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Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Mi 3. Jun 2009, 00:30
von eta176
"Der Geschäftsführer der Vulkan-Eifel-Bahn [...] forderte in Ulmen eine sofortige Reaktivierung der
Strecke und hofft auf eine positive Entscheidung des Zweckverbands in der kommenden Woche."
Warum denn immer gleich mit "Brachialgewalt" ... (obwohl auch mir das Warten bis zum "RLP-Takt 2015"
sehr schwer fallen würde)
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Mo 8. Jun 2009, 19:31
von Rolf
Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen das schreckliche Unglück vom Samstag haben wird. Ich könnte mir vorstellen, dass das Thema "Sicherheit auf der Eifelquerbahn" die Diskussion in Sachen Reaktivierung künftig stark beeinflussen könnte. Daher (da ich mich vor Ort nicht so gut auskenne) einige Fragen an die Experten: Ist die Strecke Kaisersesch-Andernach im Hinblick auf die Bahnübergänge besser gesichert (etwa durch Lichtzeichenanlagen und Schranken) als die Reststrecke bis Gerolstein? Wenn ja, ist mit einer Reaktivierung der Reststrecke auch eine Verbesserung der Sicherung der Übergänge geplant?
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Mo 8. Jun 2009, 22:04
von Horst Heinrich
Bei aller Tragik des Geschehens: Es gibt nicht viele Bahnübergänge auf Mittelgebirgsstrecken, die für beide Beteiligten so gut einsehbar sind wie der Unfall-BÜ. Hier sind sicherlich mehrere ungünstige Faktoren zusammengekommen, die schließlich zu dem Unglücksfall geführt haben. Daraus die Frage abzuleiten, eine solche Strecke zu erhalten und/oder zu reaktivieren wäre einfach nur ein billiges durchschaubares Manöver. So gesehen könnten in Deutschland auch tausende Autobahn- und Bundesstraßenkilometer stillegelegt werden, an denen man je 500 Meter ein Kreuz vorfindet.
Man sollte sich eigentlich eher fragen, wieso ein Zugverkehr auf einer ländlichen eingleisigen Strecke von den Autofahrern heute als irreal wahrgenommen wird und der Respekt vor dem vorrangigen Zugverkehr nur noch gewährleistet ist, wenn ein Zug mit 130 Stundenkilometern an einer geschlossenen Halbschranke
vorbeisaust und dabei einen halben Kubikmeter Staub und Dreck auf wartende Autos schleudert. Hier halten doch die meisten auch nicht etwa aus Überzeugung sondern eher aus Angst vor der Vernichtungskraft von 200 extrem beschleunigten Tonnen Gewicht. So einem mit 50 km/h dahinrumpelnden nostalgischen Schienenbus hingegen wird doch schon das Existenzrecht abgesprochen, weil er den Individualverkehr vermeintlich böswillig ausbremst.
Das Andreaskreuz stammt noch aus einer Zeit, da sich die Behörde Bahn das Recht der Vorfahrt gegenüber dem Untertanen zu Fuß, zu Pferd oder im Kraftwagen wie selbstverständlich herausgenommen hat. Ich warte auf das erste Gerichtsurteil, wonach der schienengebundene Gelegenheitsverkehr ohne besonderes öffentliches Interesse (was ja bei Tourismusbahnen wohl überwiegend der Fall ist) künftig noch der Vorfahrtregel "rechts vor links" unterworfen wird. Warum sollen denn 20 Autos an einem BÜ warten, nur damit 8 Fahrgäste im Sonderzug gemütlich ihrem Hobby nachgehen können? Ich formuliere das mal jetzt so überspitzt, weil mir ein solches Gedankengut schon
ein paar dutzend Mal um die Ohren gehauen wurde...
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Mo 8. Jun 2009, 22:47
von Rolf
Horst Heinrich hat geschrieben:...Ich formuliere das mal jetzt so überspitzt, weil mir ein solches Gedankengut schon ein paar dutzend Mal um die Ohren gehauen wurde...
