Skandinavien-Tour Teil 2: Bergenbahn und Nordlandsbahn
Verfasst: So 8. Mär 2009, 03:21
Hallo,
hier mal wieder der aktuelle Lagebericht aus Skandinavien
Donnerstag, 05.03.
Nach einer nicht all zu langen Nacht (war ja erst etwa 22 Uhr in Oslo angekommen, und das Hotel war noch etwas vom Bahnhof entfernt) bestieg ich den kurz nach 8 abfahrenden ersten Tagzug nach Bergen.
Gebildet wird dieser Umlauf aus zwei der bequemen Fernverkehrs-Neigetechnik-Triebwagen
In Oslo selbst lag nur noch ein Rest Schnee, es wurde aber von Kilometer mehr. Wieso manche Bahnhofsbereiche komplett mit Radladerspuren überzogen waren zeigte sich einige Bahnhöfe später:
Unterwegs mal ein Blick in die Getränkekarte
In Finse angekommen, mit 1222m der höchstgelegene Bahnhof Norwegens, zeigte sich eine Winterwelt vom allerfeinsten.
Rechts hinten die große Finsehytta
Direkt am Bahnteig das berühmte Bahnhofshotel, etwas eingeschneit. Man beachte die Zugeschneiten Nebeneingänge und die gewaltigen Eiszapfen…
Eine Fortbewegung über das Bahnhofsgelände hinaus ist zu Fuß unmöglich, geht nur mit Schneeschuhen, Langlaufski oder Schneemobilen.
Z.B. per Schneemobil-Taxi J
Als erster Zug konnte der Tagzug Bergen - Oslo fotografiert werden. Es ist der Gegenzug zum Nachtzug und deshalb ebenfalls Lokbespannt, nur die Schlafwagen werden durch Sitzwagen ersetzt
Hier hat er gerade westlich von Finse den 10,3 km langen Finsetunnel verlassen
Er ersetzt seit 1993 den im Winter am anfälligsten Streckenabschnitt. Im Tunnel gibt es noch einen Kreuzungsbahnhof und meines Wissen davon abzweigend eine Kaverne in der Schneeräumtechnik stationiert ist?
Und schon hat sie den Bahnhof erreicht (die beiden Bahnhofsköpfe sind mit Schneeschutzdächern überdacht)
Dann folgte eine El14 mit Containerzug nach Oslo.
Ich wunderte mich schon warum sie trotz Donnerstags nicht verkehrendem Gegenzug so lange auf eine Kreuzung wartete - bis plötzlich Dieselgebrumme zu hören war und hinter den Containerwagen eine Schneewolke auftauchte.
Als der Containerzug abgefahren war zeigte sich deren Herkunft
Zwar war in den letzten Tagen kein Neuschnee gefallen, trotzdem wird aber regelmäßig gefräst um Verwehungen zu beseitigen.
Dann war auch schon die Zeit gekommen nach Bergen weiter zu fahren, diesmal lokbespannt mit El18
Es wollten einige mit…
Am westliche Ende des Finsetunnels liegt in einem Schneeverbau der nur der Anbindung zahlreicher Wochenendhütten dienende Bedarfshalt Halligskeid. Eindringender Schnee hat groteske Gebilde geschaffen und die Bewohner sind derzeit eher mit Skiern statt den Fahrrädern unterwegs…
Und ein Blick aus dem Zugfenster auf die beeindruckende Winterlandschaft
In Bergen kam dann die Bahnhofsköf und zog die Wagen ab
Abends in Bergen ging es dann noch durch die nette Stadt um die Zeit bis zur Abfahrt des Nachtzuges zu überbrücken. Interessant zu beobachten war dabei das man tatsächlich auf den ersten paar hundert Metern gerade dabei ist die Gleise für die neue Straßenbahn zu verlegen die 2010 fertig sein soll! Zwar gab es zuletzt noch einen O-Bus (hab aber diesmal keinen mehr fahren sehen), Straßenbahn soll es aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben haben.
