Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Guten Abend,

beim Kramen in alten Fotokisten fiel mir dieses Bild von Ende Juni 1974 in die Hände.

Der Blick geht in Richtung Trier.Ganz rechts das Gleis, über das in den fünfziger Jahren die blauen Touropa-Liegewagen auf die MB überstellt wurden.

Gruß Helmut Reichelt

Hallo Helmut,

aus dem Blickwinkel hab ich das Übergabegleis noch nicht gesehen.
Darf ich Dich bitten, mir das Bild in groß per Mail zuzusenden?

Sehe ich das richtig, dass auf dem DB-Bahnhof schon damals die ersten Weichenverbindungen dran glauben mußten?

über das in den fünfziger Jahren die blauen Touropa-Liegewagen auf die MB überstellt wurden.

Nicht nur das. Nach dem 2. Weltkrieg, als die beiden Eisenbahnbrücken in Bullay und Ediger-Eller nicht befahrbar waren, befuhren die Personenzüge der Moselbahn dieses Gleis, um den vorübergehenden Endbahnhof Neef anzufahren. Als dann die Brücke in Ediger-Eller wieder befahrbar war, wurden auch Güterzüge in Bullay über das Übergabegleis auf die Moselbahnstrecke Richtung Trier umgeleitet.

Hallo an die Mosel
An diesem Gleis habe ich gewohnt und auch die Übergabezüge aus
dem Ruhrgebiet (alle mit Musik) erlebt. Es war schon etwas besonderes
für das kleine Bähnchen und auch für uns die Anwohner. Aber auf dem
Gleis links daneben kann man eine E-Schiebelok sehen die auf den nächsten
Erz- oder Kohlezug wartet, der in Bullay von einem Personen- oder Eilzug
überholt wird.
In diesem Thread könnte Jörg, wenn er mitliest die Bilder der zerstörten
Bullayer Brücke zeigen. Hier könnten sie passen.

Gruß an die Mosel Willi

Hallo Willi,

mich interessiert, wie viele D-Zug-Wagen gleichzeitig über die Spitzkehre zur Kleinbahn umgesetzt wurden, denn das Ausziehgleis war ja nicht allzu lang. Hast Du aus dieser Zeit Fotos?

Folgende Frage treibt mich auch schon eine Zeitlang um:

Hat es, als die Reichsbahngüterzüge wegen der zerstörten Moselbrücken über die MB geführt wurden, in Bullay eine andere Weichenverbindung gegeben? Sonst hätten doch alle Züge zerlegt werden müssen?





Gruß Helmut Reichelt, Koblenz

Hallo Helmut
Die Ruhrgebiets-Musikzüge bestanden meistens aus zwei D-Zuwagen
aus den früheren Generationen, manchmal waren es auch Drei Wagen

die beim umsetzen der Waggons von Bahnpersonal gesichert wurden
bis die Kleinbahnlok den Musikzug die Rampe hinunter fuhr. Das Umsetzgleis
war etwas länger es hätten auch mehr Waggons drauf gepasst. Wenn Du
Bullay kennst, kann ich die Länge des Umsetzgleises nur so erklären:
Von der Auffahrt zum Hotel Moselperle (Strassenmäßig gesehen) ging auf
dem Bundesbahngelände das Umsetzgleis ungefähr bis zum heutigen
Dorfende Richtung Neef, das sind gut 300-350 m. Die anderen Dinge die Du
wissen möchtest kann ich so im Augenblick nicht beantworten. Ich bleibe
aber dran.
Gruß aus Braunschweig Willi

Hallo Willi,

vielen Dank für Deine Hinweise.In dem Moseltalbahnbuch von Kenning und Simon findet man einige Abbildungen von Touropa(Liegewagen)-Zügen.

Du sprichst aber von "Musikzügen".Meinst Du damit die Sonderzüge, die zu den Weinfesten fuhren?

Ich habe noch ein Bild des Zuführungsgleises gefunden, das kurz vor dem Bahnübergang im Juni 1984 aufgenommen worden ist. Toll ist doch der Knick im Gleisverlauf. Wenn ich auf unserer Anlage so ein Gleis verlegen würde, dann bekäme ich was zu hören.....
Nach dem Bahnübergang gab es in den dreißiger Jahren noch einen Anschluss und während der Erbauungszeit der Bahn muss es unterhalb des Zuführungsgleises noch ein weiteres Gleis gegen haben.

