U.S.A. - Ein Reise-Bericht (mit B.)
Verfasst: Do 7. Jul 2011, 01:35
Hallo zusammen,
dies hier soll kein Bildbericht der üblichen Art werden. Vielmehr möchte ich, unterlegt mit Fotos, das Bahnreisen in den U.S.A. (aus meiner Sicht)
dokumentieren. 16 Tage lang waren wir vom 12.06 - 27.06. insgesamt unterwegs. Ein Großteil der Strecke wurde dabei mit der Bahn bewältigt.
Die ersten Tage verbrachten wir in Washington, bevor es von der dortigen Union-Station weiter Richtung Norden ging. Alle Tickets wurden im
Vorfeld über die Website der Amtrak gebucht, denn es herrscht Reservierungspflicht und Zugbindung. Hierbei gibt es jedoch keinen festen Platz
zugewiesen, eine Sitzplatzgarantie jedoch schon. Mit einem ausgedruckten Barcode konnten wir am Bahnhof die Tickets für alle Fahrten ausdrucken.
Man sollte beachten, daß die Preise nicht wie bei uns nur entfernungsgebunden sind. Züge außerhalb der Rush-Hour sind z.T. deutlich günstiger.
Die Karte zeigt die einzelnen Ziele unserer Städte-Tour: Washington - Baltimore - Philadelphia - New-York - Boston
Bis New-York nutzten wir bei max. 2 Stunden-Etappen die lokbespannten "Northeast-Regional-Trains", wobei der Begriff "Regional" stark untertrieben
ist, haben diese Züge doch gute 800 km Laufweg, und gönnten uns dabei den Luxus der "Business-Class". Grundsätzlich gilt: Alle Sitzplätze sind
in Fahrtrichtung. Find ich Super!
Auf großen Bahnhöfen wartet man in großzügigen Sitzbereichen auf seinen Zug. Dieser wird wie im Flughafen angezeigt. Erst kurz vor Erreichen des
Bahnhofs erhält er Bahnsteig und Gleis zugewiesen. Zuerst steigen alle Fahrgäste aus und verlassen den Bahnsteig. Dann wird zum "Boarding"
aufgerufen. Wie auch bei uns in früheren Zeiten wird das Ticket vor Betreten des Bahnsteigs kontrolliert. Das alles passiert ohne große Hektik. Bei
ausgebuchten Zügen weist einem der "Conductor" den Platz zu !!
Insbesondere die Bahnhöfe in Washington und Philadelphia sind hierbei auch ohne Bahnfahrt einen Besuch wert und in jedem Reiseführer erwähnt
Philadelphia
Washington
Sicherheit wird auch bei Amtrak groß geschrieben. Nach jedem Halt gibt es Sicherheitsbelehrungen über Lautsprecheransagen. Fluchtwege sind wie
im Flugzeug beleuchtet und an jedem Sitz liegt ein solches zugspezifisches Faltblatt aus. Hier vom "Acela-Express". Mehr dazu später.
Obwohl es keine Eisenbahner-Tour war, konnte ich mir den Besuch des Museums der "Baltimore & Ohio Railroad" in Baltimore nicht entgehen lassen,
lag es doch nur 20 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt. Der Vergleich mit deutschen Museen fällt schwer, typisch amerikanisch ist alles etwas übertrieben
und sehr auf Kinder ausgerichtet (was ja nicht schlecht sein muß). Wer auf ölige Loks und verrußte Wände steht, ist hier falsch. Aber seht selbst:
Das erst kürzlich restaurierte "Roundhouse" ist eine echte Augenweide
Quizfrage: In welchem Land befindet sich dieses Museum?
Es folgen einige Aufnahmen der bestens aufgearbeiteten Fahrzeuge.
Mit diesem Zug unternahmen wir eine kurze Pendelfahrt, welche im Eintrittspreis enthalten war.
"ALL ABOARD" !!
Dieses Teil ist ebenfalls betriebsfähig als Ersatzlok für den Pendelzug
STROMLINIE a la U.S.A. - Leider war es zum Knipsen sehr eng, ohne Fischauge keine Chance.
