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Resumee "Fünf Jahre Köln-Rhein/Main"

Verfasst: Mo 12. Mai 2008, 16:48
von eta176
In der Mai-Ausgabe von Eisenbahn-Revue International (ERI) zieht Autor Dipl.-Ing. Sven Andersen ein sehr kritisches Resumee von fünf Jahren ICE-Strecke Köln-Rhein/Main.

Er zeigt darin auf, dass die von der DB gewählten Gradienten von 40 Promille - trotz Warnungen von internationalen Fachleuten - einen erheblichen Nachteil darstellen. Den "Vorteil" des konkurrenzlosen Einsatzes, der ausschließlich dem ICE 3 vorbehalten bleibt - stehen die erheblichen Nachteile entgegen, die bei dem bestehenden Fahrzeugmangel bestehen. Gerade im internationalen Verkehr kommt es dabei zu grotesken Situationen der "gebrochenen Zugläufe" die Reisende von Köln nach Brüssel beispielsweise dazu zwingt, in Aachen oder ! Düren ! ihren Einsystem-ICE zu verlassen, um dem dort angekommenen Mehr-System-ICE M die schnellstmögliche Rückfahrt ins ausländische Netz zu gewähren. "Wir bitten Sie die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen!"

Der Fahrzeugmangel ist nach Ansicht von Andersen ein Verschulden der DB AG, die trotz des wachsenden Bedarfs die Option auf bis zu 50 weitere ICE3 mit lediglich 13 bestellten Zügen umgesetzt hat. Als Konkurrenz zum Flugzeug wichtige Sprinter z.B. nach München wurden bereits nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Die in Tabellen aufgelisteten Zugverbindungen zeigen deutlich, dass bis zu 10 Züge weniger pro Tag und Richtung verkehren, wie 2003.

Weitere Kritikpunkte sind die unnötig langen Fahrzeiten, die vor allem durch die immer noch fehlenden Streckenausbauten an den "Endpunkten" Köln und Frankfurt entstehen. Die im Slogan "Die Bahn schenkt Ihnen eine Stunde" gemachte Versprechung konnte von der DB nicht eingehalten werden. Einen der Hauptgründe sieht Andersen in der Anbindung des Flughafens Köln-Bonn und weist nach, wie gering dort die Auslastung und Inanspruchnahme der ICE ist. Außerdem entlarvt er die DB-Aussage als nicht der Wahrheit entsprechend, dass ein "Halbstündiger Takt" besteht. In der Realität gibt es Zugpausen von bis 102 Minuten, schreibt Andresen.

Ohne die hauptsächlich im Pendlerverkehr genutzten Haltepunkte Limburg-Süd und Montabaur sähe die Auslastung mit den offiziell genannten 32.000 Reisenden täglich weitaus schlechter aus.

Leider sind die Artikel der ERI nicht im Internet verfügbar.

Infos zum ICE3, ICE3 M/MF, Bestellungen und Besonderheiten: http://de.wikipedia.org/wiki/ICE_3
... und zur Strecke: http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfah ... Rhein/Main
edit äöüß

Verfasst: Mo 12. Mai 2008, 22:25
von 152 190
Zwischen K?ln und Frankfurt fahren die ICE maximal 300 km/hm zwischen Berlin und Hamburg maximal 250 km/h.
Die Strecke Berlin/Hamburg hat die h?here Durchschnittsgeschwindigkeit ...

Die ICE starten in K?ln mit 30 km/h ?ber die Hohenzollernbr?cke und liefern sich bis K?ln-Vingst Wettrennen mit der S-Bahn (oder nehmen gar den Umweg ?ber die S?dbr?cke und schleichen bis K?ln-Steinstra?e).
Das rei?en dann auch die 300 km/h H?chstgeschwindigkeit nicht mehr raus ...

In Vingst liegen noch ein paar neue, unbenutzte Gleise ?ber die Autobahn - wenn man die NBS hier mal fertig gebaut hat, kann man vielleicht noch ein paar Minuten einsparen ...

Verfasst: So 18. Mai 2008, 18:44
von Fdl Sayn
Hallo zusammen,

da ich selbst Mo-Fr "Deutschlands schnellste S-Bahn" zwischen Montabaur und Frankfurt nutze, kann ich best?tigen, dass man ab Montabaur (Ri K?ln) viel Platz im Zug hat!!

