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D?mpfer f?r Bahnprojekt (Hermeskeil - B?chenbeuren) :-(

Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 12:23
von streckenläufer
Hallo Leute!
Heute im TV ist wieder ein Bericht zur Hunsr?ckquerbahn Hermeskeil - B?chenbeuren drin. Ich erspare mir jeglichen Kommentar...

D?mpfer f?r Bahnprojekt

SPD-Abgeordneter Diller r?t vom Streckenkauf ab

HERMESKEIL/MORBACH. Karl Diller h?lt von einem kommunalen Ankauf der Hunsr?ckbahn zwischen Hermeskeil und B?chenbeuren nichts: "Dies w?rde die Gemeinden in ein finanzielles Abenteuer ohnegleichen st?rzen", ist der Hermeskeiler Bundestagsabgeordnete (SPD) ?berzeugt. Er erwarte auch von den zust?ndigen Landr?ten G?nter Schartz (CDU) und Beate L?sch-Weber (CDU), dass sie die Rathaus-Chefs von Morbach, Thalfang und Hermeskeil warnen. Diese ?u?erungen machte Diller anl?sslich eines Spitzengespr?chs am Donnerstag in Mainz mit Wirtschaftsminister Hering, den VG-B?rgermeistern Michael H?lpes (Hermeskeil), Hans-Dieter Dellwo (Thalfang), Bgm Gregor Eibes (Morbach) und zahlreichen Landtagsabgeordneten. Die Kommunen beabsichtigen, die Strecke zwischen B?chenbeuren und Hermeskeil anzukaufen und hoffen dabei auf finanzielle Unterst?tzung des Landes. Nach Ansicht von Diller ist es "blau?ugig" zu erwarten, auf der Strecke Museumsz?ge oder gar G?terverkehr betreiben zu k?nnen. Problematisch sei dies auch deshalb, weil Kommunen damit auch f?r den baulichen Unterhalt dreier Viadukte, des Hoxeler Tunnels und 31 Bahn?berg?ngen verantwortlich seien. Laut Diller stammen die Schienen teilweise noch aus dem Baujahr 1903/1904.
Der Wirtschaftsminister habe im Gespr?ch den Beteiligten geraten, mit einem weiteren Gutachten das finanzielle Risiko analysieren zu lassen. Schlie?lich gibt es laut Diller ?u?erst unterschiedliche Sch?tzungen f?r die Aufwendungen zwischen mehreren Millionen Euro und rund 100.000 Euro f?r die Inbetriebnahme. Letztere Summe stammt aus einem j?ngsten Gutachten von Bernd Heinrichsmeyer, der auf der Strecke mit der HWB Hochwaldbahn Unternehmensgruppe unter anderem Frachtverkehr betreiben m?chte. "Den Vorwurf der Blau?ugigkeit weisen wir ganz entschieden zur?ck", emp?rt sich der Morbacher Bgm Gregor Eibes. Seine Amtskollegen und er w?rden sich nicht auf "bodenlose Abenteuer" einlassen. Auch H?lpes ist "total kontr?rer Meinung" zu Diller. Es handle sich immerhin "um ein Verkehrsinfrastruktur-Vorhaben von ?berregionaler Bedeutung". Dennoch geht man auf das Angebot des Wirtschaftsministers ein, gemeinsam ein weiteres Gutachten in Auftrag zu geben. Die DB hat unterdessen den Kommunen im Hunsr?ck einen Aufschub f?r die Kaufentscheidung bis in den Sp?therbst gegeben.

Unglaublich

Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 12:35
von Markus Göttert
Der Verein SPD wird mir immer ......................

Vielleicht sollten wir dem guten Mann mal ein paar Bilder vom Bahnhofsfest in 2 Wochen in Ulmen schicken.

Die Museumsbahn wird mehr G?ste bringen wie jedes andere Projekt.

UNGLAUBLICH

Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 13:20
von Carsten Frank
Und irgendwann hat man dann mehr Geld f?r Gutachten ausgegeben als die ganze Instandsetzung und der Betrieb kosten...

Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 14:39
von Bernhard Reifenberg
Hier noch der Kommentar dazu,
ebenfalls aus dem Trierischen Volksfreund


Wie hoch ist das Risiko?

