Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

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Reiner
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Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Reiner »

Hallo,

die Hochwaldbahn-Servicegesellschaft hat beim Amtsgericht Trier Insolvenzantrag gestellt.
Davon sind 23 Mitarbeiter betroffen.
Von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist aber nicht die HWB-Verkehrsgesellschaft betroffen.
Damit habe die Insolvenz keine Auswirkungen auf die Hunsrückbahn-Pläne.

So ist es heute in der Rhein-Hunsrück-Zeitung zu lesen.

Gruß Reiner
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo,

richtig, die HWB Hochwaldbahn Servicegesellschaft mbH und deren 100%ige Tochter Transport-Schienen-Dienst GmbH haben wegen drohender Zahlungsunfähigkeit zur Jahresmitte 2009 am 02.03.2009 beim AG Trier einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gesetz sieht vor, dass der Unternehmer bei drohender Zahlungsunfähigkeit frühzeitig einen Antrag stellt, damit das Unternehmen saniert und gerettet werden kann.
In diesem Fall verhält es sich so. Wir wollen die beiden Unternehmen sanieren, wobei der Schwerpunkt auf der Hochwaldbahn liegt. Die Arbeitsplätze sollen erhalten werden. Mit Herrn Dr.Dr. Thomas Schmidt steht ein kompetenter Insolvenzverwalter zur Verfügung. Er hat der Fortführung der Unternehmen bereits am ersten Tag zugestimmt.

Insolvenz wird irrtümlich landläufig gerne mit Konkurs oder Pleite gleichgesetzt. Wer sich näher mit der Materie befasst, der weiß, dass viele Unternehmen eben durch ein solches Verfahren gerettet und weitergeführt werden. Aus diesem Grunde hat der Gesetzgeber dieses Verfahren eingerichtet.

Jedenfalls sind wir hier sehr optimistisch, dass dies gelingt. Natürlich bedeutet das alles sehr viel Arbeit und Zeit. Diese Zeit fehlt mir für das Projekt Hunsrückbahn. Davon abgesehen hat die Hunsrückbahn dadurch keine Ausfälle. Die Baumaschinen gehören alle dem Verein Hunrückbahn, die Schienenbusse der HWB Verkehrsgesellschaft, der SBE und Privatpersonen.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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G aus W
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Re: Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von G aus W »

Hallo Bernd,

dann drücke ich Dir ganz fest die Daumen, daß Du es schaffst, die Firma zu retten und die Arbeitsplätze zu erhalten. Es wäre ein Jammer, wenn das, was Ihr über all' die Jahre aufgebaut habt, nun am Ende wäre. Ich war ganz traurig, als ich den Zeitungsartikel gelesen hab' - geht hier bestimmt vielen so.

Laßt Euch nicht unterkriegen! Ich wünsche Euch, daß Ihr gestärkt aus der Krise hervorgeht.

Herzliche Grüße,

Greg
Bernd Heinrichsmeyer
Amtmann A11
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Re: Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo,

danke für die guten Wünsche. Der Artikel im EK ist reichlich ungeschickt, normalerweise schicken die mir vorab die Berichte zu und ich kann meine Kommentare abgeben. Jetzt fehlt ja völlig, wie es weitergeht und dass es ein sanierendes Verfahren ist. Den 2. Teil des Artikels hatte ich gegengelesen, der 1. Teil wurde wohl rasch noch draufgesetzt. Für die nächste Ausgabe befindet sich ein größerer Artikel bereits in Abstimmung.

In der ganzen Sache liegt auch was Gutes: Man besinnt sich wieder auf seine Wurzeln. Ich bin überzeugt, dass die Hunsrückbahn ein Erfolg wird, denn sie hat ein großes Potential. Wir haben nicht nur Freunde für dieses Projekt und werden durchaus aus verschiedenen Richtungen behindert, aber letztlich wird sich Durchhaltevermögen und Standfestigkeit auszahlen. Andere Beispiele bestätigen das, wenn man z.B. in den Eifel blickt oder in den unteren Westerwald.