Die Moseltalbahnweist eben eine interessante Geschichte auf.


Gruß Helmut

Hallo - ein Letztes(für heute)

meine Behauptung eines Gleises unterhalb des Zuführungsgleises kann ich mit dieser von der MB herausgegebenen Postkarte belegen. Ich denke, dass es sich hier um ein temporäres Baugleis handelt. Wenn man genau hinschaut, sieht man noch offene Güterwagen.Ich möchte und kann aber nicht ausschließen, dass es sich hier um ein schmalspuriges Gleis handelt.

Gute Nacht und träumt schön von einer Reise auf der Moseltalbahn von Trier nach Bullay im Esslinger VT oder - man gönnt sich sonst ja nichts - auf der Plattform des ersten Wagens hinter einer ELNA.

Helmut

Hallo Helmut

Es ist schon ein tolles Bild mit dem Gleisknick, der aber so nicht vorhanden war.
Die Gleiskurve begann nicht direkt hinter der Strasse sondern ca. 10 - 15 m
dahinter, das kann man auf dem Bild nicht erkennen. Aber neben der Strasse
links kann man die Spedition Stadtfeld erkennen. Es waren zwei Brüder jeder
mit den damals modernsten LKW´s. Zu dem zweiten Gleis, war vorhanden ist
aber nicht mehr benutzt worden und darum in den 60er Jahren abgebaut worden.
Ja und Dein zweites Bild ebenso toll, stammt aus einer Zeit bevor ich in Bullay
mit meinen Eltern wohnte. Geboren bin ich nämlich in Niederfell. Im Kenning
"Die Moselbahn" habe ich auf eite 23 fast das gleiche Bild gefunden, nur später
aufgenommen und daher viel deutlicher.
Zu Deiner Frage mit den Musikzügen kann ich nur sagen: Es waren natürlich
Ruhrgebietstouristen die sich mit tanzmusik dorthin bringen ließen. Also keine
reinen Musikzüge.
Gruß Willi

Hallo Helmut,

zu dem Bild, das die Kreuzung des Übergabegleises mit der Bahnhofstraße zeigt, noch eine Ergänzung:
es sind ja noch ein paar Meter Gleis liegen geblieben (ich glaube, Willi hat schon mal darauf hingewiesen). Und zwar ziemlich genau von der Stelle, an der der Fotograf gestanden haben muss, bis zum Beginn der Teerstraße. Dieses Stück Gleis liegt immer noch. Mal mehr, mal weniger mit Gras zugewachsen.

Die Gemeinde Bullay hatte im Zuge des Projektes "Eisenbahnhistorischer Kulturwanderweg Kanonenbahn" mal vor, da "irgendwas" auf die Schienen zu stellen. Ich werd bei nächster Gelegenheit mal beim 1. Beigeordneten (der heißt übrigens auch Willi, ist aber ein "Merler Jung") der Gemeinde Bullay nachfragen...

Hallo Götz

Auf Deiner gezeigten Karte kann man zwar sehen das das Gleis der Moseltalbahn, in die Gleise der DR/DB mündet.

Aber soweit es mir in Erinnerung ist, wurden Züge bis in das Stumpfgleis gezogen an deren Ende befand sich ein

Prellbock. Danach wurde der Zug rückwärts auf die DR/DB Gleise geschoben um dann, wie man auf einem Bild sehen

kann, über die Weiche Richtung Neef zu fahren. Es wurde die erste Weiche und dann eine weiter hinten liegende

Doppelte Kreuzungsweiche überfahren um in das Gleis Rchtg. Koblenz zu kommen, denn dort befand sich auch für

diese Richtung das Ausfahrtsignal.

Ich bin mir auch ziemlich sicher dass alles Kopf gemacht hat, das Ziehgleis war mindestens 350 m, das Gefälle runter zur MB recht beträchtlich, keine Ahnung wie die Achslasten/Betriebsabwicklung (auf Sicht?) für die "Umgehungszüge" funktioniert hat, aber allzu lang und zu schwer können diese Züge nicht gewesen sein. Inwieweit noch während dem Krieg von Trier-Ruwer aus die Strecke benutzt wurde entzieht sich meiner Kenntnis.