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Re: Umsteigen in Staudernheim

Verfasst: Di 18. Mai 2010, 14:57
von Dieselpower
Auch wenn jetzt die "mobilitätseingeschränkten" und betonverwöhnten Neue-Bahn-Kunden zum Spießrutenlauf auffordern mögen:
Herrlich wohltuend, dieser "naturbelassene" Tiefbahnsteig und die dezente Nüchternheit eines zweckmäßigen Verkehrsbauwerks! Keine augenkrebserregenden sinnfreien Unterstellelemente, unter denen man genauso naß wird, wie ohne, keine verwinkelten "Pluspunkte", keine nervigen Handywerbeplakate.....
Ein schöner Schnappschuß der damals so alltäglichen, wohltuend entschleunigten Eisenbahn-Welt!

Re: Umsteigen in Staudernheim

Verfasst: Di 18. Mai 2010, 17:52
von Andreas T
Hallo,

im Sommer 1978 hat mich eine (leicht chaotische) Radtour auch nach Staudernheim geführt, deswegen kommt mir der Bahnsteigzustand doch sehr bekannt vor - danke fürs Zeigen!

Es grüßt herzlich

Andreas T

Re: Umsteigen in Staudernheim

Verfasst: Fr 21. Mai 2010, 10:41
von Markus Göttert
Schönes Bild

Gerade eine Bilderspende reinbekommen, wo 798 in Altenglan zu sehen sind.

vsl nächste Woche online.

Gruss Markus

Re: Umsteigen in Staudernheim

Verfasst: Fr 21. Mai 2010, 17:41
von Hans.Dampf
:( Dieselpower zum Trotz: wirklich ein sehr naturbelassener Bahnsteig, viel Unkraut, viel Dreck und Steine, nur ein schmales Asphaltband an der Bahnsteigkante. Das passte alles zur alten DB, überhaupt zur alten Eisenbahn. Zu den vielen Stufen in den Waggons und in richtigen Bahnhöfen gehörten natürlich kernige gesunde Menschen. Mobilitätseingeschränkte wie ich einer bin, also Krüppel - wie es damals treffend hieß - und Menschen im Rollstuhl wie Rollin´ Metty gehören nicht in das Bild. Sie hatten und haben auch heute keine Existenzberechtigung und sind Störfälle innerhalb der Kategorie Beförderungsfall. Ich erinnere mich noch an die letzte Reise meiner Großmutter von Wolfsmünster nach Bad Godesberg 1961. Der damalige Fahrdienstleiter des Dorfbahnhofes hob mit Schaffners Hilfe die Oma in den Zug (4Byg-Wagen mit vielen Stufen). Die Frau mußte zweimal umsteigen (Gemünden/Main und Frankfurt/Main). Ohne fremde Hilfe schier unmöglich! Und hätten wir damals nicht eines der zahlreichen Godesberger Stellwerke direkt an der Bahnsteiganlage gehabt und am Anreisetag einen freundlichen Stellwerker, hätten wir die Oma - so wie dann auch bei der Rückfahrt - runter und rauf durch die Unterführung schleppen müssen. So durften wir ausnahmsweise den Bohlenüberweg, der der Gepa und der Bundespost diente, benutzen und Oma ebenerdig am Bahnhofsgebäude vorbei zur Straße und dem Taxi bringen. Ich wünsche niemanden übles aber meine eigene Erfahrung über Monate hinweg im Rollstuhl, für den eine einzige Stufe schon alleine unüberwindbar ist, sowie jetzt als stark gehbehinderter Mensch zeigt, wie sinnvoll Hochbahnsteige, Rampen und Aufzüge sein können!
Hans.Dampf