365 bei Rangierarbeiten in Mayen-Ost - Bilderserie
Verfasst: So 15. Mär 2009, 18:18
Hallo zusammen,
direkt zu Anfang eine Warnung - der Beitrag könnte im Bezug auf die fotografische Abwechslung etwas langweilig werden, aber das haben solche Bilderserien ja an sich
Im Juni 2000 lag "Dank" Mora C der Güterverkehr auf der Kursbuchstrecke 478 Mayen-Andernach sozusagen in den "letzten Zügen".
Der Güterverkehr hatte inzwischen von der Baureihe 290 auf 365er gewechselt.
Hier einen Blick auf die zwar schon gerupften, aber im Gegensatz zu heute immer noch umfangreichen Gleisanlagen des Bahnhofs Mayen Ost
rechts erkennt man noch das Wärter-Stellwerk "Mn"
Zuerst wurde von der 365 822 ein offener Güterwagen an der Holzverladestelle der Ostrampe bereitgestellt.
Dann gings wieder zurück in den Bahnhof...
Vorbei an der damals noch vollständigen Ausfahr-Signalgruppe.
Ehe Fragen kommen: Ja, die Herren in Orange hatte ich natürlich gebeten, mir bitte mal schnell diese "Sichtschneise" von Birken freizuschneiden
Hier auf der Straßenüberführung am Stellwerk Mf - man beachte das schöne Geländer mit neugotischen Elementen.
Hier das Ganze mal aus der Höhenperspektive..
Die kurze Pause im Rangiergeschäft war wegen der 628-Kreuzung notwendig
Nach der Kreuzung gings dann in Richtung Andernach zur Awanst "Steinwerk" - die schon bekannte Verladestelle der Mayko.
Hier möchte ich den Ablauf mal etwas genauer dokumentieren und hoffe, es wird nicht zu langweilig.
Zuerst werfen wir mal einen Blick auf den Gleisplan der Awanst den mir für einen Artikel über den Bahnhof Kottenheim freundlicherweise Gerhardt Herfeldt zur Verfügung gestellt hat
Und dann widmen wir uns mal dem "Prozedere" - jetzt wirds etwas theoretisch
Der Schlüssel für die Anschlußstelle wird vom Stellwerk Mo an einem Seil heruntergelassen und von der Rangierfahrt in Empfang genommen.
Die Ausfahrt aus dem bahnhof Mayen-Ost erfolgt am "Halt" zeigenden Hauptsignal vorbei als Sperrfahrt auf den Befehl "A-b"
Durch die Entnahme des Anschlußstellenschlüssels aus dem Blockwerk des Stellwerks Mo sind zwischen Mayen Ost und Niedermendig nun alle weiteren Zugfahrten automatisch unterbunden da kein Ausfahrsignal dieser Bahnhöfe mehr auf Fahrt gestellt werden kann.
Zuerst wird an der Abzweigweiche des Anschlusses vorbeigefahren.
Der Lokrangierführer (hoffe, die Bezeichnung ist so richtig?) geht zur Fernsprechbude mit integriertem Schlüsselwerk (hier 2 Bilder aus einem älteren Beitrag) und schließt am Anschlußschlüsselwerk mit dem Anschlußstellenschlüssel (der aus dem Stellwerk Mo) den Gleissperrenschlüssel "Gs" frei. Er entnimmt den Gs-Schlüssel und schließt damit die Gleissperre auf.
Nach Aufschliessen der Gleissperre und Bedienung des Sperrhebels wird im Schlüsselwerk der Schlüssel für die Anschlußweiche 1 frei.
Die Lok zieht wieder zur Anschlußweiche vor und die Anschlußweiche wird aufgeschlossen.
Die Anschlußweiche (Nr. 1) ist umgelegt - Anschlußweiche die Lok fährt in den Anschluß bis zur Gleissperre
Auch die Gleissperre muß (zumindest sieht es auf dem Bild so aus) noch umgelegt werden. Aufgeschlossen war sie ja schon um den Schlüssel für die Anschlußweiche freizubekommen.
Die Dreiwegeweiche (eine Kombination aus den Weichen Nr. 2 und 3) steht mit dem Fahrweg ins richtige Gleis und so kann die Lok an den vollbeladenen Schotterzug rangieren.
Es wird angekuppelt. Der Lokrangierführer geht nach hinten und führt eine Bremsprobe durch bzw. steckt das "vereinfachte Schlußsignal" auf.
