Hallo,
wozu hat man denn ein RZ-Online-Abo...
Hier der Text der Rhein-Zeitung, und vorab noch eine Frage: Sollte die Strecke nicht reaktiviert werden, um den Aushub beim Bau der 2. Tunnelr?hre des Kaiser-Wilhelm-Tunnels abzutransportieren? So was schwirrt mir noch irgendwie im Kopf herum...
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Fahrgastverband sieht Bedarf f?r G?terverkehr und Tourismus - Bahntrasse sei bereits mit einem Zehntel der Kosten zu realisieren
Ziel: Z?ge im Brexbachtal
Pro Bahn will Strecke zwischen Siershahn und Engers reaktivieren - "Kosten zu hoch veranschlagt"
Z?ge sollen wieder im Brexbachtal zwischen Siershahn und Engers rollen. Daf?r spricht sich erneut der Fahrgastverband Pro Bahn aus und wendet sich damit gegen eine endg?ltige Stilllegung der Strecke.
REGION/BENDORF. F?r eine Reaktivierung der Brexbachtalstrecke von Siershahn nach Engers spricht sich der Fahrgastverband Pro Bahn Mittelrhein-Westerwald aus. Gegen den von der Verbandsgemeinde H?hr-Grenzhausen favorisierten Draisinenbetrieb und den von der Stadt Bendorf, der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach und der Verbandsgemeinde Wirges gew?nschten Rad- und Wanderweg (RZ berichtete) wendet sich der Verband.
"Um eine ernsthafte Diskussion zu einer m?glichen Reaktivierung erst gar nicht aufkommen zu lassen, werden astronomisch hohe Reaktivierungskosten in die Welt gesetzt", erkl?rt Armin Brast, Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn Mittelrhein-Westerwald. Dieses kurzsichtige Denken f?hre dazu, dass wertvolle - mit Steuermitteln gebaute - Eisenbahninfrastruktur unwiederbringlich vernichtet werde. Niemand der verantwortlichen Politiker k?me auf die Idee, eine Stra?e zur?ckzubauen, nur weil im Augenblick kein Bedarf daf?r gesehen werde, argumentiert Brast. F?r die genannten 22 Millionen Euro k?nne man eine Reaktivierung der Extraklasse durchf?hren, "nach der 100 Stundenkilometer schnelle Z?ge mit Neigetechnik im Halbstundentakt zum ICE-Bahnhof Montabaur verkehren". So was sei zurzeit nicht finanzierbar.
Eine Reaktivierung f?r den G?terverkehr und sporadisch verkehrende Tourismusz?ge beziehungsweise historische Dampfsonderz?ge sei jedoch schon f?r ein Zehntel dieser Kosten realisierbar, so Brast weiter. Er widerspricht auch eindeutig der von den Gemeinden verbreiteten Auffassung, dass die Strecke f?r den Bau einer Draisinenbahn oder den Umbau in einen Radwanderweg zuvor entwidmet werden m?sse. "Es gibt zahlreiche Beispiele in der gesamten Bundesrepublik, bei denen die Umwandlung von Bahntrassen in Radwanderwege ohne eine Entwidmung vonstatten gegangen ist."
Vielleicht sei es aber gar nicht die Absicht der Verbandsgemeinden, diese Projekte auch real in die Tat umzusetzen, da sie vermutlich sowieso an den knappen Haushaltsmitteln scheitern w?rden. "Wenn jedoch eine Entwidmung einmal ausgesprochen ist, geht die Planungshoheit ?ber die Trasse auf die Verbandsgemeinden ?ber. Eine optimale Chance, der Strecke ein f?r allemal den Garaus zu machen, um sie anschlie?end zu ?berbauen", argw?hnt Brast.
Sein Vorstandskollege Peter Klaas sieht dagegen reelle Zukunftschancen f?r eine reaktivierte Bahnstrecke im Brexbachtal: "In der Vergangenheit hat das Land Rheinland-Pfalz mit der Deutschen Bahn AG f?r mehrere stilllegungsbedrohte Nebenbahnen im Land Trassensicherungsvertr?ge geschlossen, die Stilllegung und Abbau der Eisenbahninfrastruktur bis auf Weiteres verhindert haben; so auch f?r die Brexbachtalbahn." In der j?ngsten Vergangenheit h?tte durch diese Praxis auch die benachbarte Holzbachtalbahn Altenkirchen-Siershahn erhalten werden k?nnen. Ohne den zuvor ausgehandelten Vertrag w?re die Strecke mit Sicherheit nicht mehr durchg?ngig befahrbar gewesen und eine Verlagerung des Verkehrs der Firma Sch?tz in Selters (6000 Lkw-Fahrten pro Jahr) von der Stra?e auf die Schiene w?re an un?berwindlichen Hindernissen gescheitert, so Klaas.
Gerade dieses Beispiel f?r intelligente und nachhaltige Verkehrspolitik zeige jedoch, wie wichtig es sei, Eisenbahn-infrastruktur als Standort- und Wirtschaftsfaktor vorzuhalten. Dies umso mehr, seit steigende Spritpreise und Lkw-Maut bundesweit deutliche Verlagerungstendenzen von der Stra?e zur?ck auf die Schiene erkennen lassen. Gerade die Brexbachtalbahn werde daher eines Tages wieder dringend ben?tigt, da sie die einzige direkte Verbindung zwischen dem Westerwaldnetz und den wichtigen Schienenstrecken an Rhein und Mosel darstelle, ist sich Klaas sicher. Pro Bahn werde daher weiterhin entschlossen f?r einen Erhalt der Strecke als Eisenbahnverkehrsweg eintreten.
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