Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hallo Modellbahnfreunde,

mal drei Dampfloks, die am Rhein unterwegs waren oder zumindest unterweg hätten sein können.

BR 38 (P8)
Die preußische Dampflok sollte sich länger halten als so manche nach 1945 gebaute Neubau-Dampflok. 1906 kam das erste Exemplar dieser erfolgreichen Bauart auf den Schienen zum Einsatz. Verschiedene Hersteller bauten zusammen über 3800 Loks. Die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erlaubt einen Einsatz sogar vor Schnellzügen. Die Lokführer konnten mit ihrem Heizern 1180 PS bei guter Feuerung und überlegter Fahrweise aus den Zylindern holen.
1974 wurde die P 8 bei der Deutschen Bundesbahn ausgemustert.
Hier sehen wir eine BR 38 in Richtung Koblenz fahren. Typische war die Kombination mit einem Wannentender am Rhein.
Fleischmann Nr. 4166




BR 44 1651 Öl
Diese Lok dürfte am Rhein allenfalls aus besonderem Grund anzutreffen gewesen sein. Ich habe die BR 44 schon 1991 gekauft. Sie hat mit einem Zimo-Decoder sehr gute Fahreigenschaften. Die Zugkraft des reinen Tender-Antriebs ist allerdings für lange Züge zu schwach.
Die Öl-44 wurde ab 1955 gebaut. 1977 kam das Ende bei der DB. Sie Baureihe wurde ausgemustert. 1546 kW oder 2100 PS brachte die Lok auch mit schweren Güterzügen auf eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Rückwärts war die Öl-44 für 50 km/h zugelassen.
Roco Nr. 43260



BR 50 622
Hier haben es allerdings mit einer Baureihe zu tun, die am linken Rhein zu Hause war. Allerdings genau diese Lok nur für wenige Tage im Bw Koblenz-Mosel im Jahr 1973. Die Dampflokomotive für den mittleren Dienst, wurde Museumslok und ist leider am 17. Oktober 2005 in Nürnberg ausgebrannt.
1939 bis 1943 wurde die BR 50 gebaut. 1625 PS brachten Die Lok auf eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, sowohl vorwärts als auch rückwärts. Die BR 50 war eine gelungene Konstruktion, die bei der DB zum "Mädchen für alles" wurde, bis sie 1976/77 ausgemustert wurde.
Roco Nr. 63282



Was ist mit dieser 50er seit dem Brand passiert? Wurde sie wieder aufgebaut?

Die P8 ist doch immer wieder eine schöne Lok, egal ob "Preussentender" oder "Wanne".

Super Aufnahmen

Gruß Martin

St. Goar hat geschrieben:

Was ist mit dieser 50er seit dem Brand passiert? Wurde sie wieder aufgebaut?

Die Lok soll noch im Außengelände des Verkehrsmuseums in Nürnberg stehen und angeblich optisch aufgearbeitet werden.

Grüße

Gerd

[/quote]Die Lok soll noch im Außengelände des Verkehrsmuseums in Nürnberg stehen und angeblich optisch aufgearbeitet werden[/quote]

Hallo Gerd,

vielen Dank für die Info. Da besteht wenigstens Hoffnung auf ein Lokdenkmal.

Hallo Gerhard,

Rheinstrecke und Dampfbetrieb ist natürlich ein sehr interessantes wie reizvolles Thema. 44er und linke Rheinstrecke dürften dabei aber sicherlich eher die Ausnahme gewesen sein. Ansonsten dürfte wohl fast jede BR mit mehr als 3 Treibachsen hier ihr "Unwesen" getrieben haben.

Zur 050 622 hatte ich mal diesen Beitrag http://forum.rail-server.de/viewtopic.p ... 622#p14264 verfasst, als mir die Lok während ihrer kurzen Beheimatung in KoMo tatsächlich auch mal vor die Linse fuhr.

Bin mal gespannt, was du sonst noch alles so an Zeitepochen darstellen wirst. Übrigens gab es anfang der 1970ern beim Bau des K-W-T einen Betriebsunfall, der dazu führte, dass einige Tage die dicken Erzzüge via Bingerbrück und Nahestrecke mit 044ern sogar über die Rheinstrecke gefahren wurden. Leider habe ich das damals verpast.

Herzliche Grüße

Hallo Wolfgang,

natürlich habe ich Deinen Beitrag zur BR 50 622 gelesen und in meine Info eingebaut.

