Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hallo zusammen,

vergangenen Samstag hab ich es endlich einmal an die Steilstrecke geschafft! Zunächst fuhr ich mit den Zug von Boppard aus die Strecke bis Buchholz ab, von wo aus ich mich dann zu Fuß auf eine ausgedehnte Wanderung entlang der Strecke begab. 218 424 hatte an diesem Tag Dienst und beförderte zahlreiche Wanderer und Radfahrer durch den Hunsrück. Wie ich feststellen konnte, waren die Züge erfreulicherweise recht gut ausgelastet. Zu den einzelnen Fotopunkten kann ich leider nicht allzu viel schreiben, da ich mir keinerlei Notizen über den Standort gemacht hab, aber ich denke, den meisten Usern dürften die Motive nicht unbekannt verkommen

Mit RB 12636 befindet sich 218 424 gerade auf Talfahrt


Mit einem großartigen Sound kommt der nächste bergwärts fahrende Zug durch einen der oberen Tunnels gefahren. Schade, dass die Bilder nicht diese einzigartige Geräuschkulisse wiedergeben können... Nächstes Mal darf ich eben meine Videoausrüstung nicht zu Hause vergessen


Kurze Zeit später ging es für die 218 schon wieder in Richtung Rheintal. An die recht kurzen Zugpausen könnte man sich glatt gewöhnen. Alle knappe halbe Stunde nen TB11 - das hat was


RB 12641 beim Überqueren der Hubertus-Schlucht


Für den nächten Zug hatte ich dann etwas Zeit. Zeit in der man den tollen Ausblick über den Hunsrück genießen kann, dem Vogelgezwitscher lauschen kann, bis der nächste TB11 die Ruhe für einen Moment unterbricht und die Erde zum Beben bringt.


Das Standard-Motiv am Anfangspunkt der Steilstrecke musste ich zum Schluss auch noch umsetzen. Leider schaltete die Sonne kurz vor der Ausfahrt des Zuges auf Sparflamme. Nach gut 10 km Fußmarsch und dem Erklimmen der Fotopunkte war ich dann erstmal fix und fertig und machte mich auf den Heimweg. Beim nächsten Mal sind auf jeden Fall ein ordentliches Paar Wanderschuhe und ne Wanderkarte mit von der Partie...die dürften solch eine Tour doch sehr viel angenehmer gestalten




Gruß
Marco

Hallo Marco,

deine Bilder sind ausgesprochen schön. Dennoch bitte ich dich beim nächsten Beitrag vielleicht daran zu denken, dass es noch User mit deutlich schwächeren Telefonleitungen gibt. Die Ladezeiten bei Bildern mit je 500kB-Größe sind doch etwas heftig. Auch 150-200kB würden der Qualität deiner Fotos wirklich nicht schaden.

Herzliche Grüße

marco 218 151 hat geschrieben:... Nach gut 10 km Fußmarsch und dem Erklimmen der Fotopunkte war ich dann erstmal fix und fertig und machte mich auf den Heimweg. Beim nächsten Mal sind auf jeden Fall ein ordentliches Paar Wanderschuhe und ne Wanderkarte mit von der Partie...die dürften solch eine Tour doch sehr viel angenehmer gestalten