BIG STEAM - Eine von mehreren Schlepptender-Exponaten
Für die letzte Etappe, Dauer ca. 3,5 Stunden, von New-York nach Boston, nahmen wir den etwas teureren "Acela-Express". Unschwer
erkennbar handelt es sich um den französischen TGV. Vor gut 15 Jahren war hier auch ein ICE mit Amtrak-Logo unterwegs, den
Zuschlag erhielten jedoch die Franzosen. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke liegt bei rund 200 kmh. Die Strecke nach Boston
verläuft abschnittsweise unmittelbar an der Küste und bietet somit eine Menge fürs Auge.
Sehr angenehm in allen Zügen, nicht nur im Acela, ist der "Quiet-Car". Hier sind Mobile-Phones, Laptops, etc. verboten. Selbst Unterhaltungen
mit dem Sitznachbarn werden nur in gedämpftem Ton gebilligt. "Chill-Out" pur
Im Übrigen hatten wir bei allen Zügen zusammen keine 5 Minuten Verspätung.
In Philadelphia gab es auch was für Straßenbahn-Fans zu sehen, die 50er-Jahre lassen grüßen
Zum Schluß standen noch Toronto und die Niagara-Fälle auf dem Programm. Da die Bahnfahrt von Boston nach Toronto ewig gedauert
hätte, nahmen wir den Flieger.
Auch in Toronto sind noch Strassenbahnen unterwegs
Die heutige Touristen-Ecke Torontos zwischen dem über 500m hohen CN-Tower und dem Ufer des Lake-Ontario war bis in die sechziger
Jahre ein Industriegebiet mit einer Menge Bahn, hier ein Foto aus den dreißiger-Jahren
Der große Lokschuppen mit Drehscheibe und der Wasserturm blieben erhalten. Hier sind einige Fahrzeuge ausgestellt, leider aus
Sicherheitsgründen eingezäunt. Im Lokschuppen selbst sind Geschäfte und Fresstempel untergebracht.
Zum Abschluß noch ein Bild aus dem kleinen Bahnhof von Niagara-Falls. Von Toronto aus fahren 2 Zugpaare saisonal direkt
bis zu den Niagarafällen. Die zum Teil recht holprige Strecke wird dabei im "Blümchen-Pflück-Tempo" befahren. Aber als
Tourist hat man ja Zeit und ist nach zwei Stunden ohne Umsteigen für etwa 27 Euro an den berühmten Fällen
Von Toronto ging es dann zurück nach Frankfurt, ich brauchte jetzt endlich URLAUB.
Bis denn,
Detlef
dies hier soll kein Bildbericht der üblichen Art werden. Vielmehr möchte ich, unterlegt mit Fotos, das Bahnreisen in den U.S.A. (aus meiner Sicht)
dokumentieren. 16 Tage lang waren wir vom 12.06 - 27.06. insgesamt unterwegs. Ein Großteil der Strecke wurde dabei mit der Bahn bewältigt.
Die ersten Tage verbrachten wir in Washington, bevor es von der dortigen Union-Station weiter Richtung Norden ging. Alle Tickets wurden im
Vorfeld über die Website der Amtrak gebucht, denn es herrscht Reservierungspflicht und Zugbindung. Hierbei gibt es jedoch keinen festen Platz
zugewiesen, eine Sitzplatzgarantie jedoch schon. Mit einem ausgedruckten Barcode konnten wir am Bahnhof die Tickets für alle Fahrten ausdrucken.
Man sollte beachten, daß die Preise nicht wie bei uns nur entfernungsgebunden sind. Züge außerhalb der Rush-Hour sind z.T. deutlich günstiger.
Die Karte zeigt die einzelnen Ziele unserer Städte-Tour: Washington - Baltimore - Philadelphia - New-York - Boston
Bis New-York nutzten wir bei max. 2 Stunden-Etappen die lokbespannten "Northeast-Regional-Trains", wobei der Begriff "Regional" stark untertrieben
ist, haben diese Züge doch gute 800 km Laufweg, und gönnten uns dabei den Luxus der "Business-Class". Grundsätzlich gilt: Alle Sitzplätze sind
in Fahrtrichtung. Find ich Super!
Auf großen Bahnhöfen wartet man in großzügigen Sitzbereichen auf seinen Zug. Dieser wird wie im Flughafen angezeigt. Erst kurz vor Erreichen des
Bahnhofs erhält er Bahnsteig und Gleis zugewiesen. Zuerst steigen alle Fahrgäste aus und verlassen den Bahnsteig. Dann wird zum "Boarding"
aufgerufen. Wie auch bei uns in früheren Zeiten wird das Ticket vor Betreten des Bahnsteigs kontrolliert. Das alles passiert ohne große Hektik. Bei
ausgebuchten Zügen weist einem der "Conductor" den Platz zu !!