Einzelne Strukturen lassen sich etwaig nicht halten. Daher muss man bei Zeiten die Bremse ziehen. Zwei Unternehmen der Gruppe in die Insolvenz zu schicken, war die bislang schwerste Entscheidung meiner rund 12jährigen Berufskarriere als hauptberuflicher Geschäftsführer der Hochwaldbahn. Dank guter vorhergehender Beratung bin ich jetzt jedoch sehr optimistisch, dass sowohl die Strecke als auch das Unternehmen eine gute Zukunft haben.
Zuletzt geändert von Bernd Heinrichsmeyer am Do 19. Mär 2009, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Horst Heinrich
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Re: Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Horst Heinrich »

Das ganze Projekt hat bei all dem unbestritten professionellen Krisenmanagement der Geschäftsführung sowie der Insovenzverwalter aber noch einen gewichtigen Posten auf der Habenseite: Das sind die Freiwilligen, die nicht etwa "nur" mit Heckenscheren überhängende Äste entfernen, sondern die
sukzessive -durch fachliche Schulungen in Theorie und Praxis- ein enormes Wissen rund um die Eisenbahn zusammentragen und schon in Kürze in der Lage sein werden, -zusammen mit den Hauptamtlichen- einen kompletten Bahnbetrieb auf einer rund 70km langen Strecke aufrecht zu erhalten.
Vom Nebenfahrzeugbediener über Inhaber des Eisenbahnführerscheins, Metallbauer, Elektriker, Forstmann, Fernmelder, Tiefbaufacharbeiter, bis hin zum Kfz-Mechaniker reicht die Palette der hier Tätigen. Weitere Qualifikationen werden z.Zt. erworben.
Hier kommen Menschen um der Sache willen zusammen und es werden auch z.T. hohe private Kosten (etwa für Reisekosten, Sicherheitskleidung, Arbeitsmittel und Schulungsunterlagen) nicht gescheut. Alles in allem rund 12 Freiwillige, auf die man sich stets verlassen kann.
Und das alles in einer Zeit, in der Vereine, Initiativen und neuerdings (wie z.B. in der Verbandsgemeinde Rhaunen) sogar Feuerwehren mangels aktiver Mitstreiter aufgelöst werden.
Vielleicht auch mal ein Wort zu unserer Jugendarbeit. Zur Zeit gehören drei, manchmal auch vier junge Leute zu dem Stammteam. Sie bekommen hier ein breites Überblickswissen zu Technik, Natur und Verkehr, sind eingebunden in eine
kameradschaftlich arbeitende Truppe, üben soziales Verhalten ein und lernen für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.
Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen leiden mit Sicherheit nicht unter Langeweile, Unerfülltheit oder dem Gefühl, nicht gebraucht zu werden, wie viele ihrer Alterkameradinnen und Alterskameraden. Und daß im Bahnbetrieb es ganz
selbstverständlich "no tolerance" hinsichtlich Alkohol und Drogen gibt, müßte man eigentlich nicht gesondert erwähnen.
Also: Hochwald- und Hunsrückbahn sind für die Zukunft gut aufgestellt, um mal diesen modernen Terminus zu benutzen. Ich denke, ein Konzern wie Opel hätte gerne nur annähernd diese Perspektiven.
SOLANGE NICHT DIE KULTUSMINISTERKONFERENZ EINE EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ERWIRKT UND SIE MIR PERSÖNLICH AN DER HAUSTÜR ÜBERREICHT,BLEIBE ICH BEI DER ALTEN RECHTSCHREIBUNG.
Bernd Heinrichsmeyer
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Re: Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

Hallo Horst,

ich freue mich, dass Du die Generationenfolge angesprochen hast. Nachdem ich letztes WE die "Ehre" hatte, doch Vorsitzender des Fördervereins Hunsrückbahn e.V. zu bleiben ;-) habe ich eben mal meinen Pflichten als solcher gedient und die Mitgliederliste auf den Stand gebracht. Das jüngste Mitglied ist knapp 2 Jahre alt (ok, die Spielzeugschere für 3 Grashälme ginge schon :)) und dann kommen drei Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren. Auf der anderen Seite ist das älteste Mitglied 69 Jahre alt. Ein wirklich breites Feld und - wirklich keine Spielzeugeisenbahner (wenn, dann nur Nenngröße 1:1 ;-)). Tolles Team - macht Spaß und motiviert zum Weitermachen.
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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Re: Hochwaldbahn stellt Insolvenzantrag

Beitrag von Bernd Heinrichsmeyer »

nene, Peter, im Büro ein Fernseher würde mir noch fehlen. So früh komme ich hier noch nicht weg ;-).
Bernd Andreas Heinrichsmeyer
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