Gruß
Marco

Hey, sehr gute Einstellung! Fototour per Bahn und Pedes!!! Das gefällt mir, mach ich auch am liebsten, bei uns kamen in den besten Zeiten auch schon mal bis zu 25 km Tagesleistung zusammen (mit schrecklichen Frisuren, Klamotten und einem Tramper-Monats-Ticket in der Tasche! )! Und ich empfehle für solche Zwecke die (zwar nicht ganz billigen, aber tollen) DVDs der DTK (Digitale topographische Karte) der Landesvermessungsämter. Bei Google Earth ist zwar alles umsonst, das Material selbst ist aber nicht unbedingt als Wanderkarte geeignet. Bei der DTK kannst Du dir einen maßgeschneiderten Kartenausschnitt in einem beliebig gezoomten Maßstab ausdrucken (Also z.B. genau einen Streckenabschnitt X Y), und hast alle Besonderheiten wie Feldwege, Höhenlinien, Bachläufe (können böse Überraschungen sein) etc. mit drauf. Man kann auch die klassischen Druckversionen kaufen (eine hervorragende Quelle ist z.B. die Firma Gleumes in Köln), aber die DVD rechnet sich meist schon nach wenigen Kartenkäufen.
Gutes Schuhwerk ist ein Muß bei solchen Fotowanderungen (Siehe Schottlandbeitrag), wenn auch ein paar dicke Wanderschuhe bei 30° kein Vergnügen sind. Ich empfehle "geländetaugliche" Turnschuhe mit "bissigem" Profil und wasserdichter Membran, die haben mich auf Lehm, Fels, Geröll etc. noch immer zum Fotopunkt geführt, und auch die mehr oder weniger "temporären Teiche" und Fließgewässer immer von Socken und Fuß ferngehalten, ohne daß es abends zischt und qualmt beim Ausziehen...
Klar mache ich auch schon mal die bequeme Fototour mit zwei- oder vierrädrigen Hilfsmitteln, aber die beste Ausbeute ist meist nur zu Fuß zu erreichen.
Und jetzt mal ein kleiner Appell an alle (Auf die Kanzel kletter ): immer ein Bißchen Rücksicht auf Mutter Natur nehmen - nicht jede Pflanze, die im Bild wächst, ist nur "störendes Unkraut", vielleicht ist es auch eine seltene, schützenswerte Pflanze. Klar, einer Horde Brennesseln kann man ruhig mit einem Stock und den Füßen zu Leibe rücken, aber Dank Umweltschutz in diesem unserem kleinen Lande sind doch wieder bedrohte Pflanzen und Tiere bei uns heimisch, nehmt stets etwas Rücksicht, aber das tut Ihr ja hoffentlich schon von Euch aus!

Ansonsten sehr schöne Motive, die Du da umgesetzt hast.

@Wolfgang: Die Sache mit der längeren Ladezeit der Bilder bzw deren kB-Größe hatte ich nicht bedacht, bin aber bisher auch noch nicht darauf hingewiesen worden. Beim nächsten Mal werde ich dies berücksichtigen und es mit weniger kB versuchen.


@Dieselpower: Mein erster Anhaltspunkt zur Orientierung und Tourenplanung war auch Google Earth, aber wie du schon schreibst, ist die Auflösung nicht die beste und es sind auch nicht alle Waldwege als solche erkenntlich. Aber immerhin besser als gar nichts, denn eine Wanderkarte für den Hunsrück besitze ich (noch) nicht und so hab ich mir die wichtigsten Anhaltspunkte am PC eingeprägt, vor Ort mein Gedächtnis ein bisschen bemüht und so mehr oder weniger erfolgreich den Weg gefunden Insbesondere die Strecke von meiner letzten Fotostelle bis nach Boppard hatte es in sich...ich hatte ich mich wohl in der Entfernung verschätzt und war schon am zweifeln, ob ich es noch vor Abend zu meinem Ziel schaffen würde. Für nächstes Mal werde ich besser vorbereitet sein, man ist ja lernfähig


Grüße

Nicht immer gibt es topographische Karten des Zielgebietes. Als ich mit meinem Kumpel 2002 in Kroatien war, haben wir anhand der Kursbuchkilometrierung (Kursbuch, das ist das mehr oder weniger dicke Fahrplanbuch aus Papier, das in den meisten Ländern leider bereits Geschichte ist) einen Fußmarsch an der Licka-Bahn geplant - von Unesic nach Cera. Laut Tabelle nur 1 km. Ein Blick in die Tabelle der Gegenrichtung (oder auf die Fahrzeit der Nahverkehrszüge) hätte unseren Irrtum aufklären müssen, und so waren es 7 (!) km Wanderung entlang der Strecke bei zum Glück im Oktober nicht mehr ganz so sengender Sonne. Allerdings mitten durch die ehemaligen Demarkationslinien (die noch nicht minenfrei sind) des Jugoslawienkrieges, wie man uns später sagte!!!
Aber sowas bleibt dir im Hunsrück erspart...
Übrigens, 218 151 war damals eine unserer Stamm-Ersatzloks der Gummersbacher City-Bahn. Eine der Maschinen im Hochglanz-Blau/Beige. Ach, ist das lange her - 20 Jahre, Kinder, wie die Zeit vergeht...!