Gru?
Fdl Sayn

Verfasst: Mo 19. Mai 2008, 17:29
von eta176
ortenau-s-bahner hat geschrieben:... stellt er auch in diesem Artikel (mal wieder) einige unbewiesene Behauptungen auf, aus denen er dann wackelige Schlüsse zieht.
So schreibt er bspw., dass der Pendlerverkehr von FMT und FLIS nach FF einen "erheblichen Anteil" an den 32.000 täglichen Fahrgästen auf der SFS haben "dürfte". Wie hoch der Anteil aber tatsächlich ist, weiss man nicht.
Auch geht er offenbar davon aus, dass das gesamte Aufkommen auf diesen Unterwegshalten sich auf diesen Pendlerverkehr konzentriert und es keine oder nur sehr wenige Fernreisende über FF oder KK hinaus gibt. Insofern logisch schlägt er vor, die Unterwegshalte nur durch eine "ICE-Lokallinie" FF-KK zu bedienen. Auch hier ist durch nichts nachgewiesen, dass die Anzahl der Fernreisenden ab/nach FMT und FLIS tatsächlich vernachlässigbar ist.

Die regelmäßigen Zählungen in Limburg ergeben bei bis zu 3.000 Reisenden pro Werktag einen extrem hohen Anteil an Pendlern, die von Limburg-Süd vor allem die Flughäfen Frankfurt und Köln-Bonn sowie Frankfurt, Wiesbaden und Mainz anfahren. Leider geht die Zahl der Nutzer in die beiden Landeshauptstädte immer mehr zurück, da sich das "Angebot" gegenüber 2003 enorm verschlechtert hat.

In Montabaur dürften ebenfalls rund 2.500 Pendlern weniger als 200 "Fernreisende" gegenüberstehen, die über die eigentliche SFS hinaus den ICE Richtung Ruhrgebiet/Niederlande oder Süddeutschland/Frankreich/Schweiz nutzen. Die Ausrichtung nach Norden (Rhein-Ruhr) hat gegenüber 2003 erheblich zugenommen, obwohl auch aus dem Westerwaldkreis mehr Pendler ins Rhein-Main-Gebiet unterwegs sind.

Täglich bis zu 5.500 Reisende weniger - die ohne die Halte in Limburg-Süd und Montabaur aus der Streckenbilanz fallen - würden das Betriebsergebnis deutlich schlechter aussehen lassen :cry:
ortenau-s-bahner hat geschrieben:Mein persönlicher Eindruck Anfang des Jahres war jedenfalls, dass für einen gewöhnlichen Samstag erstaunlich viele Fernreisende in FMT unterwegs waren.
Für den Wochenend-Verkehr dürfte das zutreffend sein, da hier "Ausflügler" (auch Gruppen) und Sonntags vor allem Soldaten, Studenten und andere Fernpendler unterwegs sind.

Viele Grüße
Hans-Peter

edit ä ö ü ß

Verfasst: Fr 23. Mai 2008, 23:01
von eta176
Ich hab mal ein bisschen gestöbert, aber leider nicht sehr viel erfahren über den Autor Dipl. Ing. Sven Andersen. In einem Exposé über den Metroexpress (pdf-Dokument einer Fachtagung vom Jan. 2004 in Düsseldorf) wird er als Ministerialrat (DB) a.D. bzw. BDir. a.D. benannt.

Sehr interessant finde ich einen Beitrag von ihm aus dem Jahr 1998, den ich hier gefunden habe: http://mitglied.lycos.de/schoenhoefer/ice_01.htm
Darin wird das gesamte HGV-Netz in Deutschland kritisch beleuchtet, vor allem aber auch das vor zehn Jahren geplante Betriebskonzept der SFS K-RM.

Irgendwie passt zu der Thematik die aktuelle Meldung, dass man sich in Thüringen aus der Planung eines Regionalhalts im Raum Ilmenau zurückziehen möchte. Vielleicht sollte man sich doch mal im Lahntal und auf dem Westerwald erkundigen, welches Potential in solchen Halten steckt - sei es für Pendler oder auch den Tourismus. Die Erfolge des RE200 zwischen München und Nürnberg und der "RE300" zwischen Ffm / Flughafen und Köln sollten auch in Thüringen zu einem "überdenken" dieser Entscheidung führen.

edit äöuß

Verfasst: Sa 24. Mai 2008, 22:55
von eta176
Passt zu diesem Thread: Heute 24.05. ab 24 Uhr / 0 Uhr:

BahnTV: Führerstandsmitfahrt über die SFS K-RM

Wenn es so ist, wie in der Vergangenheit, wird der Beginn der Fahrt ab dem Ausgangsbahnhof wiederholt:

Ein ICE 3 verlässt Köln Hbf zur Fahrt nach Frankfurt über die Kölner Südbrücke! Am Tag der Aufnahme stand ein
gerade abgeschleppter ICE 3 mit den beiden 218 im Hbf, im Vorfeld eine 194 (die Singener Maschine??)

In einer elend langen Stadtrundfahrt über West und Süd, die Rheinbrücke und > Untertitel: "Gremberg Rbf (Railion)" :lol:
wird nach fast 15 min Köln Steinstraße erreicht. Dann geht es ohne Halt nach Frankfurt Flughafen.

Die Aufnahmen erfolgen aus dem hinteren Führerstand.