Die ?u?erungen von Karl Diller sind ein deutlicher D?mpfer f?r das Leuchtturm-Projekt Hunsr?ckbahn-Reaktivierung. Wenn Kauf und Betrieb der Trasse so riskant sind, wie es der Finanz-Staatssekret?r schildert, dann stehen die Chancen f?r das "Leuchtturm-Projekt" schlecht. Welche finanziellen Risiken auf die Kommunen - und m?glicherweise auch auf das Land - zukommen, muss vor dem Ankauf klar sein. Dennoch bleibt die ?berzeugung des B?rgermeister-Trios richtig, dass man eine f?r den Hunsr?ck so einmalige Chance wie den Erhalt dieser Infrastruktur-Einrichtung nicht leichtfertig vertun darf.
i.rosenschild@volksfreund.de



Diese "Einmischung" h?tte sich der Herr Diller am besten gespart.
Ich kann nur hoffen, dass die VG-R?te standhaft bleiben.

?ber eines bin ich mir auch sicher:
die 100.000 ?, die im Raum stehen, sind wohl nur f?r das "Befahrbachmachen" der Strecke.

Oder Herr Heinrichsmeyer?

Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 16:29
von eta176
Es ist wie so oft bei den Genossen: Lieber mal die Klappe halten, statt durch unqualifizierte ?u?erungen Sand ins Getriebe zu streuen oder nach kurzer Zeit "zur?ckrudern" zu m?ssen! ( Ich darf das sagen, da es sich um "meine" Partei handelt ;- )
Merkw?rdig ist, dass Karl Diller offenbar ?ber keine eigene Homepage verf?gt. Ich habe auf die Schnelle nur seine Bundestag-Seite gefunden (eMail nur ?ber Kontakt-Formular):
http://www.bundestag.de/mdb/bio/D/dilleka0.html
Allerdings reagiert er auf Anfragen und Schreiben bei abgeordnetenwatch.de, was nicht bei allen "Volksvertretern" der Fall ist:
http://www.abgeordnetenwatch.de/karl_di ... rage104402
F?r weitere Kontaktaufnahmen gibt es aber auch eine dienstliche eMail-Adresse. karl.diller at bundestag.de !

Viele Gr??e
HP
(Anmerkung: Farbliche Ver?nderungen in Zitaten sind nicht erw?nscht :P )

Verfasst: Fr 18. Apr 2008, 18:53
von Bernhard Reifenberg
eta176 hat geschrieben:(Anmerkung: Farbliche Ver?nderungen in Zitaten sind nicht erw?nscht :P )
ja ja,
ich lass die Finger weg :roll: :?

Verfasst: Sa 19. Apr 2008, 13:07
von MarcusFBGK
Hallo,

ich frage mich immer, warum f?r so manche Hunsr?cker die Eifel soweit weg ist? Was dort hervorragend geht mit der Eifelquerbahn wird hier im Hunsr?ck schon wieder als nicht machbar angesehen - blo? keine Ver?nderungen, immer weiter klein, klein und sich dann wundern, wenn man von allen anderen Ausflugsregionen Deutschlands das Schlusslicht bildet.
Aber so wie man es dem Artikel entnehmen kann, bleiben die B?rgermeister ja standfest - die haben den n?tigen Weitblick und lassen sich nicht von jemandem, der bisher ?berhaupt nicht in Erscheinung getreten ist, aus der Bahn werfen. Weiter so!!!

Gru?

Marcus

Reaktivierung

Verfasst: Sa 19. Apr 2008, 13:08
von Bernd Heinrichsmeyer
Hallo zusammen,

ja, die ca. 100 TEUR sind daf?r kalkuliert, um zun?chst einmal eine Befahrbarkeit mit geringen Mitteln herzustellen. 2 gr??ere La-Stellen sind da inklusive.
Wenn man nat?rlich 8 Mio ausgeben kann, dann w?re der Oberbau z.T. neu, ?berall w?rden neue Bahnsteige stehen und man h?tte jeden Feldweg?bergang mit einer technischen Sicherung versehen .... .

Ich bin auch genervt von diesen Spa?v?geln, aber wir k?nnen es auch nicht ?ndern, denn ohne die drei Gemeinden geht es halt nicht. Ich habe aber schon das Gef?hl, dass die standhaft sein werden.

