Reste der Wiedtalbahn
Verfasst: Fr 1. Apr 2011, 22:56
Moin,
ich hatte ja glaub ich schon erwähnt, dass die ehemalige Wiedtalbahn durch meinen zukünftigen Garten führte. Ende März hatte ich ein paar Bilder von einigen Resten der Strecke gemacht. Es ist nichts besonderes. Aber vielleicht interessiert es ja jemanden.
Die Wiedtalbahn verband Linz am Rhein mit Flammersfeld im Westerwald. In der Literatur wird diese Strecke oft als die interessanteste Strecke im Westerwald beschrieben. Einer der wesentlichen Gründe dürfte sein, dass sie auf den ersten rund 20 km aus zwei Steilstrecken bestand, die quasi einmal steil bergauf und einmal steil bergab gehen. Diese Steilstrecken waren so steil, dass die 1912 eröffnete Strecke bis 1924 vier Zahnradpassagen enthielt. In dieser Zeit waren preußische T26 (BR 97) eingesetzt worden. Nach der Einstellung des Zahnradbetriebs kam die T16.1 (BR 94) zum Einsatz. Die Streckenführung ist stellenweise schon als "deftig" zu bezeichnen: Rund 300 Höhenmeter auf 8,9 km Streckenlänge zwischen Linz und Kalenborn. Wie groß der Höhenunterschied zwischen Elsaff und St. Katharinen ist, weiß ich noch nicht.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Strecke nachhaltig zerstört ... und zwar nicht durch alliierte Bombardierungen, sondern durch deutsche Soldaten, die Hitlers "verbrannte Erde" umsetzten!
Die beiden Steilstecken waren durch den Kopfbahnhof in St. Katharinen mit einander verbunden. Das lag daran, dass die Lokomotiven auf Steilstrecken immer auf der Talseite sein mussten. Durch den Kopfbahnhof war das ohne Umsetzen der Lok möglich.
Die Trassenreste in meinem zukünftigen Garten: Hinter den Bäumen ist am Horizont das Dorf Notscheid zu erkennen. Die Strecke lief wohl im Bogen in Richtung des dahinter liegenden Bahnhofs St. Katharinen.
B
Blick vom selben Standpunkt in die andere Richtung: Die Strecke meanderte über den Bahnhof Vettelschoß nach Elsaff.
Blick zurück etwa von der Mitte des oberen Bildes. In des rechten Bildhälfte ist irgend ein Markierungsstein zu erkennen.
Auch aus geringerer Entfernung sind keine Markierungen auf dem Stein zu erkennen.
Ob hier früher eine Brücke war, oder die Bresche für den Weg erst nach der Stillegung der Strecke geschlagen wurde, weiß ich (noch) nicht.
Auch in dem Tal, in dem der alte Teil von Vettelschoß liegt, ist die Streckenführung noch gut zu erkennen. Der Bahndamm ist einregelrechter Biotop!
So, das war es bisher. Wenn ich endgültig da wohne, gibt es sicher mehr Bilder.
Viele Grüße,
Thorsten
ich hatte ja glaub ich schon erwähnt, dass die ehemalige Wiedtalbahn durch meinen zukünftigen Garten führte. Ende März hatte ich ein paar Bilder von einigen Resten der Strecke gemacht. Es ist nichts besonderes. Aber vielleicht interessiert es ja jemanden.
Die Wiedtalbahn verband Linz am Rhein mit Flammersfeld im Westerwald. In der Literatur wird diese Strecke oft als die interessanteste Strecke im Westerwald beschrieben. Einer der wesentlichen Gründe dürfte sein, dass sie auf den ersten rund 20 km aus zwei Steilstrecken bestand, die quasi einmal steil bergauf und einmal steil bergab gehen. Diese Steilstrecken waren so steil, dass die 1912 eröffnete Strecke bis 1924 vier Zahnradpassagen enthielt. In dieser Zeit waren preußische T26 (BR 97) eingesetzt worden. Nach der Einstellung des Zahnradbetriebs kam die T16.1 (BR 94) zum Einsatz. Die Streckenführung ist stellenweise schon als "deftig" zu bezeichnen: Rund 300 Höhenmeter auf 8,9 km Streckenlänge zwischen Linz und Kalenborn. Wie groß der Höhenunterschied zwischen Elsaff und St. Katharinen ist, weiß ich noch nicht.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Strecke nachhaltig zerstört ... und zwar nicht durch alliierte Bombardierungen, sondern durch deutsche Soldaten, die Hitlers "verbrannte Erde" umsetzten!
Die beiden Steilstecken waren durch den Kopfbahnhof in St. Katharinen mit einander verbunden. Das lag daran, dass die Lokomotiven auf Steilstrecken immer auf der Talseite sein mussten. Durch den Kopfbahnhof war das ohne Umsetzen der Lok möglich.
Die Trassenreste in meinem zukünftigen Garten: Hinter den Bäumen ist am Horizont das Dorf Notscheid zu erkennen. Die Strecke lief wohl im Bogen in Richtung des dahinter liegenden Bahnhofs St. Katharinen.
B
Blick vom selben Standpunkt in die andere Richtung: Die Strecke meanderte über den Bahnhof Vettelschoß nach Elsaff.
Blick zurück etwa von der Mitte des oberen Bildes. In des rechten Bildhälfte ist irgend ein Markierungsstein zu erkennen.
Auch aus geringerer Entfernung sind keine Markierungen auf dem Stein zu erkennen.
Ob hier früher eine Brücke war, oder die Bresche für den Weg erst nach der Stillegung der Strecke geschlagen wurde, weiß ich (noch) nicht.
Auch in dem Tal, in dem der alte Teil von Vettelschoß liegt, ist die Streckenführung noch gut zu erkennen. Der Bahndamm ist einregelrechter Biotop!
So, das war es bisher. Wenn ich endgültig da wohne, gibt es sicher mehr Bilder.
Viele Grüße,
Thorsten