1909 und 2009... 1., 2., 3. und 4. Klasse...
Verfasst: Do 22. Jan 2009, 02:08
Hmmmm, alles schon mal da gewesen, in der Tat, dachte ich, als ich HPs Beitrag im Damals-Forum (1909: ausfallende Güterzüge und volle 4. Klasse) las.
Ausfallende Güterzüge haben wir heute auch, aber der Trend beim Reiseverkehr treibt hingegen seltsame Blüten in eine ganz andere Richtung als zur 4. Klasse hin:
Für eine Reise nach Osnabrück Ende Februar nahm ein guter Freund von mir nun "Sparpreis 1. Klasse", weil alle 2.-Kl.-Sonderpreis-Kontingente angeblich erschöpft waren (Ah Ja, 6 Wochen vorher schon...), und das damit die "billigste"
Lösung war.
TUI-Urlauber bekommen jetzt auch 1.-Kl.-Tickets zum Flug, große Kontingente der 1. Klasse im ICE sind bereits heute an Lufthansakunden verhökert, und nun kommt auch noch das DauerSpezial für die Wagen mit der 1...
Gut, abgesehen davon, daß auch hier je nach Fahrzeugtyp bessere "Holz-" bzw. "Plastikklasse" angeboten wird (die einzigen wirklich komfortablen Wagen sind die letzten Vertreter der Gattung Avmz in vielen ICs, so es denn noch ICs sind und keine überteuerten ICEs), wird es langsam ein wenig eng in den wenigen 1.-Kl-Wagen. Im Schnitt hängen 1-2 im IC, 2 im ICE 2 und 3, und immerhin 4 im großen ICE1.
Von "mehr Platz" und "mehr Komfort" oder gar "Exklusivität" ist so langsam immer weniger zu spüren, seit nervöse Fluggäste den ganzen Großraum wissen lassen müssen, daß die Verspätung von 15 min. ihren Flug nach Australien gefährden würde (Dann fährt man halt nen Zug früher!), ganze Kegelclubs zum Schnäppchenpreis die "Lederklasse" bevölkern und mehr oder weniger freiwillig "unterhalten", Gepäckstücke aus den viel zu kleinen Stauräumen purzeln, und Reisende ohne bahn.comfort-Status oder Expreßreservierung (sogenannte Spontanreisende - Jaja, liebe DB, die gibts tatsächlich noch, auch wenn die nicht in Euer Konzept passen!) in Gängen, Türräumen oder dem angrenzenden Bord-Bistro stehen müssen. Im Nahverkehr ist man dem hektischen Transit der 2.-Klasse-Reisenden ausgeliefert, die einem schrankwandgroße Rucksäcke ins Gesicht hauen, oder mit den Worten "Kommt doch eh keiner, und wenn doch, sagen wir, wir haben die große 1 und die zahlreichen Hinweise nicht gesehen!" sich häuslich niederlassen. Am Komfortunterschied ist es doch bei allem, was nach dem Silberling kam, nicht mehr zu erkennen, in welcher Klasse man sitzt.
Inzwischen ist der Hauptunterschied zwischen 1. und 2. Klasse oft nur noch der Fahrpreis...
Hier ist Handlungsbedarf, denn wenn die Bahn die Schnäppchenjäger weiterhin den zahlungskräftigen, Komfort und vielleicht auch etwas Ruhe suchenden Kunden vorzieht, werden diese vielleicht doch in Zukunft ihre Chefs mal nach einem Dienstwagen fragen. Verkehrskollaps hin oder her....
Ausfallende Güterzüge haben wir heute auch, aber der Trend beim Reiseverkehr treibt hingegen seltsame Blüten in eine ganz andere Richtung als zur 4. Klasse hin:
Für eine Reise nach Osnabrück Ende Februar nahm ein guter Freund von mir nun "Sparpreis 1. Klasse", weil alle 2.-Kl.-Sonderpreis-Kontingente angeblich erschöpft waren (Ah Ja, 6 Wochen vorher schon...), und das damit die "billigste"
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TUI-Urlauber bekommen jetzt auch 1.-Kl.-Tickets zum Flug, große Kontingente der 1. Klasse im ICE sind bereits heute an Lufthansakunden verhökert, und nun kommt auch noch das DauerSpezial für die Wagen mit der 1...
Gut, abgesehen davon, daß auch hier je nach Fahrzeugtyp bessere "Holz-" bzw. "Plastikklasse" angeboten wird (die einzigen wirklich komfortablen Wagen sind die letzten Vertreter der Gattung Avmz in vielen ICs, so es denn noch ICs sind und keine überteuerten ICEs), wird es langsam ein wenig eng in den wenigen 1.-Kl-Wagen. Im Schnitt hängen 1-2 im IC, 2 im ICE 2 und 3, und immerhin 4 im großen ICE1.
Von "mehr Platz" und "mehr Komfort" oder gar "Exklusivität" ist so langsam immer weniger zu spüren, seit nervöse Fluggäste den ganzen Großraum wissen lassen müssen, daß die Verspätung von 15 min. ihren Flug nach Australien gefährden würde (Dann fährt man halt nen Zug früher!), ganze Kegelclubs zum Schnäppchenpreis die "Lederklasse" bevölkern und mehr oder weniger freiwillig "unterhalten", Gepäckstücke aus den viel zu kleinen Stauräumen purzeln, und Reisende ohne bahn.comfort-Status oder Expreßreservierung (sogenannte Spontanreisende - Jaja, liebe DB, die gibts tatsächlich noch, auch wenn die nicht in Euer Konzept passen!) in Gängen, Türräumen oder dem angrenzenden Bord-Bistro stehen müssen. Im Nahverkehr ist man dem hektischen Transit der 2.-Klasse-Reisenden ausgeliefert, die einem schrankwandgroße Rucksäcke ins Gesicht hauen, oder mit den Worten "Kommt doch eh keiner, und wenn doch, sagen wir, wir haben die große 1 und die zahlreichen Hinweise nicht gesehen!" sich häuslich niederlassen. Am Komfortunterschied ist es doch bei allem, was nach dem Silberling kam, nicht mehr zu erkennen, in welcher Klasse man sitzt.
Inzwischen ist der Hauptunterschied zwischen 1. und 2. Klasse oft nur noch der Fahrpreis...
Hier ist Handlungsbedarf, denn wenn die Bahn die Schnäppchenjäger weiterhin den zahlungskräftigen, Komfort und vielleicht auch etwas Ruhe suchenden Kunden vorzieht, werden diese vielleicht doch in Zukunft ihre Chefs mal nach einem Dienstwagen fragen. Verkehrskollaps hin oder her....