Der Zug zieht nur vor und rangiert langsam aus dem Anschluß heraus.
Nun gehts wieder in der umgekehrter Reihenfolge.
Der Rangierführer meldet dem FDL in Mayen Ost die Bereitschaft zur Abfahrt aus dem Anschluß.
Die Bedienfahrt zieht bis über die Weiche 1 ins Hauptgleis vor.
Die Anschlußweiche wird wieder in Grundstellung (geradeaus) umgelegt und der Zug fährt über die Weiche wieder etwas zurück in Richtung Kottenheim.
Der Schlüssel in der Weiche ist nun wieder frei.
Der Rangierführer bringt diesen Schlüssel wieder zum Kuppelschloß der Gleissperre und bedient erneut den Sperrhebel.
Die Gleissperre wird wieder umgelegt und verschlossen.
Der Schlüssel der Gleissperre wird wieder ins Schlüsselwerk gesteckt.
Der Anschluß-Schlüssel wird wieder frei und kann entnommen werden.
Jetzt gehts wieder zurück in den Bahnhof Mayen-Ost.
In Mayen Ost angekommen wird der Schlüssel wieder dem Wärter auf dem Stellwerk Mo übergeben. Er steckt diesen wieder ins Blockwerk.
Da es sich um eine Ausweichanschlußstelle handelte hätte sich der Zug übrigens auch in diesem Anschluß "einschließen" können.
Das heißt, nachdem die Weiche 1 und die Gleissperre verriegelt worden wären und alle Schlüssel sich am richtigen Platz im Schlüsselwerk befunden hätten, wäre es wieder möglich gewesen, reguläre Zugfahren zwischen Mayen-Ost und Niedermendig durchzuführen während die Bedienfahrt im Anschluß gewartet hätte. Das aber nur am Rande
Seit August ist die Basaltschotter-Verladung an der Mayko übrigens Geschichte. Der letzte Zug bestand damals aus 3 Fc Wagen mit Basalt-Schotter und ermöglichte eine Reparatur am Oberbau der Strecke von Linz nach Kalenborn.
Ich hoffe, der Beitrag hat euch trotz der Länge und der eventuell langen Ladezeiten gefallen...
Viele Grüße
Guido / Knipser 1
edit: Schreibfehler korrigiert und doppeltes Bild entfernt
direkt zu Anfang eine Warnung - der Beitrag könnte im Bezug auf die fotografische Abwechslung etwas langweilig werden, aber das haben solche Bilderserien ja an sich
Im Juni 2000 lag "Dank" Mora C der Güterverkehr auf der Kursbuchstrecke 478 Mayen-Andernach sozusagen in den "letzten Zügen".
Der Güterverkehr hatte inzwischen von der Baureihe 290 auf 365er gewechselt.
Hier einen Blick auf die zwar schon gerupften, aber im Gegensatz zu heute immer noch umfangreichen Gleisanlagen des Bahnhofs Mayen Ost
rechts erkennt man noch das Wärter-Stellwerk "Mn"
Zuerst wurde von der 365 822 ein offener Güterwagen an der Holzverladestelle der Ostrampe bereitgestellt.
Dann gings wieder zurück in den Bahnhof...
Vorbei an der damals noch vollständigen Ausfahr-Signalgruppe.
Ehe Fragen kommen: Ja, die Herren in Orange hatte ich natürlich gebeten, mir bitte mal schnell diese "Sichtschneise" von Birken freizuschneiden
Hier auf der Straßenüberführung am Stellwerk Mf - man beachte das schöne Geländer mit neugotischen Elementen.
Hier das Ganze mal aus der Höhenperspektive..
Die kurze Pause im Rangiergeschäft war wegen der 628-Kreuzung notwendig
Nach der Kreuzung gings dann in Richtung Andernach zur Awanst "Steinwerk" - die schon bekannte Verladestelle der Mayko.
Hier möchte ich den Ablauf mal etwas genauer dokumentieren und hoffe, es wird nicht zu langweilig.
Zuerst werfen wir mal einen Blick auf den Gleisplan der Awanst den mir für einen Artikel über den Bahnhof Kottenheim freundlicherweise Gerhardt Herfeldt zur Verfügung gestellt hat
Und dann widmen wir uns mal dem "Prozedere" - jetzt wirds etwas theoretisch
Der Schlüssel für die Anschlußstelle wird vom Stellwerk Mo an einem Seil heruntergelassen und von der Rangierfahrt in Empfang genommen.