Abends ging es dann mit dem Nachtzug nach Oslo und von dort mit dem ersten Tagzug nach Trondheim, wieder mal eine Triebwagenleistung, hier nach der Ankunft
Außerdem ein Nahverkehrstriebwagen aus Uerdinger Produktion und eine (immerhin 90 laufende) Rangierlok
Dann ging es erst mal ein paar Stunden in die Stadt, bevor die Zeit für meinen Nachtzug nach Bodoe gekommen war
Erst zeigte sich noch eine Class66-Doppeltraktion die mit langem Containerzug noch vor uns nach Bodoe aufbrach. Die Loks sollen mit Auslaufen des Leasingvertrages in absehbarer Zeit ersetzt werden, wahrscheinlich durch die neuen Dicken Diesel von Vossloh Valencia
Eine El18 kam von Oslo an um als Nachtzug dorthin zurück zu fahren
Dann kam endlich das absolute Objekt der Begierde: 3300 amerikanische Pferdestärken, verpackt in feinsten hessischen Maschinenbau und seinezeits feinste Mannheimer Elektrik…
Di4.651! Außerdem die erste die ich mit (optisch nicht ganz vorteilhafter) neuer Beleuchtung gesehen habe
Anstelle der bisherigen roten Lampen hat sie LED-Leuchten bekommen, anstelle der unteren weißen Lampen deutlich vorstehende Halogenscheinwerfer,
Die beiden oberen Weißen wurden auch gegen Halogenscheinwerfer getauscht und zusammen mit einer dazwischen sitzenden neuen LED-Leuchte in ein neues Gehäuse zusammengefasst. Nicht schön aber betrieblich sicher toll, ein echtes Fernlicht und nicht mehr nur Positionslampen…
Dann ging es mit der Di4 durch die dunkle Nacht auf die 729km lange Fahrt nach Bodoe…
Heute Morgen dann nach der Ankunft in Trontheim, die Di4 hat auch rechtzeitig angehalten (da gibt es andere Bilder von einer Di3 vor einigen Jahren…)
Etwas zurück gedrückt um die Weiche frei zu bekommen
Und wieder vor an den Prellbock zum umsetzen. So kann man die Lok auch mal seltenerweise von der dunklen Seite sehen
Eigentlich sind sie rundum gleich lackiert, laufen aber immer mit Führerstand 2 voraus, also Motor hinten.
Ein Blick über den Hafen
Die allgegenwärtigen Container einer deutschen Spedition
Und der Zug, jetzt ohne die Schlafwagen und dafür mit 2 zusätzlichen Sitzwagen, abfahrbereit als Tagzug nach Trondheim. Links sieht man eine Heizwagen, wahrscheinlich zur Versorgung der abgestellten Wagen in Bodoe
Dann ging es auch schon los. Vor allem beim südwärts fahrenden Tagzug gibt es mehrere Kreuzungshalte die auch rege von Fahrgästen und Personal als Raucherpause genutzt werden, also selbst ohne Kreuzung nicht entfallen… J
In Loensdal ist Kreuzung mit einem Containerzug. Leider ist dieser ausgerechnet heute so zeitig gewesen das er entgegen der normalen Reihenfolge schon vor unserer Einfahrt im Kreuzungsgleis stand (bzw. noch zum guten Teil in er Einfahrtweiche da das Gleis nur 360m hat. Somit sind mir seine Loks also entwischt…
Deshalb “nur” noch mal unsere Di4
Und dann kam während der Containerzug langsam aus dem Bahnhof rollte auch schon der Fdl angeradelt um uns die Weiche zu legen und Ausfahrt zu geben
Im weiteren Verlauf über das Saltfjäll war die Landschaft einfach unbeschreiblich schön - aber so weiß in weiß unter weißem Himmel in weißer Wolke aus aufgewirbeltem Schnee das es einfach nix zu fotografieren gab außer dem Polarkreis-Monument J
Und zum Schluss noch die Kreuzung der beiden Tagzüge in Dunderland
Da der Bf. mit seinen angegebenen 600m Kreuzungsgleis deutlich länger ist ist der Fdl hier mit dem Dienstwagen unterwegs
Der Gegenzug ist da - es kann weiter gehen die restlichen 543km bzw. etwas über 7 Stunden Trondheim entgegen…
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel auf einmal bzw. zu eintönig Di4-lastig.