Insbesondere die Bahnhöfe in Washington und Philadelphia sind hierbei auch ohne Bahnfahrt einen Besuch wert und in jedem Reiseführer erwähnt
Philadelphia
Washington
Sicherheit wird auch bei Amtrak groß geschrieben. Nach jedem Halt gibt es Sicherheitsbelehrungen über Lautsprecheransagen. Fluchtwege sind wie
im Flugzeug beleuchtet und an jedem Sitz liegt ein solches zugspezifisches Faltblatt aus. Hier vom "Acela-Express". Mehr dazu später.
Obwohl es keine Eisenbahner-Tour war, konnte ich mir den Besuch des Museums der "Baltimore & Ohio Railroad" in Baltimore nicht entgehen lassen,
lag es doch nur 20 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt. Der Vergleich mit deutschen Museen fällt schwer, typisch amerikanisch ist alles etwas übertrieben
und sehr auf Kinder ausgerichtet (was ja nicht schlecht sein muß). Wer auf ölige Loks und verrußte Wände steht, ist hier falsch. Aber seht selbst:
Das erst kürzlich restaurierte "Roundhouse" ist eine echte Augenweide
Quizfrage: In welchem Land befindet sich dieses Museum?
Es folgen einige Aufnahmen der bestens aufgearbeiteten Fahrzeuge.
Mit diesem Zug unternahmen wir eine kurze Pendelfahrt, welche im Eintrittspreis enthalten war.
"ALL ABOARD" !!
Dieses Teil ist ebenfalls betriebsfähig als Ersatzlok für den Pendelzug
STROMLINIE a la U.S.A. - Leider war es zum Knipsen sehr eng, ohne Fischauge keine Chance.
BIG STEAM - Eine von mehreren Schlepptender-Exponaten
Für die letzte Etappe, Dauer ca. 3,5 Stunden, von New-York nach Boston, nahmen wir den etwas teureren "Acela-Express". Unschwer
erkennbar handelt es sich um den französischen TGV. Vor gut 15 Jahren war hier auch ein ICE mit Amtrak-Logo unterwegs, den
Zuschlag erhielten jedoch die Franzosen. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke liegt bei rund 200 kmh. Die Strecke nach Boston
verläuft abschnittsweise unmittelbar an der Küste und bietet somit eine Menge fürs Auge.
Sehr angenehm in allen Zügen, nicht nur im Acela, ist der "Quiet-Car". Hier sind Mobile-Phones, Laptops, etc. verboten. Selbst Unterhaltungen
mit dem Sitznachbarn werden nur in gedämpftem Ton gebilligt. "Chill-Out" pur
Im Übrigen hatten wir bei allen Zügen zusammen keine 5 Minuten Verspätung.
In Philadelphia gab es auch was für Straßenbahn-Fans zu sehen, die 50er-Jahre lassen grüßen
Zum Schluß standen noch Toronto und die Niagara-Fälle auf dem Programm. Da die Bahnfahrt von Boston nach Toronto ewig gedauert
hätte, nahmen wir den Flieger.
Auch in Toronto sind noch Strassenbahnen unterwegs
Die heutige Touristen-Ecke Torontos zwischen dem über 500m hohen CN-Tower und dem Ufer des Lake-Ontario war bis in die sechziger
Jahre ein Industriegebiet mit einer Menge Bahn, hier ein Foto aus den dreißiger-Jahren
Der große Lokschuppen mit Drehscheibe und der Wasserturm blieben erhalten. Hier sind einige Fahrzeuge ausgestellt, leider aus
Sicherheitsgründen eingezäunt. Im Lokschuppen selbst sind Geschäfte und Fresstempel untergebracht.
Zum Abschluß noch ein Bild aus dem kleinen Bahnhof von Niagara-Falls. Von Toronto aus fahren 2 Zugpaare saisonal direkt
bis zu den Niagarafällen. Die zum Teil recht holprige Strecke wird dabei im "Blümchen-Pflück-Tempo" befahren. Aber als
Tourist hat man ja Zeit und ist nach zwei Stunden ohne Umsteigen für etwa 27 Euro an den berühmten Fällen
Von Toronto ging es dann zurück nach Frankfurt, ich brauchte jetzt endlich URLAUB.
Bis denn,
Detlef