Verfasst: Mi 23. Apr 2008, 18:58
von Bernhard Reifenberg
Hallo,
Im Bl?ttchen der Verbandsgemeinde Hermeskeil ist nachfolgender Leserbrief zu finden:

Leserbrief zur Hunsr?ckbahn


Die B?rgerschaft ist zu fragen

Der erste Politiker, der das kommende Desaster bei einem m?glichen Erwerb und nachfolgender Unterhaltung der Hunsr?ckbahn im Streckenabschnitt Hermeskeil - Morbach - B?chenbeuren in verantwortungsbewusster realistischer Einsch?tzung der Situation klar erkannt hat, ist der Finanzstaatssekret?r Karl Diller, SPD. Die klaren Aussagen verdienen die Hochachtung der B?rgerschaft. Alles andere ist Sch?nrechnerei. Was die Verbandgemeindeverwaltung Thalfang am Erbeskopf betrifft, m?ssten durch die Erfahrungen mit den Projekten "Erbeskopf/Hunsr?ckhaus" und "Erholungs- und Gesundheitszentrum Thalfang" die Verantwortlichen eigentlich wissen, wo es hinf?hrt, wenn vor Beginn der Bauma?nahmen realit?tsferne Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt und Warnungen von Fachleuten und erfahrener Kommunalpolitiker in den Wind geschlagen werden. So liegen die kassenwirksamen Verluste beim Hunsr?ckhaus/Wintersport f?r die Kommunen bei j?hrlich rund 250.000 ? und beim Erholungs- und Gesundheitszentrum Thalfang mit j?hrlich rund 300.000 ? beim Doppelten der Kosten des Altbades, einschlie?lich Abschreibung und Bewirtschaftung.


......Es folgen ein paar S?tze zur Verbandsgemeindeumlage, die zum eigentlichen Thema nur in Bezug auf die f?llige Umlage eine Rolle spielen .......



Die bef?rwortenden Ratsmitglieder und Ortsb?rgermeister in den Verbandsgemeinen Thalfang und Hermeskeil w?ren gut beraten, sich der kritischen Auffassung ihrer SPD-Ratskollegen in der VG Hermeskeil und Finanzstaatssekret?r Karl Diller anzuschlie?en.

Die bisherige Vorgehensweise in Bahnsachen Hunsr?ck betrachtet die FWG VG Thalfang als blau?ugigen finanzwirtschaftlichen Dilettantismus. Vor solchen waghalsigen Erwerbsentscheidungen sollte das Grundsatzvotum des B?rgers eingeholt werden, weil er letztlich und nicht ein B?rgermeistertrio die Zeche zu bezahlen hat. Die Kosten f?r die Gutachten sind schon herausgeworfene Steuermittel.

Helmut Schuh

FWG VG Thalfang am Erbeskopf e.V.

Hochwaldwaldstra?e 39

54497 Horath



Wie bei der Reaktivierung des Nordastes auch hier massive Querschl?ge.

Verfasst: Mi 23. Apr 2008, 19:03
von Bernhard Reifenberg
Gleichfalls im Hermeskeiler Bl?ttchen ist ein Interview mit Herrn Diller.

:!: ich lasse dies mit absicht unkommentiert :!:

Diller: Kauf der Hunsr?ckbahn w?re Fass ohne Boden

RuH f?hrte mit Staatsekret?r Karl Diller, SPD, ein Interview zum geplanten Kauf der Hunsr?ckbahn durch die Anliegerkommunen.

Herr Diller, Sie haben ?ffentlich vom Kauf der Hunsr?ckbahn durch die Gemeinden abgeraten. Warum?

Gemeinden sind aus gutem Grund nicht f?r Schienenwege zust?ndig. Auch das Land kauft keine Schienenwege, wie Minister Hering bei unserem Gespr?ch in Mainz betonte. Bitburg hat vor Jahren gehofft, durch den Kauf der kurzen Strecke von Bitburg bis Bitburg-Erdorf (an der Bahnlinie Trier-Gerolstein-K?ln) zusammen mit dem RWE eine Reaktivierung zu erreichen. Seit Jahren ist aber kein Zug mehr darauf gefahren. Die Bitburger kostet der Unterhalt im Jahr 20.000 Euro, die ihnen f?r kommunale Pflicht- und freiwillige Aufgaben, z.B. die Ausstattung von Schulen und die Unterst?tzung von Vereinen, fehlen. Der Kauf der Hunsr?ckbahn w?re f?r die Gemeinden finanziell ein Fass ohne Boden.

Welche Erkenntnisse gab es in dem Gespr?ch bei Minister Hering?

Auf meine Frage mussten die B?rgermeister H?lpes, Dellwo und Eibes einr?umen, dass sie in ihrem Vertragsentwurf mit der DB AG keine R?ckfallklausel verankert haben. Im Falle des Kaufs w?re damit die DB AG eine marode Strecke los, die Gemeinden h?tten sie aber f?r immer wie ein M?hlstein am Hals. Sie w?ren f?r die Verkehrssicherung verantwortlich, z.B. wenn am Geisfelder Viadukt sich Sch?den zeigen.