Morgen Nachmittag geht es dann für mich rüber in den hohen Norden Schwedens.
Gruß
Carsten
hier mal wieder der aktuelle Lagebericht aus Skandinavien
Donnerstag, 05.03.
Nach einer nicht all zu langen Nacht (war ja erst etwa 22 Uhr in Oslo angekommen, und das Hotel war noch etwas vom Bahnhof entfernt) bestieg ich den kurz nach 8 abfahrenden ersten Tagzug nach Bergen.
Gebildet wird dieser Umlauf aus zwei der bequemen Fernverkehrs-Neigetechnik-Triebwagen
In Oslo selbst lag nur noch ein Rest Schnee, es wurde aber von Kilometer mehr. Wieso manche Bahnhofsbereiche komplett mit Radladerspuren überzogen waren zeigte sich einige Bahnhöfe später:
Unterwegs mal ein Blick in die Getränkekarte
In Finse angekommen, mit 1222m der höchstgelegene Bahnhof Norwegens, zeigte sich eine Winterwelt vom allerfeinsten.
Rechts hinten die große Finsehytta
Direkt am Bahnteig das berühmte Bahnhofshotel, etwas eingeschneit. Man beachte die Zugeschneiten Nebeneingänge und die gewaltigen Eiszapfen…
Eine Fortbewegung über das Bahnhofsgelände hinaus ist zu Fuß unmöglich, geht nur mit Schneeschuhen, Langlaufski oder Schneemobilen.
Z.B. per Schneemobil-Taxi J
Als erster Zug konnte der Tagzug Bergen - Oslo fotografiert werden. Es ist der Gegenzug zum Nachtzug und deshalb ebenfalls Lokbespannt, nur die Schlafwagen werden durch Sitzwagen ersetzt
Hier hat er gerade westlich von Finse den 10,3 km langen Finsetunnel verlassen
Er ersetzt seit 1993 den im Winter am anfälligsten Streckenabschnitt. Im Tunnel gibt es noch einen Kreuzungsbahnhof und meines Wissen davon abzweigend eine Kaverne in der Schneeräumtechnik stationiert ist?
Und schon hat sie den Bahnhof erreicht (die beiden Bahnhofsköpfe sind mit Schneeschutzdächern überdacht)
Dann folgte eine El14 mit Containerzug nach Oslo.
Ich wunderte mich schon warum sie trotz Donnerstags nicht verkehrendem Gegenzug so lange auf eine Kreuzung wartete - bis plötzlich Dieselgebrumme zu hören war und hinter den Containerwagen eine Schneewolke auftauchte.
Als der Containerzug abgefahren war zeigte sich deren Herkunft
Zwar war in den letzten Tagen kein Neuschnee gefallen, trotzdem wird aber regelmäßig gefräst um Verwehungen zu beseitigen.
Dann war auch schon die Zeit gekommen nach Bergen weiter zu fahren, diesmal lokbespannt mit El18
Es wollten einige mit…
Am westliche Ende des Finsetunnels liegt in einem Schneeverbau der nur der Anbindung zahlreicher Wochenendhütten dienende Bedarfshalt Halligskeid. Eindringender Schnee hat groteske Gebilde geschaffen und die Bewohner sind derzeit eher mit Skiern statt den Fahrrädern unterwegs…
Und ein Blick aus dem Zugfenster auf die beeindruckende Winterlandschaft
In Bergen kam dann die Bahnhofsköf und zog die Wagen ab
Abends in Bergen ging es dann noch durch die nette Stadt um die Zeit bis zur Abfahrt des Nachtzuges zu überbrücken. Interessant zu beobachten war dabei das man tatsächlich auf den ersten paar hundert Metern gerade dabei ist die Gleise für die neue Straßenbahn zu verlegen die 2010 fertig sein soll! Zwar gab es zuletzt noch einen O-Bus (hab aber diesmal keinen mehr fahren sehen), Straßenbahn soll es aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben haben.