Ein schönes Bild von einer BR 44 am linken Rhein gibt es im Buch "Die linke Rheinstrecke" auf Seite 14. Dort hat Ludwig Rotthowe im Sommer 1956 ein schönes Bild mit RB 44 1668 gemacht.

Wenn ich es schaffe, werde ich in den nächsten Jahren noch Bilder bis 1993 einstellen. Aber erst muss noch der Fahrdraht in St. Goar gespannt werden.

Wenn ich mir noch Erzwagen anschaffe, kommt eine umgeleiteter Zug mit einer 44 natürlich in Forum.

Liebe Modellbahnfreunde,

mal wieder eine Dampflok vom Rhein.

Die BR 42.90 mit Franco-Crosti-Vorwärmer.

Die schwere Güterzuglokomotive der Baureihe 42.90 gab es nur in zwei Exemplaren, die beide von der Firma Henschel gebaut und 1950/51 ausgeliefert wurden. Dabei handelte es sich um Versuchslokomotiven auf der Basis von zwei Loks der Baureihe 52 (52 891 und 52 892). Die DB wollte mit den beiden Loks Erkenntnisse über die Brennstoffersparnis bei Einsatz der Speisewasser-Vorwärmer gewinnen. Die Versuchsfahrten beim Eisenbahnzentralamt in Minden ergaben gegenüber einer Vergleichslok der Baureihe 52 eine Brennstoffersparnis von 10 bis 11 Prozent. Allerdings wurde das gute Ergebnis durch höheren Aufwand bei Beschaffung und im Betrieb aufgehoben.

Die beiden Franco-Crosti-Maschinen kamen im Mai 1952 an den Rhein. Zunächst nahm das Bw Bingerbrück die Lokomotiven auf. Mit der Elektrifizierung der linken Rheinstrecke wechselten die Loks im April bzw. Mai 1958 in das Bw Oberlahnstein. Die 50 9001 wurde dort am 8. April 1960 z-gestellt und vermutlich 1961 bei der Firma Schuy verschrottet. Angeblich hat niemand der Lok eine Träne nachgeweint.

Hier zieht die BR 42 9001 einen Güterzug durch St. Goar. So sah die Lok wohl im Jahr 1952 für kurze Zeit aus. Sehr bald wurde an den Schornsteinen Rauchleitbleche ausprobiert, um den Dampf besser nach oben abzuleiten.



Ausführlich wird die Lok von Jürgen-Ulrich Ebel und Rüdiger Gänsfuß in dem Buch "Franco-Crosti" beschrieben. Dort befinden sich auch zahlreiche Bilder vom Einsatz der Loks am Rhein. Zum Teil sogar in Farbe.

Ich freue mich, dass es die Lok als Modell von Trix gab.

Schicke Anlage!
Aber eine Frage zur Landschaft.Der "Bienenstock" oberhalb der 44er im Hang.Wofür ist der im Original gebaut worden.Die Fenster sind so unorthodox über das Gebäude verteilt.
gruß Heinz

eifelhero hat geschrieben:Schicke Anlage!
Aber eine Frage zur Landschaft.Der "Bienenstock" oberhalb der 44er im Hang.Wofür ist der im Original gebaut worden.Die Fenster sind so unorthodox über das Gebäude verteilt.
gruß Heinz

Hallo Heinz,

für den Bau der Eisenbahn wurde die Stadtmauer in St. Goar an zwei Stellen durchschnitten. Unterhalb der Stadtmauer verläuft heute die linke Rheinstrecke. Auf dem Bild unten ist ein Teil der Stadtbefestigung (Eskarpierung) oberhalb des Bahnhofs zu sehen. Der Wehrturm (Bienenstock) wird allgemein als "Laternchen" bezeichnet. Er zeichnet sich durch seine zahlreichen Schiessscharten aus. Die Stadtmauer ist in St. Goar noch zum großen Teil erhalten. Sie zieht sich etwa vom Banktunnel bis zur Burg Rheinfels hin. Zur Zeit wird die Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen schritt für Schritt restauriert.



Hier noch einmal das Laternchen von der Rückseite.



Hier noch ein Bild der Situation auf meiner Modellbahn im Sommer.

Hallo Gerhard,
danke für die Erläuterung zum Turm.
gruß Heinz

Hallo,

zum Thema 50 622, gibt es unter folgendem Link ein recht aktuelles Foto aus diesem Sommer.

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 08,4360624

Gruß Reiner

St. Goar hat geschrieben:

Das sieht ja sagenhaft aus
Hast Du den Turm aus Gips gebaut?

Gruß Martin