Das ist genau der Punkt, der mir Sorgen macht; solche (schrecklichen) Unglücke werden (leider) schnell instrumentalisiert, um Ziele durchzusetzen, was mit anderen "Argumenten" nicht klappt.
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Di 9. Jun 2009, 00:09
von Dieselpower
Und was sollen die Blinklichter/Lichtzeichenanlagen und/oder Halbschranken bringen?
Ein Blick auf die andere Rheinseite gefällig? Mein Dauer-Top-Beispiel ist der Blilo-Bü bei Girod/WW. Hier hat man das Gefühl, ein Andreaskreuz mit rotem Blinklicht mahnt zu extrem beschleunigter Fahrweise: 3. Gang und Vollgas, damit man ja nicht die 17 Sekunden auf den blöden Triebwagen warten muß...
Dort sollten sich mal Polizisten irgendwo auf die Lauer legen, und nicht an der einzigen Überholmöglichkeit an der B8, wo man froh ist, endlich an den Landplagen äh Lastwagen vorbeizukommen, und dabei auch schon mal schneller als 70 wird...
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Di 9. Jun 2009, 16:03
von Bf Koblenz-Lützel
Koblenz
Züge auf die Eifelquerbahn
Auf der Bahnstrecke zwischen Kaisersesch im Kreis Cochem-Zell und Gerolstein sollen ab dem Fahrplanwechsel 2014 wieder Züge fahren. Die Mitgliederversammlung des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV) hat heute die Reaktivierung der sogenannten Eifelquerbahn beschlossen. Vorangegangen waren eingehende Untersuchungen ob sich Fahrten auf der Bahnstrecke auch lohnen. Das einhellige Urteil der Experten lautete ja- wenn die komplette Strecke zwischen Andernach und Gerolstein betrieben wird. Jetzt wird für die Eifelquerbahn ein Streckenbetreiber gesucht. Auf den wartet viel Arbeit: Gleise, Brücken müssen repariert, Bahnhöfe saniert werden. Geht es nach den Plänen des Zweckverbandes sollen ab dem Winterfahrplanwechsel 2014 die ersten Züge fahren und zwar im Takt von sechs Uhr morgens bis 20 Uhr abends, möglichst durchgängig von Gerolstein bis Andernach. Verbandsdirektor Thomas Geyer wünscht sich eine Direktverbindung nach Koblenz, vielleicht sogar einen Halt am geplanten Schienhaltepunkt Koblenz Mitte.
Quelle:SWR.de Koblenz
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Di 9. Jun 2009, 18:08
von Bernhard Reifenberg
Bf Koblenz-Lützel hat geschrieben:
Ausschnitt aus der PM:
... Jetzt wird für die Eifelquerbahn ein Streckenbetreiber gesucht. Auf den wartet viel Arbeit: Gleise, Brücken müssen repariert, Bahnhöfe saniert werden.
....
Quelle:SWR.de Koblenz
Ja wie denn, was denn, wo denn
Die Strecke gehört dem Mobilitätskonzern Deutsche Bahn (oder wie auch immer).
Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Di 9. Jun 2009, 18:15
von 215 133
Bernhard Reifenberg hat geschrieben:Bf Koblenz-Lützel hat geschrieben:
Ja wie denn, was denn, wo denn
Die Strecke gehört dem Mobilitätskonzern Deutsche Bahn (oder wie auch immer).
Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?
Das ist schon richtig, Kaisersesch (ausschließlich) bis Gerolstein (ausschließlich) ist verpachtet. Ich denke dass man damit zum Ausdruck bringen will, dass durch Ausschreibung ein EVU gesucht wird
und zusätzlich natürlich auch die Bahnanlagen gerichtet werden müssen. Warum sollte das nicht wieder unter DB-Regie erfolgen?
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Di 9. Jun 2009, 18:16
von I-O Freak
Hallo!
