Liebe Modellbahnfreunde,
habe einen alten Beitrag nach vorne geholt.
Der Grund: Die erste Einheitslokomotive zog ab 1937 der Rheingold am Mittelrhein zwischen Mannheim und Zevenaar.
Baureihe 01 der Deutschen Reichsbahn - Lokomotivnummer 01 186
Die Baureihe 01 wurde von 1926 bis 1938 gebaut Insgesamt wurden 231 Stück erstellt, die eine Länge über Puffer von 23.940 mm hatten. Die Erste BR 01, die der deutschen Reichsbahn übergeben wurde, war die 01 008.
Zunächst war bei der neuen und ersten Einheitslokomotive nicht klar, welches Antriebskonzept verfolgt werden sollte. Daher wurde zu den 10 Probemaschinen der Baureihe 01 mit Zwillingstriebwerk auch 10 Maschinen der Baureihe 02 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk gebaut. Doch schnell waren die Würfel für die 01 gefallen, die im Kohlenverbrauch günstiger abschnitt und in den Werkstätten beliebter war. Die Schnellzuglokomotiven vor der 01 hatten in der Regel einen Vierzylinder-Verbund-Antrieb erhalten.
Hier die fünf Serien, die von den Lokomotiv-Herstellern Henschel (122), Krupp (38), Schwarzkopff (29), Borsig (18), AEG (12) und Hohenzollern (12) gebaut wurden:
1926: 01 001 bis 010
1927 bis 1928: 01 012 bis 076
1930 bis 1931: 01 077 bis 101
1934 bis 1936: 01 102 bis 190
und
1937 bis 1938: 01 191 bis 232
Die Dienstmasse beträgt 108,9 Tonnen. Zunächst war die Maschine für 120 km/h zugelassen. Später wurde ab der Lokomotiv-Nummer 01 102 die Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h erhöht. Dafür wurden das hintere Laufrad vergrößert und stärkere Bremsen verbaut. Die Triebräder behielten ihren Durchmesser mit 2 Metern. Rückwärts waren 50 km/h vorgegeben, die bei Museums-Maschinen aktuelle auf 80 km/h durch eine Sondergenehmigung erhöht wurde. Hintergrund sind die geringen Möglichkeiten, die Lokomotive zu wenden, da Drehscheiben und Gleisdreiecke im Schienennetz der Deutschen Bahn abgebaut wurden. Die Leistung der Dampflok beträgt 1850 PSe.
Standard-Tender war der 2`2`T 32. Zunächst erhielt die Dampflok den 2`2`T30 Tender und später den 2´2´T 34 Tender. Dabei wird mit der letzten Zahl der Wasservorrat in Kubikmeter angegeben. 10 Tonnen Steinkohle ließen Langläufe zu.
Das Wagner-Windleitblech in der großen Bauform wurde ab 01 077 verwendet.
Zehn Maschinen der Schwesterbaureihe 02 wurden 1937 bis 1942 von vier auf zwei Zylinder umgebaut. Dabei besetzt man die Nummernlücke 01 011 mit einer Umbau-Lokomotive.
Aus der Baureihe 01 entwickelte die Reichsbahn die Baureihe 01.10, die ab 1939 gefertigt wurden.
Am Rhein bekamen die Bws Offenburg, Frankfurt (M) 1 und Köln-Deutzerfeld die BR 01 zugewiesen. Neben weiteren bekannten Bws in West- und Mitteldeutschland, war die 01 im tiefen Osten des Reiches zu finden. Die Bws in Breslau Hbf, Königsberg Hbf und Schneidemühl P sind hier zu nennen. Problem bei Einsatz der starken Lokomotive war zunächst die hohe Achslast der Baureihe mit 20 Tonnen. Dafür waren nur wenige Strecken vorbereitet. Dazu kam der Mangel an Drehscheiben mit ausreichendem Durchmesser. Nach und nach konnte die 01 durch entsprechenden Streckenausbau den Einsatzbereich erweitern. Die Spitzenleistung erbrachte die Baureihe vor dem Rheingold, den sie zuletzt auf dem gesamten deutschen Streckenanschnitt führte.
Die BR 01 186 gehört zur vierten Lieferserie mit den Nummern 150 bis 232. Sie entstand 1937 in den Werkhallen von Henschel mit der Werksnummer 22929. Zusammen mit sieben weiteren 01-Lokomotiven kam sie bei der Reichsbahn-Direktion Dresden in das Bw Dresden Alt. Ab 20.10.1944 gelangete sie noch zur Reichsbahn-Direktion Halle (Rbd) mit dem Heimatbahnhof Leipzig Hbf West. Neben der Beheimatung ist das Untersuchungsdatum 15.5.44 an Lokomotive und Tender angeschrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Lokomotive bei der Deutschen Reichsbahn der DDR über das Bw Berlin-Rummelburg (1946) in das Bw Rostock. Dort war die "186" noch 1960 anzutreffen. 1963/64 wurde sie in Meinigen rekonstruiert und als ölgefeuerte 01 519 wieder in Dienst gestellt. Über Erfurt (1964), Wittenberge (1968) und Saalfeld (1978) kam sie Lokomotive nach dem Umbau auf Rostfeuerung am 24.01.1983 als Heizlokomotive zur VEB Getränkekombinat Greifswald. Nach der Wende landete die Reko-Lokomotive bei den Eisenbahnfreunden Zollernbahn, die sie 1996 kauften.
Modell Roco Nr. 72240
Die Lokführerseite der Reichbahn-Dampflokomotive
