Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hier jetzt noch vier ergänzende Aussagen zum Thema:

Weilburgs Bürgermeister Hans-Peter Schick findet, dass der optimale Haltepunkt für die beiden Ortsteile im
Grunde genommen eine „U-Bahnstation“ werden müsste, da die Lahntalbahn unter Kirschhofen hindurch in
einem Tunnel verläuft. Statt den Haltepunkt unmittelbar vor das Ostportal des Tunnels zu legen, plädiert er
für eine rund einen Kilometer entfernt liegende Variante im Bereich des früheren Güterbahnhofs Guntersau.
Damit könnten, so Schick, dann auch Pendler aus dem Weiltal den Haltepunkt nutzen.

Thomas Kremer, Vorsitzender des Kur- und Verkehrsvereins Odersbach sieht das anders; da nur eine orts-
nahe Haltestelle Vorteile für beide Stadtteile ergeben würde: „Eine Bahnstation bietet für alle eine schnellere
und direkte Anbindung in Richtung Gießen und Limburg. Dies gilt auch für unsere Campinggäste.“ Nach Angaben
von Kremer wurde der Campingplatz in Odersbach in diesem Jahr von rund 7.100 Feriengästen besucht. Aus
Gesprächen mit den Gästen und häufigen Nachfragen nach Zugverbindungen weis Kremer, dass sehr viele Gäste,
die zu Fuß, mit Rad oder Kanu unterwegs sind, die Rückfahrt von diesen Ausflügen mit dem Zug nach Weilburg
unternehmen. Viele müssten dann abends mit dem Taxi nach Odersbach fahren, oder würden morgens vor der
Tagestour ein Fahrzeug am Weilburger Bahnhof abstellen. Dieser Aufwand würde mit einem nahegelegenen Bahn-
Haltepunkt entfallen.

Realisierbare Chancen für einen Hp in Tunnelnähe sieht auch der Kirschhofener Ortsvorsteher Jürgen Klemm,
da schon ein Fußweg besteht, der über das Tunnelportal hinweg eine Verbindung zu den Außen-Bahnsteigen
herstellen könnte.

Für Dirk Plate, Geschäftsführer der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft (LNG) ist eine zusätzliche Station so lange
kein Thema, bis entsprechende Anfragen von Seiten der Kommunen an die LNG herangetragen werden.

Die NNP berichtete am 6.12.2008
Haltepunkt für Kirschhofen?
[Link ist nicht mehr verfügbar]

Bislang wenig Bewegung hat es zu diesem Thema im vergangenen Jahr gegeben. Der RMV war so sehr mit
sich selbst beschäftigt (z.B. Wechsel Sparmann / Ringat), dass verschiedene Dinge "liegen geblieben" sind.
Nach Angaben der LNG soll jedoch in Kürze die Ausschreibung zur Erstellung einer NKU für diesen Halt er-
folgen. Von Seiten eines Kreistags-Ausschusses soll die Untersuchung vor allem auch touristische Belange
mit einbeziehen, um in diesem Bereich für die Fuß-, Rad- und Kanuwanderer eine optimale Verknüpfung zwi-
schen den Lahn-Wanderwegen, dem Fluß und Fernradweg auf dem Leinpfad herzustellen und so zu einem
positiveren Ergebnis zu gelangen, was sich alleine durch die Bevölkerungszahlen wohl nicht erreichen lässt.



Blick aus dem Führerstand eines 628 auf das (erneuerte) Nordportal des Kirschhofener Tunnel, das derzeit
noch recht zugewachsen aussieht. Sollten die Außenbahnsteige in diesem Bereich errichtet werden, müsste
der Einschnitt weiträumig freigeschnitten werden, da dieser Bereich leider nur wenig Sonne bekommt