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237 km auf dem Trittbrett eines Güterzugs
Verfasst: Di 23. Dez 2008, 04:43
von eta176
Die Lampertheimer Zeitung berichtet am 23.12.:
Unfreiwillige und gefährliche Fahrt
Blinder Passagier fährt 237 Kilometer auf Güterzug
Weil ein 30-Jähriger aus Hemsbach an der Bergstraße nicht auf den Zug nach Heppenheim warten wollte, stieg er
auf einen langsam durchfahrenden Güterzug auf. Dieser beschleunigte jedoch so, dass ein Abspringen im geplanten
Zielort unmöglich war. Erst als der Zug gegen 2 Uhr im nordhessischen Edermünde (Landkreis Kassel) zum Stehen
kam konnte er - völlig unterkühlt - wieder absteigen.
http://www.main-rheiner.de/region/objek ... id=3568375
Re: 237 km auf dem Trittbrett eines Güterzugs
Verfasst: Di 23. Dez 2008, 11:17
von Dieselpower
Also wenn da noch irgendjemand hier Verständnis, Mitleid oder sonstigen Unfug zeigen sollte, würde derjenige sich wirklich am besten mal auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen.
Ein Glück, daß der Vollidiot nicht auf einem Schweizer Wagen mit Bremserbühne gelandet ist, die haben nämlich einen Notbremsgriff mit Direkteingriff auf die HL auf der Bühne. Allerdings am Boden, nicht in Kopfhöhe. Aber das ist zum Rangieren ne geile Idee. Luftbremskopf wird da überflüssig, wirkt allerdings natürlich auch im Zugverband. Dann wäre es nämlich keine Lehre gewesen, und die Nachahmer könnte man demnächst reihenweise in der Zeitung finden...
Also ehrlich, so ein Spinner. War der wirklich davon ausgegangen, daß der Zug die ganze Fahrt in dem Tempo zurücklegt, oder extra für ihn hält?
Re: 237 km auf dem Trittbrett eines Güterzugs
Verfasst: Di 23. Dez 2008, 22:35
von Cargojäger
Hallo,
so was kommt davon wenn man keine fünf Sekunden auf seinen Zug warten kann.
Das spiegelt auch das heutige Verständnis für den öffentlichen Personenverkehr wieder; wenn gerade der Personenzug nicht da ist nimmt man einfach was gerade vor Ort ist. Da in Deutschland, Europaweit gesehen, die meisten Cabrios zugelassen sind, kann man sich ja auch auf einen langsam fahrenden Güterzug stellen.
Gruß Cargojäger
Re: 237 km auf dem Trittbrett eines Güterzugs
Verfasst: Do 25. Dez 2008, 13:26
von Dieselpower
Der Wilsenröther hat geschrieben:Ich nehme an, dieser "Fahrgast" hat eine schlimme Kindheit gehabt und wird jetzt Schadensersatz für seine Erfrierungen einfordern. Den bekommt er dann selbstverständlich auch zugesprochen und künftig wird das EBA eine Anweisung erlassen, dass an Güterwagen auf den Pufferbohlen beheizbare Griffe und Aufenthaltskabinen anzubringen sind, damit Leute, die solche Züge irrtümlich für ICE halten, auch eine reale Chance auf unversehrte Beförderung bekommen.
Oder noch schlimmer: Das EBA wird zusätzlich fordern, daß auch Rangiertritte oder Bremsbühnen (und/oder die Aufenthaltskabinen) mit TB0 und GPS-gesteuerten FIS (Fahrgastinformationssystemen) ausgestattet werden (wie auch immer das technisch aussehen mag - entweder werden die Fahrzeuge länger, oder die Nutzlänge wird eben eingeschränkt). Hauptsache, auch für solche Leute mit dauerhaftem geistigen Nullstellungszwang ist wieder Sicherheit gegeben. Zusätzlich müssen dann auch noch niedrigere Aufstiege und Tritte angebracht werden, die ebenfalls zu beheizen sind (Wegen der Vereisungsgefahr).
Ich kann nur noch einmal meinen Kumpel zitieren: DAS ist moderne Evolution - vor -zigtausend Jahren wär er vom Saurier verspeist worden, weil zu blöd zum Überleben. In diese Evolution sollte man eigentlich nicht eingreifen. Man beeinflußt negativ die Darwin'sche Theorie "Survival of the fittest" - nur die (angepaßten) Starken überleben, um es frei zu übersetzen
Aber leider wird Deutschland (wie schon an anderer Stelle gesagt) auf Vollidioten umgerüstet. OK, auch in anderen Ländern findet diese Umrüstung statt, aber bei uns besonders liebevoll und unverständlich. Wie die wenigen übrig bleibenden denkenden Menschen damit umgehen, ist der breiten Masse egal - wenn ich meine Heimat nicht so lieben würde, wäre ich längst ausgewandert. Land der Dichter und Denker....ich denke davon können wir uns seit ca. 10 Jahren endgültig verabschieden.
Wenn ich an gewisse Auflagen denke: Ich nehme privat z.B. den Winterdienst vor der Tür sehr ernst - und das ist bei nem Eckgrundstück manchmal sehr lästig. Aber ich kann nicht 24 h am Tag für komplette Eisfreiheit sorgen - dann müßte ich für 50 EUR am Tag den Gehweg beheizen - ich muß auch mal was fürs Bruttosozialprodukt tun. Und wenn nun während dieser Phase irgendso ein Depp mit Tanzschühchen auf meinem Gehweg ausrutscht, kann er mich verklagen. Ist ja auch total überraschend, daß es bei Minusgraden auch mal glatt werden kann... genauso überraschend, wie Weihnachten am 24.12. beginnt - komischerweise kann man Weihnachtseinkäufe aber offenbar nur ab 19.12. machen
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)
Re: 237 km auf dem Trittbrett eines Güterzugs
Verfasst: Do 25. Dez 2008, 18:56
von Bahnminister
Sieht so der Güterwagen der Zukunft aus?
![Bild](http://img340.imageshack.us/img340/3263/gterzugwagenwa8.jpg)