Abends ging es dann mit dem Nachtzug nach Oslo und von dort mit dem ersten Tagzug nach Trondheim, wieder mal eine Triebwagenleistung, hier nach der Ankunft
Außerdem ein Nahverkehrstriebwagen aus Uerdinger Produktion und eine (immerhin 90 laufende) Rangierlok
Dann ging es erst mal ein paar Stunden in die Stadt, bevor die Zeit für meinen Nachtzug nach Bodoe gekommen war
Erst zeigte sich noch eine Class66-Doppeltraktion die mit langem Containerzug noch vor uns nach Bodoe aufbrach. Die Loks sollen mit Auslaufen des Leasingvertrages in absehbarer Zeit ersetzt werden, wahrscheinlich durch die neuen Dicken Diesel von Vossloh Valencia
Eine El18 kam von Oslo an um als Nachtzug dorthin zurück zu fahren
Dann kam endlich das absolute Objekt der Begierde: 3300 amerikanische Pferdestärken, verpackt in feinsten hessischen Maschinenbau und seinezeits feinste Mannheimer Elektrik…
Di4.651! Außerdem die erste die ich mit (optisch nicht ganz vorteilhafter) neuer Beleuchtung gesehen habe
Anstelle der bisherigen roten Lampen hat sie LED-Leuchten bekommen, anstelle der unteren weißen Lampen deutlich vorstehende Halogenscheinwerfer,
Die beiden oberen Weißen wurden auch gegen Halogenscheinwerfer getauscht und zusammen mit einer dazwischen sitzenden neuen LED-Leuchte in ein neues Gehäuse zusammengefasst. Nicht schön aber betrieblich sicher toll, ein echtes Fernlicht und nicht mehr nur Positionslampen…
Dann ging es mit der Di4 durch die dunkle Nacht auf die 729km lange Fahrt nach Bodoe…
Heute Morgen dann nach der Ankunft in Trontheim, die Di4 hat auch rechtzeitig angehalten (da gibt es andere Bilder von einer Di3 vor einigen Jahren…)
Etwas zurück gedrückt um die Weiche frei zu bekommen
Und wieder vor an den Prellbock zum umsetzen. So kann man die Lok auch mal seltenerweise von der dunklen Seite sehen
Eigentlich sind sie rundum gleich lackiert, laufen aber immer mit Führerstand 2 voraus, also Motor hinten.
Ein Blick über den Hafen
Die allgegenwärtigen Container einer deutschen Spedition
Und der Zug, jetzt ohne die Schlafwagen und dafür mit 2 zusätzlichen Sitzwagen, abfahrbereit als Tagzug nach Trondheim. Links sieht man eine Heizwagen, wahrscheinlich zur Versorgung der abgestellten Wagen in Bodoe
Dann ging es auch schon los. Vor allem beim südwärts fahrenden Tagzug gibt es mehrere Kreuzungshalte die auch rege von Fahrgästen und Personal als Raucherpause genutzt werden, also selbst ohne Kreuzung nicht entfallen… J
In Loensdal ist Kreuzung mit einem Containerzug. Leider ist dieser ausgerechnet heute so zeitig gewesen das er entgegen der normalen Reihenfolge schon vor unserer Einfahrt im Kreuzungsgleis stand (bzw. noch zum guten Teil in er Einfahrtweiche da das Gleis nur 360m hat. Somit sind mir seine Loks also entwischt…
Deshalb “nur” noch mal unsere Di4
Und dann kam während der Containerzug langsam aus dem Bahnhof rollte auch schon der Fdl angeradelt um uns die Weiche zu legen und Ausfahrt zu geben
Im weiteren Verlauf über das Saltfjäll war die Landschaft einfach unbeschreiblich schön - aber so weiß in weiß unter weißem Himmel in weißer Wolke aus aufgewirbeltem Schnee das es einfach nix zu fotografieren gab außer dem Polarkreis-Monument J
Und zum Schluss noch die Kreuzung der beiden Tagzüge in Dunderland
Da der Bf. mit seinen angegebenen 600m Kreuzungsgleis deutlich länger ist ist der Fdl hier mit dem Dienstwagen unterwegs
Der Gegenzug ist da - es kann weiter gehen die restlichen 543km bzw. etwas über 7 Stunden Trondheim entgegen…
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel auf einmal bzw. zu eintönig Di4-lastig.
Morgen Nachmittag geht es dann für mich rüber in den hohen Norden Schwedens.
Gruß
Carsten