Die Ausfahrt aus dem bahnhof Mayen-Ost erfolgt am "Halt" zeigenden Hauptsignal vorbei als Sperrfahrt auf den Befehl "A-b"
Durch die Entnahme des Anschlußstellenschlüssels aus dem Blockwerk des Stellwerks Mo sind zwischen Mayen Ost und Niedermendig nun alle weiteren Zugfahrten automatisch unterbunden da kein Ausfahrsignal dieser Bahnhöfe mehr auf Fahrt gestellt werden kann.
Zuerst wird an der Abzweigweiche des Anschlusses vorbeigefahren.
Der Lokrangierführer (hoffe, die Bezeichnung ist so richtig?) geht zur Fernsprechbude mit integriertem Schlüsselwerk (hier 2 Bilder aus einem älteren Beitrag) und schließt am Anschlußschlüsselwerk mit dem Anschlußstellenschlüssel (der aus dem Stellwerk Mo) den Gleissperrenschlüssel "Gs" frei. Er entnimmt den Gs-Schlüssel und schließt damit die Gleissperre auf.
Nach Aufschliessen der Gleissperre und Bedienung des Sperrhebels wird im Schlüsselwerk der Schlüssel für die Anschlußweiche 1 frei.
Die Lok zieht wieder zur Anschlußweiche vor und die Anschlußweiche wird aufgeschlossen.
Die Anschlußweiche (Nr. 1) ist umgelegt - Anschlußweiche die Lok fährt in den Anschluß bis zur Gleissperre
Auch die Gleissperre muß (zumindest sieht es auf dem Bild so aus) noch umgelegt werden. Aufgeschlossen war sie ja schon um den Schlüssel für die Anschlußweiche freizubekommen.
Die Dreiwegeweiche (eine Kombination aus den Weichen Nr. 2 und 3) steht mit dem Fahrweg ins richtige Gleis und so kann die Lok an den vollbeladenen Schotterzug rangieren.
Es wird angekuppelt. Der Lokrangierführer geht nach hinten und führt eine Bremsprobe durch bzw. steckt das "vereinfachte Schlußsignal" auf.
Der Zug zieht nur vor und rangiert langsam aus dem Anschluß heraus.
Nun gehts wieder in der umgekehrter Reihenfolge.
Der Rangierführer meldet dem FDL in Mayen Ost die Bereitschaft zur Abfahrt aus dem Anschluß.
Die Bedienfahrt zieht bis über die Weiche 1 ins Hauptgleis vor.
Die Anschlußweiche wird wieder in Grundstellung (geradeaus) umgelegt und der Zug fährt über die Weiche wieder etwas zurück in Richtung Kottenheim.
Der Schlüssel in der Weiche ist nun wieder frei.
Der Rangierführer bringt diesen Schlüssel wieder zum Kuppelschloß der Gleissperre und bedient erneut den Sperrhebel.
Die Gleissperre wird wieder umgelegt und verschlossen.
Der Schlüssel der Gleissperre wird wieder ins Schlüsselwerk gesteckt.
Der Anschluß-Schlüssel wird wieder frei und kann entnommen werden.
Jetzt gehts wieder zurück in den Bahnhof Mayen-Ost.
In Mayen Ost angekommen wird der Schlüssel wieder dem Wärter auf dem Stellwerk Mo übergeben. Er steckt diesen wieder ins Blockwerk.
Da es sich um eine Ausweichanschlußstelle handelte hätte sich der Zug übrigens auch in diesem Anschluß "einschließen" können.
Das heißt, nachdem die Weiche 1 und die Gleissperre verriegelt worden wären und alle Schlüssel sich am richtigen Platz im Schlüsselwerk befunden hätten, wäre es wieder möglich gewesen, reguläre Zugfahren zwischen Mayen-Ost und Niedermendig durchzuführen während die Bedienfahrt im Anschluß gewartet hätte. Das aber nur am Rande
Seit August ist die Basaltschotter-Verladung an der Mayko übrigens Geschichte. Der letzte Zug bestand damals aus 3 Fc Wagen mit Basalt-Schotter und ermöglichte eine Reparatur am Oberbau der Strecke von Linz nach Kalenborn.
Ich hoffe, der Beitrag hat euch trotz der Länge und der eventuell langen Ladezeiten gefallen...
Viele Grüße
Guido / Knipser 1
edit: Schreibfehler korrigiert und doppeltes Bild entfernt