darf nicht an einem Luftfahrtunternehmen hängen und sie darf sich bei Großprojekten nicht in tagespolitischen Ereignissen verzetteln. Das ist für den Bürger wichig und für die mittelständischen Unternehmen einer Region, die für Arbeitsplätze und somit für soziale Sicherheit sorgen. Der Hunsrück braucht klare Signale und Strukturen. Die müssen von Landesregierung kommen. Und zwar eindeutig.

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 21:36
von eta176
[ Ohne Kommentierung - nur als Hinweis: ]

Oeffentlicher Anzeiger; 23.09.2011, 17:16 Uhr

Hunsrückbahn: CDU aus dem Kreis Bad Kreuznach pocht auf einen Start 2014

Kreis Bad Kreuznach - Kommunalpolitiker aus der Region wollen sich dafür einsetzen, dass die Hunsrückbahn in Fahrt kommt.
Die CDU-Kreistagsfraktionen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis und dem Kreis Bad Kreuznach haben sich in Rheinböllen zu einem
Abstimmungsgespräch getroffen. Das Ergebnis ist eine Resolution, die einstimmig verabschiedet wurde, und mit der die rot-
grüne Landesregierung aufgefordert wird, die Hunsrückbahn bis 2014 in Fahrt zu bringen.

http://www.rhein-zeitung.de/regionales/ ... 10704.html

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Di 27. Sep 2011, 08:31
von Markus Göttert
Das ist mir ja noch nie passiert!

Jetzt muss ich ja mal der CDU zustimmen.

Was mich auch so an der Geschichte Ärgert, ist immer dieser Aufhänger Hahn.
Zeitweise wurde die Buslinie (Damals noch Moselbahn AG) über Simmern und Rheinböllen geführt.
70% der Reisenden kamen aus diesen Orten.
Leider hat das dann die Bahn Busgesellschaft unterbinden lassen.
Ich denke aber, dass sich das ab Januar ändert. (Ich hoffe es)

Zustimmen möchte ich auch Bernd Heinrichsmeyer was die Ortschaften entlang der Strecke angeht.
Besonders Rheinböllen ist hier noch zu nennen. Dazu kommt noch das ehemalige Munigelände das zu einem Industriepark werden soll. (noch mit Gleisanschluss)

Klar ist die Politik nicht an allem SCHULD. Aber jeder hier im Hunsrück fragt sich seit Jahren, was ist wenn der große Mann aus Irland geht, was ist dann. Hat man sich das nicht auch mal in der Politik gefragt? Oder haben gewisse Herrn schon einen Posten bei der Firma in Irland? ich kenne da ein paar Politiker die nicht Schuld sind und jetzt DICKE GEHÄLTER kassieren.

Was spricht man in Stuttgart: Wir können jetzt nicht anhalten, es wurde schon zuviel Geld in die Planung gesteckt.
Was haben die Brücken auf der Hunsrückbahn gekostet, was hat die Funkzellenermittlung gekostet, was die Planung. Sind wir hier nicht schon genauso weit?
Setzt die Politik hier nicht die Fahne in den Wind, den sie braucht?

Re: Landtagspräsident zweifelt am Bau der Hunsrückbahn

Verfasst: Di 27. Sep 2011, 11:51
von eddi2
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Hallo,

den Ausführungen von Rolf muss ich insoweit grundsätzlich zustimmen, als dass politische Entscheidungen nicht dogmatisch ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt werden müssen. Man muss immer die Möglichkeit behalten, Entscheidungen neu zu bewerten und zu überdenken. Auch ich zahle Steuern und auch ich möchte, dass man mit dem Geld besonnen umgeht.

Allerdings halte ich die Sichtweise "nur auf den Hahn" im Zusammenhang mit der Reaktierung der Hunsrückbahn im SPNV für sehr stark verkürzt. Der Hahn war, und ist vielleicht immer noch, der Aufhänger für das Projekt. Letztlich geht es aber um eine strukturpolitische Maßnahme in einem Mittelgebirge, welche aufstrebende Städte wie Stromberg, Kirchberg und nicht zuletzt die Kreisstadt Simmern wieder an die Bahn anschließen soll. Der Anschluss zum Hahn ist ja ein "nice to have", aber die Bahnanbindung im Grundsatz sollte m.E. im Focus stehen.
...
Das Einzugsgebiet ist groß und die verkehrliche Ausrichtung auf die Landeshauptstadt und das Rhein-Main-Gebiet ist richtig.
....
Politik muss in meinen Augen verlässlich und planbar sein. Sie darf nicht an einem Luftfahrtunternehmen hängen und sie darf sich bei Großprojekten nicht in tagespolitischen Ereignissen verzetteln. Das ist für den Bürger wichig und für die mittelständischen Unternehmen einer Region, die für Arbeitsplätze und somit für soziale Sicherheit sorgen. Der Hunsrück braucht klare Signale und Strukturen. Die müssen von Landesregierung kommen. Und zwar eindeutig.
Das sehe ich genauso.
Die Koppelung Ausbau der Hunsrückbahn mit den Passagierzahlen am Hahn alleine hat mir noch nie eingeleuchtet...
Es ist nun mal eine Tatsache, das sehr viele Menschen tagtäglich aus dem Hunsrück ins Rhein-Main-Gebiet pendeln und dazu Fahrzeiten von 60 - 90 Min (einfacher Weg) in Kauf nehmen. Hört doch mal den Verkehrsfunk morgens: mindestens je eine Meldung/Stau auf der A61 und A60 in Richtung Rhein-Main, und abends zurück genauso.....
Denen muss man nur mal ein attraktives Angebot (zeitlich/preislich) machen, dann werden viele (auch angesichts der Spritpreise) überlegen, vielleicht doch wieder auf den ÖPNV umzusteigen.

Aber es ist genauso, wie schon die Vorredner schreiben, dazu muss man eben einmal die Grundsatzentscheidung pro Schiene treffen und dann auch dazu stehen....

Beste Grüße
eddi