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Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: So 12. Apr 2009, 22:16
von Jörg Neidhöfer
Hallo allerseitZ,
ein Freund zeigte in einem anderen Forum den folgenden Beitrag von einem Werksanschluß, an dem er vor ca. 30 bis 35 Jahren fotografiert hat. Bestimmt kann doch jemand von Euch "sachdienliche Hinweise" zum Thema geben?
Reinhard hat geschrieben:Grüß gott zusammen!
Es ist schon sehr lange her, dass ich bei einer Rundfahrt durch den Hunsrück auf freiem Feld eine kleine Diesellok entdeckte, die mich nicht nur zum Fotografieren reizte, sondern auch meine Neugier nach dem Hintergrund erweckte. Für meine damaligen Eisenbahnfreunde habe ich darüber einen kleinen Artikel geschrieben, den ich nun beim Aufräumen wieder entdeckt habe und Euch gern zur Kenntnis bringen möchte.
Sieht das „Lokchen“ hier nicht richtig unternehmungslustig aus?
Doch ein bisschen heruntergekommen wirkt es schon.
Von hinten sieht sie aber doch recht wichtig aus.
Allein auf weiter Flur träumt es vielleicht von besseren Tagen?
Ich weiß leider nicht, was aus der Lok nach all den Jahren geworden ist. Auch das Schicksal der Brotfabrik kenne ich nicht. Und ob die Strecke selbst vielleicht schon abgebaut ist? Geblieben ist auf jeden Fall eine Anregung für einen platzbeschränkten oder individualistischen Modellbahner.
Schöne Grüße
Reinhard
(Ich habe den Beitrag bewusst im Hunsrück-Teil und nicht im Damals-Teil des Forums eingestellt. Sollte er hier doch allzu verkehrt sein, bitte ich, ihn zu verschieben)
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: So 12. Apr 2009, 22:42
von Sven Ackermann
Die Lok ist die Schöma 1674/1956, eine Kleindiesellok vom Typ Kdl 20:
http://www.deutsche-kleinloks.de/index. ... n=portrait
Sie steht auch heute noch in Stromberg, aber schon länger abgestellt. Im Gegensatz zu den typengleichen Loks für die DB (zuletzt Kdl 91-0001 bis 91-0012) wurde die Stromberger Lok direkt an die Brotfabrik geliefert.
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 11:10
von Horst Heinrich
Sven Ackermann hat geschrieben:Die Lok... steht auch heute noch in Stromberg, aber schon länger abgestellt.
Ja, leider steht sie noch da, muß man sagen, denn es hätte sich sicher noch vor ein paar Jahren eine Instandsetzung leichter realisieren lassen als heute.
Wenn überhaupt jemand Interesse daran hätte
Mittlerweile ist auch das Anschlußgleis einschließlich Weiche zum Hauptgleis weitgehend zurückgebaut -
Die Brotfabrik arbeitet übrigens noch und ist vor ein paar Jahren in die Hände des Lidl-Konzerns geraten. Hier hat vor ein paar Monaten der bekannte Enthüllungsjournalist Günter Wallraff, als Fabrikarbeiter getarnt, erhebliche Mißstände hinsichtlich Arbeitsbedingungen, Entlohnung etc. aufgedeckt.
Da ja Lidl ohnehin ständig in den Schlagzeilen landet (z.B. wegen der Mitarbeiterbespitzelung usw.) wäre jetzt vielleicht die Gelegenheit, einen pfiffig verpackten Versuch zu starten, den Konzern über die Marketingstrategie
"Imagepositionierung" zur Restaurierung zu bewegen etwa mit der Überschrift:
"Lidl erhält ein Denkmal der Eisenbahn- und Industriegeschichte".
Na, wer traut sich sowas mal zu?
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 11:11
von Heiner Neumann
Ein gleicher Schienentraktor steht betriebsfähig im Bw Gerolstein, hier links vor der KÖ 1:
Es handelt sich hierbei um KDL 91 0001
B-dm, Schöma 1429/1953, 15 PS, 1989 ex MEP Paderborn, bis 1986 DB (Aw Bremen), (Quelle: Eifelbahn e.V., Gerolstein).
Gruß
Heiner
P.S.: Das "Lökchen" war übrigens auch im April des letzten Jahres auf dem Bahnhofsfest in Ulmen zu sehen.