Minister Hendrik Hering hat daher den B?rgermeistern geraten, sich sehr genau zu ?berlegen, was sie da riskieren. Aufgrund der weit auseinander gehenden Zahlen ?ber die notwendigen Investitionen - mehr als 100.000 Euro sagt der Investor, mehr als 8 Millionen Euro sagt ein Gutachten aus dem Jahr 2002 - hat Minister Hering sich nicht in der Lage gesehen, eine Entscheidung zu f?llen. Er empfahl, in Abstimmung mit seinem Ministerium ein neues Gutachten erstellen zu lassen.

Was erwarten Sie von dem neuen Gutachten?

Da der Zahn der Zeit an der Strecke nagt und seither die Preise gestiegen sind, spricht alles daf?r, dass die 8 Millionen Euro ?bertroffen werden.

Die Kommunalaufsicht des Kreises hat den Haushalt der VG Hermeskeil nur mit der Auflage genehmigt, 70.000 Euro bei den Pflichtaufgaben, wie Schulen und Feuerwehren, zu sparen. M?sste der Landrat nicht auch bez?glich des Kaufs der Hunsr?ckbahn Einspruch einlegen?

Eindeutig ja. Er m?sste sie beraten, ob er ?berhaupt den Kauf genehmigen w?rde, ob sie einen Eigenbetrieb gr?nden m?ssten, der kostendeckend arbeitet, welche eisenbahnrechtlichen Fallstricke auf die Gemeinden lauern, mit welchen Auflagen sie aus der Einhaltung neuer Umweltschutzbestimmungen (L?rm, Gew?sserschutz) rechnen m?ssten.

Herr Diller, was kann man Ihrer Meinung nach mit der Hunsr?ckbahn anfangen?

Nat?rlich w?rde ich es begr??en, wenn ein Investor k?me, um auf der Strecke wieder G?terz?ge und an Wochenenden Museumsz?ge fahren zu lassen. Die Strecke wurde 1998 stillgelegt. Seither entwickelt sich der Flughafen Hahn pr?chtig. Dennoch sieht die DB AG keine Perspektive, auf der Strecke mit G?terverkehr wieder Geld verdienen zu k?nnen. ?brigens: Wenn es so wenig kosten w?rde, die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen, wie der Investor behauptet, fragt sich doch jeder, warum er mit seinem Eisenbahninfrastrukturunternehmen dies nicht selbst macht?

Eisenbahnromantik ist etwas Sch?nes. Aber es gibt hier in der N?he bereits die Museumsbahn in Losheim. Wie ist Ihre Meinung hierzu?

Ich sehe sonntags im Dritten gerne Beitr?ge ?ber Museumsbahnen. Das hat mich aber noch nicht veranlasst, selbst mit einer zu fahren - auch wenn die Gelegenheit in Losheim sehr nahe liegt. Die haben ?brigens von einer Dampflok gezogene romantische alte Waggons, wie ich auf einem Pressefoto k?rzlich sehen konnte - w?hrend der Investor auf der Hunsr?ckstrecke die kastenartigen Schienenbusse einsetzen will.

Sie halten also vom Kauf nichts. Wer w?rde Ihrer Meinung nach von einem Kauf profitieren?

Der Investor will ganz offensichtlich mit den Gemeinden einen Vertrag abschlie?en, der ihm alle Vorteile bietet, den Gemeinden aber alle Nachteile aufb?rdet. Auch darauf kann sich kein Kommunalpolitiker einlassen.

Herr Diller, herzlichen Dank f?r das Gespr?ch!

(Das Gespr?ch f?hrte unser Redaktionsmitglied Willi Seimetz.)


Verfasst: Mi 23. Apr 2008, 20:09
von streckenläufer
Wenn ich lese, was Herr Diller im Interview so sagt, dann ?berkommt mich das kalte Grausen!

Da kann man einfach nix mehr zu sagen...

Verfasst: Do 24. Apr 2008, 02:15
von 795-414
Herr Diller sollte doch einmal mit den kastenf?rmigen Fahrzeugen in der Eifel fahren und sich anschauen, was man daraus machen kann. Ich erinnere mich gerne an die gro?en Gegner der Eifelquerbahn aus dem Kreis Daun die heute heilfroh sind, da? diese Strecke nicht stillgelegt wurde.
Allerdings mu? man stark bezweifeln, da? Herr Diller sich ?berhaupt mit dieser Thematik auseinandersetzen will.