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Herr Diller gibt keine Ruhe!

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 12:38
von Bernhard Reifenberg
Hallo liebe Freunde der Hunsr?ckbahn.

Aus Hermeskeil gab es in den letzten Woche wieder reichlich St?rfeuer von MdB Karl Diller. Nachzulesen im Bl?ttchen "Rund um Hermeskeil" der Verbandsgemeinde Hermeskeil.

Zun?chst hat er in der Ausgabe vom 04.09.2008 (Woche 36/08 ) seine Meinung zum Gutachten kundgetan:

"Drastische Hinweise auf finanzielles Abenteuer"
MdB Karl Diller zur Hunsr?ckbahn

"Wer das Gutachten aufmerksam liest, findet auf vielen Seiten drastische Hinweise auf finanzielle Abenteuer. Wenn die drei B?rgermeister behaupten, Kauf, Inbetriebnahme und zehnj?hrige Nutzung w?rden drei Millionen Euro kosten, dann ist das eine grobe T?uschung der ?ffentlichkeit," sagte der Hermeskeiler SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Diller gegen?ber "Rund um Hermeskeil".

Er forderte B?rgermeister H?lpes (CDU) auf, das Gutachten nicht weiter unter Verschluss zu halten, sondern vollst?ndig ins Internet zu stellen, damit sich alle interessierten B?rgerinnen und B?rger selbst einen Eindruck von den immensen Risiken verschaffen k?nnten.

MdB Diller weist darauf hin, dass die Gutachter nur eingeschr?nkt pr?fen konnten, weil z.B. viele Teilstrecken total ?berwachsen, Wasserdurchl?sse versch?ttet, Eigentumsverh?ltnisse bei Bahnsteigen unklar seien. Deshalb schreiben sie von "Mindestkosten ohne Qualit?tsverbesserung". Eine notd?rftige Herrichtung sch?tzen die Gutachter auf mindestens 3,3 Mio. Euro Kosten.

Da wesentliche Oberbaufehler nur unter Belastung festgestellt werden k?nnen, sei im Anschluss an die Freimachung eine Fahrt mit dem Messzug zur genauen Bestimmung der erforderlichen Oberbauma?nahmen unbedingt erforderlich. Darin stecke ein hochgradiges Kostenrisiko, betonte Diller: "Jeder K?ufer eines Altbaus wei? ein Lied davon zu singen, wie sehr die beim Kauf gesch?tzten Renovierungskosten ansteigen, wenn erst einmal die Handwerker die ersten Mauern freigelegt haben." Zu den genannten mindestens 3,3 Millionen Euro f?r die notd?rftige Herrichtung k?men die Kosten f?r Eigenleistungen (z.B. der Gemeinden) von rund 900.000 Euro und die Kosten f?r den Ankauf von 600.000 Euro hinzu. "Mindestens 4,8 Millionen Euro wollen also die B?rgermeister H?lpes, Dellwo und Eibes in ein Fass stecken, dessen Boden man nicht sieht", sagte der Abgeordnete. Den Boden k?nne man auch deswegen nicht sehen, weil die Gutachter ausdr?cklich darauf hinweisen, dass der gesamte Oberbau, insbesondere die Schienen, derartig abgenutzt sind, dass man sie sp?testens nach zehn Jahren komplett erneuern m?sse. Bei einer Strecke von 50 km L?nge w?rden daf?r viele Millionen Euro zus?tzlich gebraucht. Die gleiche Aussage machten die Gutachter auch f?r alle Ingenieurbauwerke, z.B. die Br?cken. Auch hier erfasse das Gutachten nur die unbedingt notwendigen Ma?nahmen f?r die n?chsten zehn Jahre.