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 11:13
von Horst Heinrich
Heiner Neumann hat geschrieben:Ein gleicher Schienentraktor steht betriebsfähig im Bw Gerolstein, hier links vor der KÖ 1:Gruß Heiner
Da sieht man mal, was alles möglich ist.
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 19:32
von Bernd Heinrichsmeyer
Mit dem KDL 9 haben wir 2001 mal ne komplette Evakuierung des BW Gerolstein gemacht. Mein Tf-Kollege konnte zwischendurch absteigen und sich die Weichen selbst legen (ein anderer Kollege war natürlich noch drauf). Ist ein lustiges Teil
.
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 21:24
von schimi
Horst Heinrich hat geschrieben:
Die Brotfabrik arbeitet übrigens noch und ist vor ein paar Jahren in die Hände des Lidl-Konzerns geraten.
Die Brotfabrik Gebrüder Weinzheimer GmbH & Co. KG hat nichts mit Lidl zu tun, außer daß sie diesen Dicounnter beliefert und dadurch vieleicht in einer gewissen Abhängigkeit steht.
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 22:42
von Horst Heinrich
schimi hat geschrieben:
Die Brotfabrik Gebrüder Weinzheimer GmbH & Co. KG hat nichts mit Lidl zu tun, außer daß sie diesen Dicounnter beliefert und dadurch vieleicht in einer gewissen Abhängigkeit steht.
Die Brotfabrik Gebrüder Weinzheimer GmbH & Co. KG hat nichts mit Lidl zu tun, außer daß sie von diesem Discounter abhängig ist und ohne ihn bereits geschlossen wäre. Wie ich schon sagte, man ist in die Hände von Lidl geraten.
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Di 14. Apr 2009, 11:16
von Eike
Horst Heinrich hat geschrieben:schimi hat geschrieben:
Die Brotfabrik Gebrüder Weinzheimer GmbH & Co. KG hat nichts mit Lidl zu tun, außer daß sie diesen Dicounnter beliefert und dadurch vieleicht in einer gewissen Abhängigkeit steht.
Die Brotfabrik Gebrüder Weinzheimer GmbH & Co. KG hat nichts mit Lidl zu tun, außer daß sie von diesem Discounter abhängig ist und ohne ihn bereits geschlossen wäre. Wie ich schon sagte, man ist in die Hände von Lidl geraten.
Eine sehr weiche Formulierung, die für praktisch alle großen Produzenten von Lebensmitteln/Einzelhandelswaren in Europa gilt. Es ist doch gut, wenn durch LIDL wenigstens die Brotfabrik erhalten bleibt, oder?
Gruß Eike
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Di 14. Apr 2009, 12:00
von Horst Heinrich
Eike hat geschrieben: Es ist doch gut, wenn durch LIDL wenigstens die Brotfabrik erhalten bleibt, oder?
Gruß Eike
Ich bin jetzt weiß Gott kein Vorkämpfer des Kommunismus oder des 1.Mai, aber wenn ein Unternehmen Nettolöhne unter dem Hartz IV-Niveau auszahlt und sich grinsend darauf verläßt, daß es immer noch Menschen gibt, die zu stolz sind, um AlgII zu beantragen und dann lieber unter menschenunwürdigen Bedingungen
hier arbeiten, sollte man notfall auf einen solchen Arbeitgeber verzichten.
Wer anderer Meinung ist, kann sich ja hier gerne bewerben, es werden immer Leute gesucht.
Eine kurze Einfühurung in den Arbeitsplatz gibt es schon online:
http://www.zeit.de/2008/19/Wallraff-19?page=all
Re: Früherer Anschluß: Brotfabrik in Stromberg?
Verfasst: Mi 15. Apr 2009, 09:41
von Eike
An den Zuständen ist aber nicht LIDL Schuld, sondern der Betreiber der Brotfabrik. Das LIDL das günstigste am Markt verfügbare Angebot auswählt, ist rational nachvollziehbar. Schließlich sind wir Kunden ja auch die ersten, die zum Aldi wechseln, wenn der günstiger ist. Genau wie wir jede Regierung konsequent abwählen, die langfristig das richtige macht, was aber kurzfristig zu Einbußen führt. Insbesondere, wenn es eigene Provilegien trifft.
LIDL zahlt definitiv keine Löhne, die irgendetwas mit Hartz IV Aufstockung zu tun haben. Der Einzelhandelstarif RP liegt zur Zeit bei 6 Jahren kaufmännischer Berufserfahrung für eine Verkäuferin bei ca. 12€ und die zahlt LIDL auch.
Gruß Eike