Erst mal, ist ein wenig Freude angesagt. Wieder planmäßiger Zugverkehr zwischen Koblenz und Gerolstein, das ist eine tolle Nachricht!
Gruß Rouven
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Di 9. Jun 2009, 19:50
von eta176
215 133 hat geschrieben:Das ist schon richtig, Kaisersesch (ausschließlich) bis Gerolstein (ausschließlich) ist verpachtet.
Ich denke dass man damit zum Ausdruck bringen will, dass durch Ausschreibung ein EVU gesucht
wird und zusätzlich natürlich auch die Bahnanlagen gerichtet werden müssen.
Warum sollte das nicht wieder unter DB-Regie erfolgen?
Das NKU für den rheinland-pfälzischen Teil der Aartalbahn ist nur deshalb über 1.0 gekommen,
weil die Infra zukünftig eben nicht bei der DB Netz AG verbleiben soll. Die Gebühren für Trassen,
Stationen usw. versickern beim "Roten Riesen" im Konzern und kommen meist nicht der Region
und Strecke zugute. Das beste Beispiel ist z.B. die Daadetalbahn, die heute zur Weba gehört.
... oder die Schönbuchbahn:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6nbuchbahn
Gruß HP
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Mi 10. Jun 2009, 10:40
von Westeifelbahner
Wer die Investitionen zahlt, kann und wird sicher auch darauf achten, dass diese auch just für die vertraglich vereinbarten Maßnahmen verwendet wird. Unabhängig vom Betreiber. Diese Diskussion erscheint mir daher anno 2009 unnötig.
Interessieren würde mich: Hat schon wer gehört, welche Bahnhöfe für Zugkreuzungen im Gutachten vorgesehen sind?
Denn der Stundentakt wird mit den derzeitigen Kreuzungsbahnhöfen kaum sinnvoll zu machen sein. Wenn ich von Mayen komme, wird Kaisersesch sicher wieder zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut. Danach kann wieder in Ulmen gekreuzt werden, wie aktuell beim Wochenend-SPNV. Dies aber auch schon nur mit einigen Minuten Standzeit. Die nächste Kreuzung müsste dann aber irgendwo zwischen Ulmen und Gerolstein stattfinden - wahrscheinlich in Dockweiler,oder? Denn zumindest mit derzeitigen Geschwindigkeiten ist ein Stundentakt Gerolstein - Daun ohne Zugkreuzung auf der Strecke nicht machbar.
Man wird sehen. Auf jeden Fall dürften die Streckengeschwindigkeit und die Kreuzungsbahnhöfe auf der EFQ für die Fahrtzeit bis Koblenz entscheidender sein als die Anzahl der Halte zwischen Andernach und Koblenz.
Einstweilen beste Grüße aus der Westeifel
Re: Entscheidung zu Eifelquerbahn steht an
Verfasst: Mi 10. Jun 2009, 15:11
von Rottenmeister K.
Bf Koblenz-Lützel hat geschrieben:
Züge auf die Eifelquerbahn
... möglichst durchgängig von Gerolstein bis Andernach. Verbandsdirektor Thomas Geyer wünscht sich eine Direktverbindung nach Koblenz, vielleicht sogar einen Halt am geplanten Schienhaltepunkt Koblenz Mitte.
Natürlich wird die Eifelbahn am neuen Haltepunkt Stadtmitte mal halten.
Sollen denn die Leutchen aus der Eifel erst zum Hbf fahren und dann den halben Kilometer wieder zurück in die Innenstadt latschen ??
Die Umbaumaßnahmen an der Oberleitungsführung zwischen ehemals Handelshof und Löhrcenter sind schon erstaunlich weit fortgeschritten.
Hier ein
Link um sich über das Projekt eingehend zu informieren (mit 2 B.)
Das wird eine tolle Sache für Koblenz und die Region
Grüße aus der Brex
von Rottenmeister K.