Selbst bei den genannten Mindestkosten w?rden sich bei der von der Hochwaldbahn Verkehrsgesellschaft mbH angestrebten Nutzung Trassenpreise ergeben, die das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gr?nden nicht zahlen k?nne. Schlie?lich habe es in seinem Brief vom April an B?rgermeister H?lpes die Bereitschaft erkl?rt, nur "symbolische Preise" zu zahlen. Da die zahlreichen Bahn?bergange aus Sicherheitsgr?nden auch nur ganz langsam befahren werden d?rften, erg?ben sich im ?brigen sehr lange Fahrzeiten.


Da er nicht besonders bahnfreundlich eingestellt ist, habe ich diese Meldung mal nicht publiziert.

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 12:44
von Bernhard Reifenberg
Mittlerweile hat Herr Diller seine Genossen in und um Hermeskeil um sich gescharrt und verlangt nun eine weitergehende Aufstellung der anstehenden Kosten f?r heute, morgen, ?bermorgen und "bis in alle Ewigkeit" (Zusatz von mir!)

SPD-Verbandsgemeinderatsfraktion Hermeskeil und SPD-Kreistagsfraktion Trier:
Reaktivierung der Hunsr?ckbahn darf nicht zum Mehr-Millionen-Euro-Grab werden


Die SPD-Fraktionen im Verbandsgemeinderat Hermeskeil und im Kreistag Trier-Saarburg beantragen f?r die weitere Verfahrensweise zur Reaktivierung der Hunsr?ckbahn detailliertere Informationen zu den vorliegenden Kostensch?tzungen eines Gutachtens.

Das Gutachten geht laut Pressemeldungen von mindestens 3 bis 4 Mio. Euro Gesamtkosten des betrieblich gesperrten Streckenabschnitts B?chenbeuren-Morbach und die Wiederinbetriebnahme des stillgelegten Streckenabschnitts Morbach - Hermeskeil aus.

Hinzu kommen noch die Eigenleistungskosten der beteiligten Ortsgemeinden, Verbandsgemeinden und Landkreise, die erforderliche Planungskosten sowie die j?hrliche Vorhaltungs- und Unterhaltungskosten.

Da technische Pr?fungen bei der Erstellung des Gutachtens infolge der K?rze der zur Verf?gung stehenden Zeit nicht m?glich waren, wurden die Kosten auf der Basis von "In-Augenscheinnahme" der Strecke ermittelt. Auch die Kosten f?r den Ankauf der Strecke sind in den Kostenermittlungen des Gutachtens nicht enthalten.

W?hrend die zu erwartende Landesf?rderung der Investitionskosten, wie Staatsminister Hering den B?rgermeistern anl?sslich eines Gespr?chs am 17.04.2008 mitgeteilt hat, bei 50 Prozent liegen, gehen die Verbandsb?rgermeister in einer nicht belegbaren, und daher unverantwortlicher Weise von einer 70%-F?rderung aus.

Vor dem Hintergrund der nicht konkret erfassten Kosten beantragt die SPD-Fraktion daher zur Risikominimierung vor weiteren Entscheidungen eine belastbare Kostenaufstellung, die folgende Punkte enth?lt:

1. Kosten f?r den Ankauf der Strecke

2. Kosten f?r das Freischneiden der Strecke als Mindestma?nahme f?r weitere Vorhaben

3. Kosten f?r eine Fahrt mit einem Messzug zur Feststellung des tats?chlichen technischen Zustandes der Strecke

Die vorgenannten Punkte sind als getrennte Betrachtung der beiden Streckenabschnitte B?chenbeuren-Morbach (zur Zeit betrieblich gesperrte Strecke) und Morbach-Thalfang-Hermeskeil (stillgelegte Strecke) durchzuf?hren.

Das klare Ziel der SPD-Fraktion ist die Sicherstellung des Erhalts der Bahntrasse. Dies kann und darf aber nicht mit finanziellen Risiken oder finanziellen Abenteuern verbunden sein. Zur seri?sen Er?rterung der weiteren Vorgehensweise sind die geforderten Informationen deshalb unerl?sslich. Erst nach Vorliegen dieser Daten kann aus Sicht der SPD-Verbandsgemeinderatsfraktion Hermeskeil und der SPD-Kreistagsfraktion Trier-Saarburg eine sachgerechte Entscheidung bez?glich zuk?nftiger Streckennutzungen erfolgen.


Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 12:46
von Bernhard Reifenberg
Dazu gibt es in der selben Ausgabe ordentlich Feuer aus der Gegenrichtung, n?mlich von MdL Bernhard Henter (CDU):

Bernhard Henter MdL: Hunsr?ckbahn ist kein Abenteuer

Staatssekret?r Diller ist beim Hochwald ohne Perspektive

Die "drastischen Hinweise" von Herrn Diller sind zur Zeit nicht angebracht", so Landtagsabgeordneter Bernd Henter gegen?ber RuH. Staatsekret?r Diller hatte in der vorletzten Ausgabe den B?rgermeistern der Hunsr?ckverbandsgemeinden T?uschung ?ber die Kosten einer Bahnreaktivierung im Hochwald vorgeworfen.

Herr Diller verkenne, dass mit der Vorlage des Gutachtens zu einer Reaktivierung der Hunsr?ckbahn erst einmal die Grundlagen f?r sp?tere Entscheidungen getroffen werden soll. Das Gutachten zeige den Finanzrahmen auf, aber auch Risiken, genauso wie Chancen einer Reaktivierung der Bahnstrecke mit Anschluss an die Rheinschiene.

Es sei nicht nur legitim, sondern sogar geboten, dass sich die kommunalen Verantwortungstr?ger mit der Bahnlinie zwischen Hermeskeil und B?chenbeuren/Flughafen Hahn auseinandersetzen und die Wiederinbetriebnahme pr?fen. "Es geht hier um eine strukturelle Entwicklung der Orte im Hochwald und gleichzeitig um ?berlegungen zur Entlastung der Hunsr?ckh?henstra?e vom stark ansteigenden und zudem umweltbelastenden LKW-Verkehr. Angesichts steigender Energiepreise und immer h?herer CO2-Belastung sei jeder gefordert, sich ?ber Alternativen Gedanken zu machen. Das Frachtaufkommen im Hunsr?ck steigt wegen des Flughafens Hahn t?glich. Allein die Air France bef?rdere j?hrlich rd. 70.000 Tonnen Luftfracht", so Landtagsabgeordneter Henter.

Wenn Herr Diller die Kostenrisiken f?r die Strecke Hermeskeil-B?chenbeuren anprangert, dann muss er auch die gesch?tzten 80 Mio. Euro f?r den Stra?enausbau im Streckenabschnitt B?chenbeuren/Flughafen Hahn und Emmelshausen mit Anschluss an die Rheinschiene kritisch hinterfragen. Diese Projektierung werde nicht allein dadurch rentabler, weil sie von der SPD-gef?hrten Landesregierung gew?nscht wird, genauso werde die Strecke von Hermeskeil nach Hahn nicht unrentabler, nur weil CDU-B?rgermeister das Projekt pr?fen.

Entwicklungsideen f?r den Hochwald sollten nicht von vorneherein in solcher Form abgeblockt werden. Dies gelte f?r die Hunsr?ckbahn ebenso wie f?r das Konversionsprojekt Hermeskeil. Leider stagniere die ganze Verkehrsinfrastrukturentwicklung des Hunsr?cks westlich vom Flughafen Hahn in den R?umen Hermeskeil, Thalfang und Morbach. Hier gibt es leider keine Impulse des Staatssekret?rs, so Henter.


Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 12:49
von Bernhard Reifenberg
Bei all dem St?rfeuer von Herrn Diller muss man sich wirklich fragen, wessen Interessen er hier vertritt. Die der B?rger, die sich sicher ?ber jeden LKW freuen, der nicht auf der Hunsr?ckh?henstra?e umherirrt oder die der LKW-L?bby, die immer mehr Stra?en fordern und immer weniger Steuern verlangen und damit unser Aller Umwelt immer mehr Richtung Tod schicken.

Herr Diller gibt keine Ruhe

Verfasst: Mi 17. Sep 2008, 13:22
von Hans.Dampf
Schade um das (verbale) Pulver, dass hier wieder verschossen wird anstatt der Sache dienlich zu sein. SPD-Landesregierung will den L?ckenschlu? zum Hahn, CDU-Politker wollen die andere Seite des Hunsr?cks wieder an die Schiene anschlie?en. Wir Freunde der Hunsr?ckbahn w?rden uns nicht so nennen, wollten wir nicht auch wieder Verkehr auf der Schiene. Was soll das also, kann man da fragen. Ich habe dennoch ein mulmiges Gef?hl. Denke ich an solche Projekte wie das jetzt von Herrn Diller kritisierte denke ich auch neutral aber traurig an die Vennbahn zur?ck. Keine 10 Jahre hat die Oberbaukosmetik gereicht - dann war Feierabend. Die ?den Schotterreste habe mich mir erst dieser Tage vor Ort angesehen.
Hans.Dampf :cry:

Verfasst: Do 18. Sep 2008, 09:33
von Pille
Hallo !

Den Ausf?hrungen meiner Vorredner ist eigentlich nichts hinzuzuf?gen. Hoffen wir nur, dass sich Herrn Dillers Bef?rchtungen hinsichtlich des Streckenzustandes und eines wie auch immer ausfallenden Ergebnisses einer Pr?ffahrt mit dem Gleismesszug nicht bewahrheiten, hier liegt auch m. E. nach noch eine zur Zeit nicht kalkulierbare Unbekannte.

Vielleicht kommt der Strecke aber auch der jahrelange Unterhalt als milit?risch notwendige Linie zugute. Wenn ich mich nicht t?usche, sollen angeblich auch NATO - Gelder in Zeiten des kalten Krieges f?r solche Strecken geflossen sein. W?re sch?n, wenn die heute angedachte "friedliche Nutzung" davon profitieren w?rde.

An einem sollte man aber nicht zweifeln: in den Hunsr?ck geh?rt eine vern?nftige und langfristige Schienenanbindung, am Besten von Osten und von Westen !

Viele Gr??e,

Frank

Verfasst: Do 18. Sep 2008, 10:09
von eta176
Hallo in die Runde,

ich denke, es bringt nicht allzuviel, in einem Forum Kritik an den Einsch?tzungen des MdB Diller zu ?ben.
Eine sinnvollere M?glichkeit bietet z.B. eine ?ffentliche Anfrage in Abgeordnetenwatch.de, die in letzter
Zeit von Herrn Diller auch beantwortet werden:

http://www.abgeordnetenwatch.de/karl_di ... -5516.html

Au?erdem gibt es eine dienstliche Telefonnummer: 030 / 227 733 17

Gru? HP

PS. In den Streckenunterhalt sind zu Zeiten des Kalten Krieges erhebliche Mittel geflossen, u.a. in den Bau der Umschlaganlage Zolleiche:
http://www.lostplaces.de/cms/content/view/28/33/
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Zolleiche
http://www.kbs607b.hunsrueckquerbahn.de ... BfHinz.htm

Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 13:30
von Bernhard Reifenberg
mein Eintrag auf Abgeordnetenwatch:

Sehr geehrter Herr Diller,
mit einigem Befremden habe ich Ihre Einlassungen zum Thema "Reaktivierung der Hunsr?ckbahn" zu Kenntnis genommen. Ich muss sagen, ich verstehe Ihre ablehnende Haltung zu diesem Vorhaben nicht.
Sicher ist es kein Pappenstiel, wenn f?r die Reaktivierung bzw. Erm?glichung des Fahrbetriebs f?r die n?chsten 10 Jahre insgesamt etwa 3-4 Millionen Euro in die Hand genommen werden m?ssen. Die an die Strecke angrenzenden Gemeinden und Verbandsgemeinde stehen hier v?llig kontr?r zu Ihrer Meinung und wollen diese Reaktivierung! Und sie wollen auch Gelder daf?r bereitstellen, Gelder, die diese Gemeindevertreter gut aufgehoben sehen. Es geht darum, eine Infrastruktur wieder zu nutzen, die schon immer als umweltfreundlich galt und gilt. Auf dieser Strecke soll ja nicht nur Museumsverkehr stattfinden (man braucht sich nur in anderen Gegenden umzuschauen, um zu sehen, dass solche Bahnen ein enormer Gewinn f?r den Tourismus sind), sondern es soll auch wieder G?terverkehr stattfinden. An dieser Trasse liegen gro?e bzw. sehr gro?e S?gewerke, deren Holz m?hsam per LKW angeliefert werden muss. Alleine diesen (nicht unerheblichen) Verkehr auf die Schiene zu verlagern, w?rde die Stra?e entlasten! Weiterhin w?re die Anlieferung des Kerosins f?r den Flugplatz Frankfurt-Hahn per Bahn m?glich. Auch weitere Industriebetriebe k?nnten davon profitieren (z. B. Hochwaldwerke Thalfang).

Diese Bahn kann einiges beitragen, um den LKW-Verkehr von der Hunsr?ck-H?henstra?e, und den angrenzenden Zubringern, fern zu halten bzw. zu verringern.

Warum sprechen Sie immer von einem Millionengrab im Zusammenhang mit der Reaktivierung?
Warum ist der Vierspurige Ausbau der Hunsr?ckh?henstra?e kein Millionengrab?
Warum d?rfen hier 100 Millionen Euro verbuddelt werden? Warum darf hier die Landschaft massiv gesch?digt werden?

Auf welche Seite stehen Sie eigentlich?
Ich kann mich leider nicht des Eindrucks erwehren, dass Sie hier massiv als Lobbyist der LKW-Mafia dienen!

Bernhard Reifenberg

Kopfsch?tteln ist angesagt

Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 21:56
von felix
Hallo Bernd,

ich finde es eine sehr gute Aktion von Dir, diesem Diller mal wirklich auf den Zahn zu f?hlen. Allerdings glaube ich nicht, dass der in irgendeiner Weise darauf antworten wird. Weil, ne wirklich fundierte Argumentation gegen die Reaktivierung hat dieser selbsternannte Oberexperte mit Sicherheit eh nicht auf Lager. Und in der ?ffentlichkeit zuzugeben, dass er in Wahrheit irgentwelche Deals mit der LKW- Lobby am laufen hat- im Leben nicht. :evil:

Falls Du doch eine Antwort bekommst, lass es uns wissen.

Danke im vorraus, Felix.

Verfasst: Do 25. Sep 2008, 19:22
von Nils
Inzwischen gibt?s auch ?ne Antwort von Herrn Diller:

http://www.abgeordnetenwatch.de/karl_di ... -5516.html

Sehr geehrter Herr Reifenberg,

meine ablehnende Haltung richtet sich prinzipiell nicht gegen eine Reaktivierung der Hunsr?ckbahn, sondern gegen eine ?bernahme der Strecke durch Gemeinden, denen es seit Jahren sehr schwer f?llt, ihren kommunalen Pflichtaufgaben finanziell nachzukommen.

Die von Ihnen genannte finanzielle Gr??enordnung wird hinten und vorne nicht ausreichen. Jeder Euro, den die Gemeinden f?r die Reaktivierung verwenden m?ssten, fehlt ihnen zur Erf?llung ihrer Pflichtaufgaben z.B. im Kindergartenbereich, bei den Schulen und Sporthallen, der Unterst?tzung der Feuerwehr, der Vereine und vieles andere mehr.

Wenn die B?rgermeister von einer 70-prozentigen F?rderung durch das Land reden, dann reden sie wider besseres Wissen. Bei der Unterredung der drei B?rgermeister, der lokalen Bundes- und Landtagsabgeordneten mit Verkehrsminister Hendrik Hering - die auf Einladung meines SPD-Landtagsabgeordneten Manfred Nink aus Kenn vor etwa einem halben Jahr in Mainz stattgefunden hat - wurde den B?rgermeistern von Minister Hering unmissverst?ndlich deutlich gemacht, dass die maximale Landesf?rderung bei 50 Prozent liegt.

Aus gutem Grunde sind also in der Bundesrepublik Deutschland Kommunen nicht daf?r zust?ndig, Eisenbahnstrecken in Besitz zu nehmen, zu unterhalten und den Fahrbetrieb zu organisieren. Damit w?ren sie hoffnungslos ?berfordert.

Ihre Unterstellung, ich w?re "Lobbyist der Lkw-Mafia" weise ich als beleidigend zur?ck.

Ich pers?nlich w?rde sogar davon profitieren, wenn das an der Eisenbahnlinie direkt gelegene S?gewerk in Hermeskeil zu hundert Prozent die Anlieferungen und Auslieferungen ?ber die Bahn abwickeln lie?e. Das ginge, denn die Strecke von Hermeskeil nach T?rkism?hle ist durch die Hunsr?ckbahn GmbH von der DB AG gepachtet und betriebsbereit. Alle Lkw, die das Werk anfahren oder von dem Werk kommen, fahren ab 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends direkt an meinem Haus vorbei, das eigentlich in einem allgemeinen Wohngebiet liegt (WA nach dem Bebauungsplan). Tats?chlich nutzt das direkt an der Bahn gelegene S?gewerk seit Jahren aber nicht mehr die Schiene, weil der Lkw im Einzugsbereich bis zu 300 km Entfernung der Bahn haushoch ?berlegen ist.

Bis heute haben die drei B?rgermeister noch nicht vermelden k?nnen, dass die S?gewerke in Morbach und Hermeskeil oder die Molkerei in Thalfang bereit sind, eine Absichtserkl?rung ?ber die k?nftige Nutzung einer reaktivierten Trasse zu unterschreiben.

Die Anlieferung des Kerosins f?r den Flugplatz Frankfurt-Hahn wird in der Tat ?ber die Bahn erfolgen k?nnen, wenn die Strecke zwischen Bingen und Frankfurt-Hahn saniert ist. Das Kerosin wird n?mlich von der Rheinschiene (aus den R?umen K?ln und Mainz) geliefert; eine Kerosinlieferung ?ber die Strecke T?rkism?hle-Hermeskeil-Morbach w?re dagegen ein unwirtschaftlicher Umweg.

Zu Ihrer Information ?ber einige meiner Argumente f?ge ich Ihnen den Originaltext meiner Pressemitteilung vom 28. August mit der Bitte um Kenntnisnahme bei.

?brigens: Das vom TV immer wieder ver?ffentlichte sch?ne Foto der Einfahrt in den Tunnel t?uscht ?ber den tats?chlichen Zustand der Strecke. Machen Sie einmal eine Wanderung bei Kilometer 100,8 - da sehen Sie keine Gleise mehr, da stehen Sie vor einem Wald!

Mit freundlichen Gr??en

Karl Diller, MdB

Verfasst: Do 25. Sep 2008, 19:29
von Bernhard Reifenberg
Hallo Nils,
hallo an die restlichen Interessierten.

Es ist nicht so , dass ich euch den Beitrag unterschlagen wollte,
als Einsteller bekommt man eine Benachrichtigung, wenn die Antwort vorliegt, es war vielmehr so, dass Herr Diller hier nur das wiedergibt, was allseits schon von Ihm verbreitet wurde. Also nix Neues.
Deshalb von mir keine Antwort im Forum.

Verfasst: Do 25. Sep 2008, 20:19
von Nils
Hi Bernd,
da hast du wohl recht, die Antwort ist nicht sonderlich interessant. Bin nur gerad nochmal dr?ber gestolpert und hab?s mehr oder weniger der Vollst?ndigkeit halber